Das Chaos entwirren, was muss ich mir alles bieten lassen?

  • Allerdings werde ich mal mit meinen Vermietern sprechen, die haben sehr viele Wohnungen und wir verstehen uns ganz gut.


    Das wäre für mich oberste Priorität, raus aus der Wohnung in dein eigenes Reich. Gruselig die Vorstellung, dass er dort ein und ausgehen kann.
    Hast du ihm denn klipp und klar gesagt, dass du keine Beziehung mehr mit ihm möchtest?


    Ich hab hier auch so ein Exemplar, nicht KV, der nicht wahrhaben möchte, dass die Beziehung zu Ende ist. Das schnürt mir die Kehle zu. Allerdings bin ich in keiner Weise von ihm abhängig und habe auch nie mit ihm zusammen gewohnt. :anbet

  • :radab


    Das wäre für mich oberste Priorität, raus aus der Wohnung in dein eigenes Reich. Gruselig die Vorstellung, dass er dort ein und ausgehen kann.
    Hast du ihm denn klipp und klar gesagt, dass du keine Beziehung mehr mit ihm möchtest?


    Ich hab hier auch so ein Exemplar, nicht KV, der nicht wahrhaben möchte, dass die Beziehung zu Ende ist. Das schnürt mir die Kehle zu. Allerdings bin ich in keiner Weise von ihm abhängig und habe auch nie mit ihm zusammen gewohnt. :anbet

    Ja mittlerweile hat KV es verstanden, deshalb auch jetzt die Show mit seinen Bedingungen und Forderungen als Gegenleistung für Unterhalt. Wir haben auch nie zusammengelebt. Ich könnte noch nichtmal sagen ob seine Frau oder Exfrau oder wie auch immer weiß, was Sache ist. Wenn ich diesen Thema zur Sprache gebracht habe dann gabs schlicht keine Antwort oder haarsträubende Ablenkungsmanöver :radab
    Es ist auch gruselig, mir glaubt kein Mensch für was er das schon genutzt hat.



  • Ich habe mal das wichtigste rausgefiltert.
    Du lebst in einer Missbrauchsbeziehung und bist in der Tat so in seinen "Fängen", dass Du an Deiner eigenen Wahrnehmung zweifelst. Das ist Dein allererstes und grösstest Problem.
    Du bist Opfer und daher ist der Weisse Ring die erste und wichtigste Anlaufstelle für Dich. Es wird seine Zeit brauchen, aber erst wenn Du sehen kannst, was da eigentlich passiert, kannst Du auch anderen glaubhaft machen, dass Du Hilfe brauchst. Sexuelle und psychische Gewalt haben viele Gesichter, bei Deinem Text ist mir aufgefallen, wie direkt Du die Dinge darstellst, aber wie sehr Du im gleichen Moment herunterspielst und versucht, alles als Ausrutscher abzutun.


    - wenn Du sagst, aufpassen zu müssen, nicht "aus Versehen" erwürgt zu werden, ist das eine sehr ernste Gefahr
    - wenn Du keine sexuellen Kontakte haben möchtest, ist das mindestens sexuelle Nötigung, wenn nicht sogar Vergewaltigung.
    - Du hast keinerlei geschützten Raum, weil er clever genug war, sich in den Mietvertrag setzen zu lassen.
    - Du sagst wegen dem geteilten Sorgerecht machst Du Dir keine Sorgen weil er nur auf Dich fixiert sei.


