Kinder/Jugendliche und Sexualität - Generation Porno?!

  • Hi,


    angeregt u.a. durch einen anderen Thread würde mich eure Meinung zur Sexualität unseres Nachwuchs interessieren.


    Wie geht ihr mit dem kindlichen Entdecken der eigenen Sexualität um?
    Ich habe die Grenze immer dann gesetzt, wenn die Kids in der Öffentlichkeit mastrubiert haben. Offentlichkeit ist dabei für mich bereits das Wohnzimmer.


    Wie haltet ihr es mit euren Pubis?
    Darf der Freund/die Freundin bei euch mit übernachten?


    Schockiert bin ich über den Sex-Konsum unserer Pubis, die sog. Generation Porno
    Da lassen sich junge Mädchen im Park besoffen durchv..., andere sind zu einem B...j... für Wodka bereit - und nein, das sind keine Unterschicht-Kids, die Jungendlichen, von denen ich spreche, kommen aus Mittelstandsfamilien bzw. gutsituierten Familien.


    Viele Grüße
    maschenka

  • Fakt ist aber auch, dass die Kids heute einfach nur ins Internet gehen müssen oder ein Handy haben um Sachen zu sehen wo wir zu unserer Zeit nicht so schnell dran kamen.


    Ich finde das ist schon eine neue Herausforderung. Wie ich da später mit umgehen werde weiß ich noch nicht.


    Ihr könnt auch mal bei youTube nach "Generation Porno" suchen. Ich meine da gab es eine Reportage von arte.

  • Grünschnabel, welche Debatte sollte zu Ende sein? :hae:

    Zitat

    Da lassen sich junge Mädchen im Park besoffen durchv..., andere sind zu einem B...j... für Wodka bereit - und nein, das sind keine Unterschicht-Kids, die Jungendlichen, von denen ich spreche, kommen aus Mittelstandsfamilien bzw. gutsituierten Familien.


    Diese Beispiele haben sich in meinem Wohnort im Jahr 2009 zugetragen und ich kann mir nicht vorstellen, dass es 2010 im wahrsten Sinne des Wortes "gescheiter" sein wird.


    Wie erwachsene Menschen Sex in der Öffentlichkeit haben oder nicht, ist deren Ding und sie haben evtl. Folgen zu tragen (öffentliches Ärgernis, wenn sich jemand aufregt). Wenn aber 14 oder 15jährige Mädels sich im Park vor aller Augen - also nicht mal das Gebüsch - unter Alkoholeinfluß rannehmen lassen, finde ich das bedenklich.


    Wenn sich Gören für eine Flasche Wodka prostituieren - und nichts anderes ist Oralverkehr für Alk - dann läuft hier gewaltig was schief. Das sind keine Kinder von H4 Familien, das ist gutbürgerliche Mittelschicht.


    Wegen unserer Tochter brauche ich mir diesbezüglich keine Sorgen zu machen. :bet glücklicher weise. - Manch ein Dummchen ist nämlich bei ihr an der Schule (G8 ) .
    Doch ich bin bei dem Gedanken, dass Junior mit 12/13 Pornos sieht und durch ander Medien seine Einstellung/Erwartung zur Sexualität derart geprägt wird, nicht sehr begeistert. Deshalb frage ich mich auch, was ich tun kann oder wie ich den Vater in die Pflicht nehmen kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von maschenka ()

  • Es ist nicht wesentlich anders als früher, es wird nur mal wieder offener drüber gesprochen. Die ausgelebte Sexualität Jugendlicher ist in einer Wellenbewegung mal en vogue, mal verpönt. "Wer zweimal mit demselben pennt, gehört schon zum Establishment", war ein Slogan der 68er und bestimmt nicht sittsam.
    Womit wir leben müssen, ist die frühere körperliche Reife der Jugendlichen und Kinder. Ob diese auch ernährungsbedingte/wohlstandsbedingte Reife einer geht mit seelischer Reife, ist sicher diskussionswürdig. Aber klar ist: Wo körperliche Reife zur Sexualität vorhanden ist, besteht auch ein Bedürfnis/Verlangen nach der Befriedigung der Bedürfnisse. Inwieweit Sexualität bei Jugendlichen einem Bedürfnis an Liebe, Verständnis, Zuneigung entspricht, das wird sicher in der Nähe der Empfindung Erwachsener sein.


