Nachteilsausgleich,Entwicklungsbericht,Förderplan und co., hat jemand Erfahrung

  • Hallo zusammen,


    es sind zwar noch Ferien aber mir grauts schon wieder vor der Schule...




    Kurz zu meiner Situation: Ich lebe mit Tochterkind (11) und Sohnemann (10) in Berlin. Söhnchen hatte in der Schule von Anfang an große Probleme. Ende des zweiten Schuljahres (für ihn war es bereits das 3.Jahr in der Schule) habe ich beim DRK ein psychologisches Gutachten machen lassen. Diagnose: LRS Störung, Impulskonntrollstörung, Konzentrationsstörung, Verdacht auf ADS (soll nochmal getestet werden),und noch son par schöne Sachen. Mit dem Gutachten habe ich dann beim JA eine Lerntherapie beantragt und in der Schule den Nachteilsausgleich.




    Jetzt zum Problem: Ich glaub langsam die Lehrer haben auch LRS oder sind taub.


    Es gab mehrere Gesprächstermine mit Klassenlehrer, Deutschlehrer, Schulsozialarbeiter, Erzieher (Ganztagsschule), Direktorin u.s.w.


    Als Nachteilsausgleich wurde die üblichen Sachen vereinbart: längere Bearbeitungszeit, das er mehr mündlich getestet wird, Deutsch nicht benotet wird u.s.w.


    Leider habe ich in dem ganzen Schuljahr nix von der Umsetzung diese Nachteilsausgleiches mitbekommen (Außer das Deutsch im Zeugnis nicht benotet wurde), Sohn sagt er hat nicht mehr Zeit bekommen u.s.w.


    Ich hab dann mal die Schulakte einsehen wollen und mir den Förderplan und die Entwicklungsberichte anschauen. Erst hieß es, ja klar können sie einsehen. Vier Wochen später hieß es dann wir brauche keinen Förderplan schreiben da Sohn keinen Anspruch auf sozialpädagogische Förderung hat also keine geistige Behinderung. Ich habe dann der Direktorin nochmal den Paragraphen der Schulordnung gezeigt in der steht das Kinder mit LRS sehr wohl einen Förderplan und regelmäßige Entwicklungberichte brauchen. Hat sie dann auch eingesehen nur leider war das Schuljahr um und im nächsten bekommen wir eine neue Direktorin..


    Ich fühl mich von der Schule überhaupt nicht ernst genommen.


    Auf der anderen Seite bekam ich ständig Mitteilungen von den Lehrern dass mein Sohn ständig stört, sich nicht konzentriert u.s.w. Das beste war die Nachricht unter der Deutscharbeit "....liest im Unterricht nicht laut vor" Da hab ich dann drunter geschrieben "....hat LRS und ich halte es für eine Demütigung in vor der Klasse lesen zu lassen". Die Antwort kam sehr schnell. Die Lehrerin meinte sie wollte mir lediglich mitteilen das sich mein Sohn nicht freiwillig zum vorlesen melden würde, sie würde niemanden zwingen laut vorzulesen. Na dann Danke für die Info....




    Das ist jetzt doch viel länger geworden als geplant, sorry, ich könnt wahrscheinlich schon ein Buch darüber schreiben.


    Kann jemand von euch mir einen Tip geben wie ich die Situation entschärfen und die beste Förderung für mein Kind und vielleicht auch noch eine bessere Kommunikation zu den Lehrern hinkriege?


    Bin für jeden Rat sehr dankbar.Ich hab mich ja schon fast nicht mehr getraut Söhnschen von der Schule abzuholen.




    Bald geht es in Schuljahr 4 und mir is jetzt schon schlecht.




    Schöne Grüße, May

  • Stell den Antrag auf Nachteilsausgleich schriftlich bei der Schulleitung, eine Kopie schickst du ans zuständige Schulamt, hier legst du eine Erklärung samt Bitte um Hilfe bei. Bestehe von Seiten der Schule auf eine schriftliche Zusage zum Nachteilsausgleich, damit du dich darauf berufen kannst.


