Wechselmodell mit Baby?

  • Und da bin ich was meine Person angeht auch sehr froh drüber.


    Das glaube ich Dir und mir gehts auch so. Ich bin sehr froh darüber, dass ich meine Eltern zusammen hatte, ich kann mich auch noch dran erinnern, dass ich immer, wenn sie Streit hatten, Angst hatte, sie würden sich scheiden lassen. Ich bin sehr behütet aufgewachsen und es ist was aus mir geworden. Einige meiner Freunde sind nicht annähernd so behütet aufgewachsen, und siehe da, auch aus ihnen ist etwas geworden. Und wenn man sie heute fragt, sagen sie, sie sind froh, dass sie so erzogen wurden, wie sie es wurden.


    Was ich damit sagen möchte ist, es kommt doch nur darauf an, wie wir unsere Entscheidungen rüberbringen. Ob wir zu 100% überzeugt sind, von dem was wir tun und entscheiden und dahinterstehen. Ich kann das Wechselmodell nicht überzeugend leben und dem Kinder Sicherheit vermitteln, wenn ich dauernd drüber nachdenke, was es dem Kind schaden würde. Viel mehr sollte ich mir doch vor Augen halten, was das Kind dabei gewinnt.


    So behütet aufzuwachsen, wie ich es erlebt habe, hat beileibe auch nicht nur positive Auswirkungen. Und trotzdem finde ich es gut, weil meine Eltern immer dahintergestanden haben und sich sicher waren, das Beste für mich zu tun. Sie habens einfach getan ohne zu überlegen und waren überzeugt davon. Und genau so ist es bei mir auch angekommen.


    Wir haben doch alle den einen oder anderen an der Klatsche und wir können, müssen aber nicht alles auf die Art der Erziehung zurückführen :frag

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Und da bin ich was meine Person angeht auch sehr froh drüber.


    ich bin auch nicht im Wechselmodell aufgewachsen, sondern nur mit meiner Mutter und meiner Schwester.
    Meinen Vater habe ich in nicht regelmäßigen Abständen gesehen und ich kann sagen das ich darüber immer traurig war!
    ich glaube ein Wecheselmodell hätte ich dem gegenüber vorgezogen - sicherlich wäre mir eine ganz klassische Variante (wenn sie denn aufrichtig und ehrlich wäre) am liebsten gewesen.

  • Ich bin in so einer Art Wechselmodell aufgewachsen und kann sagen: Ich bin behütet aufgewachsen, hätte jederzeit zu Mutter gehen können. Es waren ja nur 5 min Fussweg, aber: Ich fand es mit fortschreitendem Alter TIERISCH nervig ;)
    Besonders in der Pupertät habe ich mich sehr von meiner Mutter entfernt und habe mit 12 irgendwann beschlossen mein Lager komplett bei meiner Oma aufzuschlagen.


    Ständig war das Hab und Gut vertreut. Egal in welcher Wohnung man war, es fehlte natürlich immer das, was eben gerade in der anderen Wohnung war.


    Ich denke, es ist eine Typ-Frage. Ich übernachte heute noch gar nicht gerne in fremden Wohnungen. Am liebsten ist mir mein Zuhause :love Das verstehen manche auch nicht, z. B. der Kindesvater meines Ungeborenen. Er möchte mich ständig überreden, bei ihm zu schlafen. Ich möchte aber nicht.


    Einfach aus dieser Erfahrung heraus, würde ich sagen, dass man das eben nicht pauschal beantworten kann. Austesten und seinen Weg finden.


    Für mich wäre das Wechselmodell mit meinen Kindern nichts, aber da spielen auch noch andere Faktoren rein, wieso es aus meiner Sicht gar nicht geht. Z.B. wohnen Kindesvater und ich auch ca. eine Stunde auseinander. Da ist die Situation der TE natürlich viel günstiger gelegen, dass sie gerade mal 5min auseinander wohnen.


