Schalter umlegen?

  • Hallo alle miteinander,


    ich weiß nicht mehr weiter mit meiner Last...und ja, es ist meine Last und ich komme nicht raus.


    Ich bin seit 1,5 Jahren in einer Beziehung. Ihr werdet lachen, es entwickelt sich zu meiner längsten Beziehung.
    Ich und auch viele andere halten uns für ein gutes Paar. Er liebt meine Tochter, lebt als Vater auf und sie liebt ihn über alles - er ist ihr Papa!
    Wir sind letzten Herbst zusammen gezogen. Ich habe dafür einige Einbußen in Kauf genommen. Wir sind in seine Stadt gezogen. Neben dem Verlust unserer gewohnten Umgebung und der sozialen Kontakte, habe ich einen Arbeitsweg von 1,5 std/Tag, wenn es gut läuft, auf mich genommen. Ich arbeite 35std


    Wir haben uns gut eingelebt. Im Endeffekt tut mir und meinem Kind das ländlichere und ruhigere Leben nach den ganzen Turbulenzen gut. Trotzdem komm ich an meine Grenzen. Gerade, als Entspannung in Sicht war, bin ich weggezogen und damit ist unser Leben wieder durchgetaktet. Es schlaucht mich unheimlich.
    Obendrauf kommt, dass ich es einfach nicht schaffe, zu entspannen. Mich einfach in diese Beziehung fallen zu lassen. Zu Vertrauen, dass er es gut mit uns meint und gut mit uns umgeht. Ich vertraue ihm schon und er hat wirklich eine gute Art mit mir umzugehen. Zumal ich wirklich nicht einfach bin.
    Ich trage ein RIESEN Päckchen Vergangenheit mit mir rum und obwohl ich am liebsten drauf sch**ßen würde, holt es mich in meiner Art ein. Ich belaste damit die Beziehung und habe das Gefühl allmählich gefährde ich sie.
    Ich komme schon aus einer AE-Familie mit einer absolut dreckigen Scheidung. Der Hass beider dauert bis heute an und wir stecken nach wie vor dazwischen. Das hat im Prinzip mein ganzes Leben geprägt. Über 30 jahren (er-)lebe ich diese negative Einstellung.
    Mein Glaube und mein Vertrauen an das gute Menschen hat mit dem KV meines Kindes nen totalen Katsch weg.


    Ich weiß nicht mehr weiter...wie ich mich ruhig bekomme und mich z.B. nicht andauernd über Kleinigkeiten aufrege, bloß damit keine Nähe entsteht. Ich habe riesige Angst davor. Aber ich möchte es lernen oder es gut machen bei mir.
    Ich habe das Gefühl, dass ich eine Last bin und zu negativ für die Menschheit. Das geht soweit, dass ich das Gefühl habe, durch meine Erfahrungen meiner Mutter gelenkt zu werden und mein Ich, das, was in meinem Herzen ist, unter dieser Decke versteckt ist. Ich bin kontaktfreudig gewesen. Inzwischen oberflächlich immer noch kontaktfreudig, aber auch scheu geworden. Ich vermisse mich und meine Art manchmal selbst.


    Ging es euch ähnlich oder wie habt ihr das gelöst? Gibt es Techniken, wie man so etwas lernen kann? Im Internet habe ich zwar einiges gefunden, aber die Ängste und meine Mechanismen kommen immer wieder durch.
    Ich habe das Gefühl, dass ich selbst mein Kind mit verrückt mache und es dadurch ebenso wenig Sicherheit erfährt wie ich.


    Ich möchte es gerne schaffen und uns ermöglichen endlich das Leben zu leben, dass quasi vor meinen Füßen liegt und ich nur aufheben muss.


    Ich danke euch!
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Hallo!


    Hast du schon mal an eine Gesprächstherapie gedacht um die Vergangenheit aufzuarbeiten?


    Alles Liebe für dich! :blume

  • Ach Liebes, lass dich mal :knuddel
    Was du beschreibst, kann ich nur zu gut verstehen. Du warst lange Zeit auf dich gestellt, musstest viel einstecken und verarbeiten, musstest allein für deine Tochter sorgen.
    Das prägt und verändert einen Menschen.

    Ich und auch viele andere halten uns für ein gutes Paar.


    Neben dem Verlust unserer gewohnten Umgebung und der sozialen Kontakte, habe ich einen Arbeitsweg von 1,5 std/Tag, wenn es gut läuft, auf mich genommen.


