Könnt Ihr mich aufbauen?

  • In Anbetracht der Schwierigkeiten, einigermaßen verlässliche Informationen über den Stand Deiner Mutterschaftsanerkennung in Frankreich bleibt mMn nur noch, ein Ausreiseverbot inkl. Grenzsperre für das Kind zu erwirken. Zumindest in der Theorie hättest Du dann alle Mittel um einem Grenzübertritt des Vaters mit dem Kind alleine zu verhindern bzw. die Rückführung zu veranlassen, denn da bestehen auch Abkommen, denen sich auch Frankreich verpflichtet hat. Soweit zu der Theorie und der bestmöglichen Sicherheit, die Du bekommen kannst.


    In der Praxis kann man sich dann aber doch Schwierigkeiten bzw. Umgehungen vorstellen. Ob der Vater allerdings so eine bewusste Umgehung des Rechtsstaates in Kauf nehmen würde, kann man schlecht beurteilen.


    Wegen der Grenzsperre könnte der Vater nicht mit dem Kind alleine ausreisen (zumindest was Flüge betrifft). Du solltest dann allerdings auch nicht mit dem Kind zu ihm nach Frankreich fahren. Das musst Du nicht und die Gefahr, dass dann irgendetwas passieren kann, wäre mir einfach viel zu hoch. Umgänge können hier in D stattfinden, dafür muss das Kind nicht nach F.


    Ob das Ausreiseverbot durchsetzbar ist, bin ich mir nicht sicher, sehe aber die Chancen bei Deinen Voraussetzungen als durchaus gegeben.


  • Was ist denn Betreuungsunterhalt?
    Unterhalt zahlt er. Ich habe 225 Euro mit ihm ausgehandelt. Da ist die Hälfte des Kindergeldes abgezogen.

  • Ich versuche, den Sachverhalt etwas anders zu erklären.


    Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist das Kind in D geboren, ist also deutscher Staatsbürger. Du hast das alleinige Sorgerecht.


    Um einem Kindesentzug präventiv vorzubeugen, kannst Du bei den Grenzbehörden (Bundespolizei) eine Registrierung des Kindes beantragen, um eine Ausreise mit dem Vater zusammen zu verhindern. Ggf. muss diese Registrierung regelmäßig erneuert werden. Du solltest allerdings konkrete Anhaltspunkte haben, dass ein Kindesentzug passieren könnte (unterschwellig oder sogar konkret angedeutet vom Vater, vielleicht sogar damit gedroht). Dies ist meiner Meinung nach gegeben durch die Aussagen des Vaters in Bezug auf Schulbesuch und Leben des Kindes im Ausland.


    Sollte es dem Vater dann trotzdem gelingen, den Kindesentzug zu vollziehen (indem er irgendwelche Wege findet, das Kind ohne Deine Zustimmung mit nach F zu nehmen), dann hast Du über das Haager Abkommen, welchem auch F beigetreten ist, einen Weg, eine Rückführung des Kindes durchzusetzen.



  • Das mit dem Haager Abkommen, das habe ich auch gelesen, Problem ist da nur, bis die etwas machen, da kann er schon über alle Berge sein und ich sehe mein Kind Wochen bzw. Monate vielleicht nicht...bis Gericht etc...vorbei ist.


    Würdest Du das machen mit den Grenzbehörden?
    Und würde er etwas davon mitbekommen? Denn das darf auf keinen Fall passieren.


    Er reist auch mit dem Zug und da kann man das Kind locker mitnehmen.


    Danke, dass Du es nochmal erklärt hast :thanks:

  • Aus eigener Erfahrung weiß ich , dass die Hürde für eine Grenzsperre wirklich sehr hoch ist! Man kann sie jederzeit beim Rechtspfleger im Familiengericht beantragen und sie muss jährlich erneuert werden, etwa 6 Wochen vor Ablauf.
    Man muss allerdings nicht nur vage Befürchtungen haben, weil es eben gewisse Äußerungen gibt, sondern eigentlich muss das Kind schon in den Brunnen gefallenn sein.
    Also z.B. ein versuchter Kindesentzug..Aber auch heimlich beschaffte Ausweisdokumente und belegte Äußerungen oder schrifliche Nachweise wie Briefe oder emails könnten zu einer Grenzsperre führen.
    In diesem Fall halte ich es jedoch für unwahrscheinlich und auch wenig hilfreich, da es ja innerhalb Schengen ist.
    In jedem Fall würde auch bei einem Antrag, ob abgelehnt oder nicht der KV informiert!!


