Das Wechselmodell zum Wohl der Kinder?

  • In deinem ganz speziellen Fall widerspreche ich ja auch nicht das es gut fürs Kind war. Du fragst hier aber nach Modellen in denen diese Regelmäßigkeiten ja gegeben sind, die dein Kind so verzweifelt gesucht hat. Mit Sicherheit gibt es auch noch mehr Fälle, in denen Umgang aus dem einen oder anderen Grund nicht gut ist, keine Frage. Aber das ist eben nicht die Regel.

  • UET = Umgangselternteil, BET = Betreuungselternteil.


    Ich sprach aber nicht nur von mir, heffa. Ich sprach von all den Modellen, die ich im realen Leben kenne und 5 Jahre Forumserfahrung hier zeigen mir, dass es nicht nur im realen Leben, sondern auch virtuellen Leben so ist: es stoesst mir sauer auf, dass die Emotionen des Kindes of teilweise aussen vor gelassen werden, aber andrerseits argumentiert wird mit: zum Wohl des Kindes... Das sieht man auch schon wieder hier: diese: das Kind muss da durch und wir wissen auch langfristig, was fuer das Kind das Beste ist. Wenn man wirklich in sich reinfuehlen wuerde: dann wuerde man sehen, dass das eine oder andere Kind, was nach den Umgaengen regelmaessig halb zusammen bricht oder wieder einnaesst, oder sonstwie auffaellig wird mit diesem Umgangsmodell einfach ueberfordert ist. Und das muss man seinem Kind dann nicht antun. Im Gegensatz zur Schule, die ab einem best. Alter ja Pflicht ist. Aber der Umgang zum anderen Elternteil soll doch keine Pflichtkuer fuers Kind werden!

  • Meine Tochter hat Panik vor dem Haarewaschen, genauer gesagt vor dem Auswaschen. Egal was ich versuche, ob mit dem Waschlappen vorsichtig auswaschen, spielerisch mit der Gießkanne oder kurz und schmerzvoll mit der Dusche, es geht einfach nicht, die schreit mir die ganze Hütte zusammen und versucht aus der Badewanne zu springen.


    Soll ich jetzt zum Kindeswohl das Kind mit fettigen Haaren herumlaufen lassen? Oder Glatze schneiden um dem ganzen aus dem Weg zu gehen?



  • Wieso ist das WM ziemlich teuer?? Also ich lebe es mit dem KV und unserem Sohn. Und wir haben beide gleiche Ausgaben, weil jeder immer 1 Woche das Kind betreut. Dazu teilen wir uns die Kosten für das Mittagessen in der Kita.
    Kindergeld, Hartz4-Satz fürs Kind und Alleinerziehenden-Zuschlag wird geteilt. Jeder bekommt die Hälfte.

  • erstmal danke für deine Erklärung :-)


    Hmmm ich denke das ist ganz allgemein ein zweischneidiges Thema... Also selbstverständlich sollte ein Kind nicht sooo unter dem Umgang leiden, das es verhaltensauffällig wird. Und ich finde es ist ein Unterschied ob ein 14 jähriges Kind nicht zum anderen Elternteil will, oder ob es wesentlich jünger ist. Kinder müssen sich an regeln halten, und wenn es eine Regel ist, das man alle 2 Wochen zum anderen Elternteil geht, sollte man sich daran auch halten (selbstverständlich alle).


    Und jetzt mal ehrlich... Ich finde es ja toll, wenn der ein oder andere sein Kind erziehen will ohne es zu etwas zu zwingen, aber mir kann kaum einer erzählen, dass sich das 100 % umsetzen lässt. Oder ich bin einfach zu streng...