    Meine Kids im Pubi-Alter sind (vermutlich) nicht viel anders drauf als ich es in dieser Zeit war, zeitlich ca. ein Dreivierteljahr nach vorne verschoben. Nur: Ich bekomme es recht offen mitgeteilt, werde informiert. Zumindest dadurch habe ich einen wesentlich besseren Gesprächsansatz mit meinen Kids, als meine Eltern es mit mir hatten.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Grünschnabel, welche Debatte sollte zu Ende sein? :hae:


    Diese, sie ist unsinnig.



    Wenn sich Gören für eine Flasche Wodka prostituieren - und nichts anderes ist Oralverkehr für Alk - dann läuft hier gewaltig was schief. Das sind keine Kinder von H4 Familien, das ist gutbürgerliche Mittelschicht.


    Die über eine Änderung der Häufigkeit solchen Verhaltens ist falsch.



    Doch ich bin bei dem Gedanken, dass Junior mit 12/13 Pornos sieht und durch ander Medien seine Einstellung/Erwartung zur Sexualität derart geprägt wird, nicht sehr begeistert. Deshalb frage ich mich auch, was ich tun kann oder wie ich den Vater in die Pflicht nehmen kann.


    Noch mal: du hast ein altbekanntes Tittenblatt als Quelle gewählt, das einem Pastor (mit spezifischen Vorstellungen von Sexualmoral und einer sozialen Sondergruppe als Stichprobe) der ein Buch geschrieben hat, Raum gegeben hat. Wenn man so vorgeht gibt es nur unsinniges Geraune, moralisieren, und Vorstellungen von Sexualität die untergründig von Neid durchzogen sind. Jugendkulturen sind heterogen, weisen gegenläufige Trends auf und das so über einen Kamm zu scheren ist einfach unsinnig. (Wer sich mal was feines antuen möchte lese die Kinsey-Reports die ja Daten aus dem prüden, sexualfeindlichen Amerika verwenden und detailiert über die Verbrietung z.B. sexueller Praktiken und Vorstellungen auskunft geben. Wenn man diese Kluft zwischen dem offiziellen Leitbild und den tatsächlichen Praktiken sich klar macht, wird auch klar aus welcher Energie heraus Pastoren steile Thesen entwerfen).

    Pornos waren auch in meiner Jugend verfügbar, auch für Schulkinder. Pornos für zuhause waren z.B. einer der Motoren der Verbreitung von privaten Videorekordern. Wenn man entsprechende Blättchen haben wollte kam man da schon ran, die wurden wie Handyfilme heute im Freundeskreis rumgereicht, auch mit dem Gestus: Ihh-das-ist-eklig (und im hinterkopf: geil!). Wir haben nur viel vergessen was damals so los war und Dinge die schon immer passiert sind, scheinen uns heute unglaublich neu zu sein. Geht mal in eine vernünftig sortierte Fachbib. etwa zur Jugendarbeit und sucht nach Arbeiten über sexuelle Verwahrlosung. Ich wette (und wenn mich mein Gedächtnis nicht ganz trügt hab ich recht) das zumindest für das 20.Jh. dies nahezu ein durchgehendes Thema ist und eine Zunahme und Verrohung nahezu ununterbrochen beschworen wurde. In den 20er Jahren etwa bei uns hier durch die Phantasmen der sexuell übermächtigen schwarzen Besatzungssoldaten.


    Urteile über die Sexualmoral der Jugend von heute haben, denke ich immer etwas mit unerfüllten eigenen Vorstellungen zu tun. Wer bekommt schon die Menge an Sex die er sich wünscht.

  • Hi,


    @maschenka es ist nicht nur bei Euch so ;)


    Meine Tochter hat eine Freundin ... puh....wenn da nur die Hälfte stimmt, was Töchterchen von ihr erzählt, dann :ohnmacht:


    Dann widerum denke ich mir, so wie es auch bap beschreibt, ....solange sie mir alles erzählt, dann ist´s OK :Hm


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • ICh glaub schon auch, dass sich nicht grundsätzlich was am sexuellen Bedürfnis der Jugendlichen geändert hat - aber ich glaube , dass es für sie nicht einfach ist, das für sie richtige Tempo zu finden, und sich gegen das in den - ihnen heute viel leichter zugänglichen- Medien immer präsente Thema und die damit verbundenen Erwartungshaltungen, abgrenzen zu können.