    Die Sorgen die du dir machst kann ich gut nachvollziehen!! Diese Angst wird dich auch die nächsten Jahre noch begleiten.Bitte lass dich doch mal in einer Beratungsstelle für binationale Paare beraten!
    Man wächst da allmählich rein, und irgendwie geht es.
    Liebe Grüße!!!

  • Das mit dem Haager Abkommen, das habe ich auch gelesen, Problem ist da nur, bis die etwas machen, da kann er schon über alle Berge sein und ich sehe mein Kind Wochen bzw. Monate vielleicht nicht...bis Gericht etc...vorbei ist.


    Würdest Du das machen mit den Grenzbehörden?
    Und würde er etwas davon mitbekommen? Denn das darf auf keinen Fall passieren.


    Er reist auch mit dem Zug und da kann man das Kind locker mitnehmen.


    Ich denke, das Kind ist noch jung. Momentan ist eine akute Gefahr des Kindesentzuges eher unwahrscheinlich. Von daher würde ich alle Möglichkeiten nutzen, mich zu informieren, z.B. wie von thursdaynext angemerkt, über Beratungsstellen für binationale Eltern oder Internetforen zu diesem Thema. Vielleicht hilft es Dir schon, mehr Sicherheit im Umgang mit Deinen Themen zu bekommen.


    Ja, wenn das Kind einmal "in den Brunnen gefallen" ist und der Vater das Kind entzogen haben sollte, dann ist der Weg der Rückführung wahrscheinlich ein langfristiger. Informiere Dich so gut es geht, was Du im Vorwege machen kannst, wie sinnvoll alles ist und wie wahrscheinlich die Probleme sind, die Du befürchtest. Ich glaube eine Restangst wird immer bleiben, aber versuche, die für Dich größtmögliche Sicherheit zu bekommen.


  • Definitiv nein. Er kann Umgang einklagen, er kann das Kind in sein Land mitnehmen, er kann definitiv nicht fordern, dass DU ihn besuchst.

  • Also fordern kann er es genau genommen schon, aber es würde nicht beschlossen werden.
    Was meinst du, was ich hier schon für aber witzige Forderungen des KV hatte, die er vor Gericht gestellt hat.


    Es würde auch höchstwahrscheinlich erstmal kein Umgang iausserhalb von Deutschland beschlossen werden, wenn er klagt.


    Wie er sich den hier organisiert ist nicht deine Baustelle!
    Soll er Kind für einen halben Tag abholen und dann wiederbringen. Das kann er ja die Tage machen die er hier ist.
    Schreibe freundlichen aber festen Brief, dass es ab jetzt so gemacht wird, und halte aus dass er sauer ist.
    You can't have the cake and eat it!


    Liebe Grüße!!



  • Puh, ich glaube, ich fantasiere einfach zu weit.....vermutlich will er das ganze garnicht und ich habe Kopfkino.....ich weiß es einfach nicht.
    Und wenn ich denke, dass diese Angst noch viele Jahre weiterbesteht, dann bin ich nun zur Sklavin geworden..

  • Ich frage mich die ganze Zeit immer noch, wie es so weit kommen konnte...Ich meine, schließlich hat man sich doch mal geliebt. Man hat das schönste auf der Welt geschaffen, in einem Moment an dem Beide EINS waren... Und jetzt muss man Angst haben, dass das Kind entführt wird?
    Jetzt muss der Vater des Kindes in einer Ferienwohnung schlafen, da wir nicht mehr miteinander unter einem Dach leben können.
    Jetzt soll ich festlegen, wie oft er das Kind sehen wird....den UMGANG (wie sich das schon anhört) gestalten.


    Was ist nur daraus geworden?
    Wollte ich das so für unser Kind?