    Aus eigener Erfahrung gebe ich Dir folgende Ratschläge:
    BEVOR Du irgendetwas unternimmst, musst Du ganz klar sehen und sicher sein, was das sein wird. Willst Du Grenzen setzen und Abstand schaffen, muss Du Dich im Vorfeld absichern, dass Du diese durchsetzen kannst, ohne dabei Dich oder Euer Kind in Gefahr zu bringen. Ganz wichtig sind in dieser Phase Verbündete und Freunde. Es kostet Überwindung aber es ist keine Schande um Hilfe zu bitten. Erzähl Deiner Familie, Freunden, Nachbarn, Kollegen, Deinem Hausarzt, etc. was da passiert. Sprich über Deine Angst und über Deine Gefühle. Das ist sehr sehr wichtig, weil Menschen wie Dein "Freund" in der Öffentlichkeit oft (in der Regel) als vernünftige, umgängliche Menschen wahrgenommen werden. Sie können sich gut verkaufen. So wie er Dich hinters Licht führen konnte, klappt das auch bei anderen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Dein Umfeld wachsam wird. Such Dir Hilfe!
    Dann erarbeitest Du einen Plan. Evt wäre der Weg ins Frauenhaus nicht der verkehrteste? Lass Dich hierfür vom Weissen Ring beraten, die haben auch Adressen von anderen lokalen Hilfsvereinen und bieten psychologische Unterstützung an.
    Erst wenn das alles geplant ist, ziehst Du den Schlusstrich. Sei ab da niemals und unter keinen Umständen allein mit dem Mann. Es kann passieren, dass er versucht über Euer Kind an Dich heranzukommen, wenn Du beginnst Dich abzugrenzen. Dann kann die Situation kippen und er fixiert sich aufs Kind um Dich zu treffen. Natürlich kann er auch einfach nur ein guter Vater werden und von Dir ablassen, leider passiert das bei einem Menschen Deiner Beschreibung erfahrungsgemäss eher selten.
    Lass Dich vom Jugendamt beraten, welche Möglichkeiten Du hast. Das Umgangsrecht wird weiterbestehen und ist vielleicht der schwierigste Punkt nach der Trennung. Eventuell (je nach seiner Reaktion) wirst Du Dich schützen und gleichzeitig für den Umgang zwischen Vater und Kind sorgen müssen. Auch hierbei ist es wichtig, Hilfe zu haben.


    Das wichtigste: Du bist nicht schuld an Deiner Situation und Du bist auch nicht verantwortlich für sein Verhalten. Ob Du Anzeige erstattest oder nicht, kommt sehr darauf an, was passiert ist und wie Du Dich damit fühlst. Jemanden wegen häuslicher Gewalt anzuzeigen ist eine sehr persönliche und indiviuelle Angelegenheit.
    Alles Gute und pass auf Dich auf!

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  • ledameblanche


    Du hast so recht. Er kann sich wahnsinnig gut verkaufen. Im gleichen Atemzug versucht er, mich als psychisch krank darzustellen.
    Arbeitskolleginnen und Freunde (die paar, die noch da sind) wissen Bescheid. Eine wirkliche Hilfe sind die mir nicht, deshalb bin ich ja letztendlich in diesem Forum gelanden :)
    Es wird einfach nicht gerne mit mir darüber gesprochen und abgetan mit "dann zieh halt aus". Wenn das alles so easy wäre dann würd ich nicht hier sitzen und mir den Kopf zerbrechen.
    Ich spiele die Ernsthaftigkeit herunter, auch damit hast du Recht. Ich wurde so langen Zeitraum manipuliert, ausgelacht dafür und nicht ernstgenommen, dass ich den Realitätsbezug völlig verloren habe...


    Also brauche ich erst einen sicheren Raum, bevor ich weiteres einleite? Schlösser austauschen? Ich muss sonst jederzeit damit rechnen, dass er sich selbst einlädt und Kaffee kocht.


    Ich habe noch eine Frage, das ist zwar total lächerlich aber: er will mir diese "Vereinbarun" über Sex gegen Unterhalt schriftlich geben, wir sollen beide gegenzeichnen und in seiner Phantasie schließen wir darüber einen Vertrag ab... Hilft es mir, wenn ich den Wisch in die Finger bekomme? Damit mir endlich jemand glaubt?


