Umgang immer zum Wohl des Kindes?

  • Kind, 8J. wohnt bei einem Elternteil da das andere Elternteil, wo es zuerst gewohnt hat, nicht mit ihm klar kam und das Kind vernachlässigt wurde in allen Bereichen. Dadurch hat das Kind eine mittlerweile einwandfrei diagnostizierte Bindungsstörung mit diversen Verhaltensauffälligkeiten und den typischen Problemen.
    Das Elternteil, wo das Kind die ersten 1 1/2 Jahre verbracht hat, kommt nun alle 1-2 Jahre mal zum Umgang ( Elternteil ist damals weggezogen zu einer neuen Beziehung ans andere Ende der Republik).


    Nun war das Elternteil zum Umgang hier für ein paar Tage und Kind ist seitdem nicht mehr dasselbe. Erst hat es sein Elternteil gar nicht erkannt, dann weiß es nicht, wann es das Elternteil wenn, überhaupt wiedersieht ( wir wissen nie, wann das sein wird, das Elternteil verspricht dem Kind dann am Telefon oft bestimmte Termine, wo es vorbei kommen will - was es dann doch nicht tut, Kind wurde schon zig mal enttäuscht und hat jegliches Vertrauen darin verloren und reagiert aggressiv, zerstört seine Lieblingsspielsachen). Das Elternteil ist sich dessen nicht bewußt und egal, wer versucht, das ganze zu erläutern, stößt da auf eine Mauer ( auch die EZB hats versucht, um klar zu machen, dass es um das Kind geht und nicht um die Befindlichkeiten der Erwachsenen).


    Nun ist es so, Kind lebt in einer Patchworkfamilie mit leibl. Elternteil, Stiefelternteil und Stiefgeschwister. Klammerte sich nach dem Umgang ans Stiefelternteil, lehnte leibl. Elternteil komplett ab und Stiefgeschwister, fiel dann in eine Apathie ( wir waren drauf und dran den Notarzt zu rufen, aber der Uruloge hatte Notdienst, der hätte nicht weiterheflen können, EZB und Therapeut waren nicht zu erreichen, wegs Weihnachtsfeiertage, wir standen mit einem Kind im Ausnahmezustand alleine da und wir waren und sind in großer Sorge). Mittlerweile klammert Kind wieder ans leibl. Elternteil und lehnt nun die Stieffamilie plötzlich ab ( war vorher nicht, es war richtig schön harmonisch), gestern Abend wieder umgekehrt, ans Stiefelternteil geklammert und bis nachts Theater gemacht, es könne nur schlafen, wenn Stiefelternteil mit ihm kuschelt und im Arm hält, heute wieder Ablehnung seitens des Kindes. Wir sind völlig ratlos, so kennen wir das Kind überhaupt nicht.


    Uns ist klar, dass die Bindungsstörung einflußgebend ist, aber wie solls denn weitergehen? Wenn Umgangselternteil alle Jubeljahre mal vorbei schaut und das dann wieder so läuft, dann geht das Kind kaputt und wir auch. Vor allem wissen wir nicht, wann das Umgangselternteil überhaupt wieder vorbei kommen wird. Es wurde zwar abgesprochen mit der EZB dass das nächstes Jahr sein wird, aber das Elternteil hat mittlerweile nochmal Nachwuchs bekommen und schiebt sozusagen das Kleine vor, dass damit nur selten eine Reise gemacht werden kann. Kind möchte gerne, dass das Elternteil wieder näher an Kind ranzieht, damit es das Elternteil regelmäßig sehen kann ( das wäre auch in unserem Sinne, denn diese langen Umgangsunterbrechungen gehen gar nicht), Umgangselternteil argumentiert aber, es hätte nun Familie in der Ferne - Kind fragt uns nun aufgrund dieser Aussage des Elternteils, ob es nicht mehr zur Familie des Umgangselternteils gehört :-(


    Das Jugendamt vor Ort ( wir wohnen auf dem Lande) hat keinerlei Erfahrung mit solcher Konstellation und die EZB auch nicht, wir sind nun erstmal alle danach gegangen, was beim Umgangselternteil möglich ist an Umgang und haben uns danach gerichtet. Das ganze hat sich aber als Fehler herausgestellt, denn Kind geht es seit dem ersten umgangstag schon nicht mehr gut und seitdem noch schlechter.


