gestresstes Kind?

  • Hallo,


    mein kleiner Spatz ist jetzt mittlerweile 8 Monate alt. Seit der Geburt war er schon immer sehr agil. Am liebsten hatte er es, wenn man ihn hoch hielt und er abwechselnd stehen und in die Hocke gehen konnte. Da er nicht der leichteste (zur Geburt 4200g und seit ca. 2 Monaten 10 Kilo) ist, war das ganz schön anstrengend - zumal ich mir während der Schwangerschaft einen Leistenbruch zugezogen habe. Er wollte damals nie gepukt werden und machte sich mit seinen Armen regelmäßig selber wach. Es gab Zeiten, zu denen ich neben ihm schlief und ihm seine Arme festhielt, damit er wenigstens mal ein Stündchen schlafen konnte.


    Inzwischen kann er schon krabbeln und stehen. Seit dem 5. Monat erlebe ich jeden Morgen das gleiche Szenario - Monsieur dreht sich auf den Bauch, kommt mit Stöhnen in den Vier-Füßler-Stand und seit einem Monat krabbelt er irgendwohin, wo er sich in den Stand ziehen kann... Erst danach öffnet er dann mal seine müden Augen.


    Auch sonst steht er immer unter Strom. Meine Mutter meinte neulich, dass irgendwas nicht mit ihm stimmen würde - und das nur, weil er nach dem schwimmen sage und schreibe mal 2 volle Minuten auf dem Rücken liegen blieb.


    Wie seht ihr das? Kann ich irgend etwas zu seiner Entspannung beitragen?

  • Ich find nicht, daß das außergewöhnlich klingt. :frag


    Hast halt ein lebhaftes Kind. Ich glaube nicht, daß Du da groß was machen kannst. Außer natürlich, ihm die Möglichkeit lassen, sich auszutoben. Aber das tust Du ja.

  • ja, er hat eigentlich sehr viel Bewegung. Allerdings kommt sein Schlaf dadurch viel zu kurz. Er sieht oft echt schlimm aus, rote Augenränder mit blauen Augenringen, als ob ich ihn mindestens eine Woche wach gehalten habe. :muede

  • was hast du denn alles schon versucht, um ihn ruhiger zu bekommen?
    gibt es einschlafrituale? babymassage? ect. pp.

  • Ich hatte gehofft, dass ich ihn mit Babymassage ruhiger bekommen würde. Das hat aber leider nicht geklappt. Selbst beim Stillen hab ich meine Probleme. Zum einen kann ich ihn nur Stillen, wenn niemand dabei ist, ansonsten ist er viel zu neugierig und dreht sich ständig weg. Zum Anderen strampelt er dabei auch wie verrückt und wirft seine Arme um sich herum.


    Das einzige Schlaf- / Beruhigungsmittel ist, wenn ich ihn in einem dunklen Zimmer stille.


    Oder aber wenn ich mal mit einem neuen Geräusch ankomme oder wenn ich ihm etwas vorsinge, dann hört er für kurze Zeit aufmerksam zu und beobachtet dabei meinen Mund.


    Andere Fragen mich schon immer, was ich ihm gebe, ob ich Red Bull in meiner Muttermilch habe... ::)

  • Ich habe auch schon mal an Verspannungen oder so etwas gedacht und bin damit zu seiner Kinderärztin gegangen. Ich nehme mit ihm an einer Studie (Bewegungseinschränkungen bei Säuglingen) teil. Er wurde in diesem Zusammenhang sowohl von meiner Kinderärztin, als auch von einem Orthopäden und einem Physiotherapeuten "begutachtet". Alle 3 sagen, dass sie nichts auffälliges feststellen können, er ist eben ein lebhaftes Kind... Ich könne doch froh sein, dass er in seinem Alter schon soviel kann... Punkt! Ich freue mich ja auch darüber, aber ich finde er muss auch irgendwann mal zur Ruhe kommen können.


    Ach übrigens, ich bin absolut nicht hektisch, ganz im Gegenteil. Bei der Geburt war ich ziemlich relaxed und er war innerhalb von 2 Stunden da, allerdings haben sie ihm nach der Geburt nicht die Lunge abgesaugt, sodass er eine Lungenentzündung bekam und wir für ca. eine Woche auf die Intensivstation mussten, was echt ein Horror für mich, und wahrscheinlich auch für ihn, war. Am Anfang glaubte ich, dass dies der Grund für seine Unruhe war, aber inzwischen sind einige Monate vergangen und es ist nicht wirklich besser geworden. Nun halte ich ihn schon von so vielem fern, ich bin nicht ständig unter Leuten bzw. in der Stadt unterwegs. Den einzigen Kurs, den ich bisher wahrgenommen habe, ist der Babyschwimmkurs. Hier haben ihn anfangs nur die lauten Geräusche gestresst, aber dann ging er ab wie ein Zäpfchen...


