Oberstufen-Frust

varecia · 19. Dezember 2008

Muss mich gerade mal aufregen.

Nicht genug, dass auf dem Gymmi keine klasseninternen Weihnachtsfeiern mehr stattfinden, keine Geburtstage auch nur 5 Minuten lang gefeiert werden und überhaupt nichts nettes, zusammenschweißendes mehr begangen werden darf.

Nicht genug, dass die Oberstufe am letzten Schultag vor den Ferien, während für alle anderen eine gemeinsame Weihnachtsfeier stattfindet, nicht teilnehmen darf und stattdessen UNTERRICHT hat.

Neeeeee! :kopf

Nach dem Büffeln darf die 11.Klasse meines Sohnes die Aula aufräumen, in der zuvor die Anderen gefeiert haben. Und NEIN, es war keine Strafmaßnahme.
Und weil das Ganze ja Zeit in Anspruch nahm, wurde die zuvor angekündigte Aushändigung der letzten Klausur auf nach den Ferien verschoben und statt dessen lieber nochmal "Last Christmas" gesungen.

Jetzt hab ich nen ziemlich :motz: Teenager hier zuhause, und ich finde mit Recht.

Ist es bei euch auch so unmenschlich auf den weiterführenden Schulen?

Hier gibts 2 mal im Jahr Elternsprechtag, pro Kind pro Lehrer 10 Minuten Sprechzeit, wenn man nicht völlig zeitflexibel ist und womöglich seinen "Bedarfs-Zettel" nicht gleich am ersten Tag abgibt, hat man schon keine Chance mehr auf ein Gespräch.
Kommt man dann, obwohl das Kind gute Noten hat (wär schon schön, denjenigen überhaupt mal zu sehen und sich nen kurzen Eindruck zu verschaffen, mit wem unser Kind es da täglich zu tun hat), wird man angesehen, als wär man völlig bluna :radab . Völliges Unverständnis allgegenwärtig (man hätte ja vielleicht 10 Minuten früher nachhause gehen können).

Es ist in dieser Schule ohne weiteres möglich, trotz Besuch sämtlicher Elternabende bis zum Abi 80% der Lehrer seines Kindes nicht 1 mal gesehen zu haben.

Ausnahmen gibt es allerdings auch. 2 oder 3 Lehrer kennen meine Kinder, können was dazu sagen, wie sie sich im Klassenverband verhalten, haben überhaupt ein Bild vom Wesen meiner Kinder.

Insgesamt kommt mir das alles sehr anonym, herzlos, stur und verroht vor.
Bin ich da zu empfindlich? Ist es zuviel verlangt, dass mein Kind nicht wie ne Nummer behandelt wird?

**Luchsie** · 19. Dezember 2008

Ich kann Dir in allem, was Du schreibst nur Recht geben!!!

Fällt ein Kind nicht weiter auf, dann wird jeder Besuch in der Schule als völlig unsinnig und überflüssig angesehen... (meine Grosse) -

Spurt ein anderes nicht ganz nach Plan (trotz guter Noten) dann wird man zu allen möglichen und unmöglichen (für normal Berufstätige) eingeladen, um dann nur zu hören, was man eh schon weiss :kopf und Ideen zur Verbesserung werden zwar abgesprochen, aber seitens der Lehrer nicht eingehalten-

Für unsere anstehende Kur (ab 30.12.) habe ich z.B. alle Lehrer persönlich angeschrieben, mit der Bitte, uns den kommenden Unterrichtsstoff mitzuteilen, damit mein Sohn diesen in der Kur erarbeiten kann.

Ergebnis: zwei Lehrer haben es überhaupt für nötig gehalten, zu antworten.... dies war der Politiklehrer (der hat aufgeschrieben, dass er nix machen soll) und die ReliLehrerin (die meinte, er solle irgendetwas in der Bibel lesen) :kopf- alle anderen haben gar nicht geantwortet- Ich bin im Moment doch mehr, als nur ein wenig erschüttert...

Kaj · 21. Dezember 2008

Bei uns hatten alle Klassen bis zur 5. Stunde Unterricht. Einige haben sogar noch Klausuren geschrieben, während beide Schülerchöre am Ende der 5. Stunde im Schulhaus gesungen haben. Anschließend war für alle Schluss. Feiern gab es nur innerhalb der Lerngruppen.

Dass die Elfer den Dreck der anderen wegmachen musste, finde ich mehr als unverschämt. Ich würde den Elternrat ins Boot holen und meinem Unmut kräftig Ausdruck verleihen.

Auch bei uns ist zweimal im Jahr Fachlehrersprechtag. Ich bin neu in zwei Klassen - es haben mich 3 Eltern aufgesucht. Und das waren nicht die Eltern der "Problemschüler". 10 min eher heimgehen ist bei uns allerdings nicht wirklich möglich...Chefin kontrolliert (zu Recht!).

Es gibt überall engagierte und weniger engagierte Lehrer. Allerdings sollte man auch bedenken, dass das eigene Kind eben "nur" eins von vielen ist. Ich habe täglich mindestens 80 verschiedene Schüler vor mir, wenn ich alle Klassen zusammenzähle, die nur ich unterrichte, sind es um die 100 Schüler.

Glaubt ihr, jeder Chef kennt alle Angestellten in seinem Betrieb, wenn es um die 100 sind?

**Luchsie** · 21. Dezember 2008

Zitat von Kaj

Glaubt ihr, jeder Chef kennt alle Angestellten in seinem Betrieb, wenn es um die 100 sind?

Ja, klar tut er das! (zumindest ein "guter") - Bei uns sind es etwa 300 Mitarbeiter- und sowohl der Chef, als auch die Mitarbeiter und ich kennen jeden persönlich- Wir müssen sie ja auch beurteilen... und tuen das immer nach bestem Wissen und Gewissen- (allerdings ist Gerechtigkeit natürlich immer so eine Sache)

Aber, den entscheidenden Satz hast Du selber geschrieben:

Zitat von Kaj

Es gibt überall engagierte und weniger engagierte Lehrer

und das gleiche trifft natürlich auch auf Eltern zu-

Hier bei uns ist es jedenfalls so, dass alle Elternsprechtage völlig überlaufen sind, und mir sowohl die Lehrer leid tun, die Freitags von 15 bis 19 Uhr und Samstags von 8 bis 13 Uhr sich mit (weil stundenlanges Warten) genervten Eltern rumschlagen müssen, als auch die Eltern, die ihre Termine auf den kompletten Zeitraum verteilt erhalten.... (und das auch noch schön getrennt auf 2 Wochenenden, da ein Kind Unterstufe, und ein Kind Mittelstufe)-

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