mein 14-jähriger Sohn ist so schwierig

  • Hallo!
    Ich habe zwei Söhne. Mein 19-Jähriger Sohn lebt bei meiner Ex-Frau, mein 14-jähriger Sohn lebt bei mir. Er ist schulisch am abstürzen, lehnt Hilfe bei Hausaufgaben und auch sonst kategorisch ab und ist vorgestern bei einem Laden-Diebstahl von einem Hausdetektiv erwischt worden. Jede Kritik an seinem Verhalten, auch freundlich und vorsichtig formulierte lehnt er ab als uncool, nach dem Motto: Mach hier mal nicht so'n Aufstand.
    Erschwerend hinzu kommt, dass sein älterer Bruder in der Schule mit viel Anstrengung alles ziemlich gut macht und auch gute Zeugnisse nach Hause gebracht hat vor den Sommer-Ferien.
    Ich war mit meiner Ex-Frau, mit der ich gemeinsames Sorgerecht habe, und unserem 14-Jährigen schon bei einem Kinder-Psychologen. Alles, was dieser vorgeschlagen hat, lehnt mein Sohn ab: alles uncool. Er sieht seine Lage absolut nicht dramatisch.
    Nun habe ich aber beim Elternsprechtag vorgestern erfahren, dass er kurz vor seinem 3. Ordnungsverfahren und damit vor dem Schulverweis steht.
    Ich bin ratlos, traurig und von den vielen Auseinandersetzungen müde.
    So, lange Rede kurzer Sinn: Weiss jemand einen Rat?

  • Hallo Dipol,


    liest sich wirklich dramatisch.


    Mein ältester Sohn ist auch 14 Jahre und manchmal auch etwas "schwierig" im Umgang mit mir. Oft bin ich auch ziemlich ratlos, aber ab und an kann ich auch bei ihm zwischen den Zeilen lesen. Auch wenn er cool sein will und auch meint, sein Leben gehört ihm, sehe ich die guten Ansätze. Er ist im letzten Schuljahr haarscharf an der Versetzung vorbei gesegelt, meint aber, es ist sein Leben. Andererseits sehe ich, dass er sich schulisch im Moment sehr viel Mühe gibt und freiwillig lernt (auch wenn es uncool ist, das zuzugeben). Insgesamt ist er ein klasse Kind und man neigt oft dazu, das Negative zu sehen, weil es eben am meisten auffällt.


    In Deinem Fall gibt es mehrere Möglichkeiten.
    Dein Sohn könnte eine bestimmte Rolle einnehmen wollen, beispielsweise als Gegensatz zu seinem Bruder. Wenn er diesen "schlechten" Ruf einmal hat, gibt er sich vielleicht Mühe, diesen auch zu bestätigen. In der Psychologie nennt man so etwas eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.


    http://de.wikipedia.org/wiki/S…%C3%BCllende_Prophezeiung


    Eine andere Möglichkeit oder Ergänzung zur Ersten wäre, dass er so Aufmerksamkeit erhält (Du gehst gemeinsam mit der Mutter zum Psychologen) Würde er die Hilfe des Psychologen annehmen, könnte das ja zu einer Lösung des Problems und somit wieder zu mangelnder Aufmerksamkeit führen. Also wird das abgelehnt.


    Ich glaube, dass reden sehr wichtig ist - oder noch besser zuhören. Was ist Deinem Sohn wichtig, was würde er ändern, wenn er könnte?


    Überleg Du selbst, was Du Positives an Deinem Sohn siehst. Was kann er gut, welches Verhalten imponiert Dir?
    Und dann zeig ihm das. Nimm ihn ein Stück so, wie er ist. Wenn er sich angenommen fühlt, fällt es ihm vielleicht wieder leichter, den Blick auf wichtige Dinge zu richten, anstatt sein schlechtes Image zu bestätigen.


    Ich merke gerade selbst, dass es leicht fällt, anderen gute Ratschläge zu geben (wenn es denn welche sind), als "vor der eigenen Haustür zu kehren". Ich bin auch oft zu nah dran und sehe nur das Negative. Dann bin ich immer dankbar, wenn mir jemand :blume eine andere Sichweise beschert.


    Wünsch Dir alles Gute,


    Christiane

  • Hallo Christiane!
    Danke für Deine Aspekte!
    Das mit der Rolle habe ich tatsächlich noch nicht so gesehen. Werde Deinen Link lesen.