    So wie es sich liest, leben doch alle im Fall der TE mit dem Wechselmodell sehr gut. Warum es dann aufgeben? Allerdings kann ich auch die Problematik verstehen, dass man nicht gerne alle 4 Tage seinen Ex-Partner sehen möchte, für den vielleicht auch noch Gefühle da sind. Würde denn explizit etwas dagegen sprechen, wenn man das etwas ausweitet und sich vielleicht auf einen Wochen-Rhytmus einigt?

  • Kinder brauchen feste Regeln und einen festen Tagesablauf.

    Dann dürften sie auch nicht in den Kindergarten oder in die Schule.


    Wir machen Wechslmodell seit Tochter 1 1/2 war - jetzt ist sie 8 1/2.
    Probleme damit haben meist nur die Erwachsenen dabei - besonders die, die es nie ausprobiert haben.
    Ganze Wochen erscheinen mir in dem Alter aber zu lang - wie wäre es mit je 4 Tagen?


    :strahlen

  • Das stimmt so nicht ganz: In der Altersklasse 1-3 gibt's in den meissten Kitas ( jedenfalls bei uns ) einen festen Ablauf, geregelte Zeiten; feste Räume, Erzieher , selbst Plätze am Tisch mit Foto.


    Erst in den Elementargruppen ab 3 ändert sich das.

  • Tüftels:


    :blume


    Ich stimme äußerst selten einfach nur zu, aber die Bedankenfunktion war mir für deinen Beitrag einfach zu wenig.
    Dem kann ich nichts mehr zufügen. :daumen


    Volker

  • In weniger ideologisch und kulturell geprägten Gegenden wachsen Kinder ganz selbstverständlich in Familiengruppen oder gleich in einem Stamm auf. Natürlich sind die Eltern Bezugspersonen, aber bei Weitem nicht so isoliert wie das bei uns üblich ist. Die Idee, das Beste für ein Kind müsse es sein, so wenig wie möglich irgendwelcher Dynamik ausgesetzt zu werden ist tatsächlich ein großflächiges Sozialexperiment, das uns just zu den heutigen Scheidungsraten (Bindungsproblematik) und einigen Phänomenen mehr gebracht hat.


    Dieses Argument wird sowohl von den Bindungstheroretikern als auch von den das Kind so früh wie möglich in den Hort- Befürwortern immer wieder ignoriert. Eine fest Gruppe, in der sich Kinder immer bewegen, wäre das Ideal. Wobei dies in Deutschland nicht realisierbar ist.


    Und wieso ein Kind ernsten Schaden nehmen sollte, wenn es zwei Lebensmittelpunkte hat, konnte bis heute niemand schlüssig erklären. An faktisch nachweisbaren Erhebungen fehlt es, denn das Wechselmodell ist noch zu jung um erwachsene "Wechsler" in Masse fragen zu können, wie sie sich entwickelt haben. Jetzt sind also aktuell genau die Pädagogen und Experten, die Jahrelang die alten Regelungen erwirkt, entwickelt und teils formuliert haben in der Situation, gefragt zu werden, ob sie sich eventuell so massiv geirrt haben könnten, dass Generationen von Kindern vermutlich hochschädlichen Lebensumständen ausgesetzt waren und das ohne Not. Was soll die da jetzt sagen? Ja, ich habe vermutlich tausende Leben nachhaltig beschädigt, aber Fehler macht ja jeder?


    Auch hier stimme ich dir voll zu. Wieso sollten Kinder grundsätzlich hauptsächlich von einer Person, meistens die Mutter, alleine erzogen werden. Mir ist keine Untersuchung bekannt, die darauf hindeutet, dass die Alternativen nicht mindestens genau so gut sind.


