HARTZ IV / Sanktionen


  • Das Beispiel war ein junger Mann der 1x in der Woche (Mo-Fr) das zum Amt fahren zu viel war.


    Ich finde eher die andere Seite nicht nachvollziehbar. Ich denke nicht dass es für jemand zuviel ist, einmal die Woche zum JC zu fahren, es sei denn man kann es sich leisten. Es gab ja keine Info wie die Verbindungen sind. Ständige Autofahrten jede Woche bei der Entfernung kann sich ein H4 Empfänger schlicht einfach nicht leisten, da sollten die Kosten schon erstattet werden wenn es verlangt wird.
    Mich wundert was anderes. Man sagt ja ständig, die JC sind überfordert und die MA voll bis oben hin mit Arbeit.
    Jeder logisch denkender Mensch würde in dem Fall so eine Forderung für komplett sinnlos erklären, denn es ist wohl jedem klar, dass es den gleichen Effekt hat, wenn man die Bewerbungsliste von mir aus wöchentlich einfach rüberschickt.
    Persönliches Vorsprechen kostet vor allem Zeit für die SB.
    In einem Job versucht doch jeder seine Abläufe zu optimieren und sinnlose Zeitkiller zu eliminieren.
    Welchen Sinn hat dann wöchentliches Vorsprechen? Haben die SBS da nichts zu tun dass sie sich diese Beschaftigungszherapie ausdenken müssen, um ihrem Teamleiter zu zeigen, sie haben was zu tun? Das wäre für mich die einzige sinnvolle Erklärung für so eine sinnlose Maßnahme. Völlig abgesehen davon ob es dem LE zuzumuten ist.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Oder ein negativer Eindruck, der beim ersten Gespräch hinterlassen wurde, vielleicht?

    Okay, und angenommen es wäre auf einen negativen Eindruck zurück zu führen. Wer gibt dem Mitarbeiter die Befugnis den Hilfesuchenden aus einem persönlichen Eindruck heraus zu schikanieren?


    Wäre ich in so einer Situation, ich würde mich davon nicht beeindrucken lassen. Ich würde mich persönlich/schriftlich an den Teamleiter wenden, dann an den Geschäftsführer und wenn dies nichts hilft, auch vor Gericht ziehen.


    Die Zeit dazu, hätte ich ja wenn ich arbeitslos wäre... :party

  • elchen Sinn hat dann wöchentliches Vorsprechen? Haben die SBS da nichts zu tun dass sie sich diese Beschaftigungszherapie ausdenken müssen, um ihrem Teamleiter zu zeigen, sie haben was zu tun? Das wäre für mich die einzige sinnvolle Erklärung für so eine sinnlose Maßnahme. Völlig abgesehen davon ob es dem LE zuzumuten ist.


    Dieses Beispiel finde ich auch seltsam und nicht nachvollziehbar.
    Die sogenannten jungen Arbeitslosen (unter 25-jährige) sollen häufiger zu Beratungsgesprächen eingeladen werden, das hat aber weniger mit Schikane zu tun als damit dann auch wirklich engmaschig beraten zu können und ggf. auch kurzfristiger Hilfestellungen leisten zu können. In der Regel soll der Beratungsabstand ca. 1 Monat betragen.
    Das aber wöchentlich zu machen, halte ich auch für überzogen.


    Zumal bei wöchentlicher Pficht zur Vorsprache auch ein Anspruch auf Erstattung der Kosten besteht - es sei denn es gibt bei Euch sogenannte Sozialtickets, also verbilligte Monatskarten. Die gibt es hier für SGB II-Empfänger für knapp 30 Euro im Monat und das ist dann auch privat wie auch für alle Bewerbungsgespräche, Vorsprachen beim JC etc. nutzbar. Halte ich für eine gute Sache (wir wohnen aber hier ländlich und wenn einer bei mir einen Termin mit dem Pkw wahrnimmt, dann hat das meist den Grund, dass die Busverbindung nicht passt, da ist das auch logisch...).


