Verliere ich mein Kind?? Fünfjähriger will plötzlich nur noch zu Papa...

  • Hallo,


    ich lebe seit rund eineinviertel Jahren von meinem noch nicht geschiedenen Mann getrennt. Unser Sohn ist fünf und lebt bei mir, jedes 2. Wochenende ist er von Samstag auf Sonntag bei seinem Vater.


    Unsere Geschichte ist, wie bei vielen hier, lang und kompliziert... Jedenfalls ist es schon seit einiger Zeit so, daß Sprüche von ihm kommen wie 'Warum hast Du Papa rausgeschmissen/nicht mehr lieb?' 'Du hast Papa den Hof weggenommen!', usw. (was im übrigen ziemlich fern von der Realität ist, da der Hof z. B. schon vor der Ehe meiner Familie gehörte, usw). Oder, wenn er von seiner väterlichen Großmutter erzählt (zu seinen Großeltern besteht eigentlich eine gerichtliche Kontaktsperre, aus gutem Grund, aber sowas hat meinen Mann noch nie interesiert) 'Oma hat gesagt sie ist nur auf Dich böse, nicht auf mich'. Jetzt, seit Neuestem, ist er mir gegenüber oft abweisend (Papa kann grundsätzlich alles besser, ist größer, schneller, usw.). Derzeit ist er für zwei Wochen bei seinem Vater, auf 'Urlaub'. Er konnte es kaum abwarten (das ist okay). Aber als ich den beiden zufällig nach zwei Tagen über den Weg gelaufen bin, hat er mich kaum wahrgenommen und seinen Vater weitergezogen.


    Es ist auch so, daß er in letzter Zeit regelrecht aggressiv mir gegenüber ist (ich kann ihm nichts recht machen). Bei Papa darf er dies, darf er das, Papa macht aber, usw...


    Ich weiß nicht mehr, was ich davon halten soll. Ich bin fertig mit den Nerven, nur noch am heulen. Ich bete meinen Sohn an, seit der Sekunde, in der er geboren wurde. Sein Vater hat eigentlich immer nur eine Nebenrolle gespielt. Wenn mein Sohn krank ist, ihm etwas weh tut, oder er bei seinen Großeltern ist und Heimweh bekommt, weint er nach mir, auch die Kinderpsychologin sagte aus, daß mein Sohn ganz klar bei seiner Mutter sein wollte. Aber woher kommt dann dieses merkwürdige Verhalten???


    Wie soll ich mich verhalten???


    Vielen lieben Dank!


    Rhea

  • reines machtspiel! dein sohn kennt dich udn weiß welche knöpfe er drücken muss. spielst du mit hast du verloren.
    er versucht wie jedes gesunde kind sein vorteil zu bekommen, ich denke mal solche sprüche muss sich der papa eventuell auch anhören!
    übel sind die sätze die er vorbringt ich denke mal da sind einige erwachsene im spiel. das selbe haben wir hier auch. erst heute wieder nichtiger anlass gleich das geschrei ich zieh aus . hm na bitte mach doch . meine katze kommt mit . nö die bleibt hier gehört dir nicht alleine. normal eskaliert das noch schlimmer. heute sagte ich dazu du kannst brüllenm udn schreien es bleibt dabei udn punkt. hmm nun hab ich das liebste kind zimmer aufgeräumt und mitgekocht usw.
    meiner meinung nach können die zwerg nur soviel beeinflussen und macht geben, wie du es zuläst. hat auch gedauert eh ich das umsetzen konnte.


    wenn oma sagt sie ist nur auf dich sauer und nicht auf ihn sorry dann find ich das toll udn würde das unterstützen udn bestätigen. und jetzt leise unter uns das obwohl ich meine exdrachen ähm schwiegereltern naja sie sind halt das letzte vom letzten. für mich, ex fährt trotzdem mit zwerg hin nunja sollen sie. ist immerhin ihre enkelin. die große allerdings vergessen sie!


