Innere Zerrissenheit

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    Ich lese Deine Kommentare dennoch gerne, aber wirklich problematisch ist es , wenn man aus gefährlichem Halbwissen aus google oder wikipedia heraus Lösungsvorschläge oder Analysen wagt. Damit kannst Du jemand unbedarften vielleicht beeindrucken aber auch in eine wirklich schwierige und gefährliche Situation bringen. Bevor ich mich zu Themen äußere, informiere ich mich, ob ich überhaupt das fachliche Wissen dazu habe und dann kann ich mir auch eine Meinung dazu bilden.[/quote]


    absolut unqualifiziert!! warum schreibst Du sowas?? Dann vermeide es doch, hier Deine Probleme zu schreiben!!!



    Und die Trennung von deiner Ex und deiner Freundin danach haben m.E. auch nicht die Bindungsstoerung ausgeloest. Ich zitiere jetzt einfach mal die haeufigste Ursache einer Bindungsstoerung: Die Ursachen einer Bindungsstörung finden sich meistens in emotionaler Vernachlässigung im Kindesalter. Ich sage damit auf KEINEN Fall, dass das bei euch so war, also fuehle dich bitte nicht angegriffen und selbst wenn deine Tochter einfach nicht die Aufmerksamkeit, die sie brauchte bekommen hat: sie wird vielleicht auch schon mit einer Anfaelligkeit geboren sein und ferner kann man als AE auch garnicht immer die Aufmerksamkeit geben, die man sollte, vor allem nicht mit einer dauernd schwerkranken Partnerin (Krebs, MS, Depressionen etc). Aber mach es bitte deiner Tochter nicht noch schwerer, indem du sie fuer etwas verantwortlich machst: eure familiaeren Probleme, die Depressionen oder sonstwas.


    Sehe ich genauso...natürlich auch von jemanden, der keine Ahnung hat und das auch nur ein wenig studiert hat.........................

  • Ich versuchs noch einmal ;-)
    Nach ICD-10, was Du ja kennst, wenn Du das studiert hast.


    Zitat


    Es handelt sich um ein besonderes Muster abnormer sozialer Funktionen, welche während der ersten fünf Lebensjahre auftritt mit einer Tendenz zu persistieren, trotz deutlicher Änderungen in den Milieubedingungen. Etwa im Alter von zwei Jahren manifestiert es sich meist in Anklammern und diffusem, nichtselektivem Bindungsverhalten; im Alter von vier Jahren hält das diffuse Bindungsverhalten an, das Anklammerungsverhalten wird aber meist durch aufmerksamkeitssuchendes und wahllos freundliches Verhalten ersetzt. In der mittleren und späteren Kindheit können die Betroffenen selektive Bindungen entwickeln, das aufmerksamkeitssuchende Verhalten bleibt aber bestehen; mit Gleichaltrigen sind wenig modulierte Interaktionen üblich; abhängig von den Umständen können auch begleitende emotionale oder Verhaltensstörungen vorhanden sein. Das Syndrom wurde am deutlichsten bei Kindern identifiziert, die vom Kleinkindalter an in Institutionen aufgezogen wurden, aber es tritt auch unter anderen Bedingungen auf. Es wird angenommen, dass es teilweise durch einen andauernden Mangel an Gelegenheit, selektive Bindungen zu entwickeln, bedingt, das heißt, Konsequenz eines extrem häufigen Wechsels der Bezugspersonen ist. Die konzeptuelle Einheitlichkeit des Syndroms bezieht sich auf den frühen Beginn diffuser Bindungen, anhaltend dürftige soziale Interaktion und fehlende Situationsspezifität.