    Das mit der Aufmerksamkeit empfinde ich anders: Er will absolut in Ruhe gelassen werden, verbittet sich jede Einmischung, ohne zu sehen, dass er abstürzt. Er ist ein Eigenbrötler, vielleicht sogar Einzelgänger, liebt es aber natürlich sehr, dass die Mädchen ihn mögen, denn er sieht sehr süss aus.


    Ich komme nicht wirklich an ihn ran, das ist das Problem: alle Sätze von mir prallen ab.

  • Zitat

    Original von Dipol


    Ich komme nicht wirklich an ihn ran, das ist das Problem: alle Sätze von mir prallen ab.


    Vielleicht kommt es ja auf die Sätze an.
    Hör erst mal auf, ihn zu kritisieren. Bestimmt steht er auch unter Strom, weil er immer Kritik von Dir erwartet.
    Hat er ein Hobby, an dem Du Anteilnahme haben kannst?
    Ein gemeinsamer Kinoabend?
    Ein (mehrtägiger) Ausflug unter Männern - nur Ihr beide?


    Suche unbelastete Gemeinsamkeiten. Ich bin sicher, das gefällt ihm und gibt ihm wieder Halt, wenn er merkt, dass er in Dir einen verlässlichen "Partner" als Vater hat.

  • Hallo Chrissi!
    Wollte eben meinen Post editieren, ging aber irgendwie nicht.


    Ich habe neben meinen Versuchen, ihn zu kritisieren, auch ganz bewusst darauf geachtet, auch das Positive zu betonen. Hab mich vor ihn hingestellt und gesagt: das finde ich gut, dass du das jetzt so machst etc. eben damit er nicht nur das Gefühl hat, dass ich ihn kritisiere!


    Zu gemeinsamen Aktionen: habe ich probiert.
    Es ist absolut uncool, mit dem Alten was zu machen!
    Entweder hat er Besuch von Freunden aus seiner Klasse oder er spielt Fussball oder er chattet. An einem Samstagabend wie heute will er seine Ruhe haben von der langen Woche in der Schule. (Kann ich sogar verstehen und dränge dann auch nicht...)


    Aber ich werde es in Abständen wieder versuchen.


    Man sieht irgendwie, dass das ein fortgeschrittenes Problem ist oder?
    Es ist nicht so, dass ich monatelang einfach nur zugesehen hab oder auch das Gegenteil ist nicht der Fall: Dass ich nur kritisiere. Ich habe versucht, einen Mittelweg zu nehmen und er lässt mich absolut auflaufen.

  • Zitat

    Original von Dipol
    Man sieht irgendwie, dass das ein fortgeschrittenes Problem ist oder?


    Sind Probleme das nicht immer - "fortgeschritten"?


    Probleme entstehen (fast) nie aus heiterem Himmel.


    Mein Sohn hat monatelang gezetert, weil er nicht gemeinsam mit uns Urlaub machen wollte dieses Jahr.
    Das hat mich zugegebener maßen ganz schön aufgerieben. Ihm hat es nichts geholfen, er musste mit. Das Fazit: er hat dort Freunde gefunden und wäre gern noch länger an diesem Urlaubsort geblieben.
    Will sagen: manchmal muss man die Kids auch zu ihrem Glück zwingen.


    Es gibt sehr schöne Veranstaltungen (Wochenende und Ferien) vom DJH Verband. Auch für Väter mit ihren Söhnen. Da gibt es ein tolles und vielseitiges Programm und es ist thematisch für jeden was dabei. Einerseits gibt es gemeinsame Aktivitäten, andererseits können Kontakte geknüpft werden zwischen den Erwachsenen untereinander (Austausch) und auch die Kinder untereinander.


    Edit wegen Rechtschreibung :rotwerd

  • hallo dipol,
    ihr zwei scheint wirklich ein hartnäckiges problem zu haben.
    aber irgendwie müßte dein Sohn doch zu "knacken sein". :Hm


    vielleicht auf der hilfeschiene, dass du ihn mal um hilfe bittest.
    vielleicht bei irgendeinem vorgeschobenen pc-problem oder so?


    vielleicht kannst du ihn so aus der reserve locken.