    Das Wechselmodell wird in Deutschland so massiv verteufelt, weil damit gleich mehrere ideologische Bilde stark angegriffen werden. Wenn Wechselmodelle funktionieren, dann muss das bedeuten, dass Väter gleichwertige Elternteile zu den Müttern sind - eine in Deutschland nicht anerkannte Argumentation. Wenn Wechselmodelle funktionieren, dann bedeutet das, dass mittelfristig das gesamte Kindschaftsrecht samt Unterhaltsrecht reformiert werden muss. Keine angenehme Vorstellung. Wenn Wechselmodelle funktionieren, dann fällt praktisch die gesamte "Industrie" rund um das Alleinerziehen in sich zusammen. Das bedeutet nicht nur finanzielle Verluste sondern auch massive gesellschaftliche Veränderungen, die großen Interessensvertretungen alles andere als recht sein dürften.


    Väter sind eventuell gleichwertige Elternteile???...Ih das ist ja schon fast ketzerisch.


    Der Schaden, den ein Kind nimmt, das einen Elternteil einbüßt (und alle 14 Tage sehen IST de facto Einbüßen), ist erheblich größer als der Schaden, der durch ein Wechselmodell entstehen kann. Und da gehe ich von nicht sehr gut kommunizierenden Eltern aus. Wenn sich nun die Eltern auch noch verstehen, gibt es einfach keinen vernünftigen, wissenschaftlich haltbaren Ansatz, ein Wechselmodell abzulehnen außer einigen sehr lauten Protesten theoretischer Natur von eben den Menschen, die zumeist selbst die Finger in den alten Regelungen hatten.


    Auch hier legst du den Finger in die Wunde. Den Schaden, der in Deutschland dadurch erzeugt wird wird permanent unterschätzt.


    Ich lebe selbst im Wechselmodell. Unser Sohn hat mit dem Modell selber üherhaupt keine Schwierigkeiten. Die Ausgestaltung der Übergaben etc. sind problembehafteter als alles andere. Das wiederum unseren Sohn wurscht. Er möchte einfach nur wissen, wann er wo ist, wahrscheinlich um sich darauf einstellen zu können.


    Gruß Roland

  • Wechselmodel seit fast 10 Jahren, seit Sohn 2 Jahre alt ist.


    Nie Probleme. Fröhliches, sozial gut entwickeltes Kind. Ausgeglichene gute Eltern, keine finaziellen Streitigkeiten, da gegenseitig kein Unterhalt.


    Unser Sohn pendelt von Anfang an zwischen uns, völlig ohne Rhythmus, so wie es bei uns allen passt und wie er Lust dazu hat.


    Heute ist er 11 und entscheidet größtensteils selbst, wo er sich aufhält. Wir richten uns danach. Wenn ich z.B weiß, dass Kind nach der Schule zu Papa geht, dann arbeite ich auch schonmal länger usw.


    Er kann das heute auch sehr gut kommunizieren und jedes Angebot auf ein Lebensmittelpunkt, schließt er kategorisch aus, da es bedeuten würde, dass er auf den jeweils anderen verzichten müßte.


    Probleme der organisatorischen Art gibt es, ja. So ist die Krankenkassenkarte immer dort, wo das Kind gerade nicht ist. Alles Mögliche geht im Nirwana zwischen 2 Haushalten verloren. Wir lachen da sehr oft drüber. Was sind wir schon hin und hergefahren deswegen.


    Vieles wird der Einfachheit halber doppelt angeschafft, eben damit er so wenig wie möglich rumschleppen muß. Pendeln ist also organisatorisch einfach, Tasche muß eigentlich nie gepackt werden.



    Unser Kind profitiert von 2 Welten, da es verschiedenen Einflüssen unterliegt. Hier ist es so, dort ist es so.
    Er ist auch ein strukturiertes Kind, in der Schule klappt es super, er ist ruhig und ausgeglichen.



    Der Papa hat dem Kind von Baby an immer nur gut getan, er hat ihm Liebe gegeben, Sicherheit, ein Zuhause, Wärme, Zuversicht und Gewissheit, dass er immer da ist.
    DAS finde ich, macht alle möglichen Nachteile wett. Für mich ist dies nicht aufzuwiegen mit Lebensmittelpunkt, Regelmäßigkeit usw.