    Also wenn es nach meiner Tochter ginge, würde die jeden Morgen die Wurst aus der Hand essen, und das Brot stehen lassen. Aber ich zwinge sie dazu ihr Brot mitzuessen. Wenn sie mal ins z.B. ins Turnen geht, und ich dafür monatliche Beiträge zahle, dann höre ich mir auch nicht jede Woche an, das sie jetzt keinen Bock auf das Training hat, sondern sie geht da hin und fertig. Meine Kleine würde auch abends gerne mal bis 11 oder so aufbleiben, und ich zwinge sie dazu um 20 Uhr ins Bett zu gehen. Und Gemüse findet sie wie die meisten Kinder auch doof (außer Tomaten :-D) trotzdem achte ich darauf, dass sie sich ausgewogen ernährt. Ich hoffe mal das ich meiner Tochter damit nicht das Leben verbaue, sondern ihr Disziplin und Konsequenz anerziehe. Ich will damit sagen, das wir als Eltern einfach oft besser wissen, was gut für unser Kind ist, und das auch durchsetzen sollten. Aaaaaaber man darf auch nicht vergessen auf sein Kind zu achten... Wenn es wirklich unter etwas leidet sollte man eben lieber darauf verzichten, oder eine gute Alternative suchen.

  • Das sieht man auch schon wieder hier: diese: das Kind muss da durch und wir wissen auch langfristig, was fuer das Kind das Beste ist.


    Falls Du mich damit meinst: Ja, Eltern sollten (eine Zeit lang) ihren Kindern gegenüber einen Vorsprung an Wissen und Erfahrung haben.
    Und dem entsprechend sollten sie in der Lage sein manche Situation besser beurteilen zu können als die Kinder.


    Tatsächlich wird es so sein, dass uns unsere Kinder dafür später zur Rechenschaft ziehen. Aber wenn wir nach bestem Wissen und Gewissen entschieden haben, dann klappt das.


    Aber wenn eine 7-Jährige entscheiden soll, in welchem Teil der Welt man nun lebt, dann ist das Kind damit (und den Konsequenzen dazu) hoffnungslos überfordert.
    Diese Last (und solche Gedanken machen sich 7-8 Jährige Mädels) diese Last wird sie erdrücken.


    Eltern müssen hier und da das Rückgrat haben etwas zu entscheiden und dafür auch gerade zu stehen.


    Wobei das alles weit ab vom Thema ist:
    ELTERN (möglichst beide) sollten (möglichst gemeinsam) entscheiden wie nahc der Trennung Kontakt gehalten werden kann, bzw. soll.
    Es mag Situationen geben in denen es besser ist den Kontakt zum andere ET abzubrechen. Manchmal trauen sich Kinder aber auch nicht dem eintig verbliebenen ET zu sagen dass sie den anderen doch ganz gerne mal wieder sehen oder sprechen möchten. (und sei es per Skype)


    Und ich bleibe bei meiner Aussage von heute morgen:


    Hier im Forum sind sehr viele Eltern(teile), die sich sehr viele Gedanken um das Wohl der Kinder machen. :strahlen

  • so was Hochkomplexes und Sensibles wie das Wechselmodell kann auf Dauer nur funktionieren wenn es fachlich begleitet wird.


    ... und für Paar-Beziehungen braucht jeder eine 3-Jährige Ausbildung.
    Für Kindererziehung dann eine Zusatzqualifikation .... [IRONIE OFF]

  • Ich glaube, es geht um die Verhaltensweisen, die echt schon zeigen, dass was nicht stimmt ( hysterisches Schreien, vielleicht schon Tage vorher, Einnässen, Alpträume, klammern und und und und) nicht um Trotzattacken wie bei "ich bekomme keine Wurst" oder kurzes anstellen beim Waschen.
    Das wird hier ein bißchen durcheinandergeworfen, finde ich.
    Wenn das Kind ein bißchen nölt, ich will nicht zum UET und auf die Tränendrüse drückt, sollte es ja auch hin.
    en Unterschied sollte jeder BET und UET bemerken.
    wenn mein Kind übrigens hysterische Panikattacken beim Haarewaschen bekommt, würde ich im übrigen eventuell auch eine Zeitlang aussetzten und dann nach Möglichkeiten suchen und neu anfangen. Aber hier gehts um SEkunden und nicht um Stunden oder gar Tage.
    Übrigens abschweifend: Kennst du diese Haarwaschcapys, damit kein Wasser ins Gesicht läuft? Soll gut funktionieren. Mußt mal googeln.