    Wie können wir eine Lösung finden mit dem Umgang, die im Sinne des Kindes ist, denn so wie es jetzt ist, geht uns das Kind kaputt und im Extremfall würden wir - auch wenn es sich krass anhört - den Umgang verweigern, um das Kind zu schützen, bis endlich eine Lösung gefunden wird, die dem Wohle des Kindes entspricht.


    Unsere Lösungsansätze wären:


    Umgangselternteil zieht näher ran und der Umgang findet mindestens einmal im Monat statt - wurde abgeschlagen vom UE.


    Umgangselternteil kommt alle 2 Monate vorbei und der Umgang findet an den Tagen statt, wo UE da ist - wurde abgeschlagen vom UE, die Reise wäre nicht so oft möglich.


    Mit Kind dorthin fahren macht keinen Sinn (auch wenn UE das unbedingt möchte, da Kind völlig überlastet wäre damit) - wir hatten am runden Tisch mit EZB, Jugendamt und Therapeut darüber gesprochen und alle haben uns abgeraten, da Kind zum jetzigen Zeitpunkt sein zu Hause, sein Bett und sein Einschlafritual braucht um überhaupt abends zur Ruhe zu kommen, irgendwann einmal wäre das vielleicht ne Option, aber noch nicht jetzt. Das Kind muß psychisch erst stabiler werden und erstmal eine gesunde Bindung zum UE aufbauen, momentan kommt das Trauma von früher wieder hoch, wie es von UE ständig alleine gelassen wurde ohne Nahrung etc.


    Der letzte Lösungsansatz wäre, den Umgang ganz zu canceln bis Kind stabiler ist und dann langsam aufbauen, damit eine gesunde Bindung entstehen kann, das wird aber am UE scheitern, dieses versucht soviel Umgang wie möglich zu erklagen ( was Blödsinn ist, wir bieten diesen Umgang nachweislich und schon die ganze Zeit an! EZB und Jugendamt schütteln nur noch mit dem Kopf, was dass denn soll) - um dann aber mit Abwesenheit zu glänzen und wieder 1-2 Jahre nicht aufzutauchen.


    Wir sind zwiespältig. Einerseits ist uns klar, wie wichtig Kontakte zum auswärts wohnenden Elternteil sind - unter normalen Umständen - aber wie ist das in einem ( diesen) Ausnahmefall?



    ( ich habe bewußt die Geschlechterangabe weggelassen, wir haben beide Kinder mit in den Haushalt gebracht und beide auch jeweils ein Kind auswärts wohnen, wir wissen wie es ist UE und BET zu sein und es klappt soweit auch ganz gut, nur bei diesem einen UE eben nicht ).


    LG WeTogether ( ich hoffe, ich hab nicht zu durcheinander geschrieben, das Thema brennt uns sozusagen auf der Seele, wir wissen nicht, was wir tun sollen)

  • der Umgang 1-2 mal im Jahr ist m.E. nach nicht der Kern des Problems-
    auch meine Kids haben seit 15 Jahren nicht mehr (einige Jahre sogar weniger)- und das allein schadet nicht unbedingt...


