Umgang - seine Arbeit hat immer Vorrang!

  • Hallo,


    Ich hätte gern mal gewußt, wie Ihr Euch verhalten würdet:


    Der KV und ich haben uns auf den Umgang für beide Kids geeinigt. Den Großen holt er jedes 2. WE von Freitag 16:00 Uhr bis Sonntag 20:00 Uhr, die Kleine jeden Donnerstag für 2 - 3 Stunden.
    Außerdem hatte ich ihn ein-, zweimal gefragt, ob er beide Kids mal außer der Reihe nehmen würde. Er sagte zu; wir einigten uns auf Uhrzeit und Übergabeort.


    Doch in der letzten Zeit verschob er die Zeiten, zu denen er die Kids übernehmen sollte, stets nach hinten (oder sagte ganz ab). Er informierte mich zwar manchmal, stellte mich dann immer vor "vollendete" Tatsachen. Sprich, er kann nicht und ich soll's akzeptieren! Da kommt keine Frage, ob es mir recht noch, ob ich da überhaupt kann (ich musste so schon mehrere Termine absagen bzw. unbestimmte Zeit verschieben)!
    Gespräche brachten (natürlich?) nichts.


    Ich muss erwähnen, dass er selbständig ist und seine Aufträge kurzfristig herein bekommt. Und er meint, Arbeit gehe in jedem Fall vor, also auch vor dem Umgang! (sagte er auch so beim JA!)


    Sehe ich dass zu eng, wenn er - immer wieder und häufiger - die Umgangszeiten kürzt. Ich bin jedenfalls sehr verunsichert, wie ich mich da verhalten soll.


    Was habt ihr für Erfahrungen mit dem Umgang?


    Danke für Eure Antworten!
    Conny

  • Hi Conny,


    ich würde versuchen auf jeden Fall die WE fest zu halten für den Umgang und den Donnerstag für die Kleine.


    Alles andere würde ich derzeit variabel gestalten, da, wenn der Vater der Kinder wirklich selbständig arbeitet und viel eingespannt ist, es ihm den Druck nimmt und dir so die "Enttäuschung" nimmt.


    Die Aussage übrigens: Das seine wichtig ist, vor allem als selbstständiger und vor dem Umgang, heißt nicht übersetzt, dass er seine Arbeit der Liebe zu seinen Kindern vorzieht. Es heißt lediglich, dass er die ARbeit braucht um zu Leben, wie jeder von uns. Also sieh diesen Satz positiv von ihm, nicht als Angriff. Denn man muss immer versuchen beide Seiten zu betrachten.


    LG


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Hallo susayk,


    Herzlichen Dank für Deine Antwort.


    Leider ist es die Zeit am WE bzw. donnerstags, welche er zugunsten seiner Arbeit einschränkt. Vereinbarungen zu Betreuungen außerhalb des WE bzw. donnerstags gibt es ja praktisch nicht. Ich frage ihn nur zusätzlich, wenn ich absolut am Ende meiner Kräfte bin. Ich muss die Betreuung meiner beiden seit der Trennung gänzlich allein abdecken, da ich keine Familie oder Freunde habe.


    Es ist vor allem der Aspekt, dass mein Sohn immer wieder längere Zeit krank ist und ich ihn dann zu Hause betreuen muss. Meine kleine Tochter (7 Monate) kommt dann immer zu kurz. Z. Zt. betreue ich ihn und seine kl. Schwester seit 4 Wochen rund um die Uhr (und eine weitere Woche kommt hinzu), so dass ich keine pers. Termine wahrnehmen kann. Und wenn ich dann immer noch auf IHN Rücksicht nehmen soll (dass er die Kids halt holt, wie's ihm in den Kram paßt), dann ist das Ende der Fahnenstange erreicht.


    In Nachhinein betrachtet, hat mich der KV zur Pflege seiner Mutter (Pflegestufe III) mißbraucht, obwohl ich auch noch ein Neugeborenes hatte... Und als die Mutter in ein Heim kam, weil ich die Pflege so nicht weiter fortführen wollte, da trennte er sich von mir ohne jegliche Aussprache, ohne den geringsten Versuch, über die Beziehung zu reden.


