Alleiniges Sorgerecht....und was bringt´s?

  • Hallo und einen schönen Abend euch allen,


    mein allererstes Thema hier, daher bitte ich um Gnade, sollte dies schon gefragt worden sein
    . Der Vater meiner Tochter (3,5 Jahre) und ich sind seit Mai d.J. getrennt. Ziemlich unschöne Sache (wie wahrscheinlich jede Trennung)
    Am Anfang habe ich ihm gesagt, er könne sein Kind jederzeit sehen. Das hatte zur Folge, dass er JEDEN TAG vor der Arbeit kam, nach der Arbeit da war, bis unsere Tochter ins Bett ging. Danach teilweise auch noch ewig hier saß. Da mich die Situation einfach fertig gemacht hat (er hat mich betrogen und ich habe es kurz vor der Hochzeit heraus gefunden und ihn rausgeschmissen) haben wir uns auf "feste Umgangszeiten" geeinigt, die ER auch festlegen konnte. Di. und Do. je nach der Arbeit.


    So - die ersten beiden Wochen klappte es ganz gut. Dann kam der Sommer, die Festival- und Partyzeit und die Besuche wurden teilweise 2 Wochen am Stück nicht in Anspruch genommen. Dann zog er auch mit eine der Damen zusammen und da war halt auch nicht so wirklich Zeit für ein Kind. Seit ca. 4 Wochen ist ihm wieder brennend heiß eingefallen, dass da ja noch was war und seit dem habe ich hier meinen "Spaß!"


    Er wohnt ca. 11 km von uns entfernt, Di. und Do. kommt er nach der Arbeit hier her. Die Besuche hier sind einfach blöd für mich. Er geht an meine Schränke als wäre das ganz natürlich, bedient sich und ging letzt sogar an mein Telefon! Am liebsten wäre mir, dass die Besuche gar nicht mehr in meiner Whg stattfinden. Geht das? Kann ich das verlangen???
    Auslöser u.a. für meine Reaktion ist, dass er mich letzt zum Jugendamt "bat" und dort Lügen verbreitete, dass mir schlecht wurde!!! Ich konnte zwar alles widerlegen, aber muss ich so eine Person wirklich noch in meiner Whg dulden??? Wie könnte eine Alternative aussehen?! Das Problem ist das er mir erzählen wird, wenn er unsere Kleine erst gegen halb 6 abholt, bis sie dann bei ihm sind und dann wieder zu mir fahren, dann hätte er ja nichts von dem Besuch! (sie geht gegen 19:00 Uhr ins Bett)


    Zudem will er jetzt, dass unsere Kleine alle 14 Tage bei ihm das Wochenende verbringt. Im Prinzip habe ich da auch nichts gegen, ABER: er hat sich NIE um sein Kind gekümmert, dass war immer mein Part - er war mit seiner Band beschäftigt. Die Kleine hat wirklich KAUM einen Bezug zu ihm. Ich bat ihn einfach, er soll doch erst mal über die normalen Besuche einen väterlichen Kontakt zu ihr aufbauen. Alle 14 Tage schläft unsere Tochter sowieso bei seinen Eltern - selbst da schaut er nur mal 1 - 2 stündchen vorbei. Ausflüge oder so: Fehlanzeige! Und jetzt auf einmal soll sie da sofort schlafen? In einer fremden Wohnung? Und vom Jugendamt höre ich nur: Ja das ist sein Recht!
    Das wollte ich ihm doch auch NIE streitig machen, aber doch bitte SO dass meine Tochter nicht überfordert wird?! (sie war noch nie ein komplettes Wochenende von mir getrennt und fremde Whg gehen bei ihr gar nicht, kenne ich vom Urlaub!)


    Alles sehr sehr verworren, aber vom Jugendamt höre ich immer nur: Ja das ist sein Recht! Ist ja gut und schön, aber ich habe alleiniges Sorgerecht, ich reiße mir hier ein Bein aus damit meine Kleine mit der Situation etc. fertig wird und er hat scheinbar nur Rechte?!
    Wenn die Besuche unregelmäßig sind, kann man dem Vater keinen Vorwurf machen wenn was dazwischen kommt.....ja, aber wenn ich wegen einem Arzttermin den Besuch verschieben möchte, heißt es: das ist sein Recht und ich kann die Termine verschieben.