    kopf hoch, nims dir nicht so zu herzen für den lütten ist das auch extrem schwer! aso das mit dem vorbei gehen hat meien auch gebracht udn wenn du das dann mal aus dem geischtspunkt nimmst das der kleine wahrscheinlich angst vor streitigkeiten hat oder einfach nicht weiß mist was mach ich jetzt ich hab doch beide lieb tuts auch gar nicht weh.


    lg jea

    mein hirn weigert sich ständig, so langsam zu denken, wie meine finger tippen können. meine finger sind so damit beschäftigt, sich zustreiten, wer als erstes auf die tasten darf, das die nicht mal merken wie sie den gedanken hinterherhinken

  • Dein Sohn versucht bestimmt, sich mit dieser Situation zu recht zu finden, es zu verarbeiten, fragen zu stellen;Es ist für keinen der Beteiligend leicht! Wie sehr haben wir als Erwachsene schwierigkeiten eine Trennung zu verkraften; Wie mag sich ein Kind dabei fühlen?! Erkläre ihm seine Fragen kindgerecht verpackt; und vorallen frage ihn auch wie er es empfindet, wovor er angst hat usw.
    Hat dein Sohn die Möglichkeit sich in der Schule mit Kindern auszutauschen , deren Eltern sich auch getrennt haben?


    Dein Sohn sucht seinen (neuen) Part in der neuen Situation, nimm es nicht so schwer, wenn er, wenn Papa dabei ist, komisch reagiert; er will keinen von euch beiden verlieren! Du und der KV sollten ihm immer wieder erklären, dass ihr beide IHN noch genauso lieb habt wie früher und das sich da niemals etwas dran ändert;



    Ich wünsche euch viel Glück für die kommende Zeit :knuddel

  • Hallo!


    Ich habe ein wenig den Einduck dass Du verunsichert bist. Das merkt Dein Sohn sicherlich. Kinder spielen solche Situationen unter umständen aus.
    Ich wünsche Dir viel Zuversicht und Kraft!



    lg
    Kora

  • reines machtspiel! dein sohn kennt dich udn weiß welche knöpfe er drücken muss. spielst du mit hast du verloren.


    Boah jea - findste das nicht bissle übertrieben???? der Junge ist fünf!!! Er steht zwischen seinen Eltern, er wird von Eltern und Großeltern mit unterschiedlichen Infos belastet/gegeneinander ausgespielt, uvm...


    Wo bitte schön soll er denn (mit nervigem verhalten) sonst zeigen, dass er damit nicht klar kommt, wenn nicht bei der Mutter, bei der er lebt und bei der er weiß, dass er auch dann noch geliebt wird, wenn er seine Verzweiflung auf unmögliche Art raus läßt????



    Und Großeltern, zu denen ein gerichtlich angeordnetes Kontaktverbot besteht, kannste glaub ich nicht einfach mit den üblichen exschwiegerdrachen vergleichen...