    Des weiteren wäre ich vorsichtig mit den Aussagen des Sohnes, dass er keine längere Bearbeitungszeit etc. bekommen hätte. Kinder drehen es sich auch gern so, dass sie keinen Ärger bekommen.


    An der AD(H)S-Sache solltest du dran bleiben und zeitnah den zweiten Test durchführen lassen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Nur zum Verständnis.... Was ist aus der Abklärung bzgl. Dem ADS geworden?
    Ist ja, wenn ich richtig gelesen habe, auch schon ein Jahr her....?


    Die Diagnose war ja demnach nur vorläufig, oder?
    Sind begleitende Therapien gemacht worden, oder "nur" der Nachteilausgleich?

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Hallo,
    Danke für Eure Antworten.


    Die Diagnose LRS, Impulskontrollstöung und Konzentrationsschwäche ist fest. Die Psychologin meinte ADS ist eher unwahrscheinlich kann aber später falls integrative Lerntherapie und schulische Mittel nicht helfen nochmals überprüft werden.
    Der Antrag auf integrative Lerntherapie hängt leider auch beim JA bzw. Bei der Suche nach einem Therapieplatz.
    In der Zwischenzeit hat mein Sohn an einer temporären Lerngruppe teilgenommen die leider nicht sehr erfolgreich war.
    Den Antrag auf Nachteilsausgleich habe ich schriftlich gestellt, und auch ein handschriftliches Dokument von der Schule bekommen auf dem die Dinge stehen die er als Nachteilsasgleich bekommen soll.
    Das der Nachteilsausgleich praktisch nicht umgesetzt wird sehe ich auch an den Aussagen der Lehrer. Da wurde mir gesagt, wenn er mehr Zeit bräuchte würde er mehr bekommen, aber er ist eh immer mit als erstes fertig. Wenn ich mir dann die Arbeit angucke kann ich ganz genau erkennen das er nur die kurzen Fragen beantwortet hat, bei den längeren mit mehr Text hat er aufgegeben. Wenn ich ihm zu Hause dann die Frage vorlese, weiß er die Antwort meist sofort.
    Ich hab einfach das Gefühl das die Lehrer das ganze nicht ernst nehmen. Beim Schulfest wuschelte die Lehrerin durch die Haare meines Sohnes und meinte "du könntest in Mathe und Sachkunde 1stehen wenn du dich mehr konzentrieren würdest." So eine Aussage finde ich zum brechen. Sie weiß doch ganz genau das er sich konzentrieren würde wenn er könnte.
    Ich weiß nicht wie ich verhindere dass mein Sohn meine ganze Unzufriedenheit gegenüber der Schule mitbekommt. Denn wenn er merkt das die Lehrer und ich nicht auf der gleichen Seite stehen ist das nich gut. Er merkt ja jetzt schon wie ich den Lehrern ausweiche wenn ich ihn abhole und wie ungern ich zu Elternabenden gehe.
    Ich weiß ehrlich nicht mehr weiter... :frag

  • Es wäre vermutlich sehr hilfreich, wenn er einen Schulbegleiter bekäme, der zumindest in den Kernfächern dabei ist, um ihn zu motivieren, bis er es selber hinbekommt. Darauf würde ich verstärkt drängen und auf Lerntherapie, damit er sich ausdauernder zu konzentrieren lernt.

  • Meinst du wirklich, mehr Zeit würde ihm nützen, wenn er sich nicht konzentriert/konzentrieren kann und lange/schwierige Aufgaben meidet?


    Ich würde hier unbedingt therapeutisch ansetzen und zeitgleich die Lehrer bitten, bei Tests etc. dem Jungen mal über die Schulter zu schauen und ihn aufzufordern, auch vermiedene Aufgaben zu lösen. Du kannst allerdings nicht erwarten, dass sich die Lehrer nur noch um dein Kind kümmern, das ist nicht zu leisten.

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  • Was ist ein Schulbegleiter? Für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf gab es in der Klasse meiner Tochter einen extra Lehrer. Ich habe mit ihm über meinen Sohn gesprochen und er meinte da mein Sohn normal intelligent und nicht geistig behindert ist würde er solche Unterstützung nicht bekommen.