    Kurz gefragt, was sind denn MEINE Rechte mit alleinigem Sorgerecht?!


    Sorry für das lange bla-bla!
    DeMi




  • Sorgerecht und Umgangsrecht sind verschiedene Baustellen.


    Ich würde tatsächlich versuchen, den Umgang aus Deiner Wohnung auszulagern. Lass ihn doch am Wochenende das Kind anfangs von ca. 10 bis 18 Uhr mitnehmen? Dann testet Ihr mal Übernacht?


    Ich hab's auch durch: Ein Papa, der noch nie im Leben das Kind in's Bett gebracht hat und noch nie im Leben eine Windel mit Füllung gesehen hat fordert auf einmal sein "Recht" auf Mitnahme. Es kostet ein bisschen Überwindung, aber es kann klappen.


    Allerdings würde ich die Besuche unter der Woche dann langsam aber sicher einfrieren je mehr die Wochenendbesuche sich steigern. Jetzt ist's Winter, da kann er schlecht raus mit dem Kind, aber wenn er in Deiner Wohnung dermaßen über seine Grenzen geht, würde ich die Besuche auf eine Stunde oder so begrenzen und ihn dann tatsächlich spazieren schicken.

  • Das Gute und auch das Schlechte beim Umgangsrecht ist, dass es einen Ermessensspielraum dabei gibt. Das Gesetz schreibt nämlich nur vor, dass das Kind ein eigenes Recht auf Umgang mit beiden Eltern hat. Wie der Umgang dann zu gestalten ist, muss in jedem Einzelfall dann speziell gesehen werden. Für ein sechs Monate altes Baby ist ein ganzes Wochenende auf jeden Fall unangemessen für eine Zehnjährige nicht. Andere Faktoren sind dann noch die Wohnorte der Eltern, d.h. die Entfernung.
    Für Dich heisst das, dass Du meiner Meinung nach auch vor dem Jugendamt mit dem "Schutz" und der "Sorge" für Deiner Tochter argumentieren solltest, wenn Du noch nicht möchtest, dass sie bei ihm übernachtet. Das kannst Du mit Fug und Recht auf "später" verschieben. Du lehnst es ja nicht grundsätzlich ab, nur eben "jetzt noch nicht".
    Dein Ex hat überhaupt keinen Anspruch auf das Betreten Deiner Wohnung. Wie er die Besuche gestaltet, ist sein Problem, Du darfst ihm bei den Besuchen nämlich auch nicht vorschreiben, was er mit Eurem Kind machen soll (z. B. Schwimmen gehen oder neue Klamotten kaufen...). Mach Dir nicht seine Gedanken!!! Ich weiss, das ist schwer, weil man ja immer auch das Kind im Blick hat und es vor allen möglichen Gefahren und schlechten Erfahrungen schützen möchte. Ziehe deutliche Grenzen, sonst ist leider die Gefahr gross, dass er Deine nette entgegenkommende Art ausnutzt.

  • Rechtlich hat Loko wohl alles gesagt.


    Ich fände es ganz wichtig, dass das Zusammensein des KV mit seiner Tochter nicht in Deiner Wohnung statfindet (nicht zuletzt für Dich). So ganz entspannt scheint Euer Umgang miteinander ja (noch???) nicht zu sein und das wiederum bekommt Eure Tochter mit den feinen Antennen, die Kinder haben, sicher mit. In einer Beratungsstelle hat man mir zu dem Thema auch mal gesagt, dass es für Kinder am besten ist, wenn die Grenzen zwischen den Eltern deutlich erkennbar sind. Ich hatte damals überlegt, meinen Ex in meine Wohnung zu bitten, um vor meinen Kindern ein (nicht vorhandenes) Einvernehmen zwischen uns zu demonstrieren, wovon mir in der Beratung abgeraten wurde. Es ist für Kinder wohl einfacher, sich in der neuen Situation nach einer Trennung zurechtzufinden, wenn klar ist: das ist Mamas Welt und das ist Papas Welt. Fand ich einleuchtend.

  • ABER: er hat sich NIE um sein Kind gekümmert,


    Was hat er denn dann all die Jahre gemacht? Ihr habt doch offensichtlich lange zusammen gelebt u danach hat er gar viel Umgang gehabt asnfangs, zwar hat er dann wohl eine Weile mit Abwesenheit geglänzt, aber inwzwischen ja doch wieder regelmäßig.