    Allerdings ist die Schilderung auch sehr einseitig (sorry, aber Du hast es auch nur vom Hörensagen oder?) und ggf. auch coloriert/von Wut gegen das JC eingefärbt. Das kann ich aber von hier aus nicht beurteilen. Eine Klage gegen eine Sanktion aus dieser Eingliederungsvereinbarung hätte nach der bisherigen Schilderung und nach meiner Einschätzung sehr große Aussicht auf Erfolg. Was aber tatsächlich drin steht, kann ich natürlich nicht sagen.


    Ich sage ja auch weder, dass das System SGB II frei von Fehlern ist. Genauso ist es mit den Mitarbeitern. Es gibt hier gute und schlechte, empathische und frustrierte wie überall im Leben.


    In dem Thread ging es aber um die Sinnhaftigkeit von Sanktionen bei (in der Regel) Verweigerung gegen Arbeitsaufnahmen bzw. bei fehlendem Bemühen, eine Arbeitsstelle zu finden. Ich finde, das sollte man trennen von fehlerhaften Bescheiden wegen falscher Anwendung der Gesetze oder unfreundlichen Mitarbeitern.

  • Ich denke nicht dass es für jemand zuviel ist, einmal die Woche zum JC zu fahren, es sei denn man kann es sich leisten. Es gab ja keine Info wie die Verbindungen sind. Ständige Autofahrten jede Woche bei der Entfernung kann sich ein H4 Empfänger schlicht einfach nicht leisten, da sollten die Kosten schon erstattet werden wenn es verlangt wird.

    Genau 1x die Woche eine Strechlimu. Bus & Bahn ist Schikane.


    Welchen Sinn hat dann wöchentliches Vorsprechen?

    Vielleicht soll er kontrolliert werden. Vielleicht will sich jemand kümmern. Vielleicht soll er jede Woche ein paar Bewerbungen abgeben. Vielleicht hoffen die das es viel Bewerbungsgespräche stattfinden und der muss dann eh die Kostenübernahme vorher beantragen.


    Ehrlich 1x in der Woche. Ist doch cool. Kann man noch 6x in der Woche ausschlafen.

  • Hier mal der Beitrag über den gerade diskutiert wird:




  • Genau 1x die Woche eine Strechlimu. Bus & Bahn ist Schikane.


    Vielleicht soll er kontrolliert werden. Vielleicht will sich jemand kümmern. Vielleicht soll er jede Woche ein paar Bewerbungen abgeben. Vielleicht hoffen die das es viel Bewerbungsgespräche stattfinden und der muss dann eh die Kostenübernahme vorher beantragen.


    Ehrlich 1x in der Woche. Ist doch cool. Kann man noch 6x in der Woche ausschlafen.


    UPS wollte mich nicht bedanken sondern zitieren.
    Gerade Bus wäre zumutbar, da hat man eine Monatskarte. Man kann aber nicht verlangen dass man Geld für Benzin ausgibt falls es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt.
    Und wenn du richtig gelesen hast, ich finde für den LE ist es kein Problem, wieso nicht einmal die Woche vorbeikommen?
    Ich finde es seitens SB mehr als merkwürdig, denn das bedeutet ja, der SB dreht anscheinend den ganzen Tag Däumchen und hat nichts zu tun.
    Denn eine gängige Praxis ist es nicht, kann ich mir nicht vorstellen.

  • Gerade Bus wäre zumutbar, da hat man eine Monatskarte. Man kann aber nicht verlangen dass man Geld für Benzin ausgibt falls es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt.

    Wie kommst Du zur Arbeit? Bezahlt Dir jemand Benzin?


    Ich finde es seitens SB mehr als merkwürdig, denn das bedeutet ja, der SB dreht anscheinend den ganzen Tag Däumchen und hat nichts zu tun.
    Denn eine gängige Praxis ist es nicht, kann ich mir nicht vorstellen.