    Kaj Mein Sohn geht in eine Ganztagsschule die immer sehr betont das jedes Kind die Förderung bekommt die es braucht. In den Hauptfächern sind sehr oft mindestens zwei Erwachsenen im Unterricht. (Lehrer, Erzieher, Schulsozialarbeiter u.s.w.) Es wäre also durchaus möglich den Kindern mit LRS (mein Sohn ist nicht der einzige) die Fragen vorzulesen b.z.w. mit den Kindern zusammen zu lesen. Da es auch noch den angrenzenden Hortraum gibt könnte man die Kinder auch aus der lauten Klasse rausnehmen und dort ihre Arbeiten schreiben lassen. Mehr Zeit würde dann helfen wenn mein Sohn kurze Pausen machen könnte. Während des Unterrichts schicken ihn die Lehrer auch eine Runde ums Haus wenn er zu hibbelig wird, warum soll das bei Arbeiten nicht möglich sein. Das wurde alles so mit den Lehrern besprochen, deshalb verstehe ich nicht warum sie es nicht machen, bzw warum bei mir davon nix ankommt. Vielleicht verlange ich wirklich zuviel aber dann können mir die Lehrer doch sagen das sie das nicht leisten können.



    Mein Sohn ist ein sehr fröhlicher kreativer und sehr neugirieger Junge der wirklich lernen will aber mitlerweile nur noch zur Schule geht weil seine Freunde da sind. Bis jetzt ist er sozial gut eingebunden, hat viele Freunde mit denen er sich auch Nachmittags trifft. Aber er wird immer frustrierter und rastet immer häufiger und schneller aus, wird auch schon mal agressiv.Ich fürchte das er irgendwann zum Außenseiter wird.


    Schöne Grüße, May

  • Hast du den Lehrern schonmal den Vorschlag der getrennten Räume bei Arbeiten gemacht?


    Ich würde sie wirklich nochmal ansprechen, meine Sorgen deutlich machen und unbedingt signalisieren, dass ich natürlich zur Zusammenarbeit bereit bin, damit es dem Kind gut geht, denn nur das ist wichtig.


    Einen Schulbegleiter wird dein Sohn nicht bekommen, dafür ist er "zu gesund". Du kannst dich aber kundig machen, bei uns haben Eltern eine Begleitung für ihr Kind aus eigener Tasche gezahlt.

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  • Ja das wurde alles mit den Lehrern besprochen.
    Ich habe immer wieder um Gespräche mit den Lehrern gebeten. Es hat immer Wochen gedauert bis ich einen Termin hatte. Was die Lehrer ganz gerne machen ist mich abzufangen vor der Elternversammlung oder wenn ich mein Kind abhole. Das finde ich sehr anstrengend denn so zwischen Tür und Angel, wenn auch noch andere Kinder und/oder Eltern dabei sind möchte ich nicht über die Leistungen meines Sohnes reden.
    Gibt es eine Regel wie oft man um ein Elterngespräch bitten kann? Ich glaube im letzten Schuljahr gab es zwei nur mit den Lehrern, zwei mit der Rektorin, eins mit Lehrer, Rektorin, Erzieher und Schulsozialarbeiterin und meiner Familienhilfe. Das ist schon ziemlich viel oder...
    Es gab auch noch ein Gespräch mit meinem Sohn, Lehrerin,Erzieher, Schulsozialarbeiterin und mir. Das war von der Lehrerin und dem Erzieher ausgegangen, die wollten Sohni sagen was ihnen nicht gefällt und zusammen eine Lösung erarbeiten. Da ging es zum großen Teil um Ordnung: seinen Tisch aufraümen, nur Sachen für das Fach auf dem Tisch, kein Spielzeug auf dem Tisch, nur ein Stressball damit er seine finger beschäftigt u.s.w. Es wurde dann ausgemacht das mein Sohn einen laminierten Plan auf den Tisch bekommt wo die wichtigsten Regeln in Bild und Schrift draufstehen. Mein Sohn hat dann allen die Hand gegeben und dann ganze wie einen Vertrag akzeptiert. Er hat sich auch total ernsthaft dran gehalten, die erste Zeit. Nach vier Wochen hab ich dann mal nachgefragt wo der Plan bleibt. Das hatte die Lehrerin vergessen. Irgendwann hatte er dann tatsächlich einen Plan mit Klebeband auf dem Tisch, ohne Schutzfolie nur das blanke Papier. Der hat ganze zwei Tage dort geklebt....
    Das Gespräch hat mir wirklich gut. Es hat mir sehr gefallen wie die Lehrerin und der Erzieher mit meinem Kind umgegangen sind. Es wurden sechs Dinge festgelegt. mein Sohn hat sich an die vier die er machen sollte gehalten, Lehrer/Erzieher an ihre beiden leider nicht.
    Ich weiß nicht ob ein weiteres Gespräch was bringt, langsam glaube ich sie lassen mich einfach labern damit sie ihre Ruhe haben.

