Ich muss heute auch mal etwas jammern...
Sohni hat ja Anfang November seinen ersten Geburtstag. Schon seit ein paar Wochen mache ich mir Gedanken darüber, wie ich das alles regeln soll, damit KV und keine der beiden Familien benachteiligt wird. Wir hatten uns dann darauf geeinigt, dass Sohni Vornmittags beim KV und dessen Familie ist und Nachmittags bei mir mit meiner Familie. KV wollte unbedingt Nachmittags dabei sein, wobei ich Vormittags nicht mit zu seiner Familie sollte. Das ging mir zwar etwas gegen den Strich, aber ich wollte da jetzt auch keinen weiteren Stress.
Letzte Woche fragte ich KV, ob er Sohni dann abends mit zu sich nimmt (wir haben bisher keine festen Umgangstage gehabt). Da meinte er, das ginge nicht. Sein Onkel wäre zu Besuch (lebt in einem anderen Land) und sie würden dann Essen gehen und er würde Nachmittags auch nicht mehr mit zu mir kommen. Da wolle er Sohni nicht mitnehmen. Ich war so enttäuscht und wütend darüber, dass er Sohni an seinem Geburtstag so wegschiebt, weil er etwas anderes vor hat. Es wäre doch kein Problem gewesen, Sohni einfach mit zu nehmen... was mache ich denn? Ich nehme Sohni auch überall mit hin und kann auch nicht sagen "Ne, heute kann ich das Kind nicht gebrauchen, ich will was allein machen".
Ich bin so enttäuscht, dass er einerseits immer einen auf Familie macht und Sohni ihm ja so wichtig ist, ihn aber nun an seinem Geburtstag nur kurz Vormittags sehen will und noch nicht einmal daran denkt, ihm den Onkel vorzustellen. KVs Onkel gehört doch auch zu Sohnis Familie…
Hab ihm das gestern nochmal im persönlichen Gespräch verdeutlicht, wie enttäuscht ich über sein Verhalten bin und ihm zudem gesagt, dass ich nicht mehr gewillt bin, Sohni jedes Wochenende durch die Stadt zu kutschieren, damit er seinen Papa sehen kann. Dass er als Vater auch etwas dafür tun muss. Nicht, dass ich ihm Sohni vorenthalten will, aber ich möchte nicht das Taxi für KV spielen, wenn er doch Sohni mit den Öffis abholen oder sich zu diesem Zweck das Auto seiner Eltern kurz leihen kann. Für andere Dinge geht das schließlich auch.
Da war der Ärger dann richtig groß und er motzte mich nur noch an, dass ich ihm seinen Sohn vorenthalte, dass das nicht gut für Sohni sei usw.
Ausserdem wollte ich eine feste Regelung, wann er Sohni nimmt, damit ich für mich auch mal irgendwas planen kann. Ich sitze immer nur zu Hause und mache mich davon abhängig, wann KV das Kind nimmt und dann fällt ihm kurzfristig immer noch irgendwas ein, wieso ich das Kind später bringen und/oder früher wieder abholen soll. Langsam reichts mir.
Er war damit erst garnicht einverstanden, er sehe nicht ein, wieso er sich so einschränken solle in seinen Freizeitaktivitäten und bisher ginge das ja wohl auch so, dass er spontan entscheidet, an welchem Tag er Sohni nun nimmt. Dass ich dabei aber völlig auf der Strecke bleibe, will er nicht einsehen.
Hab ihm dann vorgeschlagen, dass er Sohni dann eben jedes 2. Wochenende von Freitag bis Sonntag nimmt, damit war er dann garnicht einverstanden, er wolle das Kind schließlich jedes Wochenende sehen und Zeit für sich auch noch haben. Er ginge schließlich arbeiten, da stünden ihm auch Zeiten für sich zu. Als ich meinte, ich würde auch gern arbeiten gehen, kann aber nicht, weil Sohni noch nicht fremdbetreut werden kann, meinte er, ich sei ja selbst Schuld, er hätte das Kind ja auch nehmen können. Stattdessen sei ich ja noch so gierig gewesen und wollte seine Elternzeit haben (hab ja nun aufgrund des Aes 4 Monate Elternzeit). Dabei hatte er sich den Job erst gesucht, als die Schwangerschaft recht fortgeschritten war und wollte den Job fürs Kind nicht aufgeben. Wir hatten das Thema also bereits in der Schwangerschaft schon, bei wem das Kind lebt und wer arbeiten gehen kann.
Nachdem ihm das alles nicht passte, schlug ich den Gang zum Mediator vor. Er willigte ein, meinte aber sofort, dass er dafür keinen Urlaub nehmen würde und wenn, hätte er auch nur alle 2 Wochen morgens um 8 Uhr Zeit. So richtig mit dieser bestimmenden Art.
Letztendlich einigten wir uns darauf, dass er Sohni nun immer von Samstagnachmittag bis Sonntagabend nimmt, er ihn Samstags abholt und mit zu sich nimmt und ich ihn Sonntagabend bei ihm abhole. Für den Fall, dass er mal Samstags oder Sonntags nicht kann, muss er sich eine Alternative überlegen. Ich bin gespannt, wie lange das gut geht.
Wohin wende ich mich, um im Notfall doch das Gespräch mit Hilfe eines Mediators führen zu können?
Unser Verhältnis zueinander ist nun arg angespannt und ich ziehe mich immer weiter zurück. Dabei war ich eigentlich froh, dass wir trotz Trennung und Kind einen freundschaftlichen Umgang pflegten und auch gemeinsam Dinge unternommen haben.
Nun frag ich mich natürlich wieder, ob ich nachsichtiger hätte sein sollen/müssen, mehr Rücksicht auf KV nehmen sollte oder ob ich auch mal sagen kann „Jetzt reichts“ und Dinge auch mal so laufen können, damit ich halbwegs zufrieden bin?
Ist etwas länger geworden, aber das musste ich mal loswerden… danke fürs lesen…