    Ins deutsche übersetzt hat es mir die immer noch ratsame Lektüre von Karl Hein Brisch, aber auch unsere Psychologin und Familienhelferin, die die Thematik auch studiert haben:
    Der Grund bei meiner Tochter, sofern er überhaupt relevant ist und keinem mehr hilft - richtig ? , ist, dass mit 1/2 der Vater als Bindungsperson weg fiel, dann die Mutter mit 1 1/2, dann mit 2 kam meine EX, die die absolute Mutterrolle einnahm. Sie fuhr auch oft mit der Kleinen in Urlaub. Sie war ständig verfügbar. Dann noch mit 2 1/2 sehr und zu früh in den KiGa mit neuen Bezugspersonen, die sie dann gleich als Mama titulierte. Das sorgte leider dafür, dass keine selektiven Bdinungen entwickelt werden konnten, da die Bezugspersonen häufig wechseln. Die einzige Konstante im Leben meiner Tochter war und bin ich. Dessen bin ich mir bewußt!


    Die Auswirkungen sind leider fatal. Dieses aufmerksamkeitssuchende Verhalten bedeutet, dass sie absolut immer 100% Aufmerksamkeit braucht. Nicht 99%, 100% und alle, die in der Familie auch Aufmerksamkeit brauchen, werden entsprechend beiseite geschoben. Mit allen Mitteln. Dafür kann sie nichts. Ich musste das auch erst verstehen und mich in die Thematik einlesen, um ihr nicht die Schuld an dem Verhalten zu geben.
    Alle ihre Beziehungen neben mir müssen von ihr getestet werden. Das ist normal bei einer solchen Störung, dass man Bindungen auf deren Haltbarkeit mit allen Mitteln testet, dass man so gemein und fies zu den Menschen ist, die man liebt, unbewußt, um zu testen, ob die Bindung hält. Sie hat kaum Freunde, denn wenn sie welche hat, behandelt sie sich total schlecht, auch dafür kann sie nichts, dass ist das Muster ihrer Erkankung. So verabschiedeten sich in den letzten Monaten 3 gute Freundschaften bei ihr. Zudem kommt dass bei ihr die Bindungsstörung in der ungehemmten Form diagnostiziert wurde. D.h. sie zeigt auch alle Symptome, die bei schwer auffälligen ADHS Kindern auftreten. Jahrelang wollte uns der KiGa weis machen, unsere Tochter hätte ADHS und bräuchte Ritalin, was natürlich völliger Blödsinn ist, da dieses Medikament bei ihr nicht wirkt. Das klingt jetzt, als wenn ich ein böses Kind beschreibe. Das ist sie natürlich nicht. Sie hat ein liebenswertes und freundliches Wesen, ist unheimlich kreativ begabt, schreibt wunderschöne Geschichten, hat schon sehr viele lebenspraktische Fähigkeiten. Und solange sie 100 % Aufmerksamkeit hat, ist alles kein Problem. Das ist genau der Punkt, wo es bei uns nicht mehr geht. Es ist nicht möglich, wenn man 3 Kinder und einen Partner hat, nur einem Kind 100% zu geben und den anderen nichts. Es war mit den ambulanten Maßnahmen in den letzten 2 Jahren nicht möglich, daran etwas zu ändern.

    Ein normales Heim wird es definitiv nicht werden, es geht eher in diese Richtung hier
    http://www.sankt-georg-kempten…nsf/id/pa_kjff97gfxw.html
    Es geht um die TWG

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

    Einmal editiert, zuletzt von Micha67 ()

  • Natuerlich hilft es sich ein wenig mit der Thematik zu befassen und du hast es offensichtlich nur garnicht bis mangelhaft getan oder ganz schnell die Stellen uebersprungen, wo Selbstreflektion mal angebracht gewesen waere! Und nachdem ich den letzten Beitrag von dir gelesen habe, weiss ich auch, dass ich vorher zwischen den Zeilen richtig gelesen habe. Da musst du dich erst belesen, um ihr nicht die Schuld an dem Verhalten zu geben? Ja, sag mal ....Das ist doch ein Kind (ok, sie wird langsam gross). Was meinst du denn, woher psychische Stoerungen dieser Art kommen? In aller Regel schaut man sich da erstmal das Zuhause an und das sage ich jetzt genau so direkt! Da ja aber bei euch zuhaus alles prima gelaufen ist und die Tochter nur durch die Trennung von deiner Partnerin damals so ist ist ja alles bestens. Bei Borderline ist uebrigens auch Missbrauch oft ein Thema... sicher nicht von euch, aber ich meine gelesen zu haben, dass das auch mal ein Thema war bei deiner Tochter (ach so, das hatte sie erlogen und erstunken). Erinnere mich jetzt wieder.