    Wenn ich jetzt diese ganzen "Regeln" aufstelle, dann ist das doch auch ein Machtgehabere, oder nicht? Ich habe quasi den Zepter und sage, DU DARFST NICHT HIER REIN.....ICH KOMME HEUTE NUR ZWEI STUNDEN MIT DEM KIND.....usw.....wenn ich mir das andersrum vorstelle, dann wäre das für mich eigentlich wie Salz das in eine Wunde gestreut wird. Wenn ich sage, ICH KOMME DIE NÄCHSTEN 5 JAHRE NICHT NACH FRANKREICH......dann ist das doch GIFT für die Zukunft, GIFT für unser "Zusammenleben" was Kind betrifft. Wie können wir DANN jemals miteinander klar kommen, wie können wir gemeinsam zu DRITT ELTERN MIT KIND abgeben? Das ist doch dann garnicht möglich. Das Kind wird doch spüren, dass selbst wenn das Kind keine Trennung miterlebt hatte, dass etwas nicht stimmt.
    Dass sich die ELTERN nicht ausstehen können....ist das nicht ein SCHEISS Gefühl, dass das Kind haben wird?


    Ich bin in einem so unglaublichen Zwiespalt.....einerseits wird meine Privatsphäre so enorm überschritten, andererseits nehme ich so unserem Kind den Vater....Stecke ich zurück und versuche alles "in peace" zu gestalten, hätte das Kind ein schönes Bild von seinen Eltern. Könnten in die Urlaube einfach so nach Frankreich fahren, die andere Familie besuchen, Spass haben etc....
    Harmonisch sein....


    Doch ich denke falsch, oder? Ich denke immer noch dass das irgendwie gehen wird. Ich bin vermutlich auf dem Holzweg, dass man mit dem EX irgendwie klarkommen kann.....MIT MEINEM EX klarkommen kann....


    Manchmal denke ich auch, dass einen das heimsucht, mit was man sich immer beschäftigt. Es gibt glaube ich auch einen Spruch, der doch sagt, wenn man das Gehirn nur mit dem und das füttert, dann denkt es auch nur dem und das ...irgendwie so ähnlich.....
    Ach, ich zerbreche mir immer mehr den Kopf, anstatt gelassen zu sein, anstatt leicht zu sein, wie ich es früher war.
    Jeden Tag mir Gedanken zu machen, was ist richtig oder falsch?
    Früher war alles einfacher, jetzt empfinde ich alles so unglaublich schwer. Dieses Thema hat mich Jahre altern lassen und wenn es so rasant weiter geht, wird es mich irgendwann noch umbringen.


    Ich weiß selbst, dass ich die Bremse ziehen muss. Doch in welche Richtung?

  • Ich denke, Du musst trennen zwischen dem Idealbild, was Du hast, was jeder für sich hat, und den Realitäten, wie sie momentan da sind.


    Insgesamt ist es so, dass nicht Du bestimmen sollst...genauso wie nicht der Vater bestimmen soll. Ihr sollt als Eltern zusammen für die anstehenden Entscheidungen Lösungen erarbeiten, die für Euch beide passen. Da gibt es Richtlinien und Beispiele, an denen Ihr Euch orientieren könnt, aber nicht müsst. Wichtig ist aber, dass ganz grundsätzlich Ihr als Eltern auf Augenhöhe seid. Wenn Ihr das hinbekommt, dazu noch einen respektvollen und vielleicht sogar verständnisvollen Umgang miteinander als Eltern (nicht als Paar!) habt, dann wird das Kind nichts vermissen und es wird ihm gut gehen.


    Was ich Dir aber unbedingt mitgeben möchte, der momentane Zustand, die Ängste und Befürchtungen, die Du hast, das kann sich alles im Laufe der Zeit verbessern. Nicht immer muss man der Zukunft mit Angst entgegen blicken. Lass den Vater seine Rolle als Vater finden, aber bleibe da konsequent, wo die Ebene der Eltern verlassen wird. Der Vater muss definitiv lernen, Dir als Mutter (nicht als Partnerin!!!) Respekt entgegenzubringen. Sei es, dass er Deine Privatspähre respektieren lernt, sei es dass er Dich als gleichberechtigtes Elternteil wahrnimmt. Dafür musst Du manchmal hart sein, ich fürchte, es wird im Moment nicht anders gehen. Aber vielleicht lernt er ja schnell und Ihr könnt dann zusammen als Eltern agieren.