  • Chrissi
    Ja, das stimmt natürlich: Probleme sind immer irgendwie fortgeschritten. Vielleicht meine ich auch, dass sich die Art der Probleme verändert hat.
    Ich habe meine Söhne drei Jahre betreut, als sie noch klein waren: Windeln gewaschen und Brei gekocht und so. Da habe ich immer gewusst, was zu tun war. Kleine Kinder - kleine Probleme, grosse Kinder - grosse Probleme!
    (Wenn es nicht gerade Krebs oder andere schwere Kinderkrankheiten sind.)


    Mit dem Urlaub sieht es bei meinem noch gut aus: gerade war er mit Bruder und Mutter drei Wochen in Südeuropa und es war scheinbar super.


    Bubbles


    Das mit dem vorgeschobenen PC-Problem ist natürlich eine gute Idee!
    Werde ich bei nächster Gelegenheit probieren. Leider ist es zur Zeit so, dass ich öfter an seinen PC gerufen werde.

  • du kannst dich doch einfach mal dumm stellen und ihn einfach um einen rat bitten. es muß ja nicht der pc sein. irgentetwas, wovon er viel ahnung hat und was ihm spaß macht ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Bubbles ()

  • Das alles kommt mir ziemlich bekannt vor...leider


    Mein Großer ist jetzt gerade 15 geworden und will hier jetzt unbedingt raus aus der Familie.


    Also kleine Vorgeschichte:


    Probs fingen schon mit 3 Jahren an..viel auf, weil aggressiv..Psychologen...Ergotherapien...dann nach der Scheidung 5 Monate Psychiatrie...dann von der 1. Schule geflogen...kam auf Sonderschule für psychische Probs...dann Umzug...am Anfang alles supertoll und er wolle hier niemals wieder weg...jetzt (nachdem er ständig suspendiert wurde) ist er ganz geflogen..nun hat ihm sein Vater den Floh ins Ohr gesetzt: "Geh aufs Schiff und mach ne Ausbildung, dann brauchst du keinen Schulabschluss mehr"


    Fakt ist...er will hier raus. Meine Grenze beim "Mitmachen" hier, wenn er handgreiflich wird. Diese Grenze hat er letzte Woche überschritten :flenn


    Wenn er jetzt gehen will, werde ich ihn gehen lassen. Natürlich nur unter den besten Voraussetzungen...das ist klar.


    Also was ich in den letzten Jahren wirklich gelernt habe...


    Sei konsequent..und zwar zu 100%...setz dich mit ihm zusammen und macht einen Vertrag...steht drin was ihn nervt und steht drin, was dich nervt. Von vornherein festlegen, was bei "Nichteinhaltung" passiert. Dieses muss aber auch wirklich zu 100% von beiden Seiten eingehalten werden.


    Wenn es knallt, lasst euch Zeit und wenn sich die Wogen geglättet haben...erst dann das Gespräch suchen.


    Egal ob er 1000 Mal "nein" zu gemeinsamen Unternehmungen gesagt hat...frage ihn weiterhin


    Wir hatten hier im Vertrag festgelegt, dass es eine gemeinsame Unternehmung im Monat gab. Er konnte sich was aussuchen!


    Das ist nur ein minimaler Teil von dem, was wir hier in den letzten Jahren so gemacht haben. Das o.g. hatte allerdings wirklich sehr lange gehalten und ist am besten bei ihm angekommen.


    Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und geb nicht auf! 14 Jahre = Baustelle im Kopf ;)

    Liebe Grüße


    Levithia


    ____________________________________________________________


    Das Glück besteht nicht darin, daß du tun kannst, was du willst, sondern darin, daß du immer willst, was du tust.
    Lew Nikolajewitsch Tolstoi

  • Das liest sich ja wie ein Krimi.


    Alle Achtung, Du hast ja einen heftigen Streifen mitgemacht!
    Und dass er jetzt die Familie verlassen will, ist natürlich eine besondere Kränkung für Dich oder? Ich spüre irgendwie, wie sehr Du ihn liebst.
    Ich finde es besonders schade, dass der Vater ihm diesen Floh ins Ohr setzt, denn ein Leben auf einem Schiff ist jetzt nicht so das Pralle, noch nicht mal als Kapitän.


    Das mit dem Vertrag ist eine gute Idee und wird ausprobiert werden.
    Das mit dem Zeit lassen habe ich, glaube ich, ganz gut raus. Ich zögere vor jeder Reaktion und frage mich, ob meine Reaktion angemessen ist. Aber trotzdem freue ich mich, es bei Dir zu lesen, bestätigt es mich doch, dass ich auf dem richtigen Weg bin.