    So oder so: die Heimunterbringung ist das Beste, was euch passieren kann. Nicht nur, weil ihr das nicht schafft, sondern weil ihr auch nicht richtig damit umgehen koennt. Und da kann man euch wahrscheinlich nicht mal ein Vorwurf machen. Das Ganze ist schon viel zu verfahren. Nutzt die Zeit zur Selbstreflektion. Wahrscheinlich kommt aber auch das nun zu spaet. Die Bindungsstoerung ist ja durch die Trennung gekommen... gottseidank sind nicht alle unsere Kinder gestoert... die haben ja alle so eine Trennung mitgemacht. Aber ich habe mich ja nie mit dem Thema befasst, kenne auch persoenlich solche Faelle nicht und habe auch nie mit jemandem, der sich darauf spezialisiert hat und in einer entsprechenden Klinik gearbeitet hat unterhalten.


    Ich bin dumm, du weisst ganz genau Bescheid. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Alles Gute.

    Einmal editiert, zuletzt von Malindi ()

  • Ist hier jemand,der/die das ganzes mit Augen des Kindes sehen würde.Was es meint? ,was es fühlt?,was es denkt?,was man hier ändern kann?.Was man machen kann dass es einwandfrei Funktioniert?Hat jemand versucht das Kind zu verstehen,was es mit seinem gestörtem verhalten mitteilen will?

    Fast Nirgendwo!!!!

    Staat dessen wird sie als "Böse"gesehen.Jetzt ist harmonisch,das "Böse"ist weg.
    Sie hat Bindungsstörung.Die einseitige Ursachenerklärung verhindert geradezu eine heilsame Arbeit zur Verbesserung der familiären Beziehungen.
    ich denke auch,dass Familientherapie wäre nötig.

    Aber einer kann ich ,verstehen ,mit 3 Kinder ist schwieriger .
    Was meinte sie,wie hätte das ganzes anders funktionieren können.


    Nach ICD-10" Bibel":


    Jahrelang wollte uns der KiGa weis machen, unsere Tochter hätte ADHS und bräuchte Ritalin, .


    Entschuldigung,aber wenn ich so was lese ,sehe ich Rot.
    Kind in Kindergartenalter.

    "Aber wer einmal gelernt hat, Bewegungserscheinungen
    auf das Ganze des Seelenlebens zu beziehen, wird....
    immer von neuem über die Fülle der Zugänge zu
    Seelischem staunen, die sich ihm allenthalben
    eröffnen“


    (August Homburger)

    Einmal editiert, zuletzt von Chaos Papa ()

  • Ich denke es geht hier garnicht um die "Schuldfrage". Sondern für sich abzuklären
    a) ist das Kind einfach anders, aufgrund seiner Persönlichkeit heraus?
    oder
    b) gibt es dafür eine Ursache, die sich behandeln läßt?
    Man will ja nichts falsch machen, aber oftmals bekommt man auch nicht zeitnah die professionelle Hilfe, die man bräuchte.


    Ich weiß ja nicht ob jemand Michas Link gefolgt ist, aber da steht was von Elternarbeit und (zusatzkostenpflichtig) Familientherapie.
    Mich deucht, man regt sich über einen Mangel auf, den es garnicht gibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • @Ranaan
    Wie wurde das Kind geboren:
    Punkt "A"-
    Punkt"B"-

    "Aber wer einmal gelernt hat, Bewegungserscheinungen
    auf das Ganze des Seelenlebens zu beziehen, wird....
    immer von neuem über die Fülle der Zugänge zu
    Seelischem staunen, die sich ihm allenthalben
    eröffnen“