    Ich fühle mich schon sehr schuldig an dieser Situation, und vor allem äußerst dämlich. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, früher hätte ich Frauen wie mich nur belächelt.

  • Ich denke auch, wie oben schon geschrieben: Punkt 1 auf der Tagesordnung für heute ist: Kontaktdaten vom Weißen Ring raussuchen, wenn das Büro heute auf hat, direkt anrufen und einen Termin ausmachen!
    Ohne Beratung würde ich keine weiteren Entscheidungen treffen. Vielleicht kann es tatsächlich sinnvoll sein ins Frauenhaus zu gehen. Aber wie gesagt, ich würde mich so zügig wie möglich um einen Termin für eine Beratung kümmern. Mach es dringlich. Du bist in einer Bedrohungssituation. Du weißt nicht, wie er in der nächsten Sekunde reagieren wird. Ob Dein Kind sicher ist... Ran ans Telefon!

  • Schleichend fing es an, dass er mich sozial isolierte


    Ich kenne das auch von mir selbst. Ich habe mich selbst ebenfalls sozial isolieren lassen, sogar von meiner eigenen Familie. Allerdings hatte ich das Glück, dass meine Freunde das ausgehalten haben. Vielleicht Deine auch? Das war für ihn der erste wichtige Schritt, um Kontrolle über Dich zu bekommen.


    Es kostet vielleicht Überwindung, hier gegenzusteuern, indem Du Deine alten Freunde verständigst. Gibt es darunter jemanden, dem Du vertraust, dem Du Dich anvertrauen kannst und der Dich so annimmt, wie Du bist? Überlege mal, wer dafür in Frage käme. Schäme Dich nicht, dies zu tun, weil das Dich eher lähmt. Ich wünsche Dir dazu viel Glück.

    Beim Jugendamt war ich bereits, allerdings hat die Frau dort mir davon abgeraten und mir gesagt, ich soll es mir mit ihm nicht verscherzen. Sonst könnte es passieren, dass wir so gut wie gar keinen Unterhalt mehr bekommen würden.


    Deshalb ist der Weiße Ring die richtige Anlaufstelle für Dich und nicht das Jugendamt, um Dir in Deiner verworrenen Situation zu helfen. Und zwar vor allem, damit Du Dich ihm gegenüber abgrenzen kannst.

    Ich hab halt unheimliche Angst, meine Existenz zu verlieren. Ich weiss nicht genau wieviel handhabe er da hat weil alles so verwoben ist, und von den Stellen wo ich mir Hilfe erwartet habe habe ich keine bekommen.


    Deine Angst ist sehr verständlich, aber wie Scham lähmt sie Dich. Lass Dich kompetent beraten, wie Du wieder unabhängig werden kannst.

    Allerdings werde ich mal mit meinen Vermietern sprechen, die haben sehr viele Wohnungen und wir verstehen uns ganz gut.


    Hast Du den Mut, Dich mit Deiner Geschichte ihnen anzuvertrauen? Dann würde ich sie ins Vertrauen ziehen, ob Du aus dem Vertrag mit ihrer Zustimmung aussteigen kannst und im Gegenzug dafür eine andere (kleinere, günstigere) Wohnung bei ihnen anmieten kannst. Da er im Mietvertrag drin ist, muss er zahlen, wenn er alleine drinsteht, sowieso.

    Dann erarbeitest Du einen Plan.


    Im Moment scheint Dir vielleicht alles wie ein riesiger Berg, den Du nicht erklimmen kannst. Also hilft Dir ein Plan, dies Stück für Stück zu tun. Mit der richtigen Beratung bist Du schon einen Schritt weiter. Mit Freunden, welche Dir in dieser schwierigen Zeit beistehen, ebenso. Vielleicht findest Du welche wieder. Im echten Leben.

    Ich fühle mich schon sehr schuldig an dieser Situation, und vor allem äußerst dämlich. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, früher hätte ich Frauen wie mich nur belächelt.