  • Ich habe das Gefühl, daß man in dieser Situation irgendwie 'übermenschlich' sein muß, um keine Fehler zu machen. Bleibt das jetzt den Rest der Kindheit meines Sohnes so? Wird es in Zukunft immer so sein, daß ich 'erpressbar' bin (entweder, Du tust, was ich will, oder ich geh zu Papa)? Es gibt nichts auf der Welt, das ich so sehr fürchte, wie den Verlust meines Sohnes. Wenn er schon mit 5 so ist, was mache ich dann, wenn er in die Pubertät kommt??
    Sein Vater genießt das Verhalten seines Sohnes übrigens. Er sagte zu mir 'Siehst Du, ich habe Dir gesagt, daß Du keine gute Mutter bist, bald kommt er zu mir.'. Er hat mir auch schon mal, als er an mir vorbei gegangen ist, in die Augen geguckt und gesagt 'Ich lege Dir Steine in den Weg, wo immer möglich'. Es ist also nicht gerade so, daß wir 'miteinander reden' können. Von ihm und seiner Familie schlägt mir der blanke Haß entgegen, was ein Grund für die richterliche Anordnung war (dort sind meine Schwiegereltern und auch mein Mann gut bekannt). Ich habe Angst davor, daß die meinen Sohn so 'auf links drehen', daß er irgendwann nur noch ihre Haßtiraden wiederholt.
    Mir wurde vom Gericht auch schon 'begleiteter Umgang' angeboten, aber das wollte ich nicht für meinen Sohn. Er liebt seinen Vater. Mir wird immer wieder gesagt, daß er irgendwann selber sieht, wie 'die' wirklich sind, aber ich zweifle da stark dran und ich habe Angst, daß er dort 'unter die Räder' kommt. Wie gesagt, unsere Geschichte ist kompliziert...

  • Ich war nach meiner Trennung damals in einer ähnlichen Situation. Das ist wirklich nicht leicht!
    Aber lass Dich auf keinen Fall erpressen!!! Dein Sohn merkt das. Er wird es ausspielen und das solltest Du nicht zulassen! Zeige ihm Deine Liebe und sei für ihn da, aber versuche ihm nicht Deine Angst zu zeigen. Das ist nicht einfach! Vor allem wenn der Kindsvater auch noch einen drauf setzt.
    Wenn etwas Zeit vergangen ist wird es Dir leichter fallen und Du wirst auch an Sicherheit gewinnen.



    lg
    Kora

  • schreib dir ALLES auf, was dir aufstößt,(von seite des KV und seiner Familie. mit Datum, mit Sachverhalt mit Hintergrund infos, mit reaktionen deines Sohnes. Ist zwar lästig, aber wenns mal drauf ankommt...
    Es wird irgendwann zuviel sein, sich das alles zu merken....also aufschreiben. (tut übrigens auch gut, zur "Psychohygiene")

  • Das Kind befindet sich hochgradigst im Loyalitätskonflikt.


    Du wirst ihn erst mal sicher nicht verlieren, das Kontinuitätsprinzip würde hier zur Geltung kommen.


    Allerdings empfehle ich Dir dringndst, das Kind psychologisch betreuen zu lassen.
    Such Dir ne Kinder- und Jugendpsychologin, damit das Kind über solche Sachen auch mit einem vollkommen neutralen Menschen reden kann. So wie's jetzt ist, himmelt er denjenigen an, der's schlimmer getroffen haben soll.

  • Wir waren bis vor einiger Zeit bei einer Psychologin. Die fand ihn da allerdings nicht wirklich auffällig. Sie stellte zwar auch diesen Loyalitätskonflikt fest und daß er lieber bei Mama, als bei Papa wäre. Aber es war eben längst noch nicht so schlimm, wie jetzt.


    Daß ich ihn vor Gericht wohl nicht verlieren würde, weiß ich. Ich meinte das mit dem 'Verlieren' eher 'seelisch', daß er mich 'abhakt' oder vielleicht sogar anfängt, mich zu hassen. Anfangs war es eben nur nach den Umgangswochenenden so, daß ich das Gefühl hatte, 'das Kind da sieht zwar aus wie meins, aber irgendwie kenne ich es gar nicht'. Aber jetzt? Dauertheater und dazu diese Sprüche...

  • Ich habe das Gefühl, daß man in dieser Situation irgendwie 'übermenschlich' sein muß, um keine Fehler zu machen.


    Das brauchst Du nicht. Du gibst Deinem Kind die meiste Liebe, wenn du in dieser Situation möglichst klar bist und die Regeln, die bei Euch bestehen, konsequent einhälst. Ganz klare Ansagen, welcher Ton ok ist, welcher nicht, welche Sprüche verletzen, welche einfach falsch sind, etc.