    Bei mir kommt an, dass die absolute Unterbrechung des Umgangs als "scheinbar" einfachste Lösung gesehen wird- Ich persönlich glaube, dass das auf Dauer gesehen nicht so ist-
    Im schlimmsten Fall beginnt die KM zu klagen, und es werden Gutachten, und Gegengutachten erstellt, die Sache geht xMal (mit nicht vorhersehbaren Urteilen) vor Gericht, und kann eventuell als Bumerang zurückkommen, wenn Tochterkind in der Pubertät ist, und dann feststellt, dass die Mutter sehr wohl Umgang wollte, ihr den aber verhindert habt-


    Kind ist inzwischen 8 Jahre alt, und hat eine diagnostizierte Bindungsstörung die (wenn ich das richtig verstanden habe) darauf zurückgeführt wird, dass sie mit 18 Monaten bei der Mutter raus, und beim Vater reingekommen ist (jetzt mal völlig egal, warum....) und das ziemlich abrupt ohne langsamen Übergang?
    Das Kind ist (schon seit langem?) ohne Erfolg in Therapie und psychiatrischer Behandlung?

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Der Psychologe scheint nicht weiter zu kommen.
    Auf dem Land ist es sicherlich schwerer einen anderen Facharzt zu finden.Aber vielleicht geht das.
    Aber was mich überrascht ist das ,das Kind nach 5,5 Jahren beim zweiten ET immernoch anscheinend extrem auffällig ist.
    Da läuft was schief was nicht mit dem ersten ET zu tun haben kann !

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Der Umgang findet nicht 1-2 mal im Jahr statt, sondern alle 1-2 Jahre, der Umgang fand das letzte mal letzten Monat statt nach 2 Jahren Unterbrechung.


    Das Kind konnte damals nicht langsam in den Haushalt des jetzigen BET wechseln, da es beim jetzigen UET in Gefahr war. Es blieb nur Inobhutnahme und Pflegefamilie oder das andere Elternteil - und dort ist das Kind seitdem. Die Bindungsstörung ist durch Vernachlässigung beim jetzigen UET entstanden ( wurde alleine zu Hause galssen im dunkeln ohne Nahrung, weil jetziges UET in die Disco ging u.a. ), es stehen noch einige Verdachtsdiagnosen im Raum, aber die lasse ich hier mal weg, da sie noch nicht bestätigt wurden.


    Wir wollen den Umgang nicht verhindern, wir wollen eine Lösung, die im Sinne des Kindes ist. Der Umgang letzten Monat hat für das Kind fast in die Kinderpsychiatrie geführt, es hat sich bis jetzt noch nicht davon erholt :-( Es droht zwischendurch, sich etwas anzutun ( Therapeut sagt: es ist alles zuviel, Kind müsse endlich zur Ruhe kommen), wir haben die Dauersituation, dass es immer eskalieren kann und es dann zur Notaufnahme in der KiPsy kommt. Das letzte halbe Jahr ( vor dem Umgang) hat sich sehr viel positiv getan bei Kind, nun ist alles rückläufig, weil beim Kind das Trauma wieder aufgebrochen ist und es damit nicht klar kommt. Bisher war es so, dass Kind nach dem Umgang unemotional reagiert hat, nichtmal geweint hat, aber nun ist das neue Baby da und das lag ständig im Arm des UET und das hat Kind nun gar nicht verdauen können, es hat Stiefelternteil anvertraut, dass es sich wünscht, dass das Baby tot wäre.


    Wir müssen damit rechnen, dass das UET auch das nächste mal wieder erst in 2 Jahren auftaucht, aber Kind wie bisher auch am Telefon hinhält, Besuche verspricht und Kind im Kalender Termine eintragen soll, aber dann doch nicht kommt. So kann das doch nicht laufen :-(

  • Der Psychologe ist aus der etwas entfernten Kreisstadt, gehört der stationären Kinderpsychiatrie an und die Therapie läuft noch nicht lange. Das BET hat damals an dem alten Wohnort mehrmals das Jugendamt um Unterstützung gebeten, es wurden sogar Gutachten geschrieben eben weil der Umgang auch damals schon so lief. Es wurde dem UET angekreidet, so weit weg gezogen zu sein von Kind und somit eine Entfremdung verursacht zu haben edit: und dass das Kind zur Ruhe kommen müsse, ein Umgang - wenn er denn stattfinden solle - regelmäßig in kurzen Abständen stattfinden muß, aber nicht so wie bisher, das alles würde dem Kind schaden.


