Vollblut-Macho

  • Ihr Lieben!


    Heute brauche ich mal eure Hilfe, ich weiß mir keinen Rat mehr.


    Es geht um Sohnemann, 16,5 Jahre alt und zum Teil schon recht erwachsen.
    Er macht sein Ding in der Schule eigenverantwortlich und sehr zuverlässig.
    Er löscht eigenständig ein PC-Spiel, als er feststellt, dass es ihn zu sehr in den Bann zieht und er süchtig wird.
    Er hat eine sehr nette Clique, in der ein sehr liebevoller und toleranter (Alter zwischen 14 und 26) Umgang miteinander stattzufinden scheint (Silvesterfete Fotos: Limo, Cola und Apfelschorle auf dem Tisch, kein Aschenbecher :wow )
    Er säuft nicht, raucht nicht, nimmt keine Drogen, fährt 3 mal die Woche 35km Fahrrad, 2 mal die Woche 14km.
    Er pflegt sich, achtet auf gesunde Ernährung und genügend Schlaf, sein Hobby ist Tanzen, 3 mal die Woche.


    So betrachtet der Traum jeder Mutter :sonne .



    Ich erwarte nicht, dass mein Sohn perfekt ist, das würde mich eher besorgen denn beruhigen. Sein Zimmer sieht aus wie ein Schweinestall, das find ich nicht gut, damit kann ich aber leben.
    Er macht keinen einzigen regelmäßigen Handgriff im Haushalt, hilft mir aber ohne Gemotze z.B. den Einkauf aus dem Auto tragen, wenn ich ihn (selten) bitte.


    Womit ich aber nicht leben kann ist seine Einstellung mir (Frauen?????) gegenüber.
    Gestern Abend kam er nach dem Tanzen nachhause, es gab Kassler, Sauerkraut und Kartoffeln, was er gerne ißt. Was alle war: Senf. Gläser alle in der Spülmaschine. Frischer Teller im Wohnzimmer statt in der Küche.


    Monsieur :motz::angry:motz::wuetend:motz:


    Er stauchte, jawohl, STAUCHTE, mich total zusammen, aber sowas von:
    - Es ist nur Wasser zu trinken da (letzte Woche gabs ausnahmsweise mal Bananensaft, war im Angebot, Apfelschorle war auch da, er meinte aber, das Bißchen (1 Liter) reicht morgen ja nicht mal für die Schule :motz: ) Anm: von nem halben Liter bringt er fast täglich die Hälfte wieder mit nachhause
    -Der Senf ist auch alle (was für ne Unverschämtheit)
    -Nicht mal nen sauberen Teller krieg ich hier (wie gesagt, im Wozi waren 12 saubere Teller)
    -DU bist meine MUTTER!!! Es ist deine Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich ein sauberes Glas habe.


    Das alles in einem Ton, der klarmacht, dass er es für ne absolute Unverschämtheit hält, dass ich meinen Pflichten nicht nachkomme, eine absolute Sauerei! Mach gefälligst deinen Job, andere kriegen das schließlich auch auf die Reihe! Es ist das Recht der Kinder, von ihren Eltern nach Strich und Faden bedient zu werden.


    Wörtlich hat er es so nicht gesagt, aber genau DAS war die Botschaft. Er stellt nicht mal mehr ne Forderung, das sind schon Befehle. Solche Diskussionen um meine "Pflichten" haben wir öfter, gestern wars aber besonders krass. Er ist ein Teenager, ok, aber was er da an den Tag legt, geht über Hormonchaos deutlich hinaus und v.a. eindeutig viel zu weit.
    Geht GARnicht, weder seine Einstellung noch die Art, wie er da mit mir umgeht, wenn ich seiner Meinung nach meinen "Job" nicht mache. So kenn ich das vom Ex her ja auch, insofern weiß ich, wo er es her hat, Ex war allerdings doch nicht SO krass. Er hat nur gemeckert und ein Gesicht gezogen, wenn ich nicht "funktioniert" hab.


    Wie kann man sowas korrigieren, habt ihr eine Idee?? Ich hab schon Hunderte Male mit ihm gesprochen, hab schon gestreikt, leb ihm vor, was eine Gemeinschaft ist. Er erlebt, dass ich anderen helfe, dass andere mir helfen. Er erlebt, dass sein Vater bei seiner LG jetzt seine Hemden selber bügelt (Zitat Ex: "Ja, das muss ich jetzt selber machen, sie ist ja schließlich nicht meine Frau und lebt nicht von meinem Geld!" Wenn ich das höre, könnt ich nachträglich noch garnicht soviel essen, wie ich :kotz könnte)


    Ich bin stinksauer! Ich bin verletzt! Ich fühl mich gedemütigt und zum Sklaven degradiert! Ich ertrage diese Einstellung zu mir als funktionelles Inventar nicht und WILL es auch garnicht ertragen können!


