Tipps für "schwierigen Esser" (7)?

  • Hallo,


    ich hab ein Problem mit meinem Kleinen (7) was das Essen angeht. Der Junge isst kategorisch schonmal gar kein Obst. Als er gaaaanz klein war, hat er noch Bananen gegessen, aber irgendwann mochte er die einfach nicht mehr. Noch nicht mal probieren will er. Ich habe es sogar vor 2 Jahren schonmal mit Schokofondue versucht (er liebt Schokolade!) und ich dachte "Ha, damit krieg ich dich!" - aber er wollte noch nicht mal ein Obststück eintauchen und nur die Schokolade ablutschen.
    Komischerweise mag er aber Multisaft, obwohl der ja aus vielen Obstsäften besteht... :frag


    Das ganze setzt sich quasi genau so bei Gemüse fort. Das einzige, was er da isst, sind Kartoffeln (mag er sehr, in allen Variationen) und die Möhren bei Erbsen & Möhrchen (die aber auch immer weniger). Wenn ich aber ein Reisgericht mache, in dem geraspelte Möhren drin sind, will er das auch nicht essen. Am Wochenende hat er zwar mal probiert (Sensation!), wollte dann aber lieber ein Brot.


    Außer, dass ich die Befürchtung habe, dass er deswegen nicht genug Vitamine abkriegt, ist das auch eine schwierige Sache mit der Kocherei und frustet. Mein Großer hat solche Anwandlungen nicht, er hatte zwar mal eine ganz kurze Phase, wo er auch nichts neues probieren wollte, aber das hat sich schnell gegeben. Er isst viel an Obst und probiert wenigstens auch sämtliches Gemüse.


    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und könnte mir einen Tipp geben, wie ich Sohnemann wenigstens zum Probieren von Obst und Gemüse bekomme....?

  • Tja Yarisha, das ist wirklich nicht einfach!


    Ich kann Dir meine Erfahrungen mitteilen, aber ob sie in Eurem Fall etwas nützen - einfach versuchen.


    1. Mein Bruder hatte früher ein ähnliches Problem. Dann kam sein Patenonkel zu Besuch. Beim Essen hörte er dann meinen Bruder sagen: "Das esse ich aber nicht....". Daraufhin meinte der Onkel: "Seit wann nicht? Als ich letztes Jahr hier war hast Du das auch gegessen." Daraufhin mein Bruder: "Das wusste ich gar nicht.", und aß alles auf. :lach


    2. Ich lasse meine Kinder sehr gerne das Essen aussuchen. Wenn Besuch kommt, soll der ja auch Essen bekommen was sie nicht so gerne essen. Dann helfen mir die Kindern sowieso gerne bei der Zubereitung. Ich teile ihnen meist die Sachen zu die sie nicht so gerne mögen, bitte sie aber nicht zu naschen, da es sonst zu wenig werde. Wenn das Essen dann auf dem Tisch steht provoziere ich gerne, indem ich überdeutlich sage, dass die Kinder die einzelne Speise ausschließlich für den Besuch selbst zubereitet haben. (So unter dem Aspekt: Was ich verboten bekomme möchte ich auf jeden Fall. - Ich bin jedoch gegen jede Art von Verboten!) Wenn sie bei der Zubereitung des Essens nicht schon genascht haben sollten, wollen sie dann spätestens ihre zubereiteten Speisen probieren. :lach


    3. In der OGS haben die Kinder die Pflicht beim Essen zumindest alles zu probieren. Außer sie bekommen von irgendwelchen Lebensmittel allergische Reaktionen. Aber am Tisch mit mehreren Kindern ist es auch eine andere Situation.

  • Das mit dem mitkochen lassen hat beim Tochterkind von meinem Ex super funktioniert. Sie hat daraufhin hier Dinge gegessen, die zu Hause nicht mal eines Blickes gewürdigt wurden.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Wir mussten als Kinder immer mindestens einen Esslöffel voll probieren...


    ... aber ich hab nie ein Thema draus gemacht. Ob es daran liegt, dass meine Kinder eigentlich fast alles essen?


    Wenn es sich einrichten lässt, darf sich jeder bei uns einmal die Woche ein Essen wünschen.


    Lecker (für die Kinder) könnte sein, das Gemüse als Soße zu tarnen.


    Was deinen Frust angeht: Mein Sohn hat gerade 2 mögliche Varianten; entweder er behauptet vorher, das heutige Essen ist sein Lieblingsessen und lässt es stehen, weil es ihm nicht schmeckt - oder aber er jammert vorher, wie wenig er das Essen mag und nimmt gleich noch einen Nachschlag...