  • grünschnabel,
    ich habe das Bedürfnis, mich über den jugendlichen Umgang mit Sexualität auszutauschen.
    Sollte der Link, den ich gesetzt habe, nicht deinen Erwartungen entsprechen, dann tut mir das leid, vielleicht hätte ich direkt den Link setzen sollen.
    Wenn du keinen Bedarf hast, dich mit dem Thema zu beschäftigen, dann meide bitte einfach diesen Thread. Danke.


    Ach ja, und wir Mädels hatten uns keine Pornos gezeigt und wir haben sicher auch viel ausprobiert :brille
    Vielleicht besteht/bestand da einfach ein Unterschied?


    Volleybap,
    doch, es hat sich insgesamt etwas geändert - und ich bin weder verklemmt noch doppelmoralisch.
    Glücklicherweise habe ich einen guten Draht zur Großen, ich bekomme viel mit und bin froh, dass sie nicht beteiligt ist. Mir geht es dabei nicht um eine moralische Wertung, die steht mir nicht zu, sondern darum, dass einerseits eine Offenheit propagiert und Sex teilweise wie Alkopops konsumiert wird - oder auch die Flasche Wodka, andererseits diese Mädchen in den Augen der gleichaltrigen dennoch sofort die Ortsmatratzen sind. Und ich werde nicht müde zuhause diese Doppelmoral anzusprechen.


    @babbe,
    hast recht, solange sie erzählen... :kicher


    @schlotterlotte,
    ich denke auch nicht, dass sich grundsätzllich etwas an den Bedürfnissen geändert hat. Bedenklich finde ich jedoch die Erwartungshaltung und den damit verbundenen Druck. Wenn ich mich mit unserer Tochter unterhalte, bestätigt sie das auch. Gut, sie hat den Druck nicht :kicher - weil sie einen Freund hat.

  • Denke auch das es wichtig ist für Kinder die Sexualität in einer bestimmten weise kennen zu lernen und die auch bis zu einem bestimmten Punkt zu akzeptieren, wie du schon sagtest. Natürlich sollen sie ihren Körper kennenlernen und später auch die verbundenen Gefühle dazu, allerdings finde ich es auch wie du wichtig es in gewissen Situationen zu unterbinden und dann die ganze Sache zu erklären,warum sowas in der Öffentlichkeit z.B. nicht geht.


    Ein großes Problem sehe ich allerdings in der Sexualisierung unserer Gesellschaft. Sex ist immer und überalle präsent! Warum werden Zigarettenwerbungen verboten, aber Sex und Gewalt, auch zusammen, ist immer anschaubar und das zu jeder Tageszeit!Nicht das ich es jetzt schlecht finde das Zigarettenwerbungen nicht mehr gezeigt werden dürfen. Auch ist für mich Sexualität und Nacktheit ein ganz normales Thema das auch zu Hause nicht tabuisiert wird! Ich denke einfach das da ganz besonders die Eltern gefragt sindum in vielen offenen Gesprächen das richtige Gefühl für das ganze herbeizuführen.

  • grünschnabel,
    ich habe das Bedürfnis, mich über den jugendlichen Umgang mit Sexualität auszutauschen.
    Sollte der Link, den ich gesetzt habe, nicht deinen Erwartungen entsprechen, dann tut mir das leid, vielleicht hätte ich direkt den Link setzen sollen.
    Wenn du keinen Bedarf hast, dich mit dem Thema zu beschäftigen, dann meide bitte einfach diesen Thread. Danke.