    Obendrauf kommt, dass ich es einfach nicht schaffe, zu entspannen. Mich einfach in diese Beziehung fallen zu lassen.


    Oh ja, das seid ihr!
    Er liebt dich und deine Kleine - und er liebt dich so, wie du bist! Die Mauern, die du in den Jahren zuvor errichtet hast, sind stark und hoch. Wahrscheinlich hast du Angst, wieder verletzt zu werden. Aber damit das nicht geschieht, musst du die Mauern einreißen, denn ansonsten läufst du wohl tatsächlich Gefahr, all das zu verliehren, was du dir doch eigentlich so sehr wünschst. Ich glaube, er ist ein guter Mensch und ich glaube, dass es mit euch wirklich funktionieren kann. Ihr habt euch ein wundervolles Nest geschaffen! Nutze diese Chance um Vergangenes Vergangenheit werden zu lassen.

    Trotzdem komm ich an meine Grenzen.


    Nimm dir Auszeiten - du hast die Chance dazu! Und (ich weiß das sagt die Richtige) schaff dir in deinem Terminkalender Freiräume. Such dir etwas nur für dich - Sport, Yoga, Lesestunde - dein Liebster wird dich dabei unterstützen.

    Ich habe das Gefühl, dass ich eine Last bin und zu negativ für die Menschheit.


    Blödsinn :nudelholz
    Du bist ein wundervoller Mensch meine liebe Cola! Und eigentlich weißt du das auch :knuddel
    Ich weiß, dass man nach Außen oft etwas anderes zeigt, als man innerlich fühlt, aber eigentlich gehörst du im Grunde deines Herzens zu den Menschen, die das Positive in den Dingen finden können.

  • Hallo!


    Hast du schon mal an eine Gesprächstherapie gedacht um die Vergangenheit aufzuarbeiten?


    Alles Liebe für dich! :blume


    Danke :-)


    Ja, Gesprächstherapie hat mir nicht wirklich geholfen. Ich habe nach den ganzen Erlebnissen eine Verhaltenstherapie gemacht mit dem Schwerpunkt Trauma. Da habe ich viel gelernt und mitgenommen.
    Trotzdem scheiter' ich am Loslassen und Vertrauen.

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Zeitmanagement wurde ja schon genannt. Auszeit für dich gemeinsam mit deiner Familie planen ist essentiell.
    Das versteht auch das Kind. Hier solltest du dann auch raus aus der häuslichen und familiären Umgebung, damit deine Zeit nicht für banales wie Hausarbeit, Besorgungen oder Termine draufgeht.


    Wenn man kein Vertrauen finden kann, so ist das oft eine Ursache von unausgesprochener Wut. Diese lässt einen innerlich anspannen. Man glaubt, die Umwelt habe Erwartungen an einen gestellt, die man nicht erfüllen kann oder mag. Deshalb auch die oberflächliche Kontaktpflege und der innere soziale Rückzug.


    Um diese Anspannung loszuwerden, hilft sich auszupowern....sei es durch kilometerlanges Joggen oder durch Einprügeln auf einen Sandsack... zumindest hilft es mir, innere Anspannungen abzutragen.
    Vielleicht ist es ein möglicher Weg....


    EIn anderer Weg ist auch Paarzeit für sich in Anspruch zu nehmen. Vor lauter Kinderversorgung und der Jagd nach dem Geld kommt dies oftmals zu kurz und man fragt sich am Ende, warum man sich eigentlich auseinander gelebt hat. Manchmal hilft da ein gemeinsamer Spaziergang mit dem Partner durch den Wald oder ein Besuch im Kletterwald... bei letzterem wirkt die Höhenangst und die helfende Hand des Partners Wunder...denn es geht hier um Vertrauen...


    Versuch es einfach mal....

  • Diesen Thread hätte ich auch verfassen können.
    ir geht es ganz genauso,nur mit dem Unterscheid,das ich eine Beziehung,die sehr gut lief in den Sand gesetzt habe.
    ích kann nicht vertrauen,ich bin nur misstrauisch.Bei meiner letzten beziehung war es anders.
    ich hab vertraut und habe gedacht,das er es wirklich ernst meint mit mir und meiner Tochter und womöglich hat er das auch.
    Nur dann wollte ich mit ihm zusammen die Zukunft planen,das wollte er wiederrum nicht.Und da mein vertrauen dann futsch war,weil ich einfach nur dachte,das er mich dann ja nicht lieben kann,ging das ganze schlagartig bergab.Seit Wochen nun kämpfe ich mit meinen Gefühlen.
    Auf der einen Seite erleichtert auf der anderen Seíte verfall ich in Depressionen.