    Als ich mich neulich mal mit den Mamis und Babys aus meinem Geburtsvorbereitungskurs getroffen habe hat er die ganze Zeit immer nur gestresst um sich geguckt und herumgequietscht, wenn ein anderes Baby etwas erzählt hat.

  • ich habe aber am Anfang die Erfahrung gemacht, dass er noch aufgeregter war und weniger schlief, als wir z.B auf einer großen Geburtstagsparty waren.

  • Hallo Susi,


    erst mal der gute Rat: Laß DIch nicht verrücktmachen!!!! :nanana


    AUch ich war in der Situation, daß es hieß mit meinem Kind würde was nicht stimmen. Lara ist nicht gekrabbelt. SIe wollte auch nicht robben. Und gelaufen ist sie erst mit 17 Monaten. Laut Büchern ja alles viel zu spät. Vorallem, daß sie kein Bedürfnisse hatte vorwärtszukommen war es was ich mir immer wieder anhören mußte. Ich mußte dann mit ihr in der schönsten Fremdelphase zur Krankengymnasitk. Toll, war der Stress pur für uns beide. Habs dann nach dem einen Rezept auch gelassen.
    Wollte das meinem Kind einfach nicht antun.
    Irgendwann habe ich mir gesagt, daß LAra schon irgendwann laufen wird. SIe hatte sich einfach in ihrer Entwicklung erst mal aufs Reden konzentriert. Sie hat sehr früh angefangen zu sprechen. Und da ging die Kraft eben erst mal da hin. Und irgendwann kam das Robben, das Krabbeln und das Laufen. Und auch das Vorurteil, daß die Kinder dann später Probleme z.B. mit Radfahren haben ist absoluter Quatsch. Lara hat früh Fahrradfahren und z.B. auch Schwimmen gelernt.
    Manchmal sollte man einfach mehr auf sein Gefühl hören.... ;)


    Und unterschätze die Zeit in der Kinderklinik nicht. Lara mußte auch 40 Stunden nach der Geburt mit einer sehr schweren Lungenentzündung in die Klinik. Es sah da wirklich erst mal nicht besonders gut aus.
    Klar war ich so oft wie möglich dort. Aber die Nähe und Wärme fehlt den Kleinen doch. Ich hatte ganz lange das Problem, daß Lara gebrüllt hat, sobald ich den Raum verlassen habe. Ich konnte sie nirgends hinlegen, weil sie sofort erbrochen hat. Ich hatte sie also permanent rumgetragen. Und geschlafen hat sie auch nicht. Vielleicht mal ne Stunde.´Ich hab es auch mit allem möglichen versucht. Wobei ich mit der Babymassage relativ gute Erfahrungen gemacht habe.


    Es heißt zwar immer so schön, daß die Kinder die Trennung am Anfang gar nciht richtig mitbekommen. Aber das stimmt einfach nicht. Und daran haben sie lange zu "knabbern". Das merke ich oft heute noch. Und Lara ist mittlerweile fast 7 Jahre alt.


    Trotzdem: Laß Dich nicht verrückt machen und hör auf Dein Gefühl.


    Ich drück Dich. :knuddel

  • Hallo Susi,


    es könnte evtl. möglich sein, dass sich von der Lungenentzündung her noch Viren oder Bakterien in seinem Körper befinden. Durch Antibiotikabehandlungen können nur Bakterien abgetötet werden, Viren muss das Immunsystem selbst beseitigen. Leider wird durch Antibiotikagaben das Immunsystem (Darmflora) stark angegriffen und ist daher geschwächt.


    Deshalb würde ich an deiner Stelle versuchen, das Immunsystem deines Sohnes zu stärken und die Darmflora wieder aufzubauen. Bei meinem Sohn hatte ich gute Erfolge mit "Colibiogen Kinder" (sehr gut verträgliche und gut schmeckende Tropfen). Was man sonst noch zur Stabilisierung des Immunsystems tun kann, könnte dir ein Heilpraktiker sagen oder vielleicht findest du selbst ein paar Tips (evtl. wäre auch Homöopathie hilfreich).