    Du kannst Verantwortung dafür übernehmen, aber Dich schuldig zu fühlen - wenn auch verständlich - ist der falsche Weg. Außerdem ist das ein Blick zurück, und Du brauchst jetzt eher den Blick nach vorne. Lass Dich nicht lähmen durch das, was Du nicht mehr ändern kannst. Nur Mut!



  • Wenn Du willst, schreib mir per dm. Alles was Du beschreibst ist normal und die richtigen Stellen kennen solche Situationen und wissen damit umzugehen.
    Bei Freunden warte nicht, dass sie sich um Dich kümmern. Sie wissen nicht, wie es Dir geht. Geh sehr direkt auf sie zu und sag was Sache ist. "Ich brauche Deine Hilfe. Es geht mir nicht gut. Ich habe Angst." Du musst sehr direkt sein, um Aufmerksamkeit für Dein Problem zu bekommen, am Anfang kann das schwierig sein weil man sich vor allem schämt, aber das musst Du nicht, denn Du hast nichts falsch gemacht.


    Schloss austauschen bringt nichts, er steht im Mietvertrag. Du musst erstmal für Dich definieren, wie dieser sichere Raum aussieht und wo der sein könnte. Lass Dich auf jeden Fall als erstes beraten.
    Diese sexuelle Vereinbarung ist in jedem Fall ungültig, egal ob unterschrieben oder nicht. Evt. kann der Wisch später unterlegen, dass der Typ einen Schuss hat, aber mit der Zeit wirst Du merken dass das eigentlich irrelevant ist. Du musst niemanden überzeugen ausser Dich selbst. Du musst nichts tun, was Du nicht tun möchtest. Das ist das einzige was zählt.

    Einmal editiert, zuletzt von ledameblanche ()

  • DAs nennt man Gehirnwäsche.....das habe ich auch alles hinter mir....Manipulationen ohne Ende...Isolation etc....


    Aber was anderes, wenn du mit dem Vermieter sprichst und er dir auch eine neue Wohnung vermittelt, dann darf er die Adresse nicht ihm weitergeben....!!!



    boah und bei der Frau vom JA, da wäre ich zum Chef gegangen......bei mir ist das JA auch nicht in die Gänge gekommen, als ich da um Hilfe ersucht habe.....war wohl auch zu "unglaubwürdig" .....obwohl als alleinerz. mit gerade geborenen zwillingen und einem kleinen Sohn damals.....und ohne Familie im näheren Background.....einfach OHNE worte.....erst als meine Hebamme bei denen aufgeschlagen ist ......


    Ich drück dir gaaaaaaaaaaaaaaaaanz feste die Daumen und schick mal ein Päckchen Kraft und Ausdauer und :blume
    Sei stark und bleib dir treu......du schaffst das.....


  • Hast Du den Mut, Dich mit Deiner Geschichte ihnen anzuvertrauen? Dann würde ich sie ins Vertrauen ziehen, ob Du aus dem Vertrag mit ihrer Zustimmung aussteigen kannst und im Gegenzug dafür eine andere (kleinere, günstigere) Wohnung bei ihnen anmieten kannst. Da er im Mietvertrag drin ist, muss er zahlen, wenn er alleine drinsteht, sowieso.

    Das geht rechtlich nicht. Wenn sie aus dem Mietvertrag aussteigen will braucht sie, wie bei der Kündigung, seine Genehmigung - es ist ein gemeinsamer Mietvertrag, der kann auch nur gemeinsam abgeändert werden. Alles andere ist rechtlich nicht möglich.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Das geht rechtlich nicht. Wenn sie aus dem Mietvertrag aussteigen will braucht sie, wie bei der Kündigung, seine Genehmigung - es ist ein gemeinsamer Mietvertrag


    Das ist schon richtig. Also sollten sich TS und Vermieter überlegen, unter welchen Bedingungen der Vermieter (beiden) kündigen könnte. Näheres dazu übrigens hier nachzulesen.