    (August Homburger)

  • Man muß auch den rechtlichen aspekt sehen.Sie muß in der therapie bleiben,udn gerade bei Jugendliche ist es dann so das sie danach seltens wieder nachhause hönnen,den sie sind durch die tat im Sozialen system drin,freiwillig oder unfreiwillig.
    Nach ihre Therapie in ein betreues wohnen oder in ein Heim für Sonderpädagoik ist nix negatives,kann eine chance sein.
    Sie muß lernen mit ihre andersartigkeit zu leben,und auch die Eltern.
    Man liebt sein Kind und man leidet mit einen wen es ihm schlecht geht und es anders ist.Es kann so schlimm sein, das es den schein erweckt das alles wieder gut ist wen es "anderswo" ist,den da benimmt man sich auch unbewußt anders,Kind tut es weil es "weg" ist, Eltern weil sie in den moment "befreiter" sich fühlen.es hat sogar einen gewissen erholungseffekt.Zwischenmenschlich zu den anderen Familienangehörigkeit verbessert es sich,aber das ist eine täuschung,den auch wen man es nicht hören möchte, es ist eine Erleichterung für diese das das"problem" jetzt nicht da ist.............hört sich schrecklich an,aber es ist so,im unterbewußtsein spielt es sich so ab.
    Es ist aber nur ein trugschluß,und nur verrübergehend.Ich weiß wie es ist,und kenne auch das was danach kommt, es ist nur eine kurzfristige täuschung mit Euphorie verbunden.
    Danach ist es wieder da,das "problem" und härter als davor..Pyschisch eine krasse sache,voller leid,vorwürfe,sorge ....Der punkt ist jetzt. das sie versorgt ist und bleibt,das man sich nicht lossagt,sondern zum selbstschutzt etwas entferbnd aber noch in Sichtweite hält,so das man sich auch um die anderen kümmern kann.Lass sie im System,zeige immer, "ich liebe dich" mach dir keien Vorwürfe,aber bleib etwas auf abstand

  • Micha sucht sich doch die Hilfe die gebraucht wird,ob nun belesen oder unbelesen,ob " schuldig oder unschuldig ".Und selbst wenn seine Selbstreflextion beim Hilfe suchen beginnen und wieder aufhören würde,wäre das immer noch mehr als viele andere bereit sind oder in der Lage sind zu leisten. Und selbst wenn er Psychologe wäre könnte er nicht wirklich helfen,es fehlt ihm der Abstand. Und was immer Analysen jetzt ergeben,kann ( wird ja auch ) nur dazu dienen zu verstehen,Zusammenhänge zu erklären und daran zu arbeiten.Das wird mit Sicherheit für alle ein langer Weg,auf dem Vorwürfe und Selbstvorwürfe das letzte sind was ihn leichter machen könnte. Und letztlich ist niemand ohne Fehler oder alle gleich stark.

  • Er soll sich Hilfe fuer sich und den Rest der Familie suchen. Nicht nur fuers Kind! Darum geht es. Denn nicht nur das Kind hat ein Problem! Und auch nicht nur die depressive Partnerin. Da ist doch viel mehr im Argen.

  • Aber das tut er doch. Und abgesehen davon ist jedes Mitglied dieser Familie eine eigene Persönlichkeit für die Micha nur bedingt wirken kann. Du setzt Dinge voraus die zwar irgendwo richtig sind aber eben auch gegeben müssen.

  • Hab ich nirgendwo gelesen, dass er sich Hilfe (therapeutische) fuer sich selbst und die Familie sucht. Im Gegenteil: fuer mich klingt das eher so, als ob er das unnoetig findet. Die depressive Freundin geht in Behandlung, sein Kind geht in Behandlung und erstmal ist Erleichterung angesagt, weil der "Stoerfall" weg ist. Aber das Kind muss ja evt. auch irgendwann wieder in die Familie eingegliedert werden. Optimale Zeit, um jetzt auch mal an sich selbst und der Familienstruktur zu arbeiten oder?