    Er wird es noch ne Weile, immer wieder probieren, aber er wird es dir danken, wenn er weiß, Mama steht zu ihrem Wort, Mama ist verlässlich, Mama liebt mich etc.
    Und ja, das geht noch die ganze Kindheit über immer mal wieder phasenweise so - wie bei allen anderen Kindern auch, wenn sie (entwicklungsbedingt) den Halt verlieren.
    Aber wenn er jetzt so früh schon lernt, dass z.B. das Erpressen nicht fruchtet, du die Ausspielerei nicht mitmachst, ihr euer Leben so wie bisher zuhause weiterführt, dann haste schon ne verdammt gute Basis für zukünftige Konflikte.

  • Zitat

    Boah jea - findste das nicht bissle übertrieben???? der Junge ist fünf!!! Er steht zwischen seinen Eltern, er wird von Eltern und Großeltern mit unterschiedlichen Infos belastet/gegeneinander ausgespielt, uvm...


    nein!


    ich habs ja durch. das er zwischen den eltern steht ist klar hab ich auch erwähnt, allerdings merken die kleinen sehr schnell wo der hase lang läuft. das können schon weit jüngere kinder. papa gibt nuckel nicht krabbel ich zu mama!
    junior ist sauer zerrissen endtäuscht ihm rutsch das einmal in der wut raus huch na was passiert denn da und schwups gg!
    ich unterstelle dem kind keine böshaftigkeit. das ist nun mal so sie versuchen es immer wieder. wir sollten eins nicht vergessen auch trennungskinder sind in erster linie normale kinder mit normalen entwicklungswegen. da kommt leider nur noch der ganz sch.. obendrauf.
    dennoch bleibt auch bei ihnen der versuch und das selbe muster. mama die dürfen aber alle zu der party ich bin die einzige die immer sofrüh heim muss bis zu den anfängen.
    meiner meinung nach sollten wir auch aufpassen nicht alles zu entschuldigen udn alles auf die trennung zuschieben. ich fahr damit ganz gut udn die situation die wir nach jedem besuch hatten mit zwerg nach jedem tele nach jeder sms wird etwas wenn nur minimal winzig besser.
    klar sie hats schwer klar sie hat haufen seelische probs aber auch klar sie ist kurz vor 10 udn wie jede ordentliche *göre* ;) kommt auch sie nun so sanft in die vorpupiphase.
    und da sollte man doch ein kleinwenig deferenzieren! auch kleine herrn von 5 fangen an gerade wenn sie nun die großen im kiga sind udn aj nun bald in die schule kommen den kleinen überflieger rauszuhängen.



    hmm


    Zitat

    Und Großeltern, zu denen ein gerichtlich angeordnetes Kontaktverbot besteht, kannste glaub ich nicht einfach mit den üblichen exschwiegerdrachen vergleichen...


    dann würde ich da aber eingreifen wenn ex mit sohn dahin geht. das kann sie ja umsonst bekommt man solche verfügung nicht. da würd ich was machen ganz schnell.
    leider hab ich die auch nicht mit üblichen schwiegerdrachen vergliechen.glaub mir bei mir steckt auch mehr dahinter


    so jetzt werd ich mich noch bei deinen letzten beitrag bedanken denn da stimme ich dit 100% zu

    mein hirn weigert sich ständig, so langsam zu denken, wie meine finger tippen können. meine finger sind so damit beschäftigt, sich zustreiten, wer als erstes auf die tasten darf, das die nicht mal merken wie sie den gedanken hinterherhinken