    Vielleicht solltest du noch mal genau lesen was ich geschrieben habe. Ich habe nichts gegen eine Diskussion zum Thema jugendliche Sexualität, ich halte aber diese Schrift für ziemlichen Dreck. Die (sexuelle) Verderbtheit (der Jugend) ist ein alte christliche Tradition (denk mal an Sodom und Gomorrha in seiner christlichen Deutung), der Autor ist Pastor und was er schreibt gehorcht zugleich einem alten Topos der Führsorge der angeblichen zunehmenden sexuellen Verwahrlosung der Jugend (wo mir mehrere Gegenbeispiele aus dem 20. Jh. zu einfallen). Medial halte ich das für knapp über dem mittäglichen Unterschichts-TV.


    Sowas bekommt man nur hin, weil durchaus vergleichbare Handlungen in der Vergangenheit nur ausnahmsweise in der offiziellen Überlieferung auftauchen. Tauchen aber auf, wenn sie etwa zu Gerichtsprozessen geführt haben wie die Spiele um "dicke Milch" die M. Foucault im ersten Teil von Sexualität und Wahrheit beschreibt. Der zweite Trick des Herrn Pastor ist natürlich die die Schere zwischen (aufgeweichten) christlichen Ideal und der harten Realität. Wer auch nur etwas nachdenkt wird darauf kommen das schon immer ein erheblicher Teil der sexuellen Handlungen dem nicht gehorcht haben.


    Das dritte Motiv ist natürlich die untergründige Lust die mit Diskursen über Sexualität verbunden ist. Also ich fnde das schon spannend, aber man sollte nicht aus der hüfte schießen, nicht seine eigenes (zensiertes) Wissen um die Vergangenheit als normal, gut und ungefährlich annehmen. Wenn man mal ernsthaften Sexualwissenschaftlern zuhört ist deren Bild durchaus differenzierter. Man denke also gleichzeitig an die Keuschheitsbewegungen (z.B. auch in dem derzeitigen Film über diesen keusch lebenden Vampir) und Idealvorstellungen des empfängnisverhütenden Paares sowie die diversen Diskurse promisker Lebensstiele.


    Das wichtigeste dabei: Klar hat jeder von uns Vorstellungen was an Sexualität richtig ist und was nicht (und die sind nicht zufällig), nur sind diese privaten Vorstellungen wohl kaum als allgemein richtig zu setzen. Und zusammenselektierte Aussagen über unterschiedliche Devianzen keine gute Basis für irgendwas.

  • :anbet:anbet:anbet
    ich gestehe... ich hatte gestern abend den Link nicht mehr genauer gelesen :rotwerd


    Zitat

    Man denke also gleichzeitig an die Keuschheitsbewegungen (z.B. auch in dem derzeitigen Film über diesen keusch lebenden Vampir) und Idealvorstellungen des empfängnisverhütenden Paares sowie die diversen Diskurse promisker Lebensstiele.

    gemischt mit den unterschiedlichsten Vorlieben/Bedürfnissen in Hetero, Bi und Homo.


    Diesen Vampirfilm finde ich lustig... :D:D - laut Vorschau. Mehr wird das auch nicht. :D:D


    Mit einem Pubi im Haus liest man, zumindest ich, auch wieder Dr. Sommer (o.k. die Zeit ist vorbei) ... es hat sich was verändert.
    Eigentlich sollten die Jugendlichen ihren Köprer und die Notwendigkeit der Empfängnisverhütung kennen bevor sie Sex haben. - Wenn dann Kinder Kinder bekommen ist irgendetwas schief gelaufen. Wenn Mädels, weil sie sind ja soooo aufgeklärt, sehr viel mitmachen und am Küchentisch von ihrer Verzweiflung erzählen, weil sie ja dazu gehören wollen, dann läuft bei diesen Mädchen auch etliches schief.
    Wenn pubertierende Jungs gaaannnz cool erklären, dass die Freundin d...th... können muss, ansonsten wäre das nicht richtig und man habe genau gesehen, dass der Schl... das spaß macht, dann weiss ich nicht, ob ich lachen oder prügeln soll. :frag Und ich frag mich halt, wie gehe ich damit um? Leider kann ich nicht ausschließen, dass Junior erst mal so'n Großmaul wird... :ohnmacht:

  • :anbet:anbet:anbet
    ich gestehe... ich hatte gestern abend den Link nicht mehr genauer gelesen :rotwerd


    Don't Panic. Mit ein bischen googeln bin ich auch schlauer geworden, der Herr besitzt einen evangelikalen Hintergrund. Und evangelische Freikirchen haben nach meiner Erfahrung eine besonders regide Sexualmoral, nach der wohl 99% der Forenmitglieder hier in die Hölle gehören. (Entweder wegen Scheidung oder außerehelichem Verkehr).