    Ich kann nur raten.
    Entweder wollen die Ihn besonders fördern. Macht ja auch Sinn. Ein junger Mann direkt nach der Ausbildung oder der Text ist nur ein Lippenbekenntnis (kann ja nicht bei jedem so sein).


    Ich glaube wenn ein Sachbearbeiter einen schikanieren will schickt er Ihm jeden 2 Tag ein Vorstellung zu irgend einem Arbeitsplatz.

  • Gerade Bus wäre zumutbar, da hat man eine Monatskarte.

    Oder auch nicht, muss man denn eine haben?



    Und wenn du richtig gelesen hast, ich finde für den LE ist es kein Problem, wieso nicht einmal die Woche vorbeikommen?

    Weil (wie Du es selbst schon geschrieben hast) es auch via Postweg ginge und es für den JC-Mitarbeiter nur noch mehr Arbeit macht.


    Welche Motivation liegt hinter einer derartigen Handlungsweise? Dies würde mich schon brennend interessieren.

  • Wie kommst Du zur Arbeit? Bezahlt Dir jemand Benzin?

    Das Benzin an sich bezahlt Dir keiner. Dein Chef könnte Dir eine Kilometer Pauschale bezahlen. Du kannst aber auch 30 Cent pro einfach gefahrenen Km in Deiner Steuererklärung geltend machen.


    Ich bekam für 2012 mit sämtlichen anderen Dingen die ich steuerlich absetzen kann fast 800 € erstattet.



    Edit:


    Freu mich schon auf meine nächste :D

  • Hallo Sarek,


    Zitat

    Ehrlich 1x in der Woche. Ist doch cool. Kann man noch 6x in der Woche ausschlafen.


    das ist doch wohl nicht dein Ernst, oder?


    Zitat

    Vielleicht soll er kontrolliert werden. Vielleicht will sich jemand kümmern. Vielleicht soll er jede Woche ein paar Bewerbungen abgeben. Vielleicht hoffen die das es viel Bewerbungsgespräche stattfinden und der muss dann eh die Kostenübernahme vorher beantragen.


    1x in der Woche ist totaler Blödsinn und dadurch werden auch Steuergelder verschwendet, denn die SB werden ja auch von Steuergelder bezahlt!


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

  • Hallo Sarek,


    Zitat

    Ich glaube wenn ein Sachbearbeiter einen schikanieren will schickt er Ihm jeden 2 Tag ein Vorstellung zu irgend einem Arbeitsplatz.


    Also jedenfalls hat der SB eines Freundes von mir, nicht einmal einen Passenden Job in seinen Rechner gefunden, in dem so genannten Beratungsgespräches. Du glaubst doch nicht im ernst das die SB ein Vorstellungsgespräch organisieren, oder?


    Ein Beratungsgespräch dauert ca. 30 Minuten und der SB kann im Grunde, nach einer Woche gar nix machen!


    Ich finde so eine Meinung sehr Arrogant, denn jeder kann durch Krankheit, durch Einsparungsmaßnahmen der Firma usw. unverschuldet in so eine Lage geraten! Man sollte auch nicht vergessen, wir werden alle nicht jünger und die Generation meines Sohnes wartet schon! Die Mehrzahl von uns sind ersetzbar durch jüngere und heutzutage hast du ja schon ein Problem, wenn du über 40 bist.


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

  • Also jedenfalls hat der SB eines Freundes von mir, nicht einmal einen Passenden Job in seinen Rechner gefunden, in dem so genannten Beratungsgespräches.

    Nö, aber bestimmt ein passenden Kurs, z.B. ein Bewerbungstraining... :lgh



    Du glaubst doch nicht im ernst das die SB ein Vorstellungsgespräch organisieren, oder?

    ... Die schauen genauso auf die Seite der Arbeitsagentur, wie jeder der zuhause vor seinem Rechner sitzt und nach einer Stelle im Internet sucht...