    WO ist da Liebe? Was kann ich tun, um ihm klarzumachen, dass das keine Grundlage ist, auf der man mit Menschen umgehen kann? Meine bisherigen Bemühungen bewirkten rein GARnix. :flenn:wand

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Hallole


    was sind denn die Pflichten, die für ihn definiert sind?


    Falls es keine gibt, mach ihm klar, dass ihr miteinander durchkommen müsst, und er nicht auf Urlaub bei Dir ist.


    Klare Ansage, was Du von beiden Jungs erwartest - es kann nicht alles an Dir hängen bleiben. Aber es muss klar definiert sein - sonst wirst du dieses Gefühl nie los. Hockt Euch zusammen.


    Du suchst zwar, die Kids weitestgehend zu entlasten, aber á la "Made im Speck" funkioniert kein Zusammenleben.


    Du liebst Deine Söhne aufrichtig. Lass nicht locker in diesem Gefühl.


    Zeig ihm das gerade, wenn er so austickt, dass Du ihn liebst, aber sag ihm auch, dass Dich die Art seiner Worte verletzt.


    Mach es auf ruhige Art, soweit möglich.


    Liebe rechnet nicht auf - Du weisst darum. Es fällt grad schwer, ist auch klar, mit solch pubertierenden Kids.


    Du weisst aber auch, dass der Junge Dich im tiefen Inneren auch ganz arg lieb hat - er zeigts grade nicht so.


    Begib Dich also nicht auch auf diese gleiche Befehls-Macho-Ebene. Nicht von der Art, schon garnicht im Ton.


    Reagiere nicht so, wie es Machos erwarten.


    Kopf hoch, Du packst das


    LG Cobra

    Einmal editiert, zuletzt von cobra ()

  • Hallo Varecia,


    es gibt solche und solche. Wir haben anscheinend solche ... Deiner und meiner könnten im häuslichen Verhalten Kumpel sein.
    So gesehen ist es also vielleicht kein Macho-Verhalten, sondern eine typische Elternteil-Kind-Beziehung. Und - Beobachtung - mein Kerl ist an anderer Stelle in der Lage, all die Dinge höchstpersönlich auszuführen. Im Haushalt seiner Freundin zB. Im Haushalt seiner Mutter zB. Im Haushalt dritter. Nur bei mir ist die Bedienerfunktion eingeschaltet. Trotz Repressaliene. Trotz Familiensitzung, trotz allem, was einem an Pädagogik untergekommen ist.
    Ist jedoch Besuch im Haus und unterstützt meine liebreizenden Bitten nach Aktivität, fluppt es auch Zuhause bei Sohnem,ann. Zwar schwergängig, aber immerhin.


    Ich vermute, es sind "Entwicklungsrückstände". Unsere lieben Großen sind in der Heimat auf dem Stadium von Wickelkindern geblieben und müssen voll umsorgt werden. So sage ich es ihm jedenfalls und ernte dafür mörderische Blicke, verbunden mit dampfenden Ohren. Will sagen: Das Problem kenne ich, eine Lösung hab ich nicht. Werde also brav mitlesen...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Liebe Varecia,


    ich denke auch, Du solltest mit ihm reden und ihm ganz klar sagen, dass Du so nicht mit Dir reden lässt. Auf Diskussionen würde ich mich nicht einlassen und schon gar nicht anfangen, mich zu rechtfertigen. Wenn er einen Teller möchte und ein Glas kann er sich das selber holen. Groß genug ist er ja.
    Ist klar, dass Dir sein Verhalten weh tut. Aber das gehört wohl zur Pubertät dazu, seine Eltern zu verletzen. Wenn ich da an mich denke, wie grausam ich zu meiner Mama war (an Papa traute ich mich ja nicht ran, da hat meine Mum alles abbekommen), könnte ich heulen. Das tut mir bis heute schrecklich leid.
    Stell Dir vor, wie Du reagieren würdest, wenn da nicht Dein geliebter Sohn vor Dir sitzt, sondern irgendjemand, der Dich da wegen Senf, Teller und Glas anpampt ...


    Ich wünsche Dir viel Kraft und starke Nerven. Lass Dich durch dieses Verhalten nicht aus der Ruhe bringen. Bisher hast Du ja alles richtig gemacht, sonst hättest Du nicht so ein Prachtexemplar zu Hause sitzen.