    Und der gemeinsame Vertrag ist auch eine wirklich gute Idee: wir hätten ihn früher schliessen müssen. Ich hoffe, dass es nicht schon zu spät ist.

  • ach jedele, wie gut kenne ich das.


    Der Obersatz meines 15-jährigen lautet : "Ihr brecht mich nicht!". .. und den lebt er auch. Er strotzt vor Selbstbewußtsein, selbst wenn er auf die Nase fällt.


    Er provoziert sein gesamtes Umfeld, wenn ihm was nicht passt (Dem letzten Klassenlehrer hat er in's Gesicht gesagt, dass er ein Versager sei). Die Ordnungsmaßnahme (Querversetzung) hat er in Kauf genommen.


    Der Therapeut ist der Meinung der Satz treffe auf meinen Sohn absolut zu, daran sei derzeit nichts zu ändern, aber....


    …von hier auf eben kommen auch andere Töne. Er will studieren und begreift urplötzlich, dass er dafür auch was tun muss. In der neuen Klasse hält er sich zurück. Aber das sind dann alleine seine Vorgaben, was er zulässt oder nicht.


    Ich habe begriffen, dass da erzieherisch wenig -wenigstens derzeit- zu machen ist. Allerdings wahre ich "meine Grenzen". Wenn meine Vorgaben nicht erfüllt werden, gibt es von mir keine Hilfe und die supercoole Jeans ist nicht, wie bestellt, gewaschen, so mal als kleines Beispiel.


    Ich hab für mich seinen Satz einfach adaptiert, er wird mich -in seinem eigenen Interesse- auch nicht brechen ;) .

  • Nein, zu spät ist es sicherlich niemals ;) Ich hatte damals nur immer wieder den Fehler begangen....wenn es richtig gut lief (und das tat es wirklich ein ganzes 1/2 Jahr) dehnte ich meine Erlaubnisse aus, oder zog die Konsequenzen nicht wirklich zu 100% durch.


    Heute wirft mir mein Sohn das vor "Pah was willst du denn...ziehst das ja eh nicht durch" :kopf


    Naja aber das sind Erfahrungswerte. Passiert 1-2 mal und das wars dann. Oder ein ganz großes NO-GO "wir diskutieren jetzt mal 1 Stunden, warum du denn nun "nein" gesagt hast"


    Herrje wie oft hab ich mich darauf eingelassen. Gibt es heute auch nicht mehr. Er fragt...ich antworte...er fragt...ich antworte nicht mehr. Ich bin die Erwachsene und ich muss meine Entscheidungen nicht erklären. Vielleicht anreißen warum, aber das war es auch schon.


    Klar knallen dann die Türen, aber du glaubst gar nicht, was die so alles aushalten :lach


    Vor ca. 2 Jahren stand ich auch mit dem Rücken an der Wand und wusste nicht mehr weiter. Habe dann eine Hilfe für MICH bekommen, die mich stärkt. Diese Stärkung war für mich genau das Richtige. Ich halte heute so ziemlich alles durch was kommt. Klar ab und zu bin ich auch noch platt, was er sich leistet (neuste Steigerung: Mir vor meiner Nase das Geld klauen), aber ich bin dann nicht mehr am Boden zerstört.


    Wenn er mich beleidigt, oder Geld klaut. Du darfst es niemals persönlich nehmen. Niemals..hab ich leider auch jahrelang. Es ist einfach eine Art, seinen Kopf durch zu setzen..sonst nichts. So ist das alles leichter zu ertragen.


    Das was schon gesagt wurde. Lass ihn auflaufen. Wenn er klaut...ok...du stehst nicht immer hinter ihm und hälst Händchen. Er ist alt genug...lass ihn wirklich auflaufen.


    Meiner liebt es z.B. schwarz zu Fahren. Klar zahl ich die Rechnung. Hole mir das Geld aber von seinem Konto und wenn er der Meinung ist, die Arbeitsstunden nicht leisten zu wollen...OK...die Konsequenz folgt.