    Das Problem was wir jetzt haben ist, dass ein altes Trauma aufgebrochen ist, was mit der Zeit zusammenhängt, als Kind noch beim UET wohnte.


    Zitat

    Aber was mich überrascht ist das ,das Kind nach 5,5 Jahren beim zweiten ET immernoch anscheinend extrem auffällig ist.


    Es handelt sich um eine Bindungsstörung mit frühkindlichem Trauma, die hat man im Extremfall ein Leben lang. Vieles hat sich beim Kind verbessert - aber seit dem Umgang letzten Monat ist es wieder um einiges schlimmer geworden :-(

    Einmal editiert, zuletzt von WeTogether ()

  • Der Psychologe scheint nicht weiter zu kommen.
    Auf dem Land ist es sicherlich schwerer einen anderen Facharzt zu finden.Aber vielleicht geht das.
    Aber was mich überrascht ist das ,das Kind nach 5,5 Jahren beim zweiten ET immernoch anscheinend extrem auffällig ist.
    Da läuft was schief was nicht mit dem ersten ET zu tun haben kann !


    Wer ein Kind mit einem Traum erlebt hat, weis, dass es das gibt!!! Es kann Jahre dauern, bis ein Traum überwunden ist....
    Man kann nicht einfach den Arzt wechseln, denn auch dass wirft das Kind aus der Bahn....
    Das Kind wird hier, sobald es einigermaßen stabil ist ( es sich sicher fühlt), wieder aus der Bahn geworfen, weil das ET bzw. der Auslöser des Traumas wieder aktuell ist!!


    Die Chance, das Kind dieses Trauma überwindet und gleichzeitig eine stabile Beziehung zum weit entfernt lebenden ET aufbaut ist bei diesen äußeren Umständen(Umgang) sehr, sehr schwierig.


    Ich würde hier mit Rücksprache aller Beteiligten, wie Jugendamt, Ärzte usw. die Entscheidung treffen, mit der Kind am BESTEN geholfen werden kann....


    lg duechesse :strahlen

  • Kind wäre, so ist unser aller Meinung, am besten damit geholfen, wenn der Umgang regelmäßig und vor allem verlässlich in kurzen Abständen stattfinden würde und das UET in die Therapie mit einbezogen würde - aber wir stoßen auf Granit, was das betrifft. UET spricht von 2-3 mal im Jahr vorbeikommen, kommt aber nur alle 1-2 Jahre vorbei, das letzte mal waren 2 Jahre dazwischen.

  • Kind wäre, so ist unser aller Meinung, am besten damit geholfen, wenn der Umgang regelmäßig und vor allem verlässlich in kurzen Abständen stattfinden würde und das UET in die Therapie mit einbezogen würde - aber wir stoßen auf Granit, was das betrifft. UET spricht von 2-3 mal im Jahr vorbeikommen, kommt aber nur alle 1-2 Jahre vorbei, das letzte mal waren 2 Jahre dazwischen.


    Ja, das habe ich schon so gelesen, aber da der ET da nicht zuverlässig ist, würde ich da jetzt eine Entscheidung treffen und den Umgang aussetzen, bis Kind stabil ist.
    Und das NUR auf der geschilderten Grundlage und mit dem festgestellten (und diagnostizierten) Trauma und weil ich weis, was ein Traum mit einem Kind machen kann!!!


    Vielleicht gibt es Alternativen, zb. wöchentliche Telefontermine( ohne Ankündigungen von Besuchen), aber da muss der andere ET auch mitmachen, sonst funktioniert das nicht.