  • Hallo Rhea,
    Zu allererst möchte ich dir sagen, dass es mir für dich sehr leid tut, wie du dich im Moment fühlst, es muss schrecklich sein!
    Mir geht es hinsichtlich deiner Verlustängste zu deinem Sohn ähnlich, wenn auch meine Tochter weitaus jünger ist. Aber auch ich frage mich schon jetzt manchmal, was ist wenn sie älter wird, werde ich sie dann verlieren?
    Leider kann ich dir kaum einen guten Rat geben, weil ich selbst kaum weiss, mit der Situation umzugehen. Aber dem letzten Beitrag von Schlotterlotte kann ich nur zustimmen!!! Das hat sie sehr gut beschrieben!
    Eine Frage stellt sich bei mir jedoch: Rhea, hast DU denn Jemanden, mit dem du reden kannst? Über deine Gefühle und Ängste. Keine Frage, das Forum und die Leute hier helfen ungemein - aber finde ich es auch wichtig, mit Jemanden von Angesicht zu Angesicht zu reden, sich mal aufbauen zu lassen.
    Und eine weitere Idee zum Aufschreiben wäre vielleicht noch, deine Gefühle und Ängste schriftlich niederzulegen. Als eine Art Tagebuch oder Brief. In seeeehhhhhrrrr vielen Jahren, wenn das Verhältnis zu Deinem Sohn besser ist als es kaum sein könnte, und ihr mal auf emotionaler Ebene redet, könntest du ihm diese Briefe mal zeigen, dass auch er dich versteht. Wie du dich fühlst und gefühlt hast.
    Auf jeden Fall wünsche ich dir sehr viel Kraft und drücke dich ganz fest :troest
    LG Katy

  • Hallo Rhea,


    es ist ein grausames Gefühl! Ich kenne das auch aus meiner eigenen Erfahrung, leider.


    Ich gebe Jea da vollkommen recht, der Junge nutzt die Situation in seiner kindlichen und noch gar nicht verstehenden Art aus.


    Du solltest (wie hier schon gesagt) Deinem Sohn natürlich immer zeigen, dass Du ihn liebst, Du solltest ihm nicht zeigen, dass Dich diese Situation verunsichert, Du solltest Deinem Sohn bei Aussagen wie "bei Papa darf ich das..." ganz klar sagen, dass er jetzt aber hier ist, und das hier andere Spielregeln gelten. Wenn Sohni feststellt, dass "Papa das besser kann/macht", ruhig bestätigen mit "Stimmt, der Papa kann das besser, ich gebe mir große Mühe und find, dass ich es aber auch ganz gut mache".


    Zu den Äusserungen was die Trennung betrifft, kannst Du Sohni auch klarmachen, dass es da durchaus Unstimmigkeiten zwischen Euch gibt, diese aber nichts mit ihm zu tun haben und diese auch nur unter den Erwachsenen geklärt werden.


    Ich hatte auch schwer zu kämpfen, habe mir Hilfe bei einer unabhängigen Beratung gesucht. Nun ist es so, dass mein Sohn nach wie vor seinen Papa abgöttisch liebt( soll und darf er auch), aber ganz klar ist wo welche Regeln gelten, und was viel wichtiger ist, er vermittelt durch sein Verhalten mittlerweile, dass bei mir der Ruhepol, die Stabilität und Kontinuität ist. Papa heißt : Spass, über die Stränge schlagen, bedient werden etc. Das wirkliche Leben spilet sich aber zu Hause bei der "Raben-" Mutter ab. Meiner ist nun fast 9.


    Ach ja, was mir die Beraterin damals gesagt hat: Manchmal ist es auch so, dass die Kinder eigentlich ein positives Weltbild haben, das wird von einem Elternteil gestört (durch das ständige "Schlechtmachen" des anderen Elternteils) und die Kinder "flehen" nahezu danach, doch ihr Weltbild wieder zurechtzurücken!


    Versuche es, lege Dir ein dickes Fell zu und liebe Deinen Sohn weiterhin, er kann nichts dafür!


    mitfühlende Grüße


    Lotta

    edit: Rechtschreibfehler gefunden und korrigiert


    Nur wer einen Schatten hat, steht auf der Sonnenseite des Lebens!