    Es tut einfach nur weh, weil man im Endeffekt zugucken muss, wie das Leben des eigenen Sohnes den Bach runter geht. Aber wer weiß...vielleicht schauen wir in 10 Jahren lächelnd auf Heute zurück und die Kinder haben trotzdem ihren Weg gemacht.... :strahlen

    Liebe Grüße


    Levithia


    ____________________________________________________________


    Das Glück besteht nicht darin, daß du tun kannst, was du willst, sondern darin, daß du immer willst, was du tust.
    Lew Nikolajewitsch Tolstoi

  • Jaso


    Hallo Jaso!


    Entschuldige, dass es so lange gedauert hat.
    Ich hab wieder nicht kapiert,
    dass man seinen letzten Beitrag editieren muss und nicht einfach eine neue Mail in das Forum schreiben darf.


    Deine Sätze sind sehr beruhigend für mich.
    Manches mal habe ich schon gedacht, ich bin der Versager!
    Kennst Du das auch?


    Denke manchmal, ich weiss nicht, wie's geht, bei den anderen läuft es bestimmt besser und so weiter...
    Ich/wir waren sowas von unserem 19-Jährigen nicht gewohnt, der war "pflegeleicht", muss man schon fast sagen.



    Levithia


    Ach, das beruhigt mich irgendwie, nimm's mir nicht übel, ja?
    Ist irgendwie die einzige Beruhigung, die ich zur Zeit habe.


    Nein, persönlich nehme ich es nicht, wenn er mich beleidigt.


    Geld klaut er mir zum Glück nicht, selbst wenn ich schlafe und meine Geldbörse auf dem Tisch liegt und er Geld braucht,
    weckt er mich.
    Das kann ich leider nicht loben, denn damit bringe ich ihn überhaupt
    erst auf den Gedanken, mir Geld zu klauen.


    Hat Dein Sohn kein Monatsticket bei der Bahn? Hier in NRW gibt es das Schokoticket.
    Er hat seins zwar schon drei mal verloren, aber schwarz fahren braucht er nicht.


    Genau: mir tut es weh, zuzusehen, wie er sein Leben ruiniert!


    Konsequent bin ich zum Glück auch bisher immer gewesen.
    Er weiss genau, dass ich das, was ich sage, auch tue.
    (Deswegen überlege ich mir auch genau, was ich sage...)

  • Ich kann zwar nicht mitreden, da meine Kinder alle noch nicht in dem Alter sind. Trotzdem geht mir gerade ein Gedanke durch den Kopf.


    Lade ihn doch mal (wenn gerade nichts schief gelaufen ist) zum Essen ein. Dann fragst Du ihn, ohne an irgendwelche negativen Dinge anzuknüpfen, danach, was ihn an seinem Leben momentan besonders freut, was er cool findet und was sein Leben für ihn lebenswert macht. Sage ihm aber gleichzeitig, dass Du das Gefühl hast, ihn gar nicht wirklich zu kennen, aber dass Du gerne mehr von ihm wüßtest, um ihn besser unterstützen zu können. Viellicht kommt er auf der Ebene eher aus sich heraus und erzählt dir Dinge, die dir innerlich möglicherweise Brechreiz und Wut auslösen. Lass dir dies aber nicht anmerken. Nimm einfach die Informationen auf und höre ihm zu. Was geht in ihm vor? Was freut ihn in seinem leben? Was macht ihm Spass? Was nervt ihn? Vielleicht kannst Du ihn auch fragen, was ihn an dir stört oder wo Du seiner Meinung nach in Deinem Verhalten etwas ändern solltest. Rechtfertige Dich aber nicht, auch wenn das was er sagt vielleicht nicht ganz real ist. Hör ihm einfach zu. Hinterher kannst Du Dir dann Gedanken darüber machen und anders auf ihn eingehen und vielleicht gezielter Problembereiche ansprechen oder Wege finden, ihn damit zu konfrontieren, bzw. vielleicht auch durch eine Veränderung deines Verhaltens in bestimmten Situaionen mehr auf seine Bedürfnisse eingehen. Denn ich glaube nicht, dass er so ist, weil er dich ärgern oder "fertig machen" möchte.


    Ich weiss nicht, ob das jetzt sinnvoll und logisch ist, was ich hier schreibe, aber ich glaube, ich (wäre ich in deiner Situation) würde dies einmal ausprobieren.

  • Zitat

    Original von Dipol
    Jaso


    Manches mal habe ich schon gedacht, ich bin der Versager!
    Kennst Du das auch?


    Denke manchmal, ich weiss nicht, wie's geht, bei den anderen läuft es bestimmt besser und so weiter...
    Ich/wir waren sowas von unserem 19-Jährigen nicht gewohnt, der war "pflegeleicht", muss man schon fast sagen.