    Liebe Grüße
    schwarzwaldmama

    "Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer." Seneca

  • Cobra, wir haben schon alles durch in Sachen regelmäßige Pflichten.
    Wir haben uns zusammengesetzt und besprochen, wer was macht. Funktioniert hats nicht, weder ohne noch mit Konsequenzen, bei beiden Kids.
    Ich hab Aufgaben verteilt, funktioniert hats nicht.
    Klare Ansage, funktioniert hats nicht.


    Das Problem ist, dass er das Geben und Nehmen, das notwendige Miteinander, bei jedem einsieht, nur nicht bei mir. Er ist felsenfest der Überzeugung, und fordert sich das vehement ein, dass Mütter ihre Kinder lebenslang zu bedienen haben :wand . Er sieht es als sein natürliches Recht und überall von allen anderen Müttern selbstverständlich praktiziert an, insofern komme ich mit Erklären nicht weiter. Es nützt auch nix, wenn ich versuche ihm klarzumachen, dass ich nicht andere Mütter bin.
    Er fordert von mir, dass ich dafür sorge, dass wir den gleichen (recht hohen) Lebensstandart haben wie die meisten hier im Dorf. Dass diese nicht alleinerziehend sind und oftmals die Häuser voon den Eltern geerbt haben, interessiert ihn dabei nicht die Bohne. Andere Lebensumstände? Draquf gepfiffen, sieh zu, dass du das auf die Reihe kriegst, andere Eltern kriegen das schließlich auch gebacken! Mal ganz zu schweigen von meiner Arbeitsunfähigkeit durch die Depression.....er glaubt, ich bin nur zu faul zum arbeiten gehen, will mich drücken und auf Kosten Anderer leben, dolce vita :crazy


    Seine Einstellung ist eine Katastrophe und trifft mich an mehreren wunden Punkten, vielleicht ist DAS auch das Problem. Er trifft einen sehr alten Nerv in mir, und deshalb bin ich da wenig belastbar und schon garnicht stabil in meinem Handeln. Vielleicht hätte er das längst abgelegt, wenn ich nicht tief in mir drin Sorge hätte, er könnte recht damit haben, dass ich ne mütterliche Loserin bin. Vom Verstand her ist mir sonnenklar, dass das Blödsinn ist, aber das Unterbewußtsein ist sehr mächtig.


    Könnte sein Gehabe nichts weiter sein als eine REaktion auf meine unbewußten Versagensängste, was meinst du?

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Meine beste Freundin (21 J. älter als ich und früher meine Ersatzmama :blume )


    hat auch zwei Jungs, 2 Jahre auseinander und auch Extremmachos. Sie ist fast verzweifelt und wuste sich keinen Rat, dann hat sie zum Heftigsten gegriffen
    -Taschengeld musste verdient werden
    -Wäsche wurde nur gewaschen wenn die Jungs die Maschine gefüllt haben (incl. Wäsche vorsortieren)
    -Wäsche landete nur im Schrank wenn sie aus der Maschine auf die Leine wanderte
    -Wer was warmes im Bauch wollte muste slebst kochen ("Das Essen steht im Kochbuch, Schatz")
    -Frisches Geschirr gabs nur wenn die Jungs spülten
    ...


    Sie ist die erst Zeit ständig aus ihrer Wohnung geflüchtet, aber eines schönen Tages kam sie nach Hause und es war die Wäsche gewaschen und flatterte im Wind, es war gekocht, gespült, die Fenster waren Edit: geputzt, es war geputzt ...


    Sie kannte sich in ihrer eigenen Wohnung plötzlich nicht mehr aus - die Jungs hatten gelernt und sind heute (28 + 26) die liebsten und tüchtigsten Lebensgefährten die es gibt (für ihre Freundinnen, natürlich ;) )



    varecia


    Wenn alles nichts hilft must Du vielleicht auch mal zur Keule greifen :D

    Einmal editiert, zuletzt von StudiMami ()