    Ich hol mir wieder Hilfe,weil ich da alleine nicht rausschaffe.ich kann nicht mal mehr mit anderen reden,will ich auch garnicht.Ich will alleine sein,will nix mehr hören und nix mehr sehen.
    Am liebsten will ich wegziehen,weglaufen bringt aber nix,ich weiss.


    Also raten kann ich dir nix....ich selber muss zuviel aufarbieten,soviel,das ich denke,das es nicht zu schaffen ist.
    Meine Vergangenheit macht meine ganze Zukunft kaputt,ich schaffs einfach nicht vernünftige Beziehungen zu führen.Immer und immer wieder eskaliert es.
    Dabei wäre alles so einfach,wenn ich vertrauen könnte,wenn ich wiede an das Gute glauben könnte.Wie find ich den Glauben wieder?
    Wie kann man damit umgehen und wielange dauert es bis mal was vernünftiges stattfinden kann?
    ich hab doch ein Kind und will ihr doch auch mal Beständigkeit bieten.Nicht das ich auch noch ihre Zukunft ruiniere.


    Ich weiss momentan nicht weiter,ausser das ich Hilfe brauche.Alleine komm ich da nicht mehr raus.Momentan liegt mein Leben in Scherben,weil ich es wieder mal verbockt habe.


    Ich wünsch dir,das Du es schaffst. Man darf seinen Partner nicht dafür verantwortlich machen,was die Eletren verbockt haben.Man muss es versuchen nicht reinfließen zu lassen.
    Wenn der Mann dich liebt,dann hol dir Hilfe für dich!
    ich hab leider verloren.

    Pinguine bleiben ein Leben lang zusammen!!!

  • Hallo!


    Erstmal vielen Dank für eure Antworten!
    Die und auch meine Gedanken dazu haben am Wochenende einiges bewegt. An manchen Punkten merke ich trage ich tatsächlich noch die letzten Jahre in den Knochen - zumindest im Hinblick auf Stress. Manche Kleinigkeit erinnert mich unbewusst an etwas und schon gehen die Gefühle mit mir durch...auch genau bei dem Punkt, den tex-berlin angesprochen hat.


    Wenn man kein Vertrauen finden kann, so ist das oft eine Ursache von unausgesprochener Wut. Diese lässt einen innerlich anspannen. Man glaubt, die Umwelt habe Erwartungen an einen gestellt, die man nicht erfüllen kann oder mag. Deshalb auch die oberflächliche Kontaktpflege und der innere soziale Rückzug.


    Ich habe gemerkt, wenn meine Gefühle diffus werden, gehören sie nicht in die Gegenwart. Sport mache ich 1-2mal die Woche und zu Hause auf meinen Hometrainer :D und beim nächsten Thema...

    Zeitmanagement wurde ja schon genannt.


    ...bin ich ebenfalls am Limit. Ich bin gut organisiert, nur der Tag ist zu kurz. Alles, was ich jetzt noch links oder rechts versuche in den Kalender zu bekommen, wird zuviel und kehrt dann ins Gegenteil, obowhl es mir gut tun sollte.


    Am Wochenende habe ich gemerkt, dass ich auch mal mehr sein lassen muss. Dann ist das halt eben so...rausgehen, Prioritäten relativieren und wieder reingehen. Ich brauche Momente, um mich auf die Kette zu bekommen.
    und Geduld...auch mit mir. Ich habe die letzten Jahre ein hohes Stresslevel gefahren. Eigentlich absurd zu erwarten, dass es sich innerhalb von einem halben Jahr erledigt hat. Der heutige Stress scheint sich auch potenziert an mein Stresslevel der letzten Jahre anzudocken.


    Mein Partner und ich haben am We immer wieder über essentielle Themen gesprochen und ich glaube, wir haben vorerst die Kurve bekommen. Ich wünsche es mir zumindest :-)


    bellavista: Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht und du positiver in die Zukunft schauen kannst!