    Diesen Vampirfilm finde ich lustig... :D:D - laut Vorschau. Mehr wird das auch nicht. :D:D


    Laut dem was ich an Filmkritiken gelesen und gesehen habe ist ausgerechnet der Keuschheitsaspekt zumindest in den USA ein wichtiges Element des Erfolges. Die Anhimmelleien von Boygroups oder Ponnys bei Mädchen scheinen mir auch ungebrochen zu sein, und diese sind voll unausgelebter Sexualität bei einem Hormonspiegel bis zu den Haarspitzen.


    Übrigens gibt es in Bioschulbüchern einen gegenläufigen Effekt. In meiner Jugend waren darin wie sellbstverständlich auch nackte menschliche Körper in den Sexualkundekapiteln abgebildet, seit der geistig moralischen Wende verschwinden diese Abbildungen und wurden zunehmend gegen schematische Darstellungen ersätzt. Schau mal bei deinen Kids nach.


    Als ich ein Praktikum in der Jugendarbeit gemacht habe, gab es eine gute Broschüre "Lets Talk about Sex" die recht direkt war bei den Dingen die Jugendliche wissen müssen. Der ethische Aspekt: Achtet auf Verhütung, denkt an AIDS und tut nur was beiden Seiten gefällt, bzw. lasst euch nicht Bedrängen, Homosexualität als gleichberechtigte Form war alles jugendgerecht verpackt. Leider viel das Ding der Zensur einer großen christlichen Gemeinschaft zum Opfer und war dann quasie nur noch wie die übliche Bückware verfügbar.



    Mit einem Pubi im Haus liest man, zumindest ich, auch wieder Dr. Sommer (o.k. die Zeit ist vorbei) ... es hat sich was verändert.


    Es ändert sich immer was und es bleibt auch immer gleich. Das Dispositiv "Empfängnisverhütendes Paar" als Leitvorstellung der Sexualität hat schon einige Jährchen auf dem Buckel und einige Wandlungen hinter sich. Es findet sich schon in den Eheberatungsbroschüren von Anfang des 20. Jh. und ist eigentlich das was wir alle im Kopf haben. Und nun haben wir als Eltern - vermutlich wie unsere Eltern - Sorge, das Kinder sich daran nicht halten werden. Finde ich normal.


    Da finden sich dann auch jene Argumente gegen Pornographie die wir heute kennen (Abstumpfung, Verrohung - mal mit, mal ohne religösen Überbau) und die beim nachlesen lächerlich erscheinen, weil die Objekte gegen die sich diese Kritiken richten nahezu rührend unschuldig sind. Victorianer sind wir trotzdem geblieben.



    Eigentlich sollten die Jugendlichen ihren Köprer und die Notwendigkeit der Empfängnisverhütung kennen bevor sie Sex haben. - Wenn dann Kinder Kinder bekommen ist irgendetwas schief gelaufen.


    Gut verinnerlicht, geht mir ja nicht anders - warum sollten deine Kinder da anders sein?



    Wenn Mädels, weil sie sind ja soooo aufgeklärt, sehr viel mitmachen und am Küchentisch von ihrer Verzweiflung erzählen, weil sie ja dazu gehören wollen, dann läuft bei diesen Mädchen auch etliches schief.


    Na, ist doch auch normal. Neben den Normen der Schule und der Eltern, gibt es die der jugendlichen Peer-Group - die erheblich von denen der Erwachsenenenwelt abweichen müssen(!) Und zwischen den drei Welten und mit den Hormonen im Blut müssen sie ihren eigenen Standpunkt finden.
    Ob und wieweit das gelebt wird steht auf einem anderen Blatt. War bei uns doch auch nicht anders oder? Im Grunde ist daoch alles ok was sie will und was nicht zu einem Kind führt. Schlechte Erfahrungen wird sie machen, die gehören zum Lernen dazu.