  • Als mein Sohn ungefähr in dem Alter war wollte er zur Oma ziehen (hatte keinen Kontakt zum Vater). Eine meiner Nichten packte auch so ungefähr gleichen Alters ihr Köfferle und stapfte wütend zur Tür raus.....


    Die Trennungssituation erschwert, was eigentlich völlig normal ist und dazugehört. Ausloten, wo die Grenzen sind.


    Tja... ich hatte das Glück und konnte sagen "na gut, ich helf Dir packen", er bekam große Augen und sagte dann kleinlaut "nein, ich bleib schon bei Dir". Meine Schwester konnte ebenfalls hinter dem Fenster beobachten, wie ihr Kind einen Weg entlang ging und dann plötzlich merkte.... "huch.. wo soll ich eigentlich hin?". Kann man als Mutter so reagieren, dann erledigen sich solche Phasen blitzschnell wieder, aber ich verstehe auch Deinen Konflikt, in dem Du steckst.


    Wäre Dein Ex denn überhaupt in der Lage Euren Sohn ganz bei sich aufzunehmen? Damit drohen ist was anderes, als die Umsetzung. Ist er beruflich eingespannt, zieht vielleicht auch ganz gern mal um die Häuser, hat vielleicht gar ne Freundin, die nicht erfreut wäre, dann haste gute Chancen, dass es sich um leere Drohungen handelt. Dann könntest Du sicher auch Deinem Sohn ganz anders gegenüber treten.


    Der Konflikt Deines Sohnes ist klar, aber Du hilfst ihm am Meisten, wenn Du für ihn ein Fels in der Brandung bist. Eine verlässliche Person, auf die er sich verlassen kann und dazu gehören auch ganz klare Grenzen.


    Die Begegnung nimm Dir bitte nicht zu Herzen. Ich denke er hat sich neutral verhalten, damit Ihr es auch tut. Er wird Angst vor einer Konfliktsituation gehabt haben.

  • Hallo,


    also erst mal vielen Dank für den Zuspruch! Hat mir sehr geholfen.


    Nein, wirklich aufnehmen könnte er ihn nicht. Er muß arbeiten, hat notorisch kein Geld und ja, um die Häuser zieht er auch zu gerne und die Freundinnen wechseln. Derzeit hat er eine feste Freundin, die er überall vorstellt. Zufällig weiß ich, daß er noch weitere Mädels am Start hat...
    Aber das Problem ist, er macht sich da selber was vor (das ist so eine merkwürdige Eigenart, die bei ihm SEHR ausgeprägt ist). Er ist ein Träumer und dazu eigentlich fast nicht selber lebensfähig. Aber er ist sehr gut darin, sich und anderen Leuten etwas einzureden. Nur ein Beispiel: Von unserem gemeinsamen Konto war viel Geld 'verschwunden'. Der Steuerberater wollte wissen, wo's hin ist, bzw. wer es nun abgehoben hat. Da ich zusätzlich mein eigenes Konto habe, von dem ich auch alle unsere Ausgaben bestritten habe, wußte ich, daß ich es nicht war. Mein Mann hat in dieser Diskussion trotzdem so lange und so überzugend behauptet, daß ER es nicht war, daß ich irgendwann, obwohl ich wußte, es kann nicht sein, gesagt habe, okay, dann war das wohl ich. Damit hätte er es bewenden lassen können, aber statt dessen bestand er dem Steuerberater gegenüber darauf, daß die Belege von der Bank angefordert werden (also die Dinger, die man bei Barabhebungen am Schalter unterschreibt). Danach war der Stb. gänzlich von seiner Ehrlichkeit überzeugt. Er hat eigentlich nur noch pro Forma die Belege wirklich angefordert. Und ratet mal, wer die alle unterschrieben hatte; richtig, nicht ich... Und das ist nur eine von sehr vielen 'Stories'...