  • liebe varecia,
    ich kann mich cobra nur anschließen....
    definiere deinen herren regeln und aufgaben, die sie zu übernehmen haben, damit es bei euch funktioniert. und halte daran fest.
    bei mir daheim -als ich noch zuhause bei meinen eltern gewohnt habe- war es so, daß wir 4 kinder waren. jeder (auch die jungs) hatten ihre festen aufgaben. ich war für die bügelwäsche der gesamten 6-köpfigen familie zuständig, mein älterer bruder fürs rasenmähen und mülltonnen und die herrentoilette, mein kleiner bruder hat gespült und meine kleine schwester den abendtisch gedeckt. als ich und mein bruder ausgezogen sind, haben meine 5-6 jahre jüngeren geschwister vollautomatisch unsere bis dahin innen gehaltenen aufgaben übernommen. da bestand überhaupt kein diskussionsbedarf, das war halt so und fertig. ach ja, meine schwester und ich hatten ein eigenes bad, dafür waren wir auch selbst verantwortlich. meine mutter hat sich darum auch nicht gekümmert, sowie auch um die anderen dinge nicht wirklich. hat uns auf unsere arbeiten hingewiesen und wenn nicht gespült war, hat sie für sich und meinen vater was gemacht und wir hatten pech, ebenso, wenn der tisch nicht gedeckt war. waren die mülltonnen nicht draußen zum termin, mußte mein bruder halt müllbeutel zum wertstoffhof per fahrrad transportieren und diese dort dann entsorgen.
    hört sich jetzt vielleicht super streng und egoistisch von meinen eltern an, aber ich bin in einem sehr großen haus aufgewachsen und da konnte es nur funktionieren, wenn alle sich an dinge gehalten haben und mitgeholfen haben.
    jetzt wohne ich in einer kleinen 3-zimmer wohnung. meine jungs sind noch klein (4,5 und 5,5 jahre alt), aber auch sie haben schon ihre aufgaben. mein großer ist für die spülmaschine verantwortlich (gut, ich räum diese meist mit ein) und der kleine hat einen neuen job erhalten, er muß mir beim wäsche in die wm einräumen und rausholen incl. aufhängen helfen. es klappt eigentlich alles ganz gut, klar mucken sie manchmal auf, aber das hält sich echt in grenzen....
    fazit: rede mit ihnen und setz dich durch. oder aber, laß dich für diesen job von ihnen bezahlen, was meinst du, wie schnell sie sich überlegen werden, selber mit anzupacken?!
    lg
    monnemermadl

    Hoffentlich bald wieder auf dem richtigen WEG!


    Phantasie ist besser als Verstand, denn Verstand ist begrenzt.
    (A. Einstein)

  • Könnte sein Gehabe nichts weiter sein als eine REaktion auf meine unbewußten Versagensängste, was meinst du?


    Hallo Varecia,


    es hat sicherlich auch damit zu tun.


    Mir erscheint aber, dass ohne ein einvernehmliches Miteinander - zu dem sich alle Seiten verpflichten - nicht geht.


    Du sagst, es sind keine Regeln installierbar, also wirds weiter Anarchie geben.


    Frag mal ein paar Profis, wie man das den Jungs vermitteln könnte - ggf. muss es jemand Neutrales tun.


    Es macht wenig Sinn, hier auf Recht und Gesetz sich zurück zu ziehen.


    Ich sage meinen Jungs, dass es überall Regeln gibt und eine Obrigkeit - und Du bezahlst, also bestimmst Du die Musik.


    Dein Problem liegt eher da begraben, es den Jungs so klar zu machen, dass sie es nicht nur akzeptieren, sondern es sich verinnerlichen und die Notwendigkeit erkennen, dass es zu einem gedeihlichen Miteinander unablässig ist.


    Meine Jungs haben sich mit meinen Regeln klar und eindeutig einverstanden erklärt, weil sie wissen, es gibt später auch Regeln: In der Ausbildung, Beruf, Straßenverkehr. Die eigene Freiheit endet doch da, wo sie in die Freiheit anderer eingreift - das Thema hast Du gerade.


    Ich habe - wie Volleybap in seinem bemerkenswerten Post unter No.3 - auch kein Patentrezeopt, wie man wirksam an die Jungs rankäme.


    LG Cobra

  • Volleybap
    Also schon mal nicht zwangsläufig ne Geschlechterrolle-Sache, das beruhigt mich ein wenig :schwitz , dann besteht ja noch Hoffnung.


    schwarzwaldmama
    Stimmt mit dem Rechtfertigen, das tu ich. Ist mir noch garnicht so aufgefallen :Hm


    @Studimami
    Ich hab auch schonmal ne Woche Vollstreik gemacht, mit dem Ergebnis, dass ein völlig aufgelöster KV kurz davor war, das Jugendamt zu informieren, weil er dachte, ich würde ab sofort die Kids sich selbst überlassen :rolleyes2: . Vielleicht sollte ich das mal wiederholen, jetzt, wo sie etwas älter sind.


    @monnemermadel
    Das ging ja recht problemlos bei euch zuhause und gehts jetzt auch bei dir, toll! :daumen .