    Auf offizielle Empfehlungen gebe ich gar nix. Es wird in Deutschland so gut wie nicht praktiziert und woher will man dann die Gewissheit nehmen, dass es schadet und dass das andere Modell besser ist? Nein, solange das nur Vermutungen sind, halte ich das erstmal für das, was es ist: Vermutungen.


    Wir rechnen damit, dass er sich in der Pubertät, wenn er auf uns Beide nicht so recht Lust hat, auf einer Seite mehr aufhält. Das werden wir so respektieren. Und zwar so, wie er es entscheidet.


    "Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege. Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut" (Laotse)

  • Würden die Eltern wechseln, müssten die sich mindestens eine Wohnung teilen. Wohin also mit den persönlichen Sachen? Jeder bräuchte dann noch eine zusätzliche Wohnung, was nicht nur zusätzliche Kosten verursachen würde, sondern die Kinderwohnung auch zu einer Art Ferienwohnung machen würde, ohne jegliche Persönlichkeit.


    Außerdem stell ich mir grad vor, was es dem Kind vermitteln könnte, wenn es ständig in einer Wohnung residiert, während die Eltern abwechselnd zu Besuch kommen? :schiel Da wechselt es doch lieber zwischen verschiedenen Haushalten, kommt in den Genuss vielfältiger Erziehungsmethoden und lernt, dass verschiedenen Menschen verschiedene Dinge wichtig sind.


    Hallo,


    ich habe dieses Nestmodell ein halbes Jahr praktiziert. Es ist anstrengend, verdammt anstrengend.
    Es führte dazu, dass ich morgens aufpassen mußte mir nicht die Haare mit dem Shampoo vom Next zu waschen, aber dass ist vielleicht ein anderes Thema. Empfehlen kann ich dieses Modell nicht mehr.
    Roland

  • Dann dürften sie auch nicht in den Kindergarten oder in die Schule.


    Wir machen Wechslmodell seit Tochter 1 1/2 war - jetzt ist sie 8 1/2.
    Probleme damit haben meist nur die Erwachsenen dabei - besonders die, die es nie ausprobiert haben.
    Ganze Wochen erscheinen mir in dem Alter aber zu lang - wie wäre es mit je 4 Tagen?


    :strahlen


    Unser Kindergarten und alle anderen die ich kenne, haben einen festen Tagesablauf und feste Regeln.
    Das wäre also für mich kein Argument für oder gegen ein Wechselmodell.



    Mal so als Ergänzung:


    http://www.familienrecht-muenc…dell-kann-inder-belasten/



    Arthur Dent: Wow, das Nestmodell habt ihr gehabt :respekt

  • Es mag sein dass es wirklich aufs Kind ankommt. Es gibt bestimmt Kinder die das Wechselmodell gut vertragen und es gibt bestimmt welche die das sogar mögen. Das kann man aber erst wissen wenn sie größer sind und selbst sprechen und alles erklären können.
    Babys können es nicht.
    Für mein Kind wäre es definitiv nichts, er ist schon aufgewühlt und kommt nicht zu Ruhe wenn er irgendwo zu Besuch ist. Was aber ganz anders ist wenn Besuch mal hier ist und er bei sich zu Hause. Man sieht ihm richtig an dass er sich hier wohler als sonst irgendwo fühlt. Würde man ihn rumreichen, würde ich bestimmt bald zum Neurologen mit ihm gehen müssen.
    Ich kenne einige die das Wechselmodell praktizieren und immer erzählen wie toll es funktioniert. Im Vordergrund stehen aber immer sie und ihre persönlichen Interessen. Entweder weil beide darauf beharren, die gleiche Zeit mit dem Kind verbringen zu wollen oder weil beide einfach auch ein paar Tage frei vom Kind haben wollen und das regelmäßig.
    Will jetzt aber nicht abstreiten dass es bestimmt Paare gibt die dabei in erster Linie an das Kind denken.