    Wenn pubertierende Jungs gaaannnz cool erklären, dass die Freundin d...th... können muss, ansonsten wäre das nicht richtig und man habe genau gesehen, dass der Schl... das spaß macht, dann weiss ich nicht, ob ich lachen oder prügeln soll. :frag


    Tja. Zum einen sind Pubijungs ja in ihrer Sexualität unsicher und müssen (nach außen) übertreiben (ist so wie wenn Männer Frauen spielen und fürchterlich mit der Oberweite und dem Schminken übertreiben), zum andern wirst du ihn ausprobieren lassen müssen und darauf hoffen, das dabei nix passiert. Sehr wahrscheinlich wird er recht schnell erkennen, dass die dollen Sachen von denen die anderen erzählen oder die es als Filmchen gibt recht öde und unrealistisch sind. Ach ja, auf die Mädels und deren guten Geschmack vertrauen!


    Und wenn es zu früh ist, das wissen die Kids doch selber.

  • Mit dem Denken der evangelischen Freikirchen komme ich auch nicht klar und bekomme die rebellischen Folgen oder beängstigende Engstirnigkeit auch mit. :ohnmacht:

    Zitat

    Laut dem was ich an Filmkritiken gelesen und gesehen habe ist ausgerechnet der Keuschheitsaspekt zumindest in den USA ein wichtiges Element des Erfolges. Die Anhimmelleien von Boygroups oder Ponnys bei Mädchen scheinen mir auch ungebrochen zu sein, und diese sind voll unausgelebter Sexualität bei einem Hormonspiegel bis zu den Haarspitzen.


    :frag Tochterkind himmelt weder Boygroups an - die findet sie zum :kotz und Reiten konnte ich ihr nicht bieten. :frag

    Zitat

    Als ich ein Praktikum in der Jugendarbeit gemacht habe, gab es eine gute Broschüre "Lets Talk about Sex" die recht direkt war bei den Dingen die Jugendliche wissen müssen. Der ethische Aspekt: Achtet auf Verhütung, denkt an AIDS und tut nur was beiden Seiten gefällt, bzw. lasst euch nicht Bedrängen, Homosexualität als gleichberechtigte Form war alles jugendgerecht verpackt. Leider viel das Ding der Zensur einer großen christlichen Gemeinschaft zum Opfer und war dann quasie nur noch wie die übliche Bückware verfügbar.


    Wie blöd ist das denn...

    Zitat

    Es ändert sich immer was und es bleibt auch immer gleich. Das Dispositiv "Empfängnisverhütendes Paar" als Leitvorstellung der Sexualität hat schon einige Jährchen auf dem Buckel und einige Wandlungen hinter sich. Es findet sich schon in den Eheberatungsbroschüren von Anfang des 20. Jh. und ist eigentlich das was wir alle im Kopf haben. Und nun haben wir als Eltern - vermutlich wie unsere Eltern - Sorge, das Kinder sich daran nicht halten werden. Finde ich normal.


    Persönlich habe ich keine Sorge, dass die Große verhütet. Sie weiss auch, dass sie jederzeit zu mir kommen kann, falls mal was "schief" läuft. - Ich habe hier meine Hausaufgaben als Mutter gemacht.
    Unsicher bin ich tatsächlich dahingehend, wie ich mit Junior darüber reden soll. Er hatte sich als kleiner Junge nie von mir baden lassen, ich hab da kein Problem damit, nur von Papa. Sein Zimmer darf niemand betreten, wenn er sich umzieht. Das war schon immer so.
    Erschreckend finde ich Kinderschwangerschaften und die teilweise frapierende Unwissenheit über den eigenen Körper.

    Zitat

    Gut verinnerlicht, geht mir ja nicht anders - warum sollten deine Kinder da anders sein?


    Meinst du das als Vertrauensfrage, also den Kindern das Vertrauen entgegen bringen? - Das habe ich.

    Zitat

    Im Grunde ist daoch alles ok was sie will und was nicht zu einem Kind führt. Schlechte Erfahrungen wird sie machen, die gehören zum Lernen dazu.