    Wieviel normale Besuche u vieviel Jahre soll das so denn dann noch laufen?


    Euer Kind ist doch jetzt schon 3,5 Jahre alt, da sind die 1 -2 Stunden etwas unpassend..
    Da kann sehr wohl auch ein ganze rTag u auch ohne große Vorbereitung u ein wer weiß wie langes annähern oder austesten ein oder zwei Übernchtungen drin sein.



    Alle 14 Tage schläft unsere Tochter sowieso bei seinen Eltern - selbst da schaut er nur mal 1 - 2 stündchen vorbei. Ausflüge oder so: Fehlanzeige! Und jetzt auf einmal soll sie da sofort schlafen?


    Komischerweise geht es da dann ja doch. da kann das Kidn Übernachten, da ist es kein Probem?


    Und wenn er nun jetzt möchte das auch sein Kind bei ihm schläft, warum nicht, weas spricht dagegen ausser das du es nicht willst?! Nichts!
    Da wird das Kind auch nicht überfordert davon..es wird keinen Schaden nehmen, u fremd wird die Wohnung auch bald nicht sein, die Wohnugn seiner Eltern war ja auch erst fremd, und??!!



    aber ich habe alleiniges Sorgerecht, ich reiße mir hier ein Bein aus damit meine Kleine mit der Situation etc. fertig wird und er hat scheinbar nur Rechte?!


    Da hat das eine mit dem anderen nichts zu tun, absolut nicht!


    Deine Rechte sind auf jedenfall nicht den Umgang so einzuschränken wie du es dir denkst u ihn so zu begrenzen wie du meinst..


    Fakt ist, das wenn er auf Umgang klagt recht bekommen wird, u zwar das es sehr wohl Übernachtungen geben kann, wie das i.d.R. aussehen wird, ist eindeutig klar, alle 14 Tage, von Sa-So oder gar von Fr. - So..
    Evtl. auch ein Tag Abends noch in der Woche für ein paar Stunden....




    Loko

    Für Dich heisst das, dass Du meiner Meinung nach auch vor dem Jugendamt mit dem "Schutz" und der "Sorge" für Deiner Tochter argumentieren solltest, wenn Du noch nicht möchtest, dass sie bei ihm übernachtet. Das kannst Du mit Fug und Recht auf "später" verschieben. Du lehnst es ja nicht grundsätzlich ab, nur eben "jetzt noch nicht".


    Damit zu argumentieren wird wenig Sinn machen, was für eine Schutz u Sorge soll es da denn geben, ausser das Mama nicht will das das Kind auch beim Vater übernachtet..
    U auch hier wird mit der Argumentation schnell die Bindungstoleranz zum Thema werden können...


    Das kann sie außerdem letztendlich nicht verschieben, u später ist dabei auch recht relativ..
    Es gibt hier keinen wirklichen Grund den Umgang so zu beschränken wie er derzeit durchgeführt wird..der Umgang ist schlichtweg, zeitlich gesehen, einfach zu kurz!

  • Der Umgang mit seinem Vater ist das Recht des Kindes, nicht das Recht des Vaters. Es spricht nichts dagegen, dass das Kind (ab sofort, z.B. kommendes Wochenende) beim Vater schläft, das Kind ist ja auch gewohnt außer Haus zu schlafen (bei seinen Eltern). Warum also nicht bei ihm? Biete es ihm an, darauf wird es sowieso hinauslaufen, dann habt ihr schon einen Diskussionspunkt aus der Welt.


    Du musst ihn nicht in die Wohnung lassen. Allerdings ist es insbesondere für ein Kind in dem Alter günstig (und wird überall empfohlen), dass die Kontakte nicht auf ein Wochenende alle 2 Wochen beschränkt werden, sondern häufigere Kontakte in kürzeren Abständen stattfinden. Das sollte auch regelmäßig sein. Dass es ein Problem darstellt mit dem Kind nach 18:00 Uhr noch etwas vernünftiges außer Haus anzufangen, liegt auf der Hand. Hier müsste er sich überlegen, ob er nicht bei seiner Arbeitsstelle einmal oder zweimal die Woche früher gehen kann. Dann könnte er zusätzlich zu Übernachtungswochenenden noch während der Woche das Kind zu sich nehmen und sinnvolle Stunden mit ihm verbringen.


