Psychsomatische Erkrankung eines Schulkindes - hat wer Erfahrung?

  • Ich bezweifle, das sie den Kleinen gegen seinen Willen zum KV schicken würde. Ma gucken, was sie selber dazu schreibt.

  • Aber nur weil das Kind zum KV zieht, sind die Probleme ja nicht aus der Welt. Sie sind vielleicht vorerst weg, aber hintergründig gibt es ein Problem, welches gelöst werden sollte. Ob in ambulanter, teilstationärer oder stationärer Therapie können natürlich nur die TS und der KV gemeinsam entscheiden.

  • Ja, ich auch :rolleyes: Mal sehen, wie das wird. In der Tagesklinik sind wir schon, ist aber eben nur 1mal die Woche 1 Nachmittag. Nebendran ist eine kinderpsychiatrische Klinik, aber seine Psycho sagt, dass sie die für meinen Sohn nicht für so geeignet hält, weil er eben kein psychiatrisches, sondern psychosomatisches Problem hat. Die in Frage kommende Klinik ist ca. so 50km weg, also nicht so arg.


    Es ist ja auch nicht beschlossenen Sache und da die Station nur 9 Betten hat, werden die auch nicht gerade däumchendrehend da sitzen und auf uns warten... Aber ich denke, dass es kein Schaden ist, da mal anzurufen und sich vorzustellen. Vielleicht haben die ja auch noch eine andere Idee, wer weiß. Und dass ich da auch hin muß, ist klar, muß ich ja jetzt auch. Aber von daheim aus scheint mir die Sache so langsam ausgereizt. Insbesondere wird er dort auch beschult, was hier fast gar nicht mehr möglich ist. Und wenn er hingeht, hat er gar keine Ahnung mehr, um was es eigentlich geht... :rolleyes2:


    Was das "allein hinschicken" angeht: Ich bin die geborene Rabenmutter :D , ich hab meine Kinder so früh es jeweils mit dem Kind machbar war, daran gewöhnt, allein woanders zu übernachten, auch für länger, das ist erstmal überhaupt kein Problem. Außerdem wird sowas selbstverständlich zwischen uns besprochen und gegen seinen Willen würde ich ihn da nicht hin tun. Aber wir haben so eine enge Beziehung, dass man das schon fast als Symbiose bezeichnen kann, was natnürlich auch damit zu tun hat, dass er so viel mit mir allein zu Haus ist. Etwas Abstand täte da vielleicht ganz gut. Es geht hier ja um Gottes Willen nicht ums abschieben. Obwohl ich schon mal soweit war, ihn zu Beginn der Therapiestunde zu seiner Psych zu bringen mit der Bemerkung, dass ich ihn wieder abhole, wenn er gesund ist.
    War natürlich nicht ernst gemeint, aber ich komme da schon an meine Grenzen...

  • Das kann so sein, muß aber nicht. Viele Probleme lösen sich auch ohne eine Therapie. Der Kleine ist kein Auto, daß einen platten Reifen hat. Solche Probleme, wie die hier beschriebenen, können sich häufig schon allein dadurch lösen, daß ein Wechsel in ein unbelastetes Umfeld stattfindet.

  • Die Geschichte mit dem KV sehe ich mit gemischten Gefühlen aus Gründen, die einen eigenen Fred gut füllen würden. KV hat das vorgeschlagen, Sohni war einverstanden. KV wohnt im gleichen Dorf, ist also kein logistisches Problem.


    Mei, sollen sie es halt mal versuchen. Mein Herz blutet natürlich :flenn , geb ich offen zu. Aber mir fallen auch keine schlagkräftigen Argumente ein, die dagegen sprechen....


    Und in der Klinik anrufen und die Anmeldung bei der Waldorfschule betreiben kann ich ja trotzdem. Waldorf ist auch nicht beschlossen, sondern ich möchte erreichen, dass er da mal eine Woche hospitieren darf und dann sehen wir weiter. Ist ja ebenso nicht sicher, ob und wenn ja, wann die einen Platz für uns haben.