    @all


    Ich hasse es, Erziehungsmaßnahmen ausschließlich mit Druck durchzusetzen. Nützt es wirklich etwas, wenn sie ihr Ding nur machen, weils sonst kein Taschengeld mehr gibt? Was ich erreichen möchte ist eine Änderung in der Einstellung, ein Einsehen und Begreifen. Ist es möglich, dass sich aus dem mit beleidigten Gesichtern ihre (aus ihrer Sicht völlig zu Unrecht) aufgezwungenen Aufgaben zu erledigen, Einsicht und Verstehen entwickeln?


    Zwangsaktionen meiner Mutter haben bei mir eigentlich nur bewirkt, dass ich diese mir damals aufgezwungenen Dinge heute noch hasse, mehr nicht.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Zwangsaktionen meiner Mutter haben bei mir eigentlich nur bewirkt, dass ich diese mir damals aufgezwungenen Dinge heute noch hasse, mehr nicht.

    Na und? Gemacht werden muss es doch trotzdem. Das Leben ist nunmal kein Schlaraffenland, das müssen auch Jungs lernen, nicht nur Mädls!


    Männer, vor allem junge Männer, gehen immer davon aus, dass wir Mädls alles von Natur aus können und wir damit verpflichtet sind ihnen zu dienen - was für ein Hafer.


    Übrigens, was machst Du wenn Dein Großer mit 18 einberufen wird? Willst Du dann mit in der Kaserne einziehen und ihm die Stullen schmieren? :hae: :D Sorry, hoffe Du weist wie ich das meine :pfeif

  • ich finde, eine änderung des umgangstones der mutter gegenüber hat nichts mit dingen zu tun, die man später hasst.
    ich hab jetzt nicht alles gelesen, nur deinen ersten post und mir sind schier die ohren weggeflogen, so sehr ham die geschlackert.


    wenn herr baron meint, rummotzen zu müssen weil NUR wasser im haus ist, ist das sein problem. er hat ja die wahl.. entweder wasser oder nichts.
    meint er, er könne dich wegen einem ungespülten glas rundlaufen lassen.. auch sein problem. auch hier hat er die wahl.. glas spülen oder nichts trinken.


    im grunde genommen haben sie immer eine wahl.. entweder das.. oder was anderes (oder nix)


    ich würd ihn das nächste mal, wenn er im befehlston in der küche regieren will, einfach stehen lassen. mit den worten "wenn du in einem anderen ton mit mir sprichst, können wir uns gerne utnerhalten"
    doch ich denke, das hast du sicher schon getan.


    nächste idee:
    er meint, du wärst das hausmädchen in person? dann stell es ihm in rechnung!
    ich arbeite selbst als haushaltshilfe nebenbei und bekomm 10€/std.


    eine mutter hat nicht die pflicht, den mini-baronen alles an den hintern zu tragen (schon gar nicht 16jährigen baronen). sowas tun butler, dienstmädchen o.ä. und die werden bezahlt!


  • Männer, vor allem junge Männer, gehen immer davon aus, dass wir Mädls alles von Natur aus können und wir damit verpflichtet sind ihnen zu dienen - was für ein Hafer.


    Übrigens, was machst Du wenn Dein Großer mit 18 einberufen wird? Willst Du dann mit in der Kaserne einziehen und ihm die Stullen schmieren? :hae: :D Sorry, hoffe Du weist wie ich das meine :pfeif


    Zum ersten Satz: Jup, das ist mit ein Grund, weshalb ich mich darüber so aufrege.


    Zum Zweiten:
    Klar weiß ich, was du meinst. Muss er halt zusehen, wie er zurechtkommt, das kann ich prima. Peinlich ist es dann ihm, nicht mir.
    Was ich nicht kann ist ihn so, wie er momentan denkt, auf die Weiblichkeit loslassen. Ist halt die Frage, ob er seine Einstellung generell auf Frauen überträgt, und selbst wenn nicht: Ich möchte nicht in der Haut der Frau stecken, die Mutter seiner Kinder wird. Warum?: Weil ich in der Haut einer Solchen stecke. Meine Schwiegermutter hat meinem Schwiegervater bis zuletzt die Brote geschmiert und in Häppchen geschnitten. Im Restaurant fragte er sie, was ihm schmeckt. Sie schnitt ihm sein Fleisch auf dem Teller, weil er gerade keinen Bock dazu hatte. Der Mann war gesund........ Ihr könnt euch sicher vorstellen, welche Erwartungshaltung mein Ex an die ehelichen und mütterlichen Aufgaben einer Frau hat. :scared:nixwieweg


    Ich hab keine Lust drauf, dass meine Söhne so werden!
    Andererseits bin ich schon so lange vollauf damit beschäftigt, selbst halbwegs über die Runden zu kommen, dass ich mich frage, wo ich die Kraft für eine konsequente Änderung der Gewohnheiten zweier Pubis mit besagtem väterlichen Hintergrund hernehmen soll.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • aber vari.. wenn du jetzt nix machst, tritt dein "kleiner" in die fußstapfen des "großen"
    "der hat mit mama auch so geredet!". große brüder haben ja auch eine vorbildfunktion.


    reicht doch schon, dass sie es sich vom vater abschauen oder?


    und du hast soviel power, hilfst anderen soviel.. da wirst du das auch schaffen.


    ich halte einen generalstreik auch für eine gute idee.
    nur noch deine eigenen sachen machen (wäsche, geschirr usw)


    hart wirds werden, aber durchhaltevermögen hast du!