    Wenn ihr sowieso schon beim Jugendamt seid, dann könnt ihr das JA ja als Plattform für Gespräche nutzen.

  • Zunächst einmal vielen Dank für eure Antworten!
    Meine Bedenken bzgl. beim Vater übernachten sind folgt: Alkohol (das war schon IN der Beziehung ein RIEßEN Streitpunkt) sowie mangelndes Verständnis für Gefahrensituationen. (was einfach DARAUS resultiert, dass er sich wirklich nie mit seinem Kind beschäftigt hat!)
    Ich VERBIETE es nicht, ABER ich darf verlangen dass sie sich einfach aneinander gewöhnen! Eine 3 Jährige, die weint weil sie mal mit Papa alleine sein soll, soll ich von jetzt auf gleich dem Vater ein komplettes Wochenende mitgeben??? Nie im Leben!!!
    Ich habe selber gesagt, er soll sie mitnehmen, soll mit ihr Dinge unternehmen damit sie sich auch in seiner Umgebung sicher fühlt! Es wird ja nicht in Anspruch genommen!!! Es waren "Ausflüge" geplant, die dann aber 15 Min. vor dem Abholen abgesagt wurden (von seiten des KV!)


    Meine Tochter schläft bei Oma und Opa (immer nur 1 Nacht!), da sie es von klein auf gewöhnt ist. Sie kennt die Umgebung und sie liebt Oma und Opa (die es übrigens SELBER für absolute Schwachsinnig halten, dass er die Kleine sofort ein GANZES Wochenende haben will!)


    Er hat 3 Jahre mit uns gewohnt. In den DREI Jahren ist er KEINE NAcht aufgestanden: "Ich hör das nicht, ich werde da nicht wach!" - ach ja, und wenn sie da ist??? Irrt dann Nachts mein Kind durch eine wildfremde Wohnung, weil Papa nicht wach wird?! Er hat ihr noch NIE eine Windel gewechselt, geschweige denn mit ihr aufs Klo gegangen! Er lässt Brotmesser, Werkzeug, Feuerzeug etc.... auf dem Tisch liegen.


    Versteht, ich will weder meinem Kind den Vater, noch dem Vater sein Kind nehmen - aber er hat DREI Jahre lang bei uns gelebt, als ginge ihn das Kind nichts an, wie um alles in der Welt soll ich JETZT auf einmal das Vertrauen haben, ihm mein Kind ein GANZES Wochenende mit zu geben??? Ich verlange nichts außer dass er SICH und dem KIND die Zeit gibt, in das alles rein zu wachsen (und ich finde es schon traurig, dass er erst mit 3 Jahren damit anfängt!!!). Sie fragt auch mal nach Oma und Opa und sagt auch, dass sie da hin möchte. Aber von dem Vater KEIN WORT und das war auch schon so, als er noch hier lebte. Einfach weil er sich kaum an Dingen bzgl. Kind/Unternehmungen etc beteiligt hat! Er lebte hier wie ein Gast, den alles nichts anginge! Die Feierabende verbrachte er vor dem PC oder mit "Band-Proben", die Wochenenden standen komplett im Zeichen der Band!


    Ich gehöre nicht zu den Frauen, die einen Dorn zwischen die Beziehung treiben wollen. Aber ich kann auch nicht meine Sorge/Gefühle einfach abschalten, weil er jetzt nach der Trennung DIE Rechte fordert, die er 3,5 Jahre weit weit von sich geworfen hat! Wäre er ein "normaler" Vater, der sich an allem beteiligt und auch mal Interesse gezeigt hätte, dann hätte ich wirklich kein Problem damit, aber er wird doch nicht durch die Trennung automatisch ein besserer Vater?!


    Entschuldigt, aber ich bin einfach aufgewühlt weil ich nicht mehr weiß wie ich allen gerecht werde


    VG und einen schönen Abend
    DeMi

  • Die Rollenverteilung, die in einer Beziehung praktiziert wurde, lässt sich nicht übertragen auf die Aufgaben, die nach einer Trennung wahrgenommen werden. Was du schilderst ist Verhalten in der Beziehung, dass durch ein Rollenverständnis in der Beziehung geprägt ist ("du kümmerst dich um das Kind"). Jetzt versteht er seine Rolle offensichtlich anders.