  • Du solltest dir die Sozialarbeiterin ins Boot holen. Außerdem würde ich mit den Lehrern festlegen, dass man sich monatlich oder alle 6 Wochen zu einem festen Termin trifft. Der kann lange vorher stehen, damit sich jeder darauf einstellen kann. Bei diesen Terminen bekommst du Feedback, was gut, was weniger gut gelaufen ist. So ein Termin sollte auch mit dem Kind stattfinden. Das Kind bekommt dabei immer auch eine Hausaufgabe, woran es in den nächsten 6 Wochen arbeiten muss (Konzentration, Ordnung etc.). Wichtig finde ich hierbei, dass nicht zu viele Lehrer involviert werden, sondern einer - am besten der Klassenlehrer - mit der Sozialarbeiterin Steuerung und Kontrolle übernimmt. Alle anderen geben nur jeweils Feedback über deinen Sohn.


    Sollte das nicht laufen bzw. von den Lehrern quasi boykottiert werden, wende dich an die Schulleitung. Vergiss aber bitte nicht, dass dies ein enormer zusätzlicher Aufwand für die Lehrer ist - zusätzlich zu ihrer sonstigen Arbeit.

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  • Genau solche regelmäßigen Gespräche würde ich mir wünschen. Nächste Woche geht hier die Schule wieder los ich werd mich erstmal mit der Schulsozialarbeiterin in Verbindung setzen. Meinst du ich sollte vielleicht noch ne Woche warten bevor ich wieder um ein Gespräch bitte?

  • Ich würde das gleich ansteuern und mit der guten Frau eine Strategie ausarbeiten. Dein Sohn braucht ja sofort klare Regeln.

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  • Das Problem ist, dass es in allen Bundesländern unterschiedliche Regelungen gibt. Daher ist es für jemanden aus z.B. NRW schwierig, dir Tipps in Berlin zu geben.


    In NRW müssen - soweit ich weiß - beispielsweise (theoretisch) Förderpläne geschrieben werden. Ein fest geschriebener Nachteilsausgleich etc. ist mir bisher nicht bekannt. Ich weiß darüber hinaus auch nicht, wie es in Berlin mit der Inklusion oder auch sonderpädagogischen Fördermaßnahmen aussieht. Auf jeden Fall ist es fair (und transparent!), wenn man Förderpläne und sonstige Maßnahmen auch regelmäßig überprüft und die Neuerungen dann mit den Eltern bespricht. Aber in großen Klassen mit entsprechend vielen Kindern, die eine besondere Förderung benötigen, ist das in der Tat schwierig.


    Ich würde dir den Tipp geben, zunächst einmal an der Lehrerin dranzubleiben. D.h. regelmäßig nachzufragen, Interesse zeigen, Aufmerksamkeit zu bekunden. Halte alles schriftlich fest, mach dir Notizen. Wenn du das Gefühl hast, du kommst an die Lehrerin nicht dran, würde ich einen Schritt weitergehen -> Schulleitung. In dem Fall hätte ich meine bis dahin angefertigten Aufzeichnungen parat!