    Ich gebe dir recht, auch wir haben unseren Standpunkt finden müssen und haben einiges ausprobiert, haben schlechte Erfahrungen gemacht, um daraus zu lernen. Dieses Recht gestehe ich auch unserer Tochter zu. Nur erzählt sie mir eben auch im Gespräch, dass der Druck auf Mädchen, die keinen festen Freund haben, sexuell offen zu sein, ungemein groß ist. Und ich wage zu bezweifeln, dass sie alle immer rechtzeitig nein sagen können und dies dann auch respektiert wird.

    Zitat

    Tja. Zum einen sind Pubijungs ja in ihrer Sexualität unsicher und müssen (nach außen) übertreiben (ist so wie wenn Männer Frauen spielen und fürchterlich mit der Oberweite und dem Schminken übertreiben), zum andern wirst du ihn ausprobieren lassen müssen und darauf hoffen, das dabei nix passiert. Sehr wahrscheinlich wird er recht schnell erkennen, dass die dollen Sachen von denen die anderen erzählen oder die es als Filmchen gibt recht öde und unrealistisch sind.


    ok - nochmal drüber nachdenk...

    Zitat

    Und wenn es zu früh ist, das wissen die Kids doch selber.


    Wieso gibt es dann Teenagerschwangerschaften?

  • Darf der Freund/die Freundin bei euch mit übernachten?


    Ich denke, es kommt dabei auf das Alter an. Meinem 16-jährigen würde ich es, denke ich, mitlerweile erlauben. Ich habe ihn darüber aufgeklärt und auch erzogen, dass Sex eine saubere und liebevolle Sache sein muss, bei der man natürlich auch mit allerhöchstem Respekt der Partnerin gegenüber ausprobieren darf. Was er selber auch für sehr wichtig hält, ist die Verhütung. Mit andern Worten: Vertrauen ist gut - Vorsorge noch besser. Sprich: ohne Kondom läuft gar nichts. ;)


  • Wieso gibt es dann Teenagerschwangerschaften?


    Das ist nicht so dramatisch, im Einzelfall schon aber es gibt keine Flut von ihnen.


    Ein wenig Statistik bei Netdoktor, wir liegen weit hinter den USA, aber leioder auch weit vor den NL


    "Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche bei Teenagern ist ein besonders sensibles gesellschaftliches und politisches Thema, insofern auch ein beliebtes Thema der fachlichen Diskussion und der öffentlichen Berichterstattung. In periodisch wiederkehrenden Zeiträumen wird immer wieder von "dramatisch" angestiegenen Schwangerschaftsabbruch-Zahlen bei Teenagern berichtet."
    Quelle Lohnt auch als Blick in statistische Angaben zum Verhütungsmittelgebrauch/ungeschützten Verkehr sowie sozialer Herkunft und Vorstellungen/Offenheit in Elternhäusern.


    noch ein Link


    Übrigens der Generation Porno Autor hat sein Buch auf 30 willkürlich ausgewählte drastische Einzelfälle aufgebaut.

  • Wieso gibt es dann Teenagerschwangerschaften?


    die gabs doch immer schon. Sorry, aber auch vor knapp 20 Jahren hattest du Mädchen und Jungs dabei, die mit 14 schon wußten "wie es geht", und andere, die eben erst mit 17-18 "Soweit waren". Und damit war man schon ein "Spätzünder".


    Nur heute wird mehr darüber gesprochen, spätestens, wenn eine Zeitung mal wieder Langeweile hat, und Deutschlands aktuelle Jüngste Mutter hervorkramen muß. In der Generation unserer Eltern und Großeltern wurde das Thema deutlich unter den Teppich gekehrt, in dem Töchterchen entweder schleunigst heiraten oder eben einen längeren Urlaub machen mußte. Wußte jeder, warum, aber man sprach nicht darüber.


    Und wieviele Babys wurden irgendwo in einem Plastiksack gefunden... auch oft teeny-schwangerschaften, die vor den Eltern verheimlicht wurden.


    Nein, geändert hat sich eigentlich nichts, nur der Umgang damit. Wir können nur versuchen, die Kinder dahingehend zu erziehen, das sie selbst stark genug sind, zu "warten", bis sie von sich aus soweit sind.. und egal, was kommt, da sein. :frag

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...