  • Ich muss dazu aber auch sagen, dass wir Familiengespräche auch hatten, wo die Helferin mal versuchte, uns irgendwie zusammen zu bringen. Es war nur leider damals schon so, dass aufgrund der jahrelangen Probleme mit der Kleinen, keiner mehr bereit war daran zu arbeiten. Es wurden dann Abmachungen für den Tagesablauf getroffen, die keiner eingehalten hat und alle waren frustiert. Seitdem haben wir nur noch sporadisch Familiengespräche. Die meiste Zeit der Hilfe besteht in der Einzelbetreuung der Kleinen.



    Des wegen ist Familientherapie notwendig

    "Aber wer einmal gelernt hat, Bewegungserscheinungen
    auf das Ganze des Seelenlebens zu beziehen, wird....
    immer von neuem über die Fülle der Zugänge zu
    Seelischem staunen, die sich ihm allenthalben
    eröffnen“


    (August Homburger)

  • Bestreitet ja keiner das sie notwendig ist.Ändert aber eben nichts an der angedachten Hilfe für die Tochter. Und wenn Familientherapie an dem scheitert was Micha beschrieben hat dann ist das leider so und läßt sich nun mal nicht erzwingen.Manches braucht eben auch Zeit .

  • Er soll sich Hilfe fuer sich und den Rest der Familie suchen. Nicht nur fuers Kind! Darum geht es. Denn nicht nur das Kind hat ein Problem! Und auch nicht nur die depressive Partnerin.



    Sicher wird es dann Themen geben, die die Familie angehen muss. Meine Partnerin wird in wenigen Tagen ebenfalls in eine Einrichtung gehen, um ihre Depressionen behandeln zu lassen. Bei mir gibt es auch noch dunkle Stellen aus meiner Vergangenheit, die ich aufarbeiten muss, wie auch immer.


    Zitat

    Da ist doch viel mehr im Argen.


    Woran machst du das fest? Es tut mir leid, aber wenn die Geschwister nicht mitarbeiten woll(t)en, wundert es mich nicht. Nicht jeder Pubertierende/junge Erwachsene kann dafür Verständnis aufbringen, immer hinter der Jüngsten die 2. Geige zu spielen. Uncool, aber leider menschlich.


    Tut hier nix zu Sache, aber wäre mein Bruder 20 Jahre jünger, naja, ADS mit H wäre auf jeden Fall eine Verdacht gewesen. Ich war da einigermaßen außen vor, hab ich meine Eltern doch vorher 13 Jahre als Einzelkind bunkern dürfen und in dem Alter auch so langsam den Weg nach außen gefunden. Aber Bruder/Schwester nur 3 Jahre auseinander, nenn das Verhältnis mal bis heute unterkühlt. Jetzt sind sie 23 und 26, ich seh da schwarz, das sich da noch was bessert. Ich komm mit Bruder klar, ich komm mit Schwester klar - aber die 2 untereinander? Uh.
    Und wenn ich mal meinen ganz ehrlichen Tag hab, und meine Mutter klagt, das meine Schwester nicht so familienorientiert ist wie ich oder Bruder, laß ich mich zu einem: "Muttern, wunderst du dich?" hinreißen. Das ist eben manchmal die Quittung, wenn man einem Kind zuviel Bühne überläßt, und ein anderes dumm gucken darf, nur weil es "pflegeleichter" ist. Distanzierung.


    Gib den 2 Kids von Micha erstmal die Chance, ihren Frust über die letzten Jahre abzuarbeiten. Und auch mal was von ihrem Vater zu haben, statt das wieder wegen der Schwester an ihnen rumgepult wird.
    In einer idealen Welt würde sich alles um den einen drehen, der Probleme hat. In der Realität denken die Menschen aber ab und zu auch an sich selbst, sind verletzt, enttäuscht und unwillig.

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • Ich versteh gar nicht warum von einigen hier die beiden anderen Kinder so weggedrückt werden. :kopf


    Als ob die gar keine Existenzberechtigung haben, die Klappe halten sollen und weiterhin wie all die anderen Jahre nur so nebenher laufen sollen.