    Ich finde so eine Meinung sehr Arrogant, denn jeder kann durch Krankheit, durch Einsparungsmaßnahmen der Firma usw. unverschuldet in so eine Lage geraten! Man sollte auch nicht vergessen, wir werden alle nicht jünger und die Generation meines Sohnes wartet schon! Die Mehrzahl von uns sind ersetzbar durch jüngere und heutzutage hast du ja schon ein Problem, wenn du über 40 bist.

    :daumen

  • Hallo Pico,


    weist du was mich ankotzt, ich war mit ihm 10 Jahre lang in der Schule und er hat Maler gelernt und er hat auch den Abschluss gemacht! Er wurde zum ersten mal vor einem Jahr arbeitslos und findet keinen Job in Berlin, weil die Arbeitgeber immer nach einen Schein vom Jobcenter fragen, also bares Geld für sie!


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

  • Bei uns kostet das Diakonieticket knapp 54,- Euro für Leute die im Umland wohnen, ein Sozialticket in dem Sinne gibt es soweit ich weiß nicht. 25km Nachbarort klingt für mich jetzt nicht nach Stadtzone. Einzelfahrten sind um die 7,- Euro. Ich schätze je nachdem wo der junge Mann wohnt geht das was die EVS einräumt für die Fahrten zum JC drauf. Ich weiß noch das damals als ich aufschlagen mußte die Erstattungsgrenze knapp unter den 2 Einzelfahrten lag. Zufall oder nicht. Aber wenigstens musste ich nicht 1x die Woche da hin...

  • Erst mal: Einen schönen 3. Advent....

    Hallo Pico,


    weist du was mich ankotzt, ich war mit ihm 10 Jahre lang in der Schule und er hat Maler gelernt und er hat auch den Abschluss gemacht! Er wurde zum ersten mal vor einem Jahr arbeitslos und findet keinen Job in Berlin, weil die Arbeitgeber immer nach einen Schein vom Jobcenter fragen, also bares Geld für sie!


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

    Ja, so sieht die Realität aus. Leider....



    Bei uns kostet das Diakonieticket knapp 54,- Euro für Leute die im Umland wohnen, ein Sozialticket in dem Sinne gibt es soweit ich weiß nicht.

    Ich wusste nicht mal, dass es sowas wie ein "Diakonieticken" geschweige denn ein "Sozialticket" gibt. :hae:


    54,- empfinde ich für einen LE eindeutig zu viel.


    Der Regelsatz für einen Alleinstehenden (ich habe gerade mal im Internet regergiert) liegt z.Zt. bei 382,- (da steht aber was von Eckregelsatz, keine Ahnung was dies bedeutet) Auch habe ich keine Ahnung ob dies von Ort zu Ort unterschiedlich ist.


    Wenn man aber mal von den 382,- ausgeht und dann 54,- für ein Ticket "draufgeht" bleiben noch 328,- zum Leben übrig. Wobei man hier meist noch einen Mietanteil abziehen muss. Denn (zumindest in unserer Stadt) liegt die reale Miete + Nebenkosten höher, als die vom Amt bezahlte (Absicht?). Und von der Differenz (je nach dem was mit Abzug des Mietanteils übrig bleibt) soll dann ein LE sich ernäheren und weitere anfallende feste Kosten, wie z.B. Strom, Telefon, Internet etc. bezahlen.


    Nee echt, bin froh, dass ich auf das JC nicht mehr angewiesen bin.

  • A - für 3 Monate 10% Abzug vom Regelsatz. Macht gerade mal ca 30 Euro aus. Da lacht man doch drüber.
    Deshalb nehme ich an dass die Sanktionen in der Zukunft weiterhin verschärft werden.


    .


    Wenn das so ist, reicht das Verschärfen der Sanktionen nicht aus, dann ist auch der Regelsatz zu hoch.