    Deine Angst, die du dem Vater des Kindes entgegenbringst, ist nicht verständlich. Diese deine Angst überträgt sich, ohne dass du es aktiv willst, auf das Kind. Es scheint so, als ob es dir Recht ist, wenn das Kind ein besseres Verhältnis zu den Großeltern als zu seinem Vater hat. Du solltest überdenken, ob das so ist und wenn ja warum. "Mangelndes Verständnis für Gefahrensituationen" ist etwa so überzeugend wie "Er hat nicht immer Milch im Kühlschrank", nämlich überhaupt nicht.


    "Alkoholproblem" wird oft angeführt. Alkoholkrankheit ist kein Grund einen Umgang nicht stattfinden zu lassen. In welchem Ausmaß er ein Alkoholproblem hat, hast du bisher nicht geschildert. Bei einem massiven Alkoholproblem des Vaters des Kindes lohnt sich für dich eine Beratung bei Stellen, die regelmäßig mit alkoholkranken Patienten zu tun haben.


    Mit den bisherigen Informationen bin ich weiter der Meinung: Lass die beiden einfach machen, mit Übernachtungen, warum nicht schon nächstes Wochenende, lass die Umgänge nicht mehr in deiner Wohnung stattfinden und such das Gespräch mit ihm beim Jugendamt um festzulegen, wie über das Wochenende hinaus ein regelmäßiger Umgang von ihm außerhalb deiner Wohnung organisiert werden kann. Hier müsste er sich etwas einfallen lassen, wie er es zeitlich regeln kann.

  • Moin


    also das mit dem alleinigen Sorgerecht hat nichts mit dem Umgangsrecht zu tun - das ist das Recht des Kindes und auch des Vaters.


    Ich würde, wie die Vorschreiber, aber nicht in meine Wohnung lassen, es ist eine Grenzüberschreitung auch ohne dass er sich da bedient.


    Aber was deine Kritik angeht - dass er sich nicht um euer Kind gekümmert hat, liegt oft genug auch an uns Frauen, die alles abnehmen und den Vater nur wenig in der Versorgung zulassen.
    Das muss nicht absichtlich sein, sondern auch ganz unbewusst über die Rollenaufteilung.


    Festzustellen ist aber auch, dass Väter sich hervorragend um ihr Kind kümmern können, wenn sie es müssen und wollen.
    Frau muss sie nur halt lasen, deswegen würde ich ihn sowieso aus der Wohnung in das Leben mit Kind entlassen und wenn mal was nicht so funktioniert, wie wir das wollen oder sehen, ist es auch kein Weltuntergang.


    Aber in der eigenen Wohnung? nein, danke.

    Menschen treffen die beste ihnen zur Verfügung stehende Wahl, wenn sie bessere Möglichkeiten erkennen, werden sie diese auch nutzen.

  • Und nochmal: vielen Dank euch!


    Ich werde nun die Besuche außerhalb der Wohnung stattfinden lassen - dann muss er eben sehen was, wie, wo!


    Übernachtung ist nun vom JA so geregelt, dass es nun noch 12 Monate so läuft, dass das Kind bei den Großeltern alle 14 Tage schläft und der Vater dort das Kind zu ganztägigen Ausflügen etc. abholen kann (wenn er es denn endlich mal tut, bisher hat er von den ganzen Tagen immer nur max. 2 Std. in Anspruch genommen, den Rest hat die Oma erledigt!) Auch das JA hat in einem gemeinsamen Gespräch festgelegt, dass es für das Kind zu viel wäre von 0 auf 100. Auch wurde gesagt, KEIN Alkohol wenn das Kind dabei ist! Ich hoffe er hält sich daran!


    Ich denke, damit können alle Parteien gut leben.


    Und die Aussage, dass es mir wichtiger ist das Kind und Oma eine bessere Beziehung als Kind und Vater haben ist totaler Blödsinn: Die Oma war und ist halt immer für die Kleine da, während der Vater da eher sein Ding durchzieht und das Kind nur bei Bedarf eine Rolle spielt! Wenn ich früher mal weg bin und den Vater bat auf das Kind aufzupassen, ist er mit dem Kind zur besagter Oma, hat das Kind da abgeliefert und ist dann weiter. Da muss sich doch bitte kein Mensch wundern, dass das Kind lieber bei Oma als beim Vater ist?! Die kennt sie ja auch um Längen besser!