    Was ich eigntlich damit sagen will, ich würde die Gesundheit hier in den Vordergrund stellen.


    lg duechesse :strahlen:strahlen

  • Also ich weiß nicht ob das jetzt hilfreich ist ... aber was ich dazu denke - frühe Traumatisierungen sind die wirksamsten und die die schlehtesten zugänglich sind, weil es nicht in Worte zu fassen ist, oft ja nicht mal in Bildern zugänglich ist, deshalb ist das für mich nicht verwunderlich das sich das so lange zeigt.
    Was ich aber herauslese ist, das ihr dir Symptome `` Weghaben `` wollt und das halte ich für problematisch, weil über die Symptome die Traumatisierungen zugänglich sind und man damit die Möglichkeit hat die Lage zu verbessern. Das würde sogar heißen, das ihr alles was vom Kind kommt, aufnehmt und zum Anlass nehmt, wieder und wieder Sicherheit zu vermitteln.
    Als ich über die Auswirkungen des Besuchs gelesen habe, dachte ich, ja, das Kind reagiert gesund und zeigt ganz genau was es braucht. Gebt es ihm doch, mal mit dem Umgangselternteil, mal mit den BE und ich vermute dann wird sich die Lage langsam verbessern.
    Klar kann es sein, das das Kind vielleicht sich erst stabilisieren muß ..... aber so wie ich das lese holt das Kind sich was es braucht und kann dabei vielleicht sogar noch das Alte aufarbeiten.


    Das man das so nicht haben will kann ich echt verstehen, mich würde das verdammt wütend machen, das ein Kind soetwas erdulden muß und man selber mit :nawarte:
    Aber ich finde manchmal macht es Sinn die Situation zu akzeptieren und keine Zeit und Energie mit mit Vorwürfen und Andershabenwollen zu verschwenden sondern zu tun was zu tun ist, in alles Ruhe.

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Das mit dem Telefonieren wurde versucht, aber Kind reagiert aggressiv auf Anrufe des BET und verweigert ( hat einmal fast das Telefon kaputt geworfen) - auf Rat der EZB sollte UET dnan nur anrufen, wenn Kind es möchte - aber nicht dazu drängen - Kind ruft nun selber an, wenn es das möchte ( und das darf es auch jederzeit so oft und so lange es möchte, dafür gibt es extra ein Telefon, was jederzeit greifbar ist fürs Kind).

  • Zitat

    das ihr dir Symptome `` Weghaben `` wollt


    Das Kind reagiert mit völliger Apathie ( ißt und trinkt dann auch nichts mehr, geht auch nicht zur Toilette sondern läßt laufen, kriegt gar nichts mehr mit! ) und droht, sich was anzutun. Klammert ganz extrem an einen von uns - und stößt den anderen weg mit den Worten: ich hasse dich, verschwinde, am nächsten Tag die umgekehrte Konstellation. Es hat sich völlig zurück gezogen, verweigert mit Gleichaltrigen zu spielen ( das war vor dem Umgang schon wirklich gut geworden), Kind haßt sich selbst und sein Leben und sieht sich selbst als wertlos an, weil UET sich so wenig drum bemüht - aber das neugebore Halbgeschwister immer beim UET sein darf, auch beim Umgang ging das Halbgeschwister immer vor, genau das kennt Kind von früher, es ging immer irgendwas vor.


    Uns gehts nicht drum, die Symptome weghaben zu wollen, wir machen uns große Sorgen ums Kind und möchten helfen, außerdem haben wir große Angst, dass es das nächste mal, wenn der Umgang so stattfindet, noch schlimmer wird. Wir versuchen, beständigkeit ins Leben vom kind zu bringen, damit es zur Ruhe kommen kann, damit es Vertrauen fassen kann und sich selber wiederfindet und positiv akzeptiert, es tut wahnsinnig weh, ein Kind so zu sehen, wenn es von sich selber so spricht, als wäre es eine Last. Wir versuchen ihm zu vermitteln, dass es geliebt wird und es uns nie eine Last ist, sondern uns wert ist, alles zu tun, damit es ihm besser geht. Es lief auch alles ganz gut, so richtig gut, aber seit dem Umgang ist das alles weg und wir fühlen uns hilflos, haben Angst, dass Kind sich nicht mehr fängt und es weiter abwärts geht.

