Ich mache mich jetzt sicher unbeliebt aber mir sind folgende Punkte aufgefallen bzw. möchte auch meinen Senf dazu geben:
1. Ich finde das Sozialsystem gut. Es ist als Überbrückung für Notsituationen gedacht. Man ging anfänglich nicht davon aus, dass die ein oder andere Familie über Generationen hinweg sich in dieser Überbrückungshilfe zurecht findet und ihre Ansprüche so gestaltet, dass es reicht. Ich will damit nicht sagen, dass alle die H4 erhalten das tun. Überhaupt nicht!
2. Ich stimme Euch zu, dass es einen fliessenden Übergang gibt, dem jegliche Anreizstruktur fehlt um zu arbeiten. Aber wie unsere TS geschrieben hat - es gibt gradezu in der Wissenschaft Situationen, die erfordern einen kontinuierlichen Einsatz. Eine Babypause von ca. 12 Monaten kann da ganz schnell Karrierekillend sein.
3. Wir befinden uns in der glücklichen Lage in einem Land zu Leben in dem wir in Notsituationen nicht hungern und frieren müssen. Unsere Basisbedürfnisse sind abgedeckt. Der Mensch schaut immer gerne nach denen, denen es besser geht und weniger in die andere Richtung.
4. Wenn wir unser Land einmal kurz aus der Volkswirtschaftlichen oder Betriebswirtschaftlichen Perspektive betrachten: Es kann auch nicht sein, dass man die Leistungsträger im System vergrauelt. Wie viele von den High Potentials sind schon abgewandert? DINKS haben zwar keine Kinder, zahlen dafür aber durch ihr durchschnittlich höheres Einkommen trotz allem noch recht hohe Steuern, die der Allgemeinheit zu Gute kommen ohne dass diese Menschen voraussichtlich jemals in der Lage sein werden Sozialleistungen empfangen zu müssen.
5. Warum brauchen wir Kinder in Deutschland? Damit wir unseren wahnsinnig grosses, schweres Sozialsystem weiterführen können. An Leistungskräften mangelt es ja nicht - ich sag mal ganz salopp, Menschen gibt es genug auf der Welt. Allerdings mit der Einschränkung, dass Ausländer die wirklich etwas mitbringen klassische Einwanderungsländer bevorzugen. Tatsächlich sind Kinder ein Luxus der uns erlaubt so gut es geht unseren Sozialsystem-Luxus weiterzuleben.
6. Kinder sind unsere Privatangelegenheit. Solange das Kindeswohl nicht gefährdet ist, sind wir dafür alleine zuständig. Keiner muss/sollte uns dafür dankbar sein. Wir erleben mit unseren Kindern so viele schöne Augenblicke im Leben, die teilen wir ja auch nicht. Warum sollte also der Staat immer wieder dafür zuständig sein, die Kostenseite mit uns zu teilen?
Versteht mich nicht falsch - ich hatte mir auch nicht gedacht, dass ich jemals AE werde. Ich finde den Alltag manchmal sehr beschwerlich. Ich ärgere mich über die Randstundenproblematik in der Kinderbetreuung usw. Vielleicht habe ich zu lange in den USA gelebt... Aber ich halte mich gerne an Kennedy: Frage nich danach, was der Staat für Dich tun kann sondern frage, was Du tun kannst.
Alles das sind meine privaten Ansichten übrigens. Und mir ist völlig bewusst, dass ich dies aus einer privilegierten Perspektive sehe...
) auch nicht das Problem sind. Ich sehe das Hauptproblem darin das Kinderlose Alleinverdiener Ehen besonders gefördert werden (Ehegattensplitting) während Unverheiratete und/oder getrennt lebende Elternteile so gut wie gar nicht gefördert werden. Das hat für mich nichts mit Familienpolitik zu tun.
Dies beinhaltet auch Punkt 6. Ein Staat kann ohne Kinder nicht dauerhaft Existieren. Was Die Vergreisung für Folgen hat Sehen wir ja jetzt schon in Japan, in ca 10 Jahren bei uns und in ca 25 Jahren besonders schön in China (1 Kind Politik)Nur dann wird es zu spät sein etwas zu Ändern, Kinder die vor 25 Jahren nicht geboren wurden können jetzt keine Kinder bekommen und haben in 25 Jahren erst recht keine Enkel