Oma kommt alleine ausm Urlaub zurück

  • Wie erklärt man einem 6 Jährigen Jungen das sein Opa im Urlaub gestorben ist?
    Am Sonntag sind die geflogen, und heute ist der Opa gestorben.


    Eine Mama hat der kleine nicht, sie hat sich ausm Staub gemacht als er ein Jahr alt war. Lebt irgendwo inkignito.
    Papa hat immer gearbeitet und war viel bei den Großeltern.
    Der Lütte tut mir so unendlich leid. Was macht man denn nu? Ihn aus der "Sache" raushalten, bis alles geklärt ist mit Bestattung ect.?
    Ich meine wenn er sien Oma jetzt nur noch weinen sieht, wird er fragen warum, was ist los?

  • hallo,


    raushalten finde ich schwierig da die kinder ja doch die stimmung mitkriegen...
    und zu spüren, das etwas nicht stimmt, aber nicht zu wissen was, finde ich schlimm.
    das macht angst.


    ich verstehe aber die verhältnisse grad nicht :hae: - wo wohnt denn der kleine und was hast du mit ihm zu tun?

  • Ich war fast 8 als mein Opa starb. Man hat uns Kinder damals rausgehalten. Ich habe meiner Mutter das bis heute nicht verziehen. Ich hatte meinen Opa sehr lieb und finde heute noch, man hat mich um die Trauer gebracht.
    Ich hatte das Gefühl, dass es unerwünscht ist, wenn ich traurig bin. Wir wussten ja, dass der Opa tot war, aber wir bekamen keine Gelegenheit zum weinen.


    Ich bin dafür, das Kind altersgerecht zu begleiten und es trauern zu lassen. Wie, das weiß ich leider nicht, aber es gibt dazu viele Bücher.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Hallo!
    Ich denke auch dass es das beste wäre, das Kind da nicht rauszuhalten. Es ist zwar hart und sehr traurig für den Jungen, aber das gehört nun mal zum Leben dazu. Er sollte auf jeden Fall die Gelegenheit haben, sich vom Opa zu "verabschieden". :heul

  • Nein. Keinesfalls raushalten, weil das auch gar nicht geht. Das Kind muss mittrauern können, muss mitweinen können, muss mit Abschied nehmen können. Es ist die Aufgabe des Vaters und der Oma, dort zur seite zu stehen. Verwandte und Freunde können vielleicht helfen.
    Manchmal sind es Gespräche, manchmal begleitende Bücher, manchmal "Handlungen" (Abschiedsbild u.ä.), die helfen können.
    Ich wünsche allen dazu viel viel Kraft.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Es gibt ein zauberhaftes, wunderbares, einfühlsames, tröstendes Buch zu diesem Thema:


    Elfie Donnelly - Servus Opa, sagte ich leise


    Dieses Buch bringt nicht nur Kinder zum Heulen. Es ist mit ganz viel Liebe zum sterbenden Opa und mit ganz viel Verständnis für die Gefühlswelt des 10jährigen Kindes geschrieben. Am Ende zeigt es eine gangbare Lösung auf für das Kind. Wie man den Opa im Herzen behalten kann, weil er gestorben aber nicht weg ist.

  • Ich danke euch erstmal für die Antworten.


    Meine Meinung zu dem Thema ist, der Vater ist mit der Situation überfordert, und will seinen Sohn darum dort raushalten.
    Ich wurde gefragt ob ich mich dem kleinen Annehmen kann. Habe logischerweise ja gesagt, das werde ich auch tun.
    Denke aber das ich mich "dort" kümmern werde, und nicht den kleinen zu meinen Mädels damit er abgelekt ist, und von allem nichts mit bekommt.


    Meine beiden haben ihren Opa, vor 6 Jahren verabschiedet.
    Das war auch eine schlimem Zeit für mich, aber sie haben mit mir getrauert, haben mit mir heulend im Arm gelegen.
    Und das möchte ich ausm Bauch herraus auch dem kleinen Ermöglichen, mit Papa und Oma trauern.


    Werd dem Vater das auch so sagen, das ich der Meinung bin, weil er überfordert ist, möchte er das so. Ich stehe der Familie zur Seite keine Frage.