  • Wieso findet noch tel. Kontakt statt wenn der kleine doch nur versetzt - hingehalten wird ??Auch sollte das Kind nicht alleine mit der Mutter reden finde ich.
    Anscheinend mag sie ihr Kind nicht besonders.
    Sowas gibt es ja nun mal. Auch kann man sie nicht zwingen ins nähere Umfeld zu ziehen ! Und quer durch Deutschland zu reisen ist auch
    eine Geldfrage und nicht jeder hat oder will dies aufbringen
    Aber man kann und zwar sehr deutlich klar machen das sie im Falle von tel. Kontakt keinen Termin macht den sie nicht einhält.
    Klar ist das erste LJ das prägendste aber nach 5,5 Jahren immernoch so extrem instabil klingt für mich (zugegeben als Laie)
    definitiv NICHT gut.Kinder stecken eigentlich sehr viel weg ! Gibt verschiedene Studien über traumatisierte Kinder.
    Aber ein Bestätigungsfeld für den kleinen würde ihn (sein Ego) stabilisieren(Erfolgserlebnisse ! ! !).

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    Einmal editiert, zuletzt von Antje77 ()

  • Hallo!


    Meiner Meinung nach sollte in Eurem Fall der Umgang zum Wohle des Kindes ausgesetzt werden. Ein Besuch alle zwei Jahre kann auch nicht als normaler Umgang bezeichnet werden. So wie ich es herausgelesen habe, besteht von der anderen Seite auch nicht wirklich der Wunsch nach Umgang und bei Eurem Kind werden nur alte Wunden aufgerissen.


    Euer Kind hat Existenz- und lebensbedrohliche Situationen überlebt. Stell dir vor, dir wäre so etwas geschehen und du müsstest dich immer wieder mit der Person auseinandersetzen die Dir das angetan hat. Für dein Kind ist es zu früh, sich mit dieser Person auseinanderzusetzen. Es braucht vor allem Liebe und Stabilität. Dann ist es im besten Fall als Erwachsener in der Lage sich dem was war zu stellen.


    Schaut nicht so sehr auf das was war, sondern auf das was jetzt ist. Euer Kind hat gerade nochmal vor Augen geführt bekommen, dass es vom anderen Elternteil nicht geliebt wird, nicht gewollt ist. Trauma hin, Trauma her. Das ist eines für sich und zieht jedem Menschen den Boden unter den Füßen weg. Daher auch die Ambivalenzen.


    Man muss nicht ums Verrecken etwas gut reden, dass nicht gut ist. Und ja, in der Regel brauchen Kinder beide Elternteile. Aber es gibt Ausnahmen von der Regel. Eltern sind für mich nicht unbedingt die, die das Kind auf die Welt gebracht haben, sondern sich Tag für Tag darum kümmern.


    Schick doch dem anderen Elternteil einmal im Jahr einen Brief mit Fotos und den wichtigsten Ereignissen. Vielleicht reicht ihm das ja.


    Liebe Grüße und viel Kraft
    Tine


    P.S. Weil ich es gerade erst gelesen hab: Das laufen lassen von Urin und nicht selbständig gehen erinnert mich an ein Baby. Es wäre wohl gerne an seiner Stelle gewesen. Ich glaube auch, dass Euer Kind ziemlich gut weiß, was es braucht. Was spricht dagegen, es eine Weile zu betütteln. Erfahrung gegen Erfahrung. Das ist letzten Endes die eigentliche Therapie.

    Früher hatte ich drei Theorien über Kinder. Heute habe ich drei Kinder und keine Theorie.


    Das letzte Kind hat ein Fell.