    VG


    DeMi

  • Ich kann deine Bedenken gut verstehen. Wer mag schon einem Menschen sein Kind anvertrauen, wenn man davon ausgeht, dass derjenige nicht in der Lage ist, es zu versorgen, weil er es kaum kennt?


    Das Problem ist: Wenn du ihm nicht genügend Gelegenheit gibst, sein Kind kennenzulernen, wird es immer so bleiben.


    Mein Ex wurde bei unseren Kindern auch nie wach, weil er einfach in der Gewißheit war, dass ich wach werde, wenn etwas ist. Als ich dann mal nicht zuhause war nachts, wurde er wach, als was mit den Kids war. Klar, darauf kann man sich nicht verlassen, aber da gibt es ja Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass das gegenseitige Vertrauen wachsen kann. Es gibt Menschen, die brauchen länger als andere, um ihre elterliche Verantwortung wahrzunehmen und anzunehmen. Vielleicht ist dein Ex ja ein solcher. Gib ihm ne Chance!


    Z.B.:
    Könntest du ihm vorschlagen, den Umgang anfangs in deiner Begleitung in SEINER Wohnung stattfinden zu lassen. So kann deine Tochter sich an seine Wohnung gewöhnen, du kannst ihn darin unterstützen ( !! Nicht ständig kritisieren.....hilf ihm, sowohl ideell als auch praktisch) zu begreifen, was ein 3,5-jähriges Kind ist, welche Bedürfnisse es hat und wie es fühlt, und das Ganze ohne dass er in deiner Wohnung ständig Grenzen überschreitet.
    Auf diese Weise kannst du auch erleben, dass dein Ex sicherer im Umgang mit deiner Tochter wird ( vorausgesetzt, du lässt ihm die "Leine", die notwendig ist, damit er überhaupt lernen kann. Wenn du ihm ständig beim geringsten Problem das Kind aus den Armen reißt, wird das nix), und so mehr Vertrauen gewinnen.
    Der nächste Schritt könnte sein, die beiden tagsüber mal für ein paar Stunden alleine zu lassen. Klappt das auch gut, kannst du tagsüber dabeisein und am frühen Abend gehen, deine Tochter schläft dann beim Vater......usw., Schritt für Schritt.


    Ähnlich wie eine Eingewöhnung im Kindergarten.


    Bisschen loslassen musst du schon. Denk mal nach, es lassen sich sicher Handhabungen finden, die euch allen dreien gerecht werden.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

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  • Bei lesen dachte ich mir das DU ein GROßES Problem, zwischenmenschlicher Natur hast mit deinem Ex.
    Das strahlst du auch aus, die kleine bekommt das mit.
    Aber wenn sie doch bei Oma und Opa schläft warum nicht auch beim Papa?!
    Du suchst nach Gründen, weshalb er es nicht schaffen würde mit seiner Tochter nicht zurecht kommt.
    Meiner Meinung nach ist der Umgang auch viel lockerer, wenn nicht immer "Muttertier" dahinter steht und alles beobachtet.
    Die kleine bekommt dann das Gefühl irgendetwas stimmt nicht, sie bekommt ja die Stimmung mit.


    Ich versuch mir immer vorzustellen, im umgekehrten Fall, dein Ex traut die den Umgang nicht zu, und beäugt und tut und macht.
    Nach einer Trennung ist es oft nicht leicht als 'Erwachsener* zu reagieren, weil Emotionen mit spielen.


    Aber die Kinder spüren es mehr als zuvor.
    Der ET bei dem das Kind lebt ist immer die Bindungsperson und muss das Kind ermutigen und bestärken das es bei Mama oder Papa total toll ist.


    Seine Bandroben wird ja auch vor der Geburt schon gehabt haben und war am WE nicht da.
    Aber trotzdem ist und bleibt er der Papa und hat ein recht auf Umgang.
    Und das musst du bestärken.
    So wie du schreibts, die kleine weint wenn sie bei Papa bleiben muss.
    Dann musst du das ganze schmackhaft machen, und was weiß ich ein "Juchuuuuuuuuu, Papa kommt!"


    Du bist ihm gegenüber so negativ, das ist nicht gut fürs Kind.

  • aber genau DAS ist doch eben NICHT der Fall!!!