  • wo ich die Kraft für eine konsequente Änderung der Gewohnheiten zweier Pubis mit besagtem väterlichen Hintergrund hernehmen soll.


    Die Kraft wirst du dann haben wenn du es verinnerlichen kannst und überzeugt von deinem Handeln !


    Mein Großer hatte auch so nette Komlimente für mich übrig :crazy Ex hat ihm ja auch gezeigt wie Mann wie Frau umgeht :kopf


    Ich hoffe ich kann folgendes jetzt richtig rüberbringen ohne falsch verstanden zu werden :brille So Unrecht hat dein Ex doch gar nicht ?! Er bügelt seine Sachen selber weil er der Next nichts "Bezahlt", sie geht wahrscheinlich selber arbeiten ?!


    Ich habe nur auf 400 € in der Ehe gearbeitet, unter der woche ein paar Stunden un meistens den ganzen Samstag. In der Woche habe ich den Haushalt geschmissen, denn ich denke wenn er den ganzen Tag arbeitet muss er nich noch seine Sachen waschen, bügeln etc.. Aber Samstags habe ich dann auch erwartet das es hier läuft, weil ich ja den ganzen Tag ausser Haus war..


    Einer verdient das Geld, der andere macht den Haushalt. Wenn beide Arbeiten gehen wird auch die Hausarbeit geteilt !


    Ist doch ein prima Beispiel für den Sohn, Papi bezahlt Next nicht und macht selber... Sohni zahlt dich nicht ...also macht er selber oder beteiligt sich !


    Eines hat mir hier und da schon mal weiter geholfen. Kennt wahrscheinlich jeder den Satz " Ich bin schon alt / Erwachsen genug, du brauchst mir nicht mehr xxx zu sagen"


    Ich habe irgendwann nur noch gesagt : " Erwachsen bist du dann, wenn du Selbstständig die Toilettenpapierrolle wechselt, dein Zimmer angemessen in Ordnung halten kannst und eigenständig Dinge machst die Anfallen ( Müll, Spülmaschine ) !"


    Ihn darauf hinweisen das nicht im Leben umsonst ist und man nichts Geschenkt bekommt...


    Deine Situation ist Gesundheitlich leider so wie sie ist. Deswegen brauchst du aber kein schlechtes Gewissen haben und schon gar nicht einreden lassen...


    Ich habe da noch ein paar Beispiele für Dich, die dir helfen könnten anders zu denken und durch zu halten...aber die schicke ich dir lieber heute abend per PN ;)


    Wenn du von deinem Handeln nicht überzeugt bist hat es wenig Wirkung, die Kinder merken das :brille


    LG


    Maikind

    Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.


    Bertolt Brecht


    Ist es nicht so wie man will, muss man wollen wie es ist...

  • Du solltest vielleicht Euch beide langsam in den Erwachsenenmodus überführen. Mit Achzehn müßte er genausoviel im Haushalt machen wie Du. So, wie es in einer WG auch üblich ist.
    Deshalb würde ich (nach dem Satz: "So redest Du nicht mit mir!") noch einmal klarstellen, wer was im Haushalt macht. Das solltest Du supergut vorbereiten, denn im Idealfall bist Du für die Sachen zuständig, die Dir wichtig sind und die Kids für Ihre Prioritäten. Das klappt natürlich in der Theorie besser als in der Praxis, aber ein paar Dinge gehen immer.
    Zum Beispiel kann man ewig hungrige Pubis übers Essen kriegen. Ich finde, ein Sechzehnjähriger sollte einmal pro Woche für die gesamte Familie kochen, einfach so, als regelmäßige Aufgabe. Dann setzen sich also erwartungsvoll alle an den Tisch und das Essen ist doch hoffentlich fertig und lecker? Falls er sich entzieht und nicht da ist, würde ich zum Imbiß gehen (bzw. was bestellen) und ihm vom Taschengeld abziehen. Abwaschen und Küche aufräumen gehört natürlich auch dazu. Natürlich wirst Du ihm am Anfang Hilfestellung geben, wenn er das möchte. Aber nicht machen, nur zeigen!!