    Liebe Grüße
    Chrystal

  • Hallo Susi,
    habe hier ein ähnliches mittlerweile 4-jähriges Exemplar von Deinem Sohn.
    Schlafen war für ihn als Baby ein Fremdwort. Immer auf Entdeckungstour, mit weit aufgerissenen Augen, um auch ja nichts zu verpassen. Keine Sekunde Ruhe in dem kleinen Körper. "Ruhiger" wurde er erst, als er mit 10 Monaten frei losgelaufen ist. Da konnte er seine Energie besser loswerden. (2 Wochen nachdem er laufen konnte hat er mich mit klatschenden Händchen vom selbst erkommenen Küchentisch angestrahlt :wow)
    Kinderwagen bzw. Buggy waren von diesem Moment an out und wurden nur unter lautstarkem Protest hingenommen.
    Mittlerweile habe ich eine Sportskanone, die seit dem 3. LJ Fahrrad ohne Stützräder fährt und bereits mit 2 Jahren rückwärts, seitwärts, vorwärts, gedreht in jedes Schwimmbecken sprang (damals noch mit Schwimmflügeln ;)) und in 4 Wochen mit riesiger Vorfreude seinen ersten Schwimmkurs besucht.
    Akzeptiere einfach, dass Du ein bewegungsfreudiges Kind hast und gewähre ihm, die Bewegungsfreiheit, die er braucht.
    Du wirst jedenfalls noch sehr viel Spass und Freude mit ihm haben und das meine ich nicht ironisch :tanz
    Übrigens: Kann es sein, dass Du auch eher temperamentvoll bist? Meine Hebamme tröstete mich damals mit den Worten: Was erwarten Sie? Das ist Ihr Kind. Warum soll es so anders sein als sie selbst? :kicher
    Viele bewegte Stunden Euch
    Gruß Nurse
    P.S.: Ach ja, während ich das hier schreibe, schläft mein Sohn seinen üblichen 1-2 stündigen Mittagsschlaf, den er immer noch braucht und um den mich manche Mutter beneidet ;)
    Und zu Bett geht er zwischen 20 und 21 Uhr (Sommer) ohne jegliches Murren, hat ja bis dahin auch wieder viel erlebt und benötigt seinen Energieschlaf ;)

    Die Strasse zum Glück besteht nicht darin,
    zu tun, was man möchte,
    sondern zu mögen, was man tun muss. ;)

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  • Also ich finde nicht, daß das so aussergewöhnlich klingt. Klingt eher nach einem Kind, das alles aufnimmt, was um ihn rum passiert. Da kann es natürlich sein, daß die eine oder andere Situation ihn überfordert oder sehr beschäftigt, auch im nachhinein. Das er weniger schläft, wenn er auf einer Geburtstagsparty war, halte ich ehrlich gesagt für normal. Wenn viel Action war, schläft meine Tochter auch wenig. So viele Eindrücke, die müssen erstmal verarbeitet werden.


    Ich glaube eher, dass man gestresste Kinder an Weinen, Unmut, Aggressivität, Angst, Schreckhaftigkeit oder Passivität erkennt und nicht am Entdeckerdrang. Meine Tochter ist auch an ALLEM interessiert, trotzdem halte ich sie eigentlich für ein ausgeglichenes , entspanntes Kind, auch wenn sie ständig auf Achse ist.



    Kann es sein, dass er nicht so ist, wie Du ihn gerne hättest?

  • Hallo :)


    Also, ich hab hier auch ein SEHR mobiles Kind und der ist teils so wild, dass mir NATÜRLICH der ein oder andere auch schon gut gemeint ans Herz gelegt hat, ich solle mal wegen ADHS aufpassen :schiel
    Ich hab das dann zur Sicherheit auch die KiÄ gefragt und die meinte, dass mein Kind völlig normal ist. Ich solle halt, weil er eben zwischendurch mal voll aufdreht, schauen, dass ICH ihn nicht noch zusätzlich durch gewisse Aktionen aufdrehe und das habe ich auch versucht zu vermeiden. Und mittlerweile ist das bei ihm auch wieder im Rahmen. Es gibt natürlich immer wieder Tage, wo es anders ist, aber das bleibt die Ausnahme, ansonsten würde ich behaupten ist er ein fröhliches, aktives Kind und das wird wohl bei Euch auch so sein :)

  • Hallo,


    meiner ist auch so lebhaft. Besonders aber zu der Zeit bevor er laufen konnte. Seitdem er das kann ist er viel ruhiger geworden.


