Drama beim Jobwechsel

  • Hallo zusammen,


    ich muss nur mal bissel jammern, sonst eigentlich nix...


    Also, ich bin Chemielaborantin und konnte bei meinem alten Arbeitgeber vor drei Jahren in Teilzeit (30 Wochenstunden) wieder einsteigen, nachdem ich meine Tochter erfolgreich in den Kindergarten gesteckt hatte.


    So, und nun macht der Laden Ende des Jahres zu und egal, wo, wie und wann ich schaue, es gibt in meinem Job keine Teilzeitstellen zu vergeben (sogar Vollzeit zu finden ist schon schwer genug).


    Ich werde also früher oder später eine Vollzeitstelle finden und annehmen müssen, und zwar weil ich ja nicht in einem Job Teilzeit arbeiten kann, für den mir die Qualifikation fehlt, da ICH auf Grund der Gesetzesveränderung seit Anfang 2008 ja keinen Unterhalt mehr von meinem Exmann bekomme, sondern nur noch meine Tochter. (Abgesehen davon, dass es ja immer schwierig ist, mit Teilzeitjobs über die Runden zu kommen und mein bisheriger Job da die große Ausnahme war, auch wegen ewiger Betriebszugehörigkeit)


    Soweit die Fakten, jetzt das Gejammere:
    Selbst wenn ich eine Vollzeitstelle finde, reicht die Betreuung in der Schule für meine Tochter zeitlich nicht aus, obwohl ich da schon einen Vollzeitplatz habe. Bin also auf die Güte meiner Eltern angewiesen und kann dort jetzt wieder kratzbuckeln, dass sie meine Tochter ein- zweimal pro Woche bringen oder holen, damit ich auf meine Stunden komme.


    Abgesehen davon, dass ich nicht ein Kind bekommen habe, um seine Erziehung immer weiter und weiter "outzusourcen", das wollte ich eigentlich weitestgehend selber übernehmen.


    Mein Exmann wird ebenfalls Ende des Jahres arbeitslos (arbeitet in derselben Firma), so dass er dann noch weniger Unterhalt zahlen wird, als er eh schon tut.


    Ich bin echt ziemlich deprimiert wegen alldem... Höchstens gleich viel Geld für 25% Arbeit... Meine Tochter noch weniger sehen... Und dann noch weniger Unterhalt für sie... Am liebsten würde ich das Jahr 2008 für immer anhalten. Seufz...

    Through judging, we seperate. Through understanding, we grow.
    - Doe Zantamata -

  • Hallo!



    tröste dich, bin Arzthelferin und arbeite auch in Vollzeit (Vater zahlt keinen Unterhalt, bekomme Unterhaltsvorschuss vom JA) weil ich in Teilzeit nichts gefunden habe und auch keine Lust habe bei der ARGE immer bitte bitte machen zu müssen.


    Ich muss an 3 Tagen in der Woche von 8 bis 18 Uhr arbeiten mit einer halben Stunde Pause und an 2 Tagen in der Woche hab ich um halb 2 bzw. 2 Uhr Feierabend.
    Und an den 3 Tagen wo ich nachmittags arbeite holen meine Eltern die Kleine vom Kiga ab.


    Ab nächstes Jahr (sie kommt in die Schule) muss ich weniger arbeiten (weil ich eben noch irgendwas von meiner Tochter mitkriegen möchte, Probleme in der Schule, Hausaufgaben oder sowas) und werde dann wohl bei der ARGE für den Rest den man zum Leben braucht bitte bitte machen müssen.


    Das :kotz mich auch sowas von an.


    Habe auch definitiv keine Kinder bekommen um sie bei den Großeltern zu parken...


    Irgendwie wird es gehen auch wenn man sich dabei nicht gut fühlt.


    :wink :wink :wink

  • Hi Sophina,


    na das sind Neuigkeiten - da kann ich mir Besseres vorstellen ...
    Fein, dass Du da nicht den Kopf in den Sand steckst.


    Was hältst Du davon, Dein Umfeld ein wenig intensiver nach geeigneten Tagesmüttern zu sondieren? Es dürften doch ausser den Eltern noch andere Bezugspersonen denkbar oder aufbaubar sein?


    Wie auch immer - behalt den Kopf oben und versteck Dich nicht, geh jetzt offensiv los - auch in Bezug auf den neuen Job.


    Ich hab das Glück, dass mein Chef einen Narren an meinem kleinen Knopf gefressen hat, der kommt öfter nach der Schule zu mir ins Büro, macht dort Hausaufgaben und fachsimpelt mit den Technikern (als 10 Jähriger).


    Schau Dich einfach mal im Freundes- und Bekanntenkreis um - und schliesslich hat man ja noch die Eltern, wenn es mal nicht anders geht.


    Viel Erfolg und halt die Augen auf, für die Möglichkeiten ....



    LG

  • Wenn dein Ex sowieso zu Hause ist, kann er sich doch eigentlich an den zwei Tagen um euer Kind kümmern und somit gleich seinen Umgang wahrnehmen.
    Außerdem: wenn er hälftig betreut, muss er kaum oder gar keinen KU mehr zahlen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • @Chiara
    Danke fürs posten - geteiltes Leid ist halbes Leid...