  • 1. Mein Bruder hatte früher ein ähnliches Problem. Dann kam sein Patenonkel zu Besuch. Beim Essen hörte er dann meinen Bruder sagen: "Das esse ich aber nicht....". Daraufhin meinte der Onkel: "Seit wann nicht? Als ich letztes Jahr hier war hast Du das auch gegessen." Daraufhin mein Bruder: "Das wusste ich gar nicht.", und aß alles auf. :lach


    Genauso mache ich das auch, es funktioniert immer. :lach


    Am Wochenende hat er zwar mal probiert (Sensation!), wollte dann aber lieber ein Brot.


    Genau das halte ich für das Problem. Will er nicht das essen, was auf den Tisch kommt, bietest du ihm etwas anderes an.
    Bei uns gab es diese Option noch nie. Entweder isst mein Kind das, was gekocht wurde, oder eben nichts. Ich würde dann keinen Ersatz anbieten. Allerdings ist es sicher schwer, das mit 7 Jahren noch zu ändern.

  • Hallo,


    hast du es mal mit einem leckeren Obstsalat probiert? Man kann da auch Nüsse, Haferflocken, Honig und Milch rein tun. Und selbst, wenn Kind es nicht essen mag, sobald es sieht, wie du davon isst und der Bruder, mag er vielleicht auch? Vielleicht noch schöne bunte Schälchen kaufen? Ein Versuch ist es Wert, das Auge isst ja bekanntlich mit.


    Viele Grüße

  • Kommt drauf an, ob er es aus Trotz und für viel Aufmerksamkeit nicht isst, oder weil er es wirklich nicht mag.


    Wie ist es, wenn er bei anderen zu Besuch ist? Was gibt es dort zu essen, nimmt er dann auch lieber Brot? Das wär glaub ein guter Punkt, um obiges zu klären.



    Ansonsten würde ich normal für dich und deinen Großen kochen. Wenn er das nicht möchte, ein paar Kartoffeln für ihn kochen. Aber mit Schale, die er selber pellen muss. Keine Variation. Jeden Tag für dich und den Großen, was er bisher nicht probiert. Seine Alternative: Pellkartoffel. Pellkartoffel. Pellkartoffel. (das macht dir nämlich keine zusätzliche Arbeit)
    Nix dazu und keine Variationen :D
    Und: Völlig kommentarlos. Erklär ihm ein mal, dass du wieder ordentlich essen möchtest, und sein Bruder auch. Wenn er möchte, kann er sich davon gern auch nehmen, oder Pellkartoffeln haben. Sonst nix, auch kein Brot/ Joghurt/ Süßkram.


    Mal sehen, wann es ihm zum Hals raus hängt ;)


    In der Zeit Multisaft mit 100% Fruchtgehalt müsste reichen, um seinen Vitaminhaushalt stabil zu halten.



    Wenn er es wirklich nicht mag: Geduld. Irgendwann fängt er an zu probieren. Bis dahin eben Kartoffeln in allen Variationen und Multisaft.... Ich hab auch erst mit 17 angefangen, richtig viel zu probieren.

  • 1. Mein Bruder hatte früher ein ähnliches Problem. Dann kam sein Patenonkel zu Besuch. Beim Essen hörte er dann meinen Bruder sagen: "Das esse ich aber nicht....". Daraufhin meinte der Onkel: "Seit wann nicht? Als ich letztes Jahr hier war hast Du das auch gegessen." Daraufhin mein Bruder: "Das wusste ich gar nicht.", und aß alles auf. :lach


    2. Ich lasse meine Kinder sehr gerne das Essen aussuchen. Wenn Besuch kommt, soll der ja auch Essen bekommen was sie nicht so gerne essen. Dann helfen mir die Kindern sowieso gerne bei der Zubereitung. Ich teile ihnen meist die Sachen zu die sie nicht so gerne mögen, bitte sie aber nicht zu naschen, da es sonst zu wenig werde. Wenn das Essen dann auf dem Tisch steht provoziere ich gerne, indem ich überdeutlich sage, dass die Kinder die einzelne Speise ausschließlich für den Besuch selbst zubereitet haben. (So unter dem Aspekt: Was ich verboten bekomme möchte ich auf jeden Fall. - Ich bin jedoch gegen jede Art von Verboten!) Wenn sie bei der Zubereitung des Essens nicht schon genascht haben sollten, wollen sie dann spätestens ihre zubereiteten Speisen probieren. :lach


    3. In der OGS haben die Kinder die Pflicht beim Essen zumindest alles zu probieren. Außer sie bekommen von irgendwelchen Lebensmittel allergische Reaktionen. Aber am Tisch mit mehreren Kindern ist es auch eine andere Situation.

    zu Punkt 1: no way! :lach Das würde nicht funktionieren.


    zu Punkt 2: Gute Idee, ich werde mal versuchen, die beiden mehr mit ins Kochen einzubeziehen (Problem: sehr kleine Küche, man steht sich immer in den Füßen), bin gespannt, ob es was bringt.


    zu Punkt 3: er ist seit 1,5 Jahren in der OGS und da ist es genauso Pflicht, alles zu probieren. Es bringt aber nichts. Oft hat er gar nichts gegessen, weil das Essen da wohl einfach grottig sein soll (hat auch mein Großer vorher immer gesagt).