  • Aber ich zwinge sie dazu ihr Brot mitzuessen.



    Das ist übrigens nach heutiger Sicht auch ein sehr strittiges Thema. Die gängige Empfehlung war bei uns eine andere. Und handhabe ich auch anders. Es darf die Wurst gegessen werden, die zur Verfügung gestellt wird. und wenn sie alle ist, ist sie eben alle. Wer dann noch hungrig ist, DARF Brot essen.


    Auch ein Bsp dafür, wie individuell eben alles ist.


    Insofern werden hier auch nie alle auf einen Nenner kommen.

  • wenn mein Kind übrigens hysterische Panikattacken beim Haarewaschen bekommt, würde ich im übrigen eventuell auch eine Zeitlang aussetzten und dann nach Möglichkeiten suchen und neu anfangen.


    Haben wir schon hinter uns, nützt nichts. Das Thema ist hier aktuell seit sie etwa 1 Jahr alt ist.


    Übrigens abschweifend: Kennst du diese Haarwaschcapys, damit kein Wasser ins Gesicht läuft? Soll gut funktionieren. Mußt mal googeln.

    Auch schon probiert, nützt nichts. Es geht auch nicht ums Wasser im Gesicht, die geht auch im Schwimmbad unter die Dusche oder kippt sich selbst Wasser über den Kopf in der Badewanne ( solange kein Shampoo in den Haaren ist).


    Gemäß diesem Thread hier müßte ich das also ganz bleiben lassen, weil es keinen Sinn hat und das Kind leidet. Oder eben die Glatze.

  • Nun, ich vermute mal, wenn das Kind nach jedem Haarewaschen nachts weinend aufwacht, oder sich einnäßt, Bindungsängste zeigt, oder schon vorher anfängt zu zittern, wegläuft, sich versteckt, und es nicht nur auf 2 Sekunden Unannehmlichkeit beschränkt ist, würdest du dich sicher für eine andere Möglichkeit entscheiden und es in Abständen wieder probieren.
    Um solche Bsp gings ja in manchen Fällen und dennoch hieß es von vielen, da muss das Kind durch, weiß gar nicht was es will.


    Das kanns doch auch nicht sein.

  • Meine Tochter hat Panik vor dem Haarewaschen, genauer gesagt vor dem Auswaschen. Egal was ich versuche, ob mit dem Waschlappen vorsichtig auswaschen, spielerisch mit der Gießkanne oder kurz und schmerzvoll mit der Dusche, es geht einfach nicht, die schreit mir die ganze Hütte zusammen und versucht aus der Badewanne zu springen.


    Soll ich jetzt zum Kindeswohl das Kind mit fettigen Haaren herumlaufen lassen? Oder Glatze schneiden um dem ganzen aus dem Weg zu gehen?


    Nein, aber du hast ja wirklich viele verschiedene Moeglichkeiten durch probiert. Aufs Wechselmodell bezogen: ich sehe nicht, dass da die gleiche Flexibilitaet herrscht.


    OT: Hast du beim Auswaschen mal mit dieser Kappe gearbeitet: http://www.baby-walz.de/Shampoo-Schutzschild-180360.html (bei uns hat das was gebracht).

  • Oder nimm nur einen winzigen Tropfen von Penaten, so dass es auch nicht schäumt. Das brennt null, im Zweifel merkt sie gar nicht, dass Schaum drinne ist.
    Scheint ja das Problem zu sein.
    Ich hatte einmal was anderes, da hatte ich auch großes Drama.

  • Falls Du mich damit meinst: Ja, Eltern sollten (eine Zeit lang) ihren Kindern gegenüber einen Vorsprung an Wissen und Erfahrung haben.
    Und dem entsprechend sollten sie in der Lage sein manche Situation besser beurteilen zu können als die Kinder.


