Wieder arbeiten wenn Kind im Kiga ist

xxxblogy · 31. Juli 2013

Hallo ihr lieben,

ich bin seit Geburt Alleinerziehend und seitdem auch nicht mehr am arbeiten. Ich bekomme z.Z ALG2 und mein Kind wird im Oktober 3 Jahre und kommt nach den Ferien in den Kiga.
Die ganze Zeit schon suche ich selbst nach Arbeit, aber hier auf dem Lang ist es sehr schwer. Ein Auto habe ich nicht, die nächste Stadt ist 10km entfernt.

Wird mir das Jobcenter nun eine Arbeitsstelle vermitteln und wie muss ich da arbeiten?
Stimmt es das alleinerziehende Vollzeit arbeiten müssen?

Ich möchte ungern noch lange zu Hause sein, aber irgendwie habe ich etwas Angst davor, das das Jobcenter mich in irgendwelche Maßnahmen schicken will oder mir eine Stelle vermittelt, wo ich schlecht hin und zurückkomme. Und mir dann dadurch vielleicht das Geld gekürzt wird usw

:schwitz

Ich würde mich freuen, wenn mich jemand zu dem Thema etwas aufklären kann damit ich etwas mehr Durchblick habe

:thanks:

Wie gesagt, ich möchte arbeiten! Nur habe ich Angst das ich genau die Stelle dann nicht annehmen kann wegen schlechter Busverbindung oder sonstiges

Burinam · 9. August 2013

Hi,

Aaalso, hier läuft das so: Das Jobcenter wird dir eine gewisse Anzahl von Bewerbungen pro Monat aufzwingen wollen. Du bist verpflichtet dir eine Arbeit in der Zeit zu suchen, wo dein Kind betreut ist. Wegzeiten sind dabei einzurechnen.
Ist dein Kind also z.B. von 9-15 Uhr in der Kita wird erwartet, dass du z.B. von 10-14 Uhr arbeitest, wenn du eine Stunde Wegzeit pro Richtung hast.

Dass das Jobcenter dir eine Stelle vermittelt halte ich für unwahrscheinlich. Das klappt leider wirklich selten. Alelrdings kann es sein, dass du Vermittlungsvorschläge bekommst. Darauf müsstest du dich dann bewerben.

Da du kein Auto hast muss das Jobcenter Rücksicht auf deine Verehrsverbindungen nehmen. Vielleicht kannst du einfach mal den Busfahrplan o.Ä. kopieren und zum Gespräch mitnehmen.
Es hilft auch, wenn du dir sebst schon Gedanken gemacht hat, was du vielleicht arbeiten könntest. Eventuell kannst du dir auch einen Kurs oder eine Fortbildung suchen. Du bist ja schon eine Weile im Leistungsbezug, möglicherweise geht da was.
Und je nachdem, wann dein erster Termin ist, weise den Sachbearbeiter darauf hin, dass dein Kind im Kindergarten eine Eingewöhnugszeit hat. Ich weiss nicht, wie das bei euch läuft, hier werden dafür pauschal drei Wochen veranschlagt. In dieser Zeit wird die Anwesenheit des Kindes in der Kita langsam gesteigert, die Eltern bleiben immer weniger da. Es gibt Kinder, die sind nach einer Woche in Vollzeit da und es gibt andere, die brauchen vier Wochen und länger, bis sie den ganzen Tag bleiben.

Gibt es jemanden, den du zum Gespräch ins Jobcenter mitnehmen kannst?

purple · 9. August 2013

Für dich gelten, wie für alle Leistungsbezieher, die Zumutbarkeitsregeln nach dem §10, SGB II.

Zitat

§ 10 Zumutbarkeit
(1) Einer erwerbsfähigen leistungsberechtigten Person ist jede Arbeit zumutbar, es sei denn, dass

1.
sie zu der bestimmten Arbeit körperlich, geistig oder seelisch nicht in der Lage ist,
2.
die Ausübung der Arbeit die künftige Ausübung der bisherigen überwiegenden Arbeit wesentlich erschweren würde, weil die bisherige Tätigkeit besondere körperliche Anforderungen stellt,
3.
die Ausübung der Arbeit die Erziehung ihres Kindes oder des Kindes ihrer Partnerin oder ihres Partners gefährden würde; die Erziehung eines Kindes, das das dritte Lebensjahr vollendet hat, ist in der Regel nicht gefährdet, soweit die Betreuung in einer Tageseinrichtung oder in Tagespflege im Sinne der Vorschriften des Achten Buches oder auf sonstige Weise sichergestellt ist; die zuständigen kommunalen Träger sollen darauf hinwirken, dass erwerbsfähigen Erziehenden vorrangig ein Platz zur Tagesbetreuung des Kindes angeboten wird,
4.
die Ausübung der Arbeit mit der Pflege einer oder eines Angehörigen nicht vereinbar wäre und die Pflege nicht auf andere Weise sichergestellt werden kann,
5.
der Ausübung der Arbeit ein sonstiger wichtiger Grund entgegensteht.

(2) Eine Arbeit ist nicht allein deshalb unzumutbar, weil

1.
sie nicht einer früheren beruflichen Tätigkeit entspricht, für die die erwerbsfähige leistungsberechtigte Person ausgebildet ist oder die früher ausgeübt wurde,
2.
sie im Hinblick auf die Ausbildung der erwerbsfähigen leistungsberechtigten Person als geringerwertig anzusehen ist,
3.
der Beschäftigungsort vom Wohnort der erwerbsfähigen leistungsberechtigten Person weiter entfernt ist als ein früherer Beschäftigungs- oder Ausbildungsort,
4.
die Arbeitsbedingungen ungünstiger sind als bei den bisherigen Beschäftigungen der erwerbsfähigen leistungsberechtigten Person,
5.
sie mit der Beendigung einer Erwerbstätigkeit verbunden ist, es sei denn, es liegen begründete Anhaltspunkte vor, dass durch die bisherige Tätigkeit künftig die Hilfebedürftigkeit beendet werden kann.

(3) Die Absätze 1 und 2 gelten für die Teilnahme an Maßnahmen zur Eingliederung in Arbeit entsprechend.

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Sofern die Betreuung gesichert ist, spricht nicht gegen eine Vermittlung in Arbeit oder eine Maßnahme.

Lena_1977 · 9. August 2013

Zitat von xxxblogy

Die ganze Zeit schon suche ich selbst nach Arbeit

nach was suchste denn ?

Zitat von xxxblogy

Stimmt es das alleinerziehende Vollzeit arbeiten müssen?

nein, müssen sie nicht - es können auch 30 Stunden oder 20 reichen, wenn du damit aus dem Leistungsbezug bist

Zitat von xxxblogy

Wird mir das Jobcenter nun eine Arbeitsstelle vermitteln und wie muss ich da arbeiten?

passiert sehr selten - es braucht schon deine Eigeninitative - da kann niemand 24 Stunden für dich die Augen offen halten

Zitat von xxxblogy

Nur habe ich Angst das ich genau die Stelle dann nicht annehmen kann wegen schlechter Busverbindung

Also wenn du eine konkrekte Zusage hast - findet sich auch immer ein Weg ggfls. ein Umzug.

Zitat von xxxblogy

wo ich schlecht hin und zurückkomme

s.o.

Zitat von xxxblogy

Und mir dann dadurch vielleicht das Geld gekürzt wird usw

Ja, wenn du dich unwillig zeigst - kann das passieren

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