    …denken das verantwortungsbewußte Eltern nicht oft genug? ;)


    Ich meine jedoch, es sind einfach nur gesunde Selbstzweifel, solange man die aushält. Wir können je nach unseren Fähigkeiten versuchen, unsere Kinder in die eine oder andere Richtung zu bewegen und dem gegenzusteuern, was wir als negative Anlagen meinen zu erkennen. Den Rest müssen wir den Kindern selbst überlassen, so schwierig das auch immer sein mag.




    jaso

  • Jaso


    Ja, ich glaube inzwischen auch, dass das gesunde Selbstzweifel sind.
    Aber man muss auch erst darauf kommen!


    Bis 2005 habe ich mit meiner Frau und mit meinen Söhnen (14 & 19) zusammen
    gelebt. Danach fast drei Jahre ohne sie und seit 9 Monaten mit meinem
    14-jährigen. Da lernt man vieles erst mal neu.


    Und man muss erst kapieren, mit einigen Sachen umzugehen.
    Und es auszuhalten, da gebe ich Dir recht!
    Und den Kindern vieles zu überlassen, ist auch nicht so einfach!
    Trotzdem ist das beruhigend für mich, es hier zu lesen!


    husky0976
    Ich muss sagen, dass es mir ein bischen schwer fällt, so sehr zu
    taktieren. Andererseits mache ich vieles von dem, was Du vorschlägst,
    auch so, ohne drüber nachzudenken.


    Ich setze mich manchmal zu ihm und fange ein Gespräch mit ihm an.
    Das wundert ihn ein bsichen, er antwortet knapp, aber immerhin.


    So bleiben wir immer im Kontakt und er spürt, dass mich seine
    Sachen interessieren.

  • Zitat

    Original von Dipol


    Danach fast drei Jahre ohne sie und seit 9 Monaten mit meinem
    14-jährigen. Da lernt man vieles erst mal neu.


    Und man muss erst kapieren, mit einigen Sachen umzugehen.
    Und es auszuhalten, da gebe ich Dir recht!


    Hallo Dipol,


    lese gerade erst hier rein, und ich kann Dich verstehen. Meine Tochter wohnt seit März wieder bei mir, nachdem sie gute 6 Jahre bei ihrem Dad lebte.


    Da sind viele Dinge, die da auf einen zukommen. Ich habe derzeit einen Kurantrag am laufen (obwohl 14 jährige ja bei Mutter-Kind-Kuren eher schwer haben, mit kommen zu können)


    Aber neben meinem Job, der Wohnungssuche (weil ein Zimmer seit März fehlt) ist das einfach die Hoffnung für mich, irgendwo in "Ruhe" mal Zeit zu haben.


    PS: Sie wollte eigentlich keine Kur mit Mama und 4 jähriger Halbschwester, weil ist ja uncool.....aber ich habe ihr in einem ruhigen Gespräch deutlich gemacht, wie wichtig ich das für uns sehe (weil sonst rudern wir im Alltag einfach weiter, trotz der Wahnsinnig einschneidenden Veränderung für mich, und auch für die Kinder).


    Ich bin kein Kur Mensch. Habe trotz anraten von Ärzten nie gewollt. Ist nicht meine Sache.


    Aber, trotz das wir (tochter und ich) ganz gut zurecht kommen...ich habe sie nu beantragt.


    Vielleicht wäre das auch was für Euch?

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Guten Morgen Iceshine!
    Irgendwie decken wir auch einen Frühstückstisch heute morgen oder?


    Über eine Kur denke ich schon seit einem Jahr nach.
    Meinen fast 15-jährigen Sohn kann ich allerdings nicht mitnehmen.
    Wenn ich ehrlich bin: würde ich ihn mitnehmen, wäre es keine Erholung
    mehr für mich.
    Mein Sohn wird die Zeit ohne mich auch geniessen,
    da bin ich sowas von sicher!


    Ich werde dennoch eine Kur anstreben, aus denselben Gründen wie Du:
    mal drei Wochen sich nicht um alles kümmern (auch kein allein-erziehend.net!!! :( )


    Ich habe viel mit kranken Leuten zu tun. Und die machen auch mal eine Kur
    und ich kann Dir nur raten: mache es, es ist wunderbar!


    Ich werde es machen.