    Erst wenn da nichts käme und / odere passierte, würde ich mich ans Schulamt wenden.

  • Ich hab mittlerweile rausgefunden das es sogar in den verschiedenen Bezirken hier in Berlin unterschiedliche Verfahren gibt.
    Der Nachteilsausgleich ist Sache der Schule und wird individuell mit Lehrern, Eltern und Schulleitung "ausgehandelt".
    Beim Schulamt war ich schon weil ich beim JA in Bezug auf die Lerntherapie nicht weiterkomme. Die Schulrätin war sehr ersaunt von der ganzen Geschichte und hat mir einen Verfahrensplan mitgegeben wie es eigentlich hätte laufen sollen: Schule stellt Antrag, Schulpsychologie prüft, JA genehmigt, Eltern suchen einen Therapieplatz. Das ist die Theorie.
    Unsere Praxis: Schule prüft auf Verdacht von mir, zweimal Hamburger Schreibprobe, Ergebnis "grenzwetig", Ich stelle Antrag beim JA auf Übername der Kosten für eine Lerntherapie, Schulpsychologie prüft, stellt Rechtschreibschwierigkeiten fest und ordnet Temporäre Lerngruppe an, Ich lasse eigenes Gutachten beim DRK machen mit dem oben genannten Ergebnis (LRS; Impulskonntrollstöung u.s.w.), erneuter Antag beim JA auf Lerntherapie, JA sagt durch Änderung der Vorschriften muss die Schule ab sofort diesen Antrag stellen, Schule stellt Antrag....warten,...nachfragen.....warten, JA will vor Genehmigung Kosten und Behandlungsplan vom Therapeuten (Hää, das hör ich zum ersten mal), Kontaktaufname mit dem einzigen Therapeuten der vom JA annerkannt und den es in erreichbarer Umgebung für uns gibt, Therapeut prüft, ohne das Gutachten oder das Kind auch nur gesehen zu haben...warten...nachfragen...warten....nachfragen, und dann letzte Woche ruft mich doch die SB vom JA ,die selbe die drei Jahre gamauert hat, an und fragt wie weit ich denn wäre.... :wand
    Drei Jahre Rennerei und kein Ende in Sicht.
    Aber ich weiß für wen ich das tue.

  • Vielen Dank,
    ein bischen Bammel hab ich noch davor das die SB von JA das ganze jetzt wieder rauszögert. Wenn ich den Kosten und Behandlungsplan habe muss sie ihn ja noch genehmigen. Ich hoffe das dauert nicht wieder ein halbes Jahr.

  • Ein Nachteilsausgleich ist für die Schule rechtlich nur bindend, wenn eine SHK Schulhilfekonferenz stattgefunden hat. Wenn es NUR GEsprächstermine waren, machen sie es oder nicht und es läuft unter Kulanz. In Berlin reicht grundsätzlich NICHT wie in anderen Bundesländern ine offizielle Diagnose, sondern idR braucht man einen Förderstatus - jedoch hast du insofern Recht, bei LRS ist im Schulgesetz festgeschrieben was zu erfolgen hat.


    Als für dich messbar habe ich einen Hinweis: empfehlenswert ist nicht MEHR ZEIT; sondern eine an die Zeit und dein Kind angepasst Aufgabenstellung, also WENIGER ARBEIT in gleicher Zeit. Das ist auch für das Kind besser, weil es nach außen für die MItschüler nicht so erkennbar ist.


    Ausserdem empfehle ich dir dich bei SCHULPSYCHOLIGISCHEN DIENST zu melden. Leider läuft ja immer alles durch tausend Ämter und man muss sich um jeden EInzelschritt selbst kümmern. Die Sychulpsychologische Lehrerin/Lehrer, der/die dann für dich zuständig ist, kann dir nicht nur deine Rechte und Möglichkeiten gut aufzeigen, sie nimmt auf Wunsch auch an den SHKs teil, was sehr hilfreich ist, denn diese Person ist eben idR auch Lehrer und weiß wie die ticken, was geht was nciht geht etc.


