Ungerechtigkeit kaum zu ertragen!

  • Na ja, es ist schon so, dass du jede zumutbare Arbeit annehmen mußt, wenn du von Harz IV lebst.


    Es ist auch nicht richtig, dass du keinerlei Förderung erhalten kannst - nur, man wird dir nichts anbieten, weil du kaum eine Maßnahme erreichen kannst...


    Sehe ich es richtig, dass der Umzug in dieses Dorf eine regelrechte Flucht gewesen ist? - Je schwieriger/aufwendiger ich es habe, um in die nächstgrößere Stadt zu kommen, desto schwieriger bin ich für X zu erreichen?


    Solange du dich "nur" am AdW (A.. der Welt) sicher fühlst, wird sich deine Situation nicht grundlegend ändern.
    Vielleicht wäre ein Gespräch beim weißen Ring eine weitere Informationsmöglichkeit bzw. Hilfskmöglichkeit.

  • Hallo Ich,


    in mir löst Deine Schilderung eher Betroffenheit aus.


    Dieses weil Dein Alleinsein so deutlich wird. Ich sehe in Deiner Geschichte nicht Neid, sondern Hilfslosigkeit.


    Magst Du einmal sagen in welcher Region Du lebst.


    LG WEE

  • Also hier sind mal wieder tausend Sachen vermischt:
    Solang dein jüngstes Kind nicht drei Jahre alt ist, musst du nix annehmen. Und wenn, dann höchstens im Rahmen dessen, wie dieses Kind anderweitig, als von dir betreut werden kann. Hier sind`s ja nur die Vormittagsstunden, die zur Verfügung stünden.
    Dann gibts Regeln, wie lang man für einen Arbeitsweg brauchen darf. Gesetzlich festgelegt. Das findet man leicht über google unter dem Stichwort Arbeitsweg, Zumutbarkeit.
    Wenn ich`s noch richtig weiss, dann darf der Arbeitsweg ab 6h Arbeit nicht länger als 2,5h sein und bei weniger als 6h nur 2h.
    Ob ein 10km Radweg querfeldein bei jedem Wetter zumutbar ist, hängt von deiner Gesundheit ab. Nicht mehr machbar ist das im Winter bei Schnee und Eis.
    Wie lang du erwerbstätig sein kannst, hängt an der Unterbringungsmöglichkeit für deine Kinder, ob du weitere Hilfen hast usw. Das muss machbar sein. Gibt es Ganztageseinrichtungen, die du nutzen kannst, dann sind auch entsprechende Arbeitszeiten zumutbar, wenn du dort einen Platz bekommen kannst.
    Ein Kind auf dem Rad bei jedem Wetter 10km mitnehmen zu müssen ist nicht zumutbar. Das sollen die dir mal im Gesestz zeigen, wo das steht, sollte man sowas mal von dir verlangen.
    Dass du keine Umschulungs/ Weiterbildungsangebote bekommst ist nicht ok.
    ABER selber kümmern, Vorschläge machen ist angesagt, sich hinter klemmen und Widerspruch einlegen, sich informieren usw. Das ist dein Part. Von Arbeitsagentur und ARGE wirst du nix bekommen, was zu euch wirklich passt. Die setzen dir was vor, was sie meinen, dass zumutbar ist und sind dabei nicht "lieb und nett". Geh davon aus, dass den Ämtern dein konkretes Schicksal sch.... egal ist. Du musst selber ran, so hart das zu sein scheint.


    Auch wenn du wieder arbeiten musst, wenn das kleine Kind drei ist, so muß auch die ARGE deine Lebensumstände insgesamt berücksichtigen. Du musst die allerdings vertreten.
    Ausserdem sind die gehalten dir ggf bei einem Umzug unter die Arme zu greifen.
    Dich jetzt unter Druck zu setzen dass du annehmen musst, was man dir bietet ist rechtlich falsch, im Blick auf dein kleines Kind. Du darfst es sogar ohne Begründung wieder aus der Betreuung nehmen, bis es drei ist. Das steht jedem zu.
    Bei denen richtig zu stellen, dass du für die nächste Zukunft und nicht für die Gegenwart planst ist auch dein Ding.



    Das ganz andere ist, dass du sehr depressiv erscheinst. DAS kann man nicht alleine schaffen. Damit muss man zu Fachleuten. Es wäre z.B. ein Weg eine Kur zu beantragen, in der die Ärzte dir mal klipp und klar sagen wie es mit dir aussieht, was die für notwendig halten, wie es mit deiner jetzigen Arbeitsfähigkeit überhaupt aussieht.
    Das wäre vielleicht sogar das Beste, weil du ja so in der Pampa auch schlecht Zugang zu Therapeuten und Beratungsstellen haben wirst.
    Allerdings verfügst du sicherlich über ein Telefon, so dass du dich auch mit ner Beratungsstelle durchaus in Verbindung setzen kannst.


    Das einzige was ungerecht ist, ist die Tatsache, dass man sich in unserer Gesellschaft keine Blösse geben darf, wenn man mal schwach ist.
    Aber da hilft leider auch kein Klagen. Da hilft nur Flucht nach vorne! Thats life.... udn das ist eins der schönsten...... ;)

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Loewenherz ()

  • Hallo und danke für die Worte.
    Ich lebe im Landkreis Augsburg in Bayern.


    Gerade geht es wieder besser, ich bin emotional ein wenig distanzierter zu meinen Problemen und Sorgen.
    Das tut meinen Kindern sehr gut, das merkt man sofort. Sie sind viel ruhiger und harmonischer miteinander!


    Ich hoffe nur, dass ich nicht schon bald wieder ein Tief habe. Diese Aufs und Abs machen mich noch platt.