    Und da ist es herzlich blunzn das das nun die älteren Geschwister sind, verdammte Axt jedes Kind hat das Recht auf seine Eltern und auch als "altes" Kind braucht/mag man was von seinen Eltern haben und nicht dieses Wissen, achja wenn ich komme ist wieder nur XY das Thema, ich werde ja eh nicht wahrgenommen.


    Und diese harten Vorwürfe hier ala er würde abschieben, nicht kümmern, sind ziemlich unfair.


    Er erkennt das er nicht helfen kann, sucht also Hilfen und lässt nicht alles weiter den Bach runterlaufen.


    Und dieses vorwerfen er würde für sich nichts tun ist ebenso deutlich unter der Gürtellinie, nur weil er nicht schreibt das er selber sofort lostobt!!


    Das weiß doch keiner von uns, vllt. braucht er ganz einfach erstmal 4 Wochen Ruhe um zur Besinnung zu kommen und schmeißt sich dann ebenfalls ins therapeutische Getümmel.


    Lasst ihn doch mal ein und ausatmen und dann weitermachen.


    Im übrigen kommt Micha bei mir als sehr sensibler, warmer Mensch an, der sich mehr einen Kopf um seine Familie macht als so manch anderer.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Er schreibt nicht, dass er sofort los tobbt. Stimmt. Aber die SToerung der Tochter kam ja nicht ueber Nacht. Da ist ja schon viel passiert, bis es nicht anders geht als Wohngruppe, Ausgliederung etc. Die Tochter wird wieder und wieder in den Beitraegen fuer die Misere der Familie verantwortlich gemacht (ist ja alles nur so chaotisch gelaufen wegen ihrem Verhalten... und evt. noch, aber in VIEL kleineren Anteilen natuerlich wegen der zahlreichen Krankheiten der Freundin, fuer die die Kleine aber auch noch irgendwo verantwortlich gemacht wurde). Ach so, im Nebensatz erwaehnt noch die Trennungen. Ehrlich gesagt: ich waere laengst mal selbst in Therapie gegangen. Oder haette die Familie dazu ermutigt. Les dir doch mal den ganzen Katalog durch: Trennungen, schwere Krankheiten, eine Tochter, die immer mehr abbaut... Die brauchen ALLE Hilfe. Nichts ist gut, wenn nur die Tochter jetzt auswaerts lebt.


    Wo schreibt denn jemand, er wuerde sich nicht kuemmern? Tut er doch. Alles ok, Tochter ist versorgt. Mir stoesst nur uebel auf, wie er teilweise ueber seine Tochter geschrieben hat. Wie die Kleine alle um den Finger wickelt, was noch keine geschafft hat, dazu die Schuldzuweisungen, als ob sie ein kleines raffiniertes Stueck waere. Da kann aber einer deutlich nicht unterscheiden zwischen Krankheit und bewusstem miesem Charakter. Und solange das so ist, hat auch eine evt. Wiedereingliederung des Kindes gar keinen Sinn.


    Aber ok, wenn ich es missverstanden habe: sorry. Aber ich scheine ja nicht ganz die einzige zu sein. Ich will keine Schuldzuweisungen machen... aber ich bleibe dabei: da brauchen alle Hilfe. Insbesondere der Themenstarter. Hoffentlich sucht er sie sich (damit meine ich Hilfe fuer seine eigenen Probleme und nicht Hilfe damit, mit den Problemen der Tochter klar zu kommen).