  • Das kann so sein, muß aber nicht. Viele Probleme lösen sich auch ohne eine Therapie. Der Kleine ist kein Auto, daß einen platten Reifen hat. Solche Probleme, wie die hier beschriebenen, können sich häufig schon allein dadurch lösen, daß ein Wechsel in ein unbelastetes Umfeld stattfindet.


    Genau, Dr. Dolittle, das war mein Hauptgedanke mit der Klinik. Der Aufenthalt beim KV ist das natürlich nicht, aber egal.
    Mir selbst ist es in meinem Leben jedenfalls mal so gegangen, dass ich seelisch mehr tot als lebendig war und dann für 9 Monate in die USA gehen konnte. Das hat mich echt gerettet. Da konnte ich mich sozusagen nochmal neu erfinden, keiner kannte meine Geschichte, war für mich zu dem Zeitpunkt das Optimale. Muß für Sohni nicht so sein, könnte aber. Und eine Klinik ist ja ein geschützter Raum, ich schicke ihn ja jetzt nicht mutterseelenallein in die Wüste Gobi ;)

  • Habt ihr schonmalgecheckt, ob es sich um einen "erlernten" Schmerz handelt? Der irgendwann mal eine reale Ursache hatte und dann abgespeichert blieb?
    Das wäre ja dann ein anderer Ansatz als als seelischen Ursachen zu suchen.

  • Ja, es ist wohl beides. Ist die Frage, ob man das so leicht unterscheiden kann. Denkbar sind ganz viele Gründe, denkwürdige Trennung, schwierige Jahre davor, dominante und inzwischen pubertierende "Zickenschwester", aber eben auch, dass er wohl mal eine Magenschleimhautentzündung hatte und den damaligen Schmerz verfestigt hatte. Hab oben schon mal geschrieben, so eine simple Ursache-Wirkungs-Kette wird es wohl nicht geben.


    Ich bin nicht vom Fach, aber wenn ich mir wünschen könnte, sollte Sohni in die Klinik gehen, eine vernünftige psychische Diagnostik stattfinden (körperlich ist er schon 100mal durchgecheckt) und dann parallel Psycho- und Schmerztherapie. Mal schauen, die von der Klinik werden mich morgen anrufen, bin mal gespannt.

  • Da fallen mir spontan 3 Dinge ein:


    1. Bist Du sicher dass Dein Kind auch JA meint, wenn es JA sagt und nicht nur Dir zu liebe seine frühe Selbständigkeit so toll findet? Kinder sagen oft JA zu etwas, um es den Eltern recht zu machen, wünschen sich aber manchmal das genaue Gegenteil


    2. Ich war mit meiner 13 Jährigen Tochter auf einer Vater-Kind Kur. Dort sind viele Kinder im gleichen Alter gewesen. Woher willst Du wissen, ob Dein Sohn das nicht will?


    3. Vielleicht fehlt es ihm aufgrund der frühen Selbständigkeit an Aufmerksamkeit?


    Ach ja, Erfahrungen habe ich. Meine Große hatte eine Weile Bauchschmerzen als sie 12 war. Es kam dann raus, dass sie in der Schule gemobbt wurde und nach einem klärenden Gespräch mit dem Lehrer und entsprechenden Maßnahmen, wurde die Ursache behoben. Die Bauchschmerzen verschwanden so schnell wie sie kamen.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

    2 Mal editiert, zuletzt von Micha67 ()

  • Die TS hat sich mit dieser Entscheidung sehr schwer getan und der Knirps geht ja nur einen Katzensprung weit weg. Es ist nicht besonders nett, sie jetzt immer weiter zu verunsichern. Die drei probieren das jetzt mal aus und dann kann man weitersehen. Das ist doch alles halb so wild.

  • Und, wie isses?