    @cobra
    Eine Tagesmutter hätte ich theoretisch schon an der Hand, ist eine gute Bekannte von mir, die das seit Geburt ihres Sohnes beruflich macht. Allein, auch die tut's nicht für umsonst, grins... Ich habe einen geschätzten Betreuungsbedarf von acht Stunden pro Woche, à fünf Euro mal vier Wochen, sind 160 Euro im Monat... Selbst wenn ich noch einen "Wir-kennen-uns-gut"-Rabatt bekommen, unter 120 Euro kann selbst sie nicht gehen...
    Die Mutter einer Freundin würde meine Tochter freitags mit ins tanzen nehmen und hinterher mit zu sich, bis ich angedüst komme, das wäre schonmal eine Alternative. Ansonsten sieht es mit "Networking" aber eher mau aus, habe das auch schon zu KiGa-Zeiten öfter mal versucht anzuleiern...
    Bleiben also meine Eltern, die machen es umsonst, hihi.


    Kaj
    Mein Ex wird natürlich auch wieder früher oder später einen neuen Job haben... Bis dahin wäre es allerdings eine Möglichkeit, zumindest für die ein oder zwei Nachmittage pro Woche, die mir fehlen. Hälftig betreuen wird er sie allerdings ganz bestimmt nicht, er ist jetzt schon immer völlig gestresst an den "Papa-Wochenenden" und fährt immer mit ihr zu seinen Eltern, damit sie ihm helfend beiseite stehen, grins. Auch Urlaub machen sie immer "generationsübergreifend", weil es ihm sonst zu viel wird...

    Through judging, we seperate. Through understanding, we grow.
    - Doe Zantamata -

  • wow, das wären schon 4 in der Generation Grosseltern ....


    .... die habens doch anscheinend auch drauf, oder??


    LG

  • @Cobra
    Klar... Ich habe schon genug Leute, an die ich Louisa "abschieben" kann, zwei Paare ziemlich fitte Großeltern, ein leidlich engagierter Vater, die Mutter einer Freundin, letztenendes noch der Vollzeitplatz im Hort, alles kein Problem, um die rein organisatorischen Dinge zu lösen...


    Das, was mir so im Magen liegt, ist die "emotionale" Seite des Ganzen... Ich habe die Süße nicht bekommen, um sie bis auf wenige Augenblicke pro Tag und jedes zweite Wochenende (gut, zugegebenermaßen auch noch ein paar Wochen Urlaub pro Jahr) fremdbetreuen zu lassen.
    Abgesehen davon, dass ich Angst habe, was aus ihr werden könnte, wenn sie immerzu hin und her gereicht wird und eigentlich keinen geregelten Ablauf hat, finde ich es einfach nicht toll, Nummer 574 in der Liste ihrer Bezugspersonen zu sein. Mag egoistisch klingen, aber in dieser Hinsicht bin ich eben altmodisch...

    Through judging, we seperate. Through understanding, we grow.
    - Doe Zantamata -

  • Sophina,


    ein geregelter Ablauf ist schon wichtig - aber in der heutigen Zeit ists schon bei "normalen" Eltern oft ein MUSS, dass auch die Mutter - besser: beide Eltern - arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen.


    Also ich meine da auch nicht mehr als 4 Alternativen; und diese möglichst auch nicht ständig durchzuwechseln .... aber Eltern gehören zur Familie, Grosseltern auch, weniger für Euch als Eltern, für die Tochter aber doch sehr wohl -


    Ich muss auch zwischen 2-4 Stunden am Tag überbrücken, bis ich mich wirklich intensiv um die Kids kümmern kann. Allerdings kann ich jederzeit abbrechen und für die Kids da sein, wenns Not tut. Deshalb habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn da andere in der Zwischenzeit ein Auge drauf werfen - geregelt, mit Leuten, die einen Bezug zu uns haben. Der Große wird schon 15, da ists nicht mehr das grosse Problem.


    Du bist da aber weder egoistisch noch altmodisch ...


    Das bekommt ihr schon hin.


    LG

  • Cobra, in meinem Hirn rennst Du offene Türen ein, vom Verstand her weiß ich das alles selber nur zu gut...


    Aber mein Herz und Bauch wollen da nicht hinterher. Klar, ich bin niemand, der den Kopf in den Sand steckt, ich werde mich natürlich auch auf dieses einlassen, aber ich will nicht... Und das wird sich wohl auch nicht ändern...


    Immerhin - wenigstens sagt hier schonmal niemand "Rabenmutter" zu mir... Als ich über diese meine Gedanken mit diversen glücklich verheirateten, gutsituierten Kleinstadtspießern in meiner Umgebung parliert habe, konnte ich in ihrem Gesicht lesen: "Der armen Kleinen ist eine Drogenkarriere, aber zumindest die komplette Verwahrlosung vorgezeichnet... Wäre die Sophina nur mal bei ihrem Mann geblieben, er hat für die Familie gesorgt und war immer gut zu ihnen" *örgs*

    Through judging, we seperate. Through understanding, we grow.
    - Doe Zantamata -

  • Weisst Du, Kids haben eine äusserst feine Antenne ...


    denen machen wir nix vor - GARNIX !


    Ich denke auch, dass Du ein super Verhältnis mit dem Töchterlein hast - und das zählt, und sie versteht mehr, als Du ihr zutraust.


    Sie wird Dich nicht als Rabenmutter sehen, nur weil Du zum Lebensunterhalt beitragen musst - Dein Herz sollte zur Ruhe kommen und die Gedanken an Rabenmutter abwehren, nein abblocken.


    Was kümmert Dich, was andere sagen - die Chemie zwischen Euch muss doch stimmen - (Du bist doch Experte in dem Thema :lach:lach:brille )


    Du bist schon recht unterwegs, lass Dich nicht kirre machen.


    LG