Mein Pubertierender (14) treibt mich in den Wahnsinn!!!

  • Hallo,



    mein Sohn (14) treibt mich zur Zeit echt in den Wahnsinn. Mein Mann ist jetzt vor 6 Wochen ausgezogen und ich kämpfe hier mit meinem Sohn einen Kampf nach dem anderen. Er ist zur Zeit völlig unkonzentriert in der Schule und es hagelt nur noch 5er und 6er (8. Klasse Gymnasium). Er bekommt seit Mai diesen Jahres Nachhilfe und das hat er bisher immer gut angenommen und auch gelernt. Aber zur Zeit verweigert er alles. Er hat das Gefühl, dass alle gegen ihn sind. Vor allem stellt er sich gegen mich. Er lässt seine ganze Wut an mir aus. Heute hatte er auch wieder einen Wutanfall und wollte zu seinem Vater ziehen. Er hatte sogar schon seine Tasche gepackt. Nach einem Gespräch und nachdem etwas Zeit vergangen war, war er wieder ganz normal. Mich macht das echt total fertig.



    Mein Noch-Mann ist mir dabei auch keine große Hilfe. Er bagatellisiert immer alles. Ach das gibt sich schon wieder. Der meint das doch nicht so. Und das macht mich so wütend. Das er die Probleme mit unserem Sohn nicht ernst nimmt. Das er mich nicht ernst nimmt.



    Aber es tut schon gut, dass einfach mal so zu schreiben. Ich denke es steht uns noch eine schwere Zeit bevor.



    Gruß



    lumabe

  • Da kommen zwei Problembereiche bei Deinem Knaben zusammen. Pubertätserscheinungen und die Trennungskiste. Das ist ein übler Cocktail.
    Hör mal nach beim JA, ob es in Deiner Ecke eine "Trennungsgruppe" für Jugendliche gibt. Wird oft von JA oder Caritas/Diakonisches Werk angeboten. Eine Jugendgruppe, in der sich unter Betreuung eines Diplompädagogen lauter "frische" Trennungskinder treffen und ihre Probleme jugendgemäß aufarbeiten.
    Das Problem ist ja, dass Du Deinem Knaben nicht helfen kannst. Du bist ja mit Auslöserin des Problems, also Ursache (in seinen Augen). Jeder Schritt auf Dich zu entfernt ihn in seinen Augen vom Vater. ...


    Darum müssen da Dritte ran ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo,


    ich lese überhaupt kein Mitgefühl für deinen Sohn aus deinen Worten, sondern nur Angst. Vielleicht solltest du hier ein wenig verständnisvoller ihm gegenüber sein? Und dich mal in seine Lage versetzen. Alle wollen was von ihm, nur wenn er mal was möchte, geht das nicht: Eine heile Familie, zu seinem Vater ziehen usw. Er ist jetzt erst mal der Verlierer, was kann man da erwarten, dass er das alles so akzeptiert und fröhlich seinen Aufgaben nachgeht?


    Helfen kannst du ihm nur, wenn du ihm den Druck nimmst und nicht zusätzlich welchen machst.


    Viele Grüße

  • Uff schwierig, ich versteh Dich einerseits schon, vorallem hatt man das Gefühl das der KV einen so richtig hängen lässt, dass hatte ich anfangs auch. ABER büdde, Du kannst doch wirklich nicht erwarten das Junior weiter funktioniert wie bisher.


    Für den Jungen ist was ganz wichtiges zusammengebrochen, es ist egal ob er "schon" 14 ist und man denkt, er müsste da schon einiges verstehen. Ne, ne, ne der ist stinksauer, verzweifelt usw. und beisst deshalb nach allen Seiten. Das man da oftmals als Erwachsener nicht weiter weiß, klar. Aber mit Erziehungssanktionen kommst hier im Moment echt nicht weiter, damit wird er noch sturer und tickt eventuell völlig aus.


    Du Dein Kind fühlt sich um seine Welt von Euch Eltern beschissen.


    Schaumal ob er Freunde hatt, deren Eltern auch getrennt sind. Versuch Deinen Sohn mit denen in Kontakt zu bringen. Zeig ihm trotz des Stresses, dass er Deine unangefochtene Nummer 1 ist. Sag ihm auch das Du Stolz auf ihn bist, dass er auf Dich zählen kann usw. Auch wenn er darauf nicht reagiert und Du das Gefühl hast, er registriert das nicht. Doch tut er, bin ich mir sicher.


    Es ist natürlich nicht leicht da das gesunde Maas zu finden, ist mir völlig klar. Zum einen darf man ihn nicht mit sich erschlagen zum anderen natürlich auch nicht komplett die Leinen loslassen. Auf bisherige Pflichten würde ich auch weiterhin bestehen, aber genauso würde ich mehr loben, mehr offene Ohren haben und nicht nur den Blick auf die Schule, sondern vorallem auf das was er so "nebenbei" äussert oder genau auf das den Blick haben, was er eben nicht sagt. (Wir Eltern verstehen doch schon so einiges von unseren Kids, was sie uns mit Mimik und Gestik klarmachen.)


    Und in den Phasen wo Du Zeit für Dich hast, tu Dir was gutes! Ist auch wichtig, Dein Junge braucht ne Mama die einigermassen stabil ist.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

    2 Mal editiert, zuletzt von Elin ()

  • Hallo,



    vielen Dank für eure Rückmeldungen. Ich bin echt für jeden Rat dankbar. Auch wenn es vielleicht nicht so rübergekommen ist, ich habe natürlich vollstes Verständnis für sein Verhalten und ich würde ihn am liebsten in den Arm nehmen und ihm sagen, es wird alles wieder gut.