  • Meint Ihr nicht, ich hätte kein schlechtes Gewissen dabei? Es ist ja so, dass ich mich schlecht fühle/fühlte, wenn ich alleine Zeit mit meinen anderen beiden verbringe, während meine Kleine in der Klinik ist. Als ich gleich am ersten Tag mit meinem Sohn nach Berlin geflogen bin, war ich die ersten beiden Tage gar nicht bei mir, weil ich an sie denken musste. Im Anschluß erklärte mir ihre Psychologin, dass ich lernen müsse, auch ohne schlechtes Gewissen etwas für mich und den Rest der Familie zu tun. Das sei "normal" in solchen Situationen und ich sollte mir therapeutische Hilfe suchen, dass zu lernen. Damit wollte ich hier nicht hausieren gehen. Auch nicht damit, dass mein Vater sich erschossen hat, als ich 9 war und ihn so gesehen habe. Auch nicht damit, dass gerade dadurch der Suizidversuch meiner Tochter mich total und heftig getroffen und 35 Jahre in die Vergangenneit zurückgeworfen hat. Dass ich ihr ihr vor 1 1/2 Jahren davon erzählt hatte, als sie solche Andeutungen machte und wie schlimm das besonders für mich ist. Dass das ein Fehler war, denn danach hatte sich mit Suizidgedanken erpresst, weil sie wusste, dass sie mich damit besonders trifft. Dafür kann sie nichts, dafür hat sie keine Schuld. Sie ist noch ein Kind und bekanntlich können Kinder grausam sein.
    All das hatte ich bereits durch eine Therapie ein halbes Jahr lang beacktert. Da war es mit meiner Tochter aber noch nicht so schwierig. Natürlich werde ich diese Baustellen wieder angehen. Dafür muss ich erst Mal zur Ruhe kommen und überhaupt lernen, dass neben anderen, ich mir selber auch wichtig sein darf. Das weiß ich nur in der Theorie.


    Zu den Belästigungen. Auch das hat die Psychologin erklärt. Sie affektiert unbewusst gegenüber Jungs und Erwachsenen und zieht somit genau solche Typen an. Das ist auch der Grund, warum gerade ihr das so oft passiert. Sie muss, so die Psychologin, lernen, ihr distanzloses Verhalten anderen gegenüber zu überwinden, denn dadurch kommt sie in gefährliche Situationen, die sie gar nicht will. Das hat mir die Augen geöffnet, warum ihr sowas so häufig passiert, wie zuletzt sogar auf dem Klinikgelände. Das kann sie nur durch proffessionelle Hilfe lernen, die nicht aus einem ambulanten Termin einmal die Woche bestehen kann. Sicher zuletzt, denn Geld bedeutet mir nichts, wird mich diese Wohngruppe auch finanziell treffen. Denn durch die Eigenbeteiligung in fast 4 stelliger Höhe, wird nicht mehr viel bleiben. Wir werden vermutlich unser noch nicht zu Ende finanziertes Haus verkaufen und in eine Mietwohnung ziehen müssen. Aber das spielt eben keine Rolle, da mir meine Tochter wichtig ist und das sie Hilfe bekommen.


    Ansonsten ist etwas passiert, was ich noch nicht einschätzen kann. Meine EX rief mch vorhin an. Meine Tochter ist ja bei ihr und sie möchte ein Gespräch mit uns allen. Also, EX-Frau, ihr Freund, meine Partnerin und ich. Sie meinte, meine Tochter hätte sich gestern in einem langen Gespräch total geöffnet und ihre Schutzmechanismen offen gelegt, d.h. konkret gesagt, warum sie Gefühle manchmal so schwer zeigen kann etc. Was da in ihrem Kopf vorgeht. Für mich ein klares Zeichen, dass die Therapie wirkt, denn vor einigen Wochen konnte man mit ihr solche Gespräche gar nicht führen und jetzt will sie es sogar selber.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

    3 Mal editiert, zuletzt von Micha67 ()

  • Micha, laß dir kein schlechtes Gewissen einreden und rechtfertige dich nicht. Du machst das schon ganz richtig so. Ich weiß nicht was deinen Vater dazu bewegt hat, sich das anzutun und seinen Sohn diesen Anblick auch auszusetzen. Aber wichtig ist das dieses "Erbe" an gebrochenen Menschen in eurer Familie endlich durchbrochen wird, damit ihr alle mal happy sein könnt.

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()