    Babyschwimmen und Wasser findet er so toll, dass er jedesmal fast durchdreht wenn wir Schwimmen gehen oder beim Baden. Aber auch da ist er jetzt etwas ruhiger geworden.


    Ich hatte mir auch schon Gedanken gemacht.


    Warte mal ab vielleicht ist es auch nur eine Phase.
    Ich hab meinen eigentlich sogar immer genau das machen lassen was ihn so aufgedreht hat. Vielleicht ist es ihm dann irgendwann etwas langweiliger geworden dadurch? :)

  • Nach einer schlimmen Grippe im Alter von 1 Woche hatte mein Sohn auch rote Augenränder mit blauen Augenringen. Geschlafen hat er auch immer schlecht und zu wenig. Als ein Rachenabstrich gemacht wurde, stellten sich gefährliche Bakterien heraus, die der Arzt sofort mit Antibiotika behandelte. Ich wurde deshalb sogar vom Arzt höchstpersönlich angerufen, obwohl ich mich sowieso melden sollte.


    Ein solches Aussehen und auch das Verhalten deines Kleinen würde ich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Lass mal einen Rachenabstrich machen, damit du weißt, ob noch Bakterien/Viren o.ä. vorhanden sind.


    LG
    Chrystal

  • Hm, also meine Kleine war keine Deut anders. Schlafen war von Anfang an nur in gewohnter Umgebung möglich. Einkaufen usw. in den ersten Monaten war der Horror, weil sie danach einfach viel zu aufgedreht war. Sie ist auch oft gekrabbelt bevor sie ihre Augen überhaupt offen hatte und auch sonst kommt mir alles recht bekannt vor ;).


    Bei uns hat ein geplanter Tagesablauf und feste Rituale Wunder geholfen. Also feste Schlafenszeiten, feste Essenszeiten und eben bestimmte Rituale die man dann z. B. vor dem Schlafengehen macht. Als das drin war (nach so ca 2 Wochen) war Einkaufen usw. kein Problem mehr. Allerdings habe ich mich egal was anstand (auch bei Arztterminen usw.) den Tagesablauf eingehalten.


    Inzwischen ist sie 20 Monate und es ist viel viel besser geworden. Wir treffen uns sehr viel mit anderen Kindern und auch sonst ist sie viel ruhiger geworden. Geschlafen und gegessen wird aber noch immer zu festen Zeiten und es gibt dabei auch immernoch feste Rituale.

  • Ach so, das ist bei uns übrigens auch so. Nach einem Geburtstag oder sowas ist mein Kind auch mehr aufgedreht und schläft schlecht. Augenringe jedoch hatten wir so noch nicht, ausser als er krank war, stark gefiebert hat oder wir die 3. Zahnschmerznacht hinter uns hatten.
    Ich denke, die Rituale sind keine schlechte Idee.

  • Ich habe auch so ein agiles Exemplar zu Hause, die nach stundenlangem Kitaaufenthalt noch zu Hause eine Tanzaufführung hinlegt und eigentlich selten still sitzt, außer beim malen. Das Schlafen bzw. das Durchschlafen hat auch lange nur schlecht funktioniert. Mit 2 1/2 hat sie keinen Mittagsschlaf mehr gehalten. Mir haben auch viele andere Mütter mal gesagt, dass könnte ADHS sein. Also bin ich mit dem Kind zu unserem Kinderarzt, der daraufhin lächelte und sagte: ADHS? Gibt es nicht wirklich. Ihr Kind ist fit, clever und gesund. Manche Kinder brauchen einfach viel Bewegung bis sie totmüde ins Bett fallen. Außerdem sagte er noch, ich solle froh sein, dass es jetzt so sei, da wären die meisten Kinder nämlich später zum Schuleintrittsalter etwas ruhiger und vor Allem konzentrierter.
    Ich muss sagen, dass meine Süße langsam auch etwas ruhiger wird. Nicht dass es nicht immer wieder die "Nach-Müde-Kommt-Doof-Phase" gibt und ab und zu auch mal ein paar Augenringe sichtbar sind.
    Ein geregelter Tagesablauf hat bei uns auch sehr geholfen. Mir auf jeden Fall. Es liegt ja in unserer Hand, dass Kind etwas zu lenken. Nicht falsch verstehen, immer klappt das auch nicht. Aber wir sind ja alle keine Maschinen, sondern Menschen mit Launen und Stimmungen.
    LG Iris

    [blink]Cause it`s a bitter sweet symphony this life[/blink]