    Einmal editiert, zuletzt von Tine1974 ()

  • Also ich weiß nicht ob das jetzt hilfreich ist ... aber was ich dazu denke - frühe Traumatisierungen sind die wirksamsten und die die schlehtesten zugänglich sind, weil es nicht in Worte zu fassen ist, oft ja nicht mal in Bildern zugänglich ist, deshalb ist das für mich nicht verwunderlich das sich das so lange zeigt.
    Was ich aber herauslese ist, das ihr dir Symptome `` Weghaben `` wollt und das halte ich für problematisch, weil über die Symptome die Traumatisierungen zugänglich sind und man damit die Möglichkeit hat die Lage zu verbessern. Das würde sogar heißen, das ihr alles was vom Kind kommt, aufnehmt und zum Anlass nehmt, wieder und wieder Sicherheit zu vermitteln.
    Als ich über die Auswirkungen des Besuchs gelesen habe, dachte ich, ja, das Kind reagiert gesund und zeigt ganz genau was es braucht. Gebt es ihm doch, mal mit dem Umgangselternteil, mal mit den BE und ich vermute dann wird sich die Lage langsam verbessern.
    Klar kann es sein, das das Kind vielleicht sich erst stabilisieren muß ..... aber so wie ich das lese holt das Kind sich was es braucht und kann dabei vielleicht sogar noch das Alte aufarbeiten.


    Das man das so nicht haben will kann ich echt verstehen, mich würde das verdammt wütend machen, das ein Kind soetwas erdulden muß und man selber mit :nawarte:
    Aber ich finde manchmal macht es Sinn die Situation zu akzeptieren und keine Zeit und Energie mit mit Vorwürfen und Andershabenwollen zu verschwenden sondern zu tun was zu tun ist, in alles Ruhe.


    Das ist ganz schwierig zu differenzieren...
    Hier würde ich mich auf die Aussagen der zuständigen Ärzte verlassen (wenn ich denke Kind ist da gut aufgehoben).
    Natürlich ist es gang, ganz wichtig das Trauma aufzuarbeiten und es geht auch meistens nur mit Konfrontation. Aber die Art und Weise und in welchem Umfang, hängt ganz vom Patienten ab.


    lg duechesse :strahlen

  • Zitat

    es eine Weile zu betütteln.

    das tun wir selbstverständlich, ich denke, da ist so einiger Nachholbedarf vorhanden, was Kind erst jetzt klar wird.


    Es ist so schwer zu beschreiben, was wir schon alles tun und wie wir versuchen, den Bedürfnissen von Kind nachzukommen, in jeder Hinsicht, auch das baby-sein-dürfen. Es ist uns soviel dran gelegen, dass wir Kind dadurch helfen.


    Meines Wissens ( so steht es auch im Gutachten) hat das UET selbst eine psych. Störung und ist wohl deshalb nicht in der Lage, Kind so anzunehmen mit seinen Bedürfnissen, auf mich machte UET den Eindruck eines Menschen, der aus dem Gleichgewicht geraten ist und selber seelisch sehr verletzt wurde und darunter leidet, aber auf gar keinen Fall ein böser Mensch ist, der mit Absicht Kind vernachlässigen lassen hat, sondern wohl völlig überfordert war mit allem und es nicht schaffte, sich Hilfe zu holen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es UET völlig zerstören würde, Kind nun gar nicht mehr sehen zu dürfen, das wollen wir natürlich nicht, aber Kind darf auch nicht darunter leiden. Es ist so schwer, einen geeigneten Mittelweg zu finden, bei dem niemand sozusagen zu Schaden kommt. Eigentlich müßte UET selber auch noch betüdelt werden, um seelisch ins Gleichgewicht zu kommen, ach es ist so schwer, da ne Lösung zu finden. Wir grübeln so sehr darüber nach, was richtig wäre. Diese Woche werden wir nochmal am runden Tisch zusammen sitzen ( UET ist nicht dabei, hat aber die Möglichkeit mit allen Beteiligten telefonisch darüber zu sprechen) .


    Warscheinlich gibt es nicht DEN richtigen Weg, auch wenn ich mir das insgeheim erhoffe, vielleicht bin ich auch völlig falsch mit meinem Anliegen hier, da es über "normale" Umgangsprobleme weit hinaus geht und es doch so viele hier gibt, denen aus Nichtigkeiten der Umgang mit seinem kind versagt bleibt, ich wußte nur gerade nicht wohin mit dem ganzen und es ist schön, die Sichtweisen anderer dazu zu lesen, auch wenn ich sicher nicht die Situation so rüber bringen kann, wie sie ist, dazu gibt es zuviele Emotionen, die man nicht in worte fassen kann.