    Hab heut mit der Klinik gesprochen. Die Oberärztin, mit der ich geredet hab, kannte ich sogar schon :D . Sie war vorher hier in der Nähe beschäftigt und hat Töchti damals nach der LRD-Feststellung mal 10mStd. spendiert, die ihr total gut getan haben. Da sind wir auf alle Fälle mal in guten Händen :anbet
    Was eine stationäre Aufnahme angeht, ist ihre Meinung, dass es soweit ist, wenn die Kinder anfangen, nicht mehr in die Schule zu gehen. Und das ist hier der Fall. Außerdem muß man schön langsam aufpassen, dass Sohni nicht noch depressiv dazu wird, was man ja verstehen könnte. Er hasst inzwischen seinen Bauch, Freunde kommen keine mehr, da er ja außer Minecraft-Daddeln nicht viel tun kann, da er kaum aufstehen mag. Und er beschwert sich, dass er körperlich so abbaut, da er sich ja kaum noch bewegt. Alle Aktivitäten wie Gitarrespielen oder Taekwondo fallen ja in Schmerzperioden auch flach :flenn


    Kurz und krumm, am 27.3. haben wir einen Vorstellungstermin, wo man sich gegenseitig kennenlernt und ihm die Station gezeigt wird. Er steht ab heute auf der Warteliste, wird ca. 3 Monate dauern. Das ist ja fast noch im Rahmen



    zu 1. Wo habe ich denn geschrieben, dass er früh selbständig sein musste?
    zu 2. Mu-Ki-Kur möchte ich deswegen nicht, weil wir, durch sein vieles Daheimsein und wegen-krank-sein-extra-betüddelt-werden unser Verhältnis eh total eng ist. Und mein Bauchgefühl sagt mit, dass er einfach komplett aus seiner Umgebung raus sollte. Er ist ja nicht allein dort und ich gehe davon aus, dass er am WE heim kann.
    zu 3. siehe 1, kann ich mir nicht vorstellen. Ich arbeite aus verschiedenen Gründen nicht und bin daheim, ich bin immer als Ansprechpartner da.


    Die TS hat sich mit dieser Entscheidung sehr schwer getan und der Knirps geht ja nur einen Katzensprung weit weg. Es ist nicht besonders nett, sie jetzt immer weiter zu verunsichern. Die drei probieren das jetzt mal aus und dann kann man weitersehen. Das ist doch alles halb so wild.


    Yep. Es wird jetzt alles ausprobiert, was nicht direkt zum Tode führt *Ironie off*. Vaddern meint, er kann es besser, da ist es doch das Beste, die 2 das mal ausprobieren zu lassen. Ich denke, das Thema zum Papa ziehen kommt besonders bei Jungs sowieso iwann, warum nicht jetzt... Ansonsten 1 Schritt nach dem anderen: Wir sind mit der ambulanten Therapie so gut wie durch, jetzt werden wir mal das stationäre anschauen und außerdem hab ich ihn mal prophylaktisch auf der Waldorfschule angemeldet.

  • Du machst das gut, mach weiter so.


    Ich hoffe, Deinem Sohn geht es bald besser.

  • Hihi, Sohni ist seit Sonntag beim Papa und stöhnt schon, dass es soooo langweilig ist ;) Der steht schneller hier wieder vor der Tür, als man piep sagen kann. Papa hat nämlich schon am Montag vergessen, ihn zum Taekwondo zu bringen... Aaaaber: Versuch macht kluch...


    Und ich lehne mich entspannt zurück und schau mir das alles so mal an.... :sonne


    Und nutze die Zeit, einen Einweisungsschein für die Klinik aufzutreiben. Der muß nämlich vom Kinderarzt und Kinderpsychiater oder-psychologen ausgestellt werden, Hausarzt oder so langt nicht :kopf
    Wir waren zwar bei gefühlten 100 verschiedenen Ärzten, aber die 2 waren ausgerechnet nicht dabei. Na, aber das ist eine meiner leichtesten Übungen... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von cappucino15 ()

  • Sohni ist übers Wochenende hier und schaut völlig fertig aus. Mag nur seine Ruhe haben :-) Papa beschäftigt ihn wohl die ganze Zeit. In der Werkstatt helfen, Hundekacke aufsammeln (die haben einen Welpen) usw. Fahre morgen auf eine Messe und er will hier allein bleiben und hat sich einen Freund eingeladen. Will aber am Sonntag abend wieder zu Papa. Man wird sehen.

  • Schön, daß er bei Dir ganz einfach die Ruhe bekommt, die er jetzt braucht. Der Rest wird sich finden, Du bist ja am Ball.