    Deshalb fühle ich mich einfach nur ausgenutzt, wenn er auch jetzt über mich und meine Zeit trotz eindeutiger Absagen nach Belieben verfügt!

  • Zähle nicht mehr auf den Vater. Er hat seine Umgangszeit an den WE, wenn er die nicht einhalten kann, dann nimm es hin. Kann mir aber nicht vorstellen, dass seine Arbeit ihn wirklich von Sa-So voll einnimmt. Aber ich kenne das Spiel nur zu gut, mein Ex ist auch selbständig. Akzeptiere seine Entscheidung.
    Bau dir nebenbei ein Betreuungsnetz auf. Vielleicht hast du eine nette ältere Dame/Herren oder eine Schülerin in deiner Nachbarschaft oder im Freundeskreis. Frage einfach mal bei der Caritas, DRK nach Baby-Sittern nach. Frage die Eltern von den Freunden deines Sohnes. Mit solch einem Betreuunsnetz machst du dich unabhängig von deinem EX. Und er wird diese Veränderung auch merken und plötzlich werden seine Absagen auch weniger. Denn letztendlich schneidet er sich ins eigene Fleisch.

  • arrangiere dich anders... ist schwer, ich weiß. Ich habe auch so ein Exemplar, nicht selbständig, der mir immer was von seinem so stressigen Job erzählt :-( Meiner war noch nie stressig (arbeite zur Zeit 10-12 Stunden täglich, weiß eigentlich selber nicht wie das geht), ich habe noch Haushalt und Kind, aber das ist doch "ein Kinderspiel". ich habe aufgehört mich zu ärgern und mich auf ihn zu verlassen, seit zwei Jahren sieht er seinen Sohn alle 2 Wochen für 3 Stunden, eigener Wunsch des KV. Ich kann damit leben :-)


    Und plötzlich will er ihn jetzt für ein Wochenende mitnehmen? soll er machen, aber meist erzähle ich dem Kleinen nicht mal, wenn der Vater kommen will, weil er so oft abgesagt hat.


    Ich komme gut zurecht und versuche die wenige Zeit zu nutzen, wenn mein Knopf nicht bei mir ist.


    ich habe aber nur ein Kind und Großeltern und so in der Nähe...


    durchhalten und nicht ärgern lassen, das macht es noch schlimmer, glaube mir.



    LG pescador

  • Ich danke Euch für Eure Antworten!


    Mein Fehler ist es, dass ich ihn nicht aus der Verantwortung für die Kids entlassen möchte. Leider habe ich noch nicht die Gelassenheit, um souverän mit diesen "Muss-Termin-verschieben" umzugehen.

  • Liebe Conny,


    Ich finde nicht, dass es zwingend ein Fehler ist oder sein muss...


    So ist doch zu erkennen, dass Dir der Umgang zwischen Kinder und Vater sehr wichtig ist,


    und wenn es der Vater selbst nicht wirklich spüren kann oder will o.ä. dann auf jeden Fall die Kids denk ich...


    Aber die Idee von Mederano ist gut, denk mal über so eine Art Betreuungsnetz nach, denn Du musst auch an Dich denken, dass vergisst man/frau nur zu selten.


    LG Susayk


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Hallo Conni


    sieh es doch mal von einer anderen Seite. Dein Ex verdient durch seine Selbständigkeit Geld, und vermutlich kommt dies dir in deinen Kids auch zugute.


    Ich kenne das Problem auch das WE verschoben werden müssen weil der Chef es so anordnet. Was ist da wichtiger? Job oder Arbeitslos?


    Anscheinend bist du mit deinen Kids überfordert. Den Tipp mit dem Betreuungsnetz den du vorher schon bekommen hast ist gar nicht so verkehrt.
    Du musst deine Probleme schon selber angreifen und versuchen deinen Alltag mit den Kids in den Griff zu bekommen, wenn du deine Energie damit verschwendes rumzujammern hilft die das auch nicht weiter.