    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Zitat

    die cola
    Das geht soweit, dass ich das Gefühl habe, durch meine Erfahrungen meiner Mutter gelenkt zu werden und mein Ich, das, was in meinem Herzen ist, unter dieser Decke versteckt ist. Ich bin kontaktfreudig gewesen. Inzwischen oberflächlich immer noch kontaktfreudig, aber auch scheu geworden. Ich vermisse mich und meine Art manchmal selbst.


    Ging es euch ähnlich oder wie habt ihr das gelöst?


    Da muß ich Dir zustimmen, Du wurdest die ganzen Jahre durch die Erfahrungen Deiner Mutter gelenkt. Meine Meinung.
    Ich habe dieses Päckchen auch, seit 40 Jahren, und kein Ende in Sicht. Immer höre ich nur schlimmste Abwertungen über meinen zweiten ET, meine gesamte Kindheit und Jugend war geprägt von diesen Einflüssen (hält bis heute an, nur kann ich heute die Tür von außen zumachen, wenn es mir zuviel wird), und ich bin deshalb so geworden, wie ich bin - mißtrauisch, kein Wertgefühl, kein Vertrauen in andere Menschen.
    Blicke ich zurück auf mein bisheriges Leben, wurde es zu 90% dadurch geprägt, ich tat Dinge, die ich bei heutigem Verstand als ferngesteuert bezeichnen würde, ich baute auf Erfahrungen auf, die nicht meine waren, aber meine Entscheidungen wesentlich beeinflussten/prägten, und ich habe erst in den letzten Jahren kapiert, dass ich gar nicht "ich" sein konnte, ich ließ mich immer leiten von Worten meiner Mutter. :(


    Das ist ein riesen-Thema, wollte nur ganz kurz dazu was sagen.
    Gelöst habe ich es nicht, ich achte inzwischen aber verstärkt darauf, was ICH als eigenständiger Mensch tun würde und was ich tun würde, wenn ich ohne nachdenken tun würde, was ich immer tat ... Bißchen wirr vielleicht, dieser Satz. Ich hoffe, trotzdem verständlich.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

    Einmal editiert, zuletzt von chaosmaus ()

  • Vielleicht doktors du aber auch nur an den Symptomen rum :frag


    Hast du mal über Akupunktur/Shaitsu etc. nachgedacht??


    Wenn meine Meridiane mal wieder "verstopft" sind, dann hilft schon mal eine Selbstakupressur.

  • Diesen Thread hätte ich auch verfassen können.



    :knuddel Mir geht es ganz genauso.


    Habe nun eine klärungsorientierte VT begonnen und hoffe einfach das es irgendwann besser wird.


    Das wünsche ich dir auch.


    Hast du dich schon nach Therapieplätzen umgeschaut?


    Wenn nicht, lass dich echt nicht abschrecken von der langen Wartezeit und viele haben nichts frei und dies und das.


    Ja, das war wbei mir auch so. Ein halbes Jahr habe ich gewartet, aber was anderes bleibt einem ja eh nicht.


    Und dann vergeht ein halbes Jahr wie ein klacks.


    Ich habe auch das Gefühl das es so mega viel bei mir ist, was ich nie aufarbeiten kann, aber man MUSS!


    Aufgeben will und kann man auch nicht!

  • Vielleicht doktors du aber auch nur an den Symptomen rum :frag


    Du meinst, der Ursprung ist ein anderer oder vielleicht garnicht so wichtig?



    Hast du mal über Akupunktur/Shaitsu etc. nachgedacht??
    Wenn meine Meridiane mal wieder "verstopft" sind, dann hilft schon mal eine Selbstakupressur.


    Nein, habe ich noch nicht gemacht. Ich mache Pilates.



    Hast du dich schon nach Therapieplätzen umgeschaut?


    Ich habe eine Verhaltenstherapie. Das hat mir auch gut getan. Allmählich habe ich das Gefühl, dass es reicht und ich ohne den Rückhalt ins Leben gehen (muss).


    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Zitat von »Lichtengel«
    Vielleicht doktors du aber auch nur an den Symptomen rum :frag



    Du meinst, der Ursprung ist ein anderer oder vielleicht garnicht so wichtig?

    Ich meine, ab einem gewissen Punkt ist es nicht mehr wichtig. Rückwärtsgewantes Denken, Analysen, Vorwürfe etc befreien dann nicht mehr.

    Nein, habe ich noch nicht gemacht. Ich mache Pilates.

    Pilates ist Muskelkontrolle?