    Ich versuche auch schon seit mehreren Tagen ein Beratungsgespräch bei einem Kinderpsycholgen zu bekommen. Aber bisher hatte ich noch keinen Erfolg. Ich muß selbst für ein Beratungsgespräch mind. 1 1/2 Monate warten.


    Ich bin halt einfach hilflos und weiß nicht wie ich in manchen Situationen reagieren soll. Obwohl ich eigentlich sonst mit beiden Beinen im Leben stehe.



    Mal sehen was dieser Tag noch so bringt. Heute morgen, als er in die Schule ging, war er nicht gut drauf. Ich werde versuchen, heute mittag nochmal in Ruhe ein Gespräch mit ihm zu führen.



    Vielen Dank für eure Ratschläge.



    Gruß



    lumabe

  • Hallo ich habe die selben Probleme aber von anderer seite.
    Meine Kinder sohn 14 gymi und tochter 10, 4. klasse (jetzt keine gymi emfehlung mehr) sind auch bei der Mutter aber sie hat halt ne rosarote Brille auf da sie nur augen für ihren neuen Freund hatt. Ist halt so wenn man wegschaut sieht man auch keine Probleme.
    Ich habe erstmal mit der Lehrerin der Tochter gesprochen und habe die situation aus meiner sicht geschildert, hörte sich für sie auch schon ganz ander an, von wegen keine Probleme und alles super.
    Die Kinder leiden halt sehr unter der Trennung, aber meine noch Frau hatte nicht besseres zu tun als den Kinder den neuen Freund vorzustellen der jetzt auch fast immer da ist. ( Trennung seit ca 9 Wochen / vorstellung des neuen Freunden ca vor 5 Wochen / mit den Worten ihr müßt glücklich sein denn eure Mutter ist ja jetzt auch glücklich) So werden sie immer an diese situation erinnert und an vernünftige Hausaufgaben ist gar nicht mehr zu denken denn wenn ER da ist haben die Kinder nicht zu stören.
    Da ich keinen richtigen zugang zu ihr habe weis ich halt auch nicht wie ich mich verhalten soll. JA ist mir da noch zu hart aber das mit der Kinder trennungsgruppe hört sich gut an werde ich mal suchen gehen.
    Ich bin auch immer in kontakt mit unserer Familienterapeutin, sie würde sich wünschen das die Kinder bei mir währen, ist aber durch die Arbeit z.Z. nicht möglich. Arbeite ich aber noch dran.

  • Hallo Atrus,



    ja das ist echt schwierig. Die Kinder haben schon genug mit der Trennung zu tun und müssen das erst einmal verarbeiten und dann kommt auch noch direkt ein neuer Partner dazu. Das ist bei uns gottseidank nicht der Fall.



    Aber ich komme mir gerade auch so alleine vor. Mein Sohn hat wirklich Sorgen und ist total unglücklich und mein Noch-Ehemann nimmt das überhaupt nicht ernst. Mein Sohn möchte jetzt unbedingt die Schule wechseln, weil er denkt dann lösen sich all seine Schulprobleme. Er fühlt sich einfach überfordert. Aber ich will diese Entscheidung nicht alleine treffen und mein Mann hält sich raus. Er beschwichtigt immer, ich soll doch die Sprüche unseres Sohnes nicht so ernst nehmen und das gibt sich schon wieder bla bla bla. Aber ich finde es besteht ein dringender Handlungsbedarf. Er sieht ja nicht wie unglücklich sein Sohn ist. Ich habe nächste Woche einen Termin mit dem Klassenlehrer, mal sehen was dabei herauskommt.



    Ich wünsche Dir alles Gute und das die Situation bald etwas entspannt.



    Gruß


    lumabe

  • Hallo lumabe
    Den Schulwechsel haben wir bei unserem Sohn schon hinter uns aber aus anderen Gründen. Vor zwei Jahren haben wir ihn von der Gesamtschule genommen weil er total gemopt worden ist. jetzt wo er sich im gymi eigelebt hatt und den gazen Stoff aufgeholt hatte kommt jetzt der neue Stress mit der Trennung dazu und die Lehrer haben so langsam keine lust mehr rücksicht zu nehmen. Vordergründig scheint er das alles wegzustecken. Meine Frau sagt auch immer so toll ist sie mit ihm noch nie ausgekommen wie bisher, na klar er zieht sich ja auch nur noch in sein Zimmer zurück. Am Wochenende bei mir zeigt er dann doch seine Gefühle und wie heulen Stundenlang auf der Couch.
    Da wir ihn seit der Trennung aber schulisch nicht nehr unter druck setzen werden seine Arbeiten immer besser.
    Ich kann aber noch nicht beurteilen wie das elles für die Kinder weiter geht.


    Nimm dir ein bischen Zeit für deinen Sohn und macht mal was verrüktes mit ihm und es wird bestimmt wieder besser zwischen euch!


    Ich drücke euch die Daumen

  • Was ich eigentlich sagen wollte war: versuche an erster stelle das vertrauen deines Sohnes wieder herzustellen wenn das klappt geht das mit der Schule fast von alleine. Ihr habt euch getrennt also versuche die Dinge alleine in den griff zu bekommen. Denn du bist ja jetzt ansprschpartner Nr1 und dein Ex warscheinlich nur am Wochenende.