    Wenn er mir so'n Schmarrn vormachen kann, frage ich mich, was er einem Fünfjährigen weismacht. Als Schauspieler hätte er wahrscheinlich Karriere gemacht. Ich bin leider keine gute Schauspielerin und trage mein Herz auf der Zunge. Ich schaffe es ja offensichtlich nicht mal, meinem Sohn vorzumachen, daß mich das kalt läßt.

  • ach mensch


    guten morgen erst mal!


    Zitat

    Ich schaffe es ja offensichtlich nicht mal, meinem Sohn vorzumachen, daß mich das kalt läßt.


    kinder haben verdammt feine antennen. die merken eh wenn da was faul ist. dan mach ihm nichts vor sondern red mit ihm. sag ganz offen das dich das traurig macht usw.

    mein hirn weigert sich ständig, so langsam zu denken, wie meine finger tippen können. meine finger sind so damit beschäftigt, sich zustreiten, wer als erstes auf die tasten darf, das die nicht mal merken wie sie den gedanken hinterherhinken

  • Liebe Rhea ,



    es ist eine beschi... Zeit die Du da durch machst und die sehr sehr weh tut . Mein Zwerg hat kurz nach der Trennung angefangen , allmöglichen Gegenstände durch die Gegend zu werfen , das war zu dem Zeitpunkt so gesehen noch recht harmlos zu dem Zeitpunkt habe ich versucht mir Hilfe zu suchen . Nach einem Jahr hat der Kurze es dann richtig begriffen das Papa nicht mehr da ist und das war sehr sehr schwer für mich . Ich war kurz davor das Kind zu seinem Vater zugeben , weil mir diese Zerrissenheit des Kindes weh tat und ich dann einem Punkt gekommen war , wo ich seine Äußerungen persönlich genommen habe .
    Der Zwerg und ich haben dann Hilfe durch die AWO bekommen , ich konnte da meine Probleme loswerden und der Zwerg wurde dort ganz schnell zur Caritas weitergereicht zu einer Trennungsgruppe , wo er sich mit anderen Kinder austauschen kann bzw. dann auch mitbekommt das es noch andere gibt , die in der gleichen Situation stecken bzw. erleben .
    Du hast hier schon einige Tipps von anderen bekommen , meiner wäre das Du Dir vielleicht für Dich selber Physiologische Hilfe holst um Dich selber zu stärken .

  • Es ist auch so, daß er in letzter Zeit regelrecht aggressiv mir gegenüber ist (ich kann ihm nichts recht machen). Bei Papa darf er dies, darf er das, Papa macht aber, usw...

    Ich kenne dies und finde das ist ein völlig normales, wenn auch schmerzhaft für Dich, Verhalten von Deinem Sohn. Als ich noch Wochenendpapa war wollte meine Tochter auch plötzlich bei mir bleiben und nicht mehr zur Mama. Wenn man "nur" ein Wochende zur Betreuung zur Verfügung hat, kann dies natürlich einen ganz anderen Stellenwert haben dem Kind gegenüber. Meist ist dies dann mehr und wenn der Papa dazu noch wenig Regeln setzt, dann ist es einen Art Schlaraffenland für das Kind.
    Die aggresive Art Deines Sohnes und die Äußerungen sind Machtspielchen, die Du dann verlieren könntest, wenn Du dagegen hälst. Mach Deinem Sohn klar, dass es bei Dir nunmal anders ist. Dass Du ihn deswegen nicht weniger lieb hast und nunmal bestimmte Dinge nicht so möglich sind wie beim Papa. Vielleicht ist es möglich mit dem Papa zu reden damit er auch positiv auf Deinen Sohn einwirken kann. Wenn nicht, dann finde ich die Idee mit dem Kind in eine Trennungsgruppe zu gehen, sehr gut.
    Dein Sohn hat Dich nicht weniger lieb, das sollte Dir daran bewusst werden. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Czeltik ()