    Im Sommer schlug ich ihm vor, dass er doch bitte die Kleine abholen soll an seinen Besuchstagen damit ich meine Privatsphäre habe! Darauf ging er gar nicht weiter ein! Er wüsste halt nicht wie er das machen solle, wohin mit dem Kind etc.! Also ist er 2x die Woche in meiner Wohnung! Dabei verziehe ich mich in die Küche oder sonst wo hin und lasse die beiden KOMPLETT alleine und in Ruhe! ER kommt dann ständig an, fragt nach Kaffe (oder nimmt sich) stellt sich zu mir in die Küche und erzählt und erzählt. Wenn ich ihn dann anspreche, ob er nicht meint das er seine Besuchszeit doch eher mit seiner Tochter verbringen sollte, werde ich angefaucht!


    Ich schlug vor, dass wir uns ALLE mal auf einen Kaffee an einem neutralen Ort treffen, so das ich auch mal seine Neue kennen lernen kann, er meinen Neuen etc damit man einfach mal sieht WO das Kind denn so ist und wie der jeweils Neue ist. Große Begeisterung seinerseits, fand er ganz toll und wollte er sehr gerne - ging aus der Tür und es wurde NIE MEHR Thema! Als ich ihn dann 3 Wochen später drauf ansprach meinte er: Ach das hast du doch eh nicht ernst gemeint und deinen Neuen will ich auch gar nicht kennen lernen! :schiel


    Ich bot ihm an, dass er die Kleine zu Ausflügen abholen solle, gab noch tipps (die er auch SEHR Dankbar annahm!) wie seine neue Freundin das am Besten mit unserer Kleinen anstellt und wie wir - mein Freund und ich - das gemacht haben! Habe der Kleinen noch tagelang schmackhaft gemacht, dass sie mit Papa da und dahin fährt und sie hat sich sogar wirklich drauf gefreut! 15 Minuten (!!!) vor dem Abholtermin sagt er mir per SMS ab, dass es leider nicht klappt! Im nachhinein habe ich dann von ihm erfahren, dass er mit seiner Freundin und seinem Neffen alleine dort war!!!!! :nawarte:


    Die Besuche in meiner Whg rechtfertigt er vor dem JA so, dass er auch seine Kleine ins Bett bringen will! Also habe ich ihm die Besuche zugestanden. ABER: er kommt gegen 17 Uhr / 17:30 Uhr und verschwindet IMMER gegen 18:30 Uhr, obwohl die Kleine erst gegen 19:30 Uhr ins Bett geht! Weil dann seine Freundin nach Hause kommt! Wenn ich ihn frage, ob er sie ins Bett bringen will (hat er ja immerhin vor dem JA behauptet, kommt: "Nee das schaffe ich nicht mehr!")


    Auch hat das JA ihm gesagt, dass er die Kleine öfter mal mit in seine Whg nehmen soll, damit sie diese kennen lernt FÜR spätere Übernachtungen!!! Das fand nun ganz genau 1x statt und zwar 20 Minuten weil er die Kleine bei mir abholen musste (ich hatte einen Arzttermin) und seine Eltern waren noch nicht da! Also MUSSTE er ja mit dem Kind zu sich. Als seine Eltern 20 Min. später daheim waren, ist er gleich mit der Tochter dahin!


    Jeden Besuchstag sage ich meiner Kleinen: "Und nachher kommt der Papa!!!" :party ich rede NIE schlecht vor dem Kind über ihn, ICH reiße mich vor meinem Kind zusammen, während er mich nun schon 2x in der Wohnung so zusammengebrüllt hat VOR dem Kind, dass unsere Tochter kam und sagte: "Papa sei jetzt leise!" Wenn er an den festen Tagen nicht kann, ist es von meiner Seite NIE ein Problem diese auf den nächsten Tag zu legen! Wird von ihm aber so gut wie nie in anspruch genommen! Wenn es Di. nicht geht, dann halt erst am Do. Auch Ausflüge an Wochenenden, die eigentlich meine wären, waren von meiner Seite nie ein Problem - wurde aber auch NIE angefragt!


    Ich habe einfach das Gefühl ICH tue, mache, schlage vor....aber von ihm kommt NICHTS als heiße Luft! Nur wenn es gerade mal zeitlich passt oder aber ihm was quer liegt, wird das JA eingeschaltet und er macht auf armen, verstossenen Papa! (der letzte Termin fand einfach deshalb statt, weil ich ihm kein Geld leihen konnte!!!)