    Für sein Zimmer ist er ja schon selbst verantwortlich? Wenn nicht -> ändern.


    Das Thema Wäsche finde ich auch recht einfach: Gewaschen wird nur, was in der Schmutzwäsche liegt. Außerdem bekommt er die Prozedur gezeigt und wenn er mal wieder nach einem bestimmten T-Shirt fragt, dann bekommt er ein: "Schmeiß doch gleichmal die Maschine an." zur Antwort.


    Und bei dem Senf hätte ich ihn nur mit großen Augen angesehen und gefragt: "Ja, wieso hast Du das denn nicht bemerkt und welchen gekauft? Na, flitz schnell noch mal los, dann ist es erledigt."


    Natürlich kannst Du nicht alle Gepflogenheiten an einem einzigen Tag ändern, aber mit 'ner klaren Ansage würde ich recht schnell einen anderen Wind wehen lassen. Mit großer Sicherheit wird erstmal nix passieren, weil Dein sohn hofft, daß Du Dich bald wieder einkriegst. Also durchhalten! Das ist dann einfacher, wenn Du die Situation so hinbekommst, daß dieser Kampf (und das wird es) für Dich weniger Aufwand bedeutet und es Dir trotzdem noch ganz gut dabei geht.



    Wenn ich jetzt noch mal genauer über Dein posting nachdenke, sind diese konkreten Beispiele wohl gar nicht Dein Problem. Eher seid Ihr tief innen beide der Ansicht, daß der Haushalt Dein Job wäre, weil Du zu Hause bist. Dann beginne doch jetzt einfach einen Job und werde Lehrausbilder für Hauswirtschaft. Lehrlinge sind Deine Kinder.
    Das Ausbildungsziel: Mit Erreichen der Volljährigkeit ist der Auszubildende in der Lage, einen Mehrpersonenhaushalt in jeder Hinsicht zufriedenstellend zu führen.


    Gruß
    Simone

  • Danke euch für eure Antworten! Jetzt hab ich einige Anregungen, neue Gedanken und Tipps, und ich denke, ich bin ein Stück weiter :sonne .


    Simone+Leo


    Ja, die konkreten Beispiele sind weniger mein Problem . Ich hab sie fast alle durch - fruchtlos (bzw. einige handhabe ich so, was an der Einstellung meiner Kids aber nix ändert). Wobei mir schon klar ist, dass ich nur allzu bereitwillig die Rolle des Heimchens am Herd annehme bzw. mich nicht genügend dafür einsetze, dass es anders wird. Auch in der Zeit, als ich 7 Stunden tgl. gearbeitet hab und nicht den ganzen Tag zuhause war, konnte ich mich nicht durchsetzen.
    Dass ich meinen Kids mit dieser Nachlässigkeit keinen Gefallen tue, ist mir klar, nur leider denke ich viel zu selten daran.


    Insofern könnte mir deine Idee mit dem Ausbilder in Haushaltsdingen helfen. Das bringt mein Bedürfnis, nicht aus reinem "du musst aber, sonst....." zu handeln mit dem Bedürfnis, die Kids zu sozial- und lebenstauglichen Menschen zu erziehen unter einen Hut und nimmt meiner Neigung, mich als Rabenmutter zu fühlen, den Wind aus den Segeln. Denn die ist es, glaube ich, die mir bisher einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.


    maikind


    Wenn beide arbeiten, wird auch die Hausarbeit geteilt, ja.
    Das ist aber Frau und Mann und nicht Kind und Mutter, so sieht das mein Sohn. Er sieht auch seine Schule als vergleichbar mit arbeiten gehen.
    Da ich ja nicht arbeite, ist es für ihn dann selbstverständlich, dass ich im Haushalt alles alleine mache. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich im Haushalt mehr mache als die Kinder, aber eben nicht alles.


    Trotzdem: Das mit dem entweder beide machen beides oder einer zahlt für den anderen ist eine Sichtweise, die ich so konkret selbst noch nicht reflektiert und auch noch nicht mit den Kindern besprochen habe. Möglicherweise leuchtet ihm das ja ein.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • varecia


    Mal ehrlich, erstmal must DU mit den beiden klar kommen, wie die angelachten Damen das dann später machen, sollte Dir erstmal egal sein. Wenn Deine Jungs nicht ganz blöd sind in ihrem Machodenken, werden sie wohl eines Tages darüber nachdenken warum ihnen die schönsten Mädels stiften gehen.