    Nur Mut, es kann sich noch etwas entwickeln bei Euch, was Deiner Wunschvorstellung ziemlich nah kommen kann. Und was dann auch gut für das Kind ist...obwohl Ihr als Paar getrennt bleibt.

  • Was ist nur daraus geworden?
    Wollte ich das so für unser Kind?


    Diese Frage hat sich wohl fast jeder hier so oder anders gestellt. Gerade wenn man möchte, dass die Kinder eine gute Beziehung zu beiden Elternteilen haben, man aber weiß, dass die Eltern nicht gemeinsam Eltern sein können oder wollen, sondern vielleicht noch gegeneinander arbeiten, fragt man sich schon mal, was der eigene Anteil daran ist, dass es dem Kind mit beiden Eltern gut gehen kann. Ich kann auch nicht mehr, als mich mit dem Kind darüber zu freuen, wenn es Zeit mit dem umgangsberechtigten Elternteil verbringen kann und diesen grundsätzlich wertschätzen. Wenn das aber nur einseitig ist, ist das extrem belastend.

  • Wenn ich jetzt diese ganzen "Regeln" aufstelle, dann ist das doch auch ein Machtgehabere, oder nicht?


    Wenn Du nicht lernst Nein zu sagen und ihn nicht begrenzt und keine Regeln durchsetzt,
    dann gibst DU!!!! Deinem Ex die Möglichkeit Deinen Albtraum (Kindesentzug) durchzuführen!!!



    Mal ganz abgesehen vom Vorbild fürs Baby/Kind:


    "Mama kuscht vorm Papa und tut alles was er will. Mama ist ohnmächtig..."



  • Es ist bei mir, so empfinde ich, anders, da er eben im Ausland wohnt. Wäre er hier, wäre es eine Regelmäßigkeit. Es gebe vielleicht ein Zimmer dort für das Kind, es gäbe Spielzeug und er hätte hier auch Menschen, die er kennt und wartet nicht, bis ich pfeife : Du kannst nun kommen..... Auch die Sprache ist ein großes Hinternis.


    Jetzt wohnt er im Ausland. Er wird nicht öfter kommen können. Es ist ganz schön teuer und überhaupt meldet er sich den kompletten Monat eben überhaupt nicht. Wie soll also etwas entstehen, zwischen mir und ihm als Eltern? Selbst wenn er die 1 1/2 Tage da ist, sagen wir zusammengerechnet mal 6 Stunden. Wie kann da ein Austausch stattfinden? Garnicht!
    Er fragt ja nicht einmal was ISST das Kind denn, wie macht man das ? Wie ist es beim Arzt? Wieviel wiegt das Kind denn? Wie sieht es aus mit Kita, Kindergarten....NICHTS. Nicht einmal ein Geschenk ausser die frz. Geburtsurkunde, bringt er......er bringt von Verwandten Geschenke, aber von sich aus, NICHTS.


    Es kann zwischen mir und ihm nichts aufgebaut werden.
    Aber abbauen kann ich ja auch nicht.
    Also nicht ganz, denn der Kontakt muss ja bestehen für die Zukunft. Daher wie soll es gehen, wenn man ZERSTRITTEN ist, verstehst Du?

  • Wie soll also etwas entstehen, zwischen mir und ihm als Eltern? Selbst wenn er die 1 1/2 Tage da ist, sagen wir zusammengerechnet mal 6 Stunden. Wie kann da ein Austausch stattfinden?


    Wenn er daran kein Interesse hat, wird es keine Elternebene geben. Du kannst ihn zwar regelmäßig informieren, wenn Du das für richtig und wichtig hältst, aber ob er darauf eingeht oder nicht, ist seine Sache. Es ist nicht Deine Aufgabe, ihn immer wieder dazu zu drängen.