    Hier an diesem Punkt einen Schulbegleiter zu empfehlen ist - sry - Nonsens. Da würdest du unendlich viel Kraft und Zeit aufwenden und WENN du es schaffst die Grundlage zu schaffen (wobei dann brauchst du tatsächlich einen offiziellen Förderstatus) wirst du leider feststellen, dass es in Berlin kein Geld für minderschwere Fälle gibt und du keinen Schulbegleiter bekommen wirst.


    Habt ihr eine Zuweisung zum §35a SGB XIII? Dieser § macht aus deinem Kind sozialrechtlich ein geistig behindertes Kind, was dann widerum saubere Rechtsansprüche hat.


    In Berlin gibts es Schulen, die nach dem System PULS arbeiten. Google das mal, vielelicht gibts eine in deiner Nähe. Dort - ich kenn das von unserer Schule - gibt es Klassen für LRS-Kinder. Sie lernen inhatlich identischen Stoff aber auf anderen Wegen. Zu jedem Schuljahr kann das Kind dann in die Regelklasse zurück, wenn es soweit ist.



    Wenn du Fragen hast, helf ich gern weiter. Ich kenne mich mit den Verfahrensweisen in Berlin (und das ist tatsächlich in B komplizierter teilweise als anderswo) leider recht gut aus.

    :D


    EDIT: Nochwas zur SHK: die dort im Förderplan, der dann auch so heisst und von allen unterschrieben wird, festgelegten ZIELE, sollen eben das sein. Es sollen zB Nachteilsausgleiche festgelegt werden und es soll festgelegt werden, WAS GENAU der messbaren Erfolg sein soll. Beispielsweise eine bestimmte Fehlerquote in Diktaten etc. So eine SHK muss dann natürlich auch regelmäßig erfolgen, damit die Erreichung der ZIele überprüft werden kann. Ich hatte auch schon Lehrer, die dnan behauptet haben "ich hab dies und das" und ich wusste es ist anders. Dann muss man dringend den Mund auf machen. Ich hole mir da an den Tisch was geht und sage laut und deutlich: Frau XY, das entspricht nicht der Wahrheit oder wie sie es zu einem Kind sagen würden: Sie lügen. Punkt. Ich erwarte xy. Erfolgt dies nicht (sie unterschreibt ja oder sie muss sagen, dass sie es nciht leisten kann) wende ich mich an den Bezirksausschuss der Eltern, gehe damit zur BVV, melde beim Schulamt etc. damit kann man auch ganz gut Druck machen. Zurückhaltung bringt meiner Meinung nach bei sowas nichts, aber auch gar nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Lorelei ()

  • Hallo, wollte mal kurz über den neuesten Stand berichten.
    Der Lerntherapeut hat mitlerweile den Kosten und Behandlungsplan ans JA geschickt. Wir hoffen jetzt das die Therapie nach den Herbstferien starten kann.
    Der Termin in der Schule hat auch stattgefunden: Lehrer sind im Moment sehr zufrieden mit Sohnis Verhalten. Er hat jetzt einen richtigen Förderplan und es wird halbjährliche Entwicklungsberichte geben (Allerdings warte ich jetzt auch schon wieder seit zwei Wochen auf eine Kopie des Förderplanes und des Protokoll zu dem Gespräch).
    Sohni bekommt jetzt einmal die Woche Unterstützung von der LRS Lehrkraft,außerdem verstärkt eine Lesepatin an die Seite.
    Was in den letzten Wochen ganz toll funktioniert hat ist die Kommunikation zwischen den Lehrern und mir. Jetzt steht fast täglich eine Nachricht im Hausaufgabenheft, z.B. welche zusätzlichen Aufgaben er bekommen hat, wo er noch mehr üben sollte. u.s.w. Es stand auch drin das er bei der Deutscharbeit die Lesepatin zur Seite hatte er sich aber größtenteils die Sätze selbst erlesen hat.
    Also im Moment ist alles gut, ich hoffe das hällt an...


    Ach ja: bei uns hießen die Termine immer Schulhilfekonferenzen