    Also nicht den Kopf in den Sand stecken sondern Hilfe suchen.


    Liebe Grüße Anni

  • Ehrlich gesagt verstehe ich dich nicht, obwohl ich mich bemühe. Du hast neulich geschrieben, dass du deine großen Kinder nur einmal im Jahr für eine Stunde (?) siehst, weil dir die Fahrt dahin zu teuer ist.


    Ist doch eigentlich nichts anderes, nur dass durch den Vater-Kind-Kontakt bei deinen jüngeren Kindern deine Entlastung vielleicht mehr im Vordergrund steht.


    Nenn mich blöd, aber da steig ich nicht durch. :frag

  • Mazil


    Ich sehe meine beiden großen Kinder nicht eine Stunde im Jahr, weil ich die Fahrtkosten zu ihnen nicht aufbringen kann, sondern weil ein Gericht dies so festgelegt hat! Fakt ist, ich würde die Großen regelmäßig alle 14 Tage sehen, wenn der KV nicht kurz vor dem Urteil von Sachsen-Anhalt nach Schleswig-Holstein verzogen wäre.


    Ich habe den Eindruck, dass ich hier als Rabenmutter angesehen werde, weil ich meine Kinder nicht sehe. Es gibt aber eine Vorgeschichte und unter den Gegebenheiten zeichnet man sich eben dadurch als Mutter aus, wenn Mutter den Kontakt ruhen lässt, weil sonst der Krieg über Anwälte, Gutachter, Verfahrenspfleger, JA und Gerichte nicht enden würde. Ich kenne Deine Geschichte nicht, habe aber den Eindruck, dass Du meine nicht im Geringsten nachvollziehen kannst. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, dass Du und Dein Kind / Deine Kinder diese Erfahrungen nicht gemacht habt!!!



    Was die Sache mit dem KV meiner beiden Kleinen anbetrift, so ist es richtig, dass es hier auch meine Entlastung geht (habe ich kein Recht darauf oder habe ich die PFLICHT, egoistisch zu sein, um den Alltag mit und für meine Kinder zu meistern?). Ich habe aber auch schon 6 (!) Wochen einen sehr lebhaften, selbständigen Jungen und ein 7 Monate altes Kind rund um die Uhr zu betreuen. JAAA, normalerweise geht mein Sohn halbtags in den Kindergarten, aber eben nicht, wenn er 39 oder 40 °C Fieber hat!! Und NEIN, ich habe keine Betreuung für mein krankes Kind.


    Und immer dann, wenn mein Sohn zu Hause ist, fordert er meine ganze Aufmerksamkeit (haben auch andere festgestellt...), so dass meine Kleine stets zu kurz kommt! (Von meiner Erholung rede ich hier mal nicht)


    Ich freue mich für Dich, wenn Du es schaffst, ein Kind von 2 Jahren und ein 7 Monate altes Kind über 6 Wochen allein zu betreuen, ohne Deine Familie, ohne Freunde oder wenn Du das geregelt bekommst, einkaufen zu gehen, Deine dringendst notwendigen Einkäufe zu erledigen - mit krankem Kind zu Hause! NEIN, meine Nachbarn können nicht aufpassen.


    Worum es jedoch bei dem KV meiner beiden Kleinen geht, ist, dass er mir vorwirft, ich würde über seine Zeit verfügen (wenn ich ihn BITTE, mir zu sagen, wie er sich den Umgang mit der Kleinen vorstellen könnte)!! Andererseits haben wir eine klare Absprache bezüglich des Umgangs mit meinem Sohn. Wenn er dann immer wieder EINEN Tag vorher sagt, er holt ihn erst 2 Stunden später und ich muss (wieder mal) einen Termin absagen, dann akzeptiere ich das nicht! Es geht dann nämlich Zeit, wo ich Termine, welche sich mit 2 Kindern schlechter erledigen lassen als mit einem, erledigen könnte oder eben, um mich um mein soziales Umfeld, meine Stärkung u.ä. m. zu kümmern!!