  • Es ist sehr anständig und sozial sich auch über den anderen ET Gedanken zu machen.
    ABER, dafür seid ihr nicht zuständig. Ihr habt genug damit zu tun, euch ums Kind zu kümmern...
    Der ET muss sich selbst kümmern, und nur dann kann das Erfolg haben.
    Ihr müsst allein das Kind in den Fokus rücken, das kostet Kraft und wird euch auch in Zukunft alle Kraft kosten....und ganz vielleicht sieht der ET dann auch ein, vielleicht was für sich zu machen....


    lg duechesse :strahlen


    PS: Ich kann die Suche nach dem RICHTIGEN WEG verstehen, aber den wird es nicht geben...leider...und es wird auch keinen geben, der Euch sagt, was Richtig oder Falsch ist, oder einen der GENAU den Weg schon gegangen ist....es wäre sooviel einfacher....aber ich bin sicher, ihr werdet alles mögliche in die Wege leiten um dem Kind zu helfen...

  • Also das mit dem richtigen Weg .... manchmal bleibt einem ja nichts anderes übrig als auszuprobieren, auch mit Kindern, also jetzt machen wir das mal ein halbes Jahr so und schauen und entscheiden nochmal neu. Es kann auch gut sein, sich für sich selber ein paar Stunden bei einem Therapeuten zu nehmen um mit der Hilflosigkeit zurecht zu kommen, die das Ganze auslöst und die dann vielleicht wieder negativ auf das Kind zurückschlägt.
    Weil das wichtigste ist, das ihr den sicheren Rahmen bietet und da kann man ja jede Hilfe gebrauchen :-)


    Ich kenne das ganze insoweit, als ich immer wieder mit Eltern zu tun habe, die selber große Bedürftigkeit ausstrahlen .....schwierig, wenn so jemand sich keine Hilfe suchen möchte .... und sich an sein Kind klammert ....
    Wichtig ist aber auch, nicht zu vergessen, das auch Grenzen setzten Kontakt ist

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Ich würde die Alternativen die du aufgelistet hast komplett runterstreichen , bis auf diejenigen die du/ihr wirklich beeinflussen könnt.Dazu gehört eben nicht das ihr die Regelmäßigkeit des Umgangs und den UET beeinflussen könnt.Dazu gehört auch nicht das jemand wirklich verhindern kann das eure Tochter durch Umgänge regelrecht getiggert wird. Und dann bleibt eben nicht mehr viel.Außer gar kein Umgang , nur durch euch begleiteter Umgang ( wobei das auch eher ein Versuch wäre der zu lasten des Kindes gehen kann ) und Telefonate nur selbst entgegennehmen.

  • das hört sich ja übel an.das arme kind.mit sowas klar zu kommen ist auch wohl gar nicht so einfach.vielleicht wäre es echt besser,den kontakt zu unterbinden,bis die situation geklärt ist.es heißt immer zum wohl des kindes.ist das so zum wohl des kindes???auch diese leeren versprechungen,damit kommen die kinder nicht klar und ich finde es von dem anderen elternteil unverantwortlich!

  • Einfach so Umgang u unterbinden ist falsch. In meinen Augen ist der einzig richtige Weg, es gerichtlich festlegen zu lassen:


    Klagt auf Umgangseinschränkung oder -ausschluß für KM. Wenn ihr JA und Therapeuten etc. hinter Euch habt, sollte dies ja letztlich zum Wohle des Kindes machbar und durchsetzbar sein.
    Und dann ist es auch gerichtlich geprüft erstmal abgesegnet.


    Unterbindet ihr jetzt Umgang, kann KM gut klagen und sogar noch argumentieren, dass deswegen keine Regelmäßigkeit in den Umgang kommt, weil ihr ihn nicht zulaßt. Wäre in meinen Augen ein Eigentor.