    Hab mal gehört die Damen von heute und morgen könnten weder kochen noch waschen ... nunja, da wirds spannend zu sehen wer sich als erstes seinem Schicksal beugt - DU aber dann NICHT :nanana ;)

  • Hallo Varecia,


    ich habe eine Tochter, die genau ebendieser Meinung ist, dass Mamas gefälligst alles zu erledigen haben. Sei es Haushalt, sei es Taxi spielen, sei es, ihnen ihr Leben möglichst bequem zu machen. Und natürlich machen das alle anderen Mütter auch, ich glaube meine Tochter denkt wirklich, sie betätigen noch die Toilettenspülung für ihre erwachsenen Kinder.


    Am schlimmsten ist natürlich der Ton in dem gewisse Dinge eingefordert werden, aber ganz ehrlich, mich packt dann auch immer sofort das schlechte Gewissen: ich fiese alleinerziehende Mutter, die armen Kinder haben das sooo schlecht bei dir, immer bin ich am arbeiten und nix kann ich richtig machen, nun streng dich doch mal mehr an. Und ich strenge mich mehr an... Und der Ton und die Forderungen werden immer mehr und immer schlimmer... In diese Falle tappe ich mit schöner Regelmäßigkeit :(


    Ich möchte dir gar keine weiteren Tipps geben, die bereits genannten sind schon Gold wert und einige habe ich selber mal umgesetzt und es HAT geholfen. Aber letztendlich ist das alles eine Kopfsache, solange DU dich von deinem Sohn so anfahren lässt, wird es weiterhin tun. Und solange DU ihm den Senf kaufst, wird er es weiterhin verlangen.


    Herzliche Grüße von einer echt müden MacKayla, die aufgrund dieses Threads gerade beschlossen hat, ihre Tochter Milch kaufen zu schicken ;)

  • Hallo varecia!


    Erst mal vorweg, :daumen du hast deinen Sohn bis jetzt auf einen guten Weg gebracht. Das schaffen nicht alle, glaubs mir.
    Er hat schon seine Meinung gefestigt z.B. was das rauchen und den Alk betrifft. Wenn ich mir viele Jugendliche anschaue, die haben beide Elternteile und trotzdem entgleiten sie.
    Mein Sohn ist 15,5, spreche deshalb ein wenig aus dem Nähkästchen. Der Service meinerseits ist im Normalzustand nicht schlecht. Er wir Morgens liebevoll mit Kakao und Rückenkratzen geweckt und auch ansonsten sehr gut versorgt :-) . Er hat hier wenig Aufgaben zu erfüllen, die er auch mal schlecht, mal gut erledigt.


    Solche Anfälle wie deiner sie hat, hätte ich gar nicht geduldet. Ich kenne soetwas aber im Ansatz schon. Wenn er mir zu sehr den Egoisten raushängt, dann schalte ich meinen Service fast auf Stufe Null. Ich sage ihm eine Familie funktioniert nur in einer Gemeinschaft. Er möchte das nicht und deshalb werde ich mich gerne danach richten.


    Es gibt kein nettes Gewecke mehr, kein Frühstück, keine Pausenbrote u.s.w. Ich sag ganz ehrlich, mein Mutterherz blutet bei solchen Aktionen aber die Einsicht lässt nicht lange auf sich warten. :D Hält dann natürlich nicht ewig und muss auch mal wiederholt werden aber habe damit immer ganz gute Erfolge gehabt.


    Da der Service bei dir schon immer sehr gut war und ich denke du schluckst auch sehr viel, musst du natürlich etwas länger hart bleiben. Dein Sohn wird erkennen was du alles für ihn tust und wird lernen es zu schätzen.

  • Lass Dich mal :knuddel


    Für mich liest sich das, wie eine Phase, die bei manchen Kids einfach zum Erwachsenwerden dazu gehört-
    Wenn es Dich beruhigt, dann bringt meine Tochter manchmal (fast) die gleichen Sprüche- und mein Sohn manchmal auch- bei uns hilft dann meist meine "Ignore" Funktion-


    Ist kein Wasser da, dann soll´n sie halt welches kaufen.... :brille


    Keine sauberen Teller? Kein Problem- ich kann Essen gehen... :love


    Mein Sohn ist der Überzeugung, dass Frauen dazu da sind, Männer zu verwöhnen, und diese sie dafür beschützen-


    Ja nee, is klar :nawarte:


    Natürlich merken die Kids ganz genau, wo sie ihre Eltern "packen" können... und da wird dran immer weiter dran gearbeitet, in der Hoffnung, sie bekommen die Eltern geknackt-


    Pustekuchen!!! da hilft nur cool bleiben und


    Durchhalten!!!


    Er wird schon merken, dass die Mädels das voll uncool finden :D:lach

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)