  • Es wurde das Argument genannt, ein Wechselmodell stehe festen Abläufen entgegen und das schade dem Kind dann...


    Ein Kind U6 bewegt sich per Gesetz(!) in mindestens 2 völlig unterschiedlichen Systemen, nämlich zu Hause und im Hort/Kita/Kindergarten. Je nach Betreuungsangebot schon auch mal gerne 30 - 40 Std. wöchentlich im "Fremdsystem". Von durch Kitas beschädigte Kinder weiß ich in dem Kontext nichts.


    Ein Kind ab 6 bewegt sich im System Familie plus System Schule. Wenn jetzt noch die Mutter zwei Nachmittage in der Woche arbeiten geht und das Kind dann bei der Oma ist, sind es schon 3 Systeme. Das schade scheinbar nicht.


    Überhaupt wird das Argument scheinbar nur relevant, wenn es darum geht, dass das Kind zwischen Vater und Mutter wechseln soll. Eine Oma, die ein Kind 8h am Tag betreut ist davon offenbar ausgenommen. Da werden auch keine Pläne veranschlagt, die ein monatelanges Eingewöhnen voraussetzen, damit das Kind schadfrei 8 Stunden am Stück bei der Oma sein kann. Und ich weiß auch von keinen verheirateten Eltern, die vor den Khadi gezogen worden wären, weil sie ihrem Kind durch >3 Umzüge in einem Jahr einen Entwicklungsschaden verpasst hätten.


    Die Rede ist von steten, regelmäßigen Wechseln, so wie das Kind sie von Klein auf aus Kita und Schule kennt, plus, es erhält dadurch die Möglichkeit, trotz Trennung der Eltern mit beiden als gleichwertige Hauptbezugspersonen aufzuwachsen. Mehr noch. Sämtliche typischen familiären Drucksituationen dürften für das Kind deutlich gemildert auftreten, weil es immer wieder "Urlaub" von der jeweiligen Teilfamilie nehmen kann.


    Da werden Kinder in 17 verschiedene Förder- und Entwicklungsgruppen bugsiert neben Kita oder Schule, weil sie das fördern soll und dann ist dieselbe Vielfalt an Eindrücken und Lernpotentialen plötzlich schädlich, wenn ein Elternteil involviert ist? Das ist doch grotesk.


    Und ich kaufe es nicht. So wenig sich Kinder einen riesen Schädel darum machen, zu wem man "Papa" und "Mama" sagen darf, ohne irgendwelche beteiligten Erwachsenen in eine Sinnkrise zu stürzen, so wenig machen die sich einen Schädel darum, dass bei Papa andere Regeln gelten als bei Mama. Die leben das einfach. So lange Papa und Mama ihre Zeiten nicht darauf verwenden, dem Kind die Zeit mit dem anderen Elternteil madig zu reden, leben die das imho einfach. Das große Problem machen die beteiligten Erwachsenen draus. Und da geht es ebenso wenig wie bei der "zu wem das Kind Mama sagen darf"-Debatte darum, was dem Kind schaden könnte, sondern vielmehr darum, welche Bedrohung es darstellt, wenn plötzlich das ABR regelmäßig ein sehr bewegliches Gut würde.


    Denn Wechselmodell als Standard bedeutet auch, dass bei belegter Bindungsintoleranz ganz fix wieder eine Residenz geschaffen wäre - beim bildungstoleranten Elternteil. Momentan kann ein BET es einfach auseskalieren. Hochstrittigkeit erzeugen, Konstruktives blockieren, warten, bis das Kindeswohl bedroht ist und ein Richter gar keine andere Wahl hat, als den UET, der sich absolut nichts hat zu Schulden kommen lassen, durch Umgangsausschluss o.ä. aus dem Konflikt zu zwingen. Das wäre schlagartig vorbei. Wenn das Kind jederzeit bei beiden leben könnte, würde das auch meinen, dass ein Richter in derselbe Situation schlicht dem vernünftigeren Elternteil das alleinige ABR übertragen könnte.