    Der Tipp mit dem Betreuungsnetz ist sehr hilfreich, doch leider nicht von heute auf morgen in die Tat umgesetzt.


    Und der KV würde die Kinder ganz zu sich nehmen. Wenn er aber schon von 4,5 Tagen Umgang im Monat Zeit zugunsten seines Unternehmens einschränkt, widerspricht er sich da in meinen Augen ganz gewaltig!


    LG Conny



    PS: Sorry, wenn ich evtl. ein bißchen wirr geschrieben habe. Danke.

  • Hallo Iffigenie,


    da fühlst Du Dich aber ganz schön angegriffen... :troest


    Aber, das wird Dir nicht weiterhelfen, wenn Du (so liest es sich für mich zumindest) auf (für mich verständlichen) Antworten rumhackst....


    Fakt ist, dass Du Dich bemühen kannst, so sehr Du willst- wenn Dein Ex immer mal wieder absagt, wirst Du nicht viel dagegen unternehmen können. Du kannst es über´s JA oder eine Erziehungsberatungsstelle versuchen- vielleicht ist er da zugänglicher.... viele (Ex)Partner lassen sich eher von neutralen Fremden etwas sinnvolles sagen- beim eigenen (Ex)Partner spielen da doch viel zu viele Emotionen noch mit. Aber man kann keinen anderen dazu bringen, die eigenen Wertvorstellungen und sinnvollen Ideen umzusetzen, wenn der andere nicht will, dann wird er immer "Ausreden" finden...


    Und was Deine Entscheidung angeht die anderen beiden Kinder nicht zu sehen (können oder wollen)- das wird immer wieder zu "Angriffen" führen- ist es doch sehr unverständlich- aber letzlich doch Deine Sache (und wenn Du dahinter stehst, dann werden/sollten die Angriffe entsprechend an Dir abprallen)- Nur überraschen darf es Dich nicht, wenn Dein neuer Ex eventuell genau mal mit diesem Argument kommt (was ich für Eure Kinder nicht hoffe!!!)

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Hallo Luchsie,


    da hast Du etwas falsch verstanden. Es sind hier im Forum einige Antworten gewesen, dass ich den Eindruck "Rabenmutter" gewonnen habe. Jeder hier hat seine Geschichte, in der es in irgend einer Art und Weise um Trennung, Kind(er), Umgang und, und, und geht.


    Warum ich hier in diesem Forum bin? Ich dachte, ich finde hier Anregungen, Tipps, Hinweise, vielleicht auch einfach mal ein "tut mir leid" oder :knuddel ,um meinen Alltag als Alleinerziehende mit 2 kleinen KInder besser zu meistern, jedoch keine rigorose Abwertung darüber, dass ich meine beiden großen Kinder nicht sehe! Sorry, aber die Geschichte habe ich nicht mal annähernd wiedergegeben. Da ist eine solche krasse Bewertung unangebracht.


    LG Conny

  • Hallo Conny,


    sind wir nicht alle "Rabenmütter"?? Na, je nachdem wen Du fragst, wirst Du immer welche finden, die Dich so bezeichnen (mir geht es zumindest persönlich so...)-


    Ich wollte nur sagen, dass es entscheidend ist, ob Du selber hinter Dir, Deinen Entscheidungen und Deinem Leben stehen kannst- dann ist es unerheblich, ob Dich jemand "Rabenmutter" nennt, schimpft oder wie auch immer....


    Sorry,


    wollte nicht vom Thema abweichen-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Ich habe nicht gewertet (geschweige denn ab-gewertet), sondern nachgefragt. Und ich war auch die einzige, die den Umgang mit deinen großen Kindern bei der Frage nach dem Umgang bei den kleinen Kindern in Zusammenhang gebracht hat, die anderen Userinnen haben Tipps und Erfahrungen weitergegeben.


    Ich weiß nicht, wie es ist mit zwei Kleinkindern wochenlang rund um die Uhr. Ich habe nur ein Kind und die ist auch zu allem Überfluss nie krank und eher unkompliziert im Handling, daher bin ich nicht so stark belastet.