    Ich habe ja letztes Jahr auch eingeführt: es muss (wenigstens ein mini-bißchen - stand in einem schlauen Buch -) probiert werden. Wenn er es nicht mag, muss er sich ein Brot machen (und das ist für ihn schon eine Strafe). Ihn gar nichts mehr essen lassen, das kann ich nicht! Er hat ja meist mittags in der OGS nicht viel gegessen (s.o.).


    Meine Kids dürfen sich oft wünschen, was sie essen möchten (oder zumindest Vorschläge machen - sonst gäbe es jeden Tag Pfannekuchen :D ).


    Das mit der Gemüsesoße hatte ich erst letzte Woche -> Broccoli. Sie war grün (ich glaube, da hatte er schon sein Urteil gefällt), er hat eine Nudel mit Soße probiert und ein Brot gegessen :brille .



    ich glaube, je mehr du da hinter her bist, dass er das isst um so weniger will er.


    Vielleicht musst du ihm mal alles gesunde für eine Woche verbieten ;)

    :lach Ich glaube, da hätte er absolut nix gegen!



    Hallo,


    hast du es mal mit einem leckeren Obstsalat probiert? Man kann da auch Nüsse, Haferflocken, Honig und Milch rein tun. Und selbst, wenn Kind es nicht essen mag, sobald es sieht, wie du davon isst und der Bruder, mag er vielleicht auch? Vielleicht noch schöne bunte Schälchen kaufen? Ein Versuch ist es Wert, das Auge isst ja bekanntlich mit.


    Viele Grüße

    im 1. Schuljahr hat die Klassenlehrerin mit allen Omas und Opas und den Kindern Obstsalat in der Schule gemacht. Rate! :brille Es juckt ihn überhaupt nicht, ob es anderen schmeckt. Wenn es ihm nicht schmeckt bzw. wenn er dem Essen ansehen kann, dass es ihm nicht schmecken würde, lässt er es.


    Oha, da fällt mir grad was ein....! Vielleicht ist es Vererbung....? Meine Mutter hat zu mir als Kind so gefühlte 3 Mio. mal gesagt "Du isst auch nur, was dir schmeckt!" (Als ich größer/Teenie war, war ich es leid und hab geantwortet "Ich wäre ja auch blöd, wenn ich essen würde, was mir nicht schmeckt!") Vermutlich ist das jetzt einfach die Retourkutsche der Natur, so als ausgleichende Gerechtigkeit... ::)

    Er mag es einfach nicht (probieren).
    Wenn er bei anderen ist (Oma, Freunden) wird vorher immer gefragt, was er mag und das wird dann gekocht. Find ich auch nicht so pralle, muss aber gestehen, dass ich das auch mache, wenn Freunde hier sind...


    Ich koche ja schon für mich und den Großen, und für ihn gibt es kein Extrakochen. Das mit den Pellkartoffeln wäre eine Alternative zu Brot, wobei er die wahrscheinlich noch lieber essen würde. Joghurt, Quarkt (und sogar Fruchtzwerge) mag er übrigens auch nicht.


    :thanks: für die vielen Antworten! :-)

  • Dann würd ich Kartoffeln kochen (halten sich ja auch ein paar Tage im Kühlschrank) und ihm daraus seine Variationen basteln. Das klingt weder nach ner Spinnerei noch nach nem Machtding....


    Ich hab mich ein Jahr nur von Obstgarten, Milchreis, Griesbrei und Pommes ernährt- das bekomm ich von meiner Mutter heute noch vorgehalten :D
    Hab aber keinerlei Mangelerscheinungen.


    Dann verlass dich drauf, dass ein Kind Appetit hat auf das, was sein Körper braucht.


    Wünsch dir Geduld, ich kann mir vorstellen dass es nicht einfach ist- liegt ja aber anscheinend in der Familie ;)

  • Wow Yarisha, Du könntest 1:1 von meiner Tochter (6) schreiben. Das ganz das gleiche. Der einzige Unterschied ist, dass sie Äpfel, Erdbeeren und (selten) Bananen isst. Aber Gemüse: no way :nanana
    Ich kanns nicht mal in der Sosse verstecken, denn die mag sie auch nicht. Nicht mal zu Nudeln. Lieber trocken oder mit Butter und Käse :ohnmacht:
    Verstecken kann ich auch sonstwo nix, denn das wird vorher schon genau begutachet und wehe da ist was grünes oder sonstwas drin :amok:

  • Also um das Obst würde ich mir auch keine großen Gedanken machen... ein Glas Multisaft am Tag müsste eigentlich schon reichen. Und mit Zwang wirst du nix ereichen.