    Wäre das heute schon so, würden garantiert die hochstrittigen Trennungen deutlich zurückgehen, weil derselbe Effekt in Fläche auftreten würde wie ihn die Cochemer Praxis produziert.


    Und in 5 Jahren wären 60% Arbeitsstellen die Regel, weil die Arbeitswelt sich nicht mehr darauf verlassen könnte, dass Frauen mit 30+ ausfallen weil schwanger und Männer ab 30+ das durch 60h/Wochen kompensieren, weil sie wahlweise eine Familie zu versorgen oder einen Unterhaltstitel zu bedienen haben. Das wäre dann ein erhebliches Stück Arbeit an der Gleichberechtigung der Frau (trotz Gebärfähigkeit) in der Arbeitswelt.



    Gruß,
    Tüftels

  • Dann gäbe es sicher weniger TRennungen. Aber auch, weil sich viele dann gar nicht erst trennen würden, oder erst dann, wenn es gar nicht anders geht.

  • Will jetzt aber nicht abstreiten dass es bestimmt Paare gibt die dabei in erster Linie an das Kind denken.


    Und Eltern, die das Residenzmodell betreiben, denken immer an das Kind ? Und dass es im Sinne eines Kindes ist, wenn es seinen Vater nur alle 2 Wochen sieht?


    Ich denke, das kann man nicht am Modell festmachen, sondern eher an den Eltern und es kann bei beiden Modellen vorkommen, dass Eltern "egoistisch" denken.


    Ich gebe auch gerne zu, dass ich es genieße, wenn mein Sohn bei seinem Vater ist. Ich habe dadurch viele Freiräume.
    Er ist ja nicht bei einem Monster oder irgendwo gefangen, er verbringt gute Zeit in Abrahams Schoß. Daher kann ich die Zeit genauso gut klasse finden.


    Jedenfalls bin ich trotz Kind und viel Arbeit sehr entspannt, nicht überfordert, nicht doppelt und dreifach belastet. Und das ist etwas Gutes für mich.


    "Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege. Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut" (Laotse)


  • Hallo,
    dem kann ich nur zustimmen.
    Gruß Roland

  • :thanks: Tüftels.


    Wir hatten und haben zwar kein Wechselmodell (da zu große Entfernung), aber wir haben immer miteinander abgesprochen, wie oft und wie lange wir die Umgänge gestalten und wenn wir uns für eine Änderung entschieden hatten, haben wir einen Zeitraum festgelegt, nach dem wir auf Mini schauen und beurteilen, ob es ihm gut tut oder nicht.
    Weil, egal, was wir jetzt entscheiden oder verändern, es ist nicht in Stein gemeißelt. Mini entwickelt sich und somit auch seine Bedürfnisse oder Befindlichkeiten.

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • Nach der Tabelle von Jan Piet de Man, Institut Européen pour l'Intérêt de l'Enfant
    Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigen klar
    und eindeutig die bisherigen Erkenntnisse zu den langfristig deutlich
    zu bevorzugenden paritätischen Betreuungs-Modellen, demnach wäre es in eurem Fall, so dass 3 mal pro Woche je 5 Stunden und 24 am Wochende mit dem Vater dem Kind gewährt sein sollten.

    Einmal editiert, zuletzt von Vater2013 ()

  • Nach der Tabelle von Jan Piet de Man, Institut Européen pour l'Intérêt de l'Enfant
    Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigen klar
    und eindeutig die bisherigen Erkenntnisse zu den langfristig deutlich
    zu bevorzugenden paritätischen Betreuungs-Modellen, demnach wäre es in eurem Fall, so dass 3 mal pro Woche je 5 Stunden und 24 am Wochende mit dem Vater dem Kind gewährt sein sollten.


    Was ist denn das für eine "Tabelle" gibt es da einen Link zu....??