    Ich denke nach wie vor, dass es dabei mehr um die eigenen Interessen geht! Ob man die SItuation wirklich so treffend besser beurteilt hat, wird man wissen, wenn das Kind in 20 Jahren sagt: war das aetzend: dieses Hin und Hergeschiebe von einem zum anderen Elternteil oder alternativ: wie schoen: ich hatte beide Elternteile immer praesent. Das es bei den erwachsenen Scheidungskindern durchaus oefter heisst: zum Glueck wurde mir ein Wechselmodell erspart sollte dabei im Hinterkopf behalten werden. Fuer den Moment bleibt einem dann nur: das Kind beobachten und schauen, ob ihm das gut tut.

    Einmal editiert, zuletzt von Malindi ()

  • UET = Umgangselternteil, BET = Betreuungselternteil.
    Wenn man wirklich in sich reinfuehlen wuerde: dann wuerde man sehen, dass das eine oder andere Kind, was nach den Umgaengen regelmaessig halb zusammen bricht oder wieder einnaesst, oder sonstwie auffaellig wird mit diesem Umgangsmodell einfach ueberfordert ist. Und das muss man seinem Kind dann nicht antun.


    Die Frage die sich stellt, ist doch warum tauchen diese Auffälligkeiten nach einem Umgangswochenende auf, weil das Kind sich innerlich gegen den Umgang sträubt und erst mal wieder verarbeiten muss, oder weil es eine tiefe innere Trauer hat weil der andere Elternteil jetzt 2 Wochen wieder nicht greifbar und für das Kind nicht da sein kann???
    Für Deinen Fall, mag es für dich ja klar sein, aber ich glaube die meisten Kids leiden darunter, dass der andere Elternteil plötzlich nicht mehr im gewohnten Umfang da ist......Sie leiden unter dem Verlust und unter der Trennung, und das würde eher für den Ausbau als für den Abbau von Umgang sprechen.
    Ich finde hier wird zum Teil etwas pauschal und vom Blickwinkel des jeweiligen Betrachters aus argumentiert.



    Gruß


    der Frosch

  • Hallo zusammen,


    im Schnitt zusammengerechnet habe ich die Erfahrung gemacht, dass WM teurer ist als Umgangs-/Betreuungselternschaft.


    Das WM ist in D immer nocht etwas gegen die ''Norm'' und findet erst allmählich Einzug in die Köpfe. Von daher halte ich es für sinnvoll, erst mal professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um nicht in die vielen Nachtrennungsfallen und unterbewußten Paarkonflikte zu tappen. Bei einigem guten Willen könnte man das verstehen....


    Mfg krypa

  • wenn ich das richtig verstanden habe, war das Problem hier, das der KV eben nicht alle 2 Wochen da war, sondern nur sporadisch zur Verfügung stand. Und das Problem für das Kind dann wahrscheinlich war, dass der Papa auf unbestimmte Zeit weg war. Und da dieser Belehrungsresistent war und auf seine Freiheit bestand, Malindi daher lieber komplett auf den Umgang zum KV verzichtet anstatt ihrem Kind immer das Herz zu brechen?!

    Einmal editiert, zuletzt von Heckebeckche ()


  • wenn ich das richtig verstanden habe, war das Problem hier, das der KV eben nicht alle 2 Wochen da war, sondern nur sporadisch zur Verfügung stand. Und das Problem für das Kind dann wahrscheinlich war, dass der Papa auf unbestimmte Zeit weg war. Und da dieser Belehrungsresistent war und auf seine Freiheit bestand, Malindi daher lieber komplett auf den Umgang zum KV verzichtet anstatt ihrem Kind immer das Herz zu brechen?!


    Korrekt, deshalb schrieb ich, dass es für IHREN FALL klar zu sein scheint.
    Aber es wird hier auch pauschal von Auffäligkeiten nach Umgangswochenenden gesprochen, und da glaub ich einfach, dass es in vielen Fällen sogar förderlich wäre den Umgang zum Wohle des Kindes auszubauen.


    Gruß
    der Frosch