    Ich habe auch so einen Gemüsemuffel... Mein ultimativer Trick: Pfannkuchen! Man kann nahezu jedes Gemüse raspeln und zu Puffern verarbeiten. Zunächst mit hohem Kartoffelanteil, dann das Gemüse-Kartoffelverhältnis langsam zu mehr Gemüse oder nur noch Gemüse verändern. Hier klappt das fantastisch!

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • In einer Lasagne kann man ganz gut Gemuese verstecken. Oder in einer Kaesesuppe. Hab auch das Problem. Oh man, was ich nicht alles probiert habe. Ueber 2 Jahre lang das klassische "alles anbieten, aber ganz ohne Zwang" (das hiess im Grunde: hinstellen und genauso wieder abraeumen... wah). Irgendwann hab ich die Geduld verloren und geschnautzt :rotwerd:rotwerd:rotwerd : jetzt probier es wenigstens (und *fluester* darauf bestanden, dass sie mind. 3 Loeffel Gemuesesuppe isst). Bis dahin hatte sie kein Fitzel Gemuese gegessen ueber dreieinhalb Jahre.


    Jetzt kann man mit ihr gluecklicherweise drueber reden, wie wichtig Obst und Gemuese sind fuer die Gesundheit. Mir faellt noch ein: Alles witzig schaelen? Notfalls zur Multivitamintablette greifen (hab ich auch gemacht und damit war wenigstens die Sorge, dass sie nicht genug bekommt, etwas weg). Weiterhin viel Geduld und Glueck.

  • Die Tochter von meinem Lebensgefährten war 7 als ich sie kennenlernte. Sie aß Salzstangen, Äpfel, Leberwurst und Gouda (vom Stück) sonst nix.
    Die haben wir inzwischen ganz gut hingebogen. das war allerdings auch einfacher, weil ich
    a) sicher war, dass es Spinnerei war (wenn der Gouda schon in Scheiben geschnitten war, mochte sie ihn nicht :ohnmacht: ) und
    b) ich neu war und mein Kochen neu war. Ich habe es halt nach kurzer Anschauphase und natürlich nur an den besuchswochenenden knallhart durchgezogen.


    Die Kinder müssen alles probieren (das kann aber nur ein kleines gemüse-Atom sein) und Extrawürste gibt es nicht. Wenn sie etwas nicht mag, kann sie sich ein Brot machen
    Jeder durfte zwei sachen aussuchen, die er absolut nicht mag, die habe ich nicht gekocht
    Wir kochen viel gemeinsam
    Bei sachen, wo ich mir eigentlich sicher bin, dass sie sie nicht wirklich nicht mag bringe ich diese auf Pizza oder in Nudelauflauf unter.
    Wenn wir irgendwo eingeladen waren und jemand fragte, was er kochen soll, habe ich immer gesagt "Egal. Die Jungs essen alles, das Mädchen nichts" Wenn wir weg gehen oder zu besuch sind können sie essen was sie wollen.
    Wir haben nach kurzer Zeit gar nicht mehr drüber gesprochen und das Problem hat sich nach und nach verflüchtigt.
    Heute (sie ist jetzt 10) koche ich auch gerne wieder Sachen, die sie besonders gerne mag, weil ich weiß, dass sie auch keinen Zampano macht, wenn es was anderes gibt.
    Ich weiß nicht wieso, aber es hat funktioniert.

  • Ich habe ein umgekehrtes "Problem" mit meiner Tochter. Obst isst sie viel, aber kaum bis gar kein Gemüse. Ich denke aber dass Kinder sich schon das holen was sie brauchen. Man kann nur anbieten, zwingen sollten man nie tun in Zeiten der Magersucht, womit man dann schneller zutun hat als einem lieb ist.


    Solange er Fleisch, vielleicht Fisch und Milchprodukte isst und Kartoffel, vielleicht PAPRIKA? Rote Paprika sind soooo lecker und haben eine gaaaanze Menge Vitamin C!!! Je länger sie liegen, auch wenn schon schrumpelig desto höher der Vitamin gehalt!


    Ansonsten einfach nicht zuuuu ernst nehmen und keinen Druck machen. Zeiten ändern sich, vielleicht kommt er irgendwann doch drauf, dass Bananen lecker sind ;-)


    Oder vielleicht mal ne bebackene warme Banane oder im Pfannkuchen?