Das kann doch nicht ewig so weitergehen?!

  • Ich hab da ein etwas längeres Problem, muss also mal etwas weiter ausholen… versuche dennoch, mich halbwegs kurz zu halten…


    Ich hab vereinzelte Probleme immer mal wieder angesprochen hier, aber ich glaube, das Gesamtpaket ist das Problem, woraus viele kleinere Probleme und Streitereien entstehen, ganz klar.


    Ich war recht kurz mit meinem Exfreund zusammen, der sich dann im Streit von mir trennte. Wir hatten dann ein dreiviertel Jahr eine Affäre. Er nennt es bis heute nicht so und hielt mich auch immer hin, dass wir ja wieder zusammenkämen, wenn ich dieses und jenes an mir ändere. Ich versuchte immer wieder, mich von ihm zu lösen und ihm ein Ultimatum zu stellen, bis dann und dann soll er sich entscheiden, ob er eine Beziehung mit mir weiterführen will oder nicht. Ich war zu inkonsequent und hoffte immer, dass er sagen würde: ja, lass uns wieder ein Paar werden. Natürlich sagte er das nie. Dann wurde ich letztes Jahr Schwanger und weil er mich zu dieser Zeit so unsexy fand, zog ich dann einen Schlusstrich und erklärte unser Verhältnis für beendet. Die ganze Zeit über sagte er mir aber weiterhin, dass er mich lieb hat – bis heute. Sohni wurde dann geboren und wir näherten uns zwischendurch wieder an. Aber wirklich weiter geht’s nicht.


    Für mich ist diese Beziehung noch nicht aufgearbeitet und ich weiß auch garnicht so recht, wie ich das tun sollte. Wir sehen uns weiterhin regelmässig, einmal die Woche ist er abends bei uns und besucht mich und Sohni, am Wochenende bring ich Sohni für einen Tag+Nacht bei ihm vorbei und hole ihn wieder ab. Zum Abschied küsst er mich und zwischendurch im Umgang nimmt er mich mal in den Arm, streichelt mir über den Rücken oder das Bein oder sowas.
    Wir telefonieren so gut wie jeden Tag und wenn nicht, schreiben wir SMS. In unserem Kontakt ist sehr viel Gewohnheit, das ist mir klar.
    Es sind auch viele Kleinigkeiten, wo er mir hilft und wo ich die Hilfe auch aus Bequemlichkeit annehme.
    Er ist auch der erste, zu dem ich gehe, wenn ich irgendwelche Probleme hab.


    Aber irgendwie kann das so nicht weitergehen. Das ist ja nichts Halbes und nichts Ganzes…
    Und die Probleme, die immer wieder auftauchen, belasten noch zusätzlich.


    Wir streiten uns recht oft ums Geld. Er wirft mir vor, ich sei geldgeil, wenn ich ihn darauf anspreche, dass er doch mehr Unterhalt zahlen könne. Stattdessen hat er sich an der Arbeit stundenmässig runterstufen lassen, damit sein Arbeitstag nicht so stressig ist. Er ist täglich je Strecke 1,5 Stunden mit den Öffentlichen unterwegs. Versteh ja auch, dass das stressig ist, aber mein Alltag allein mit Kind ist nicht weniger stressig – nur auf eine andere Art und Weise.
    Anschaffungen für s Kind sind wie selbstverständlich auch meine Angelegenheit. Bis vor kurzem musste ich ihm sogar für Sohni das Essen und die Windeln mitgeben, weil er nicht einsah, etwas für ihn zu kaufen. Dass ich Sohni zu ihm bringe und wieder abhole, ist für ihn auch selbstverständlich. Er hat kein Auto und keine Lust, ihn mit der Bahn abzuholen (wir wohnen im gleichen Ort und haben beide eine gute Verbindung mit den Öffentlichen).


    Immer öfter lässt er Treffen ausfallen, weil er lieber irgendwas anderes machen möchte. So hatten wir uns zb Montags und Dienstags gesehen und 2 Tage am Wochenende, wenn ich Sohni hinbrachte und abholte. Den einen Tag in der Woche lässt er nun komplett wegfallen, weil er da lieber seine Ruhe haben oder sich mit Freunden treffen will. Alle 2 Wochen sehen wir uns während der Woche auch nicht mehr, weil er dann erst von der Arbeit zurück wäre, wenn ich Sohni grad ins Bett bringen würde. Das ist nicht so ideal für Sohni und daher hab ich gesagt, wir lassen das Treffen ganz.
    Wann er Sohni am Wochenende nimmt und ob, bestimmt er. Er macht es immer davon abhängig, ob er lieber ausschlafen oder weggehen will oder den Tag seine Ruhe haben will. Es kam auch schon ein paarmal vor, dass er mir Freitags mitteilte, dass er ihn doch lieber erst Samstag nehmen will, weil er den Abend lieber weggehen will. Ich kann so also nie irgendwas planen oder mir was vornehmen fürs Wochenende und muss mich immer seinen Bedürfnissen fügen.


    Ich versuche immer wieder mal, mich abzugrenzen und mich zurückzuziehen. Das ist dann auch jedesmal mit Diskussionen verbunden, weil er nicht versteht, dass ich nicht ewig so weitermachen möchte wie es die ganze Zeit schon läuft. Wenn ich mal nicht telefonieren will, ist er beleidigt, wenn ich nicht auf jede SMS antworte, ebenfalls. Dann ist er grundsätzlich krank und wirft mir vor, ich würde mich garnicht für ihn interessieren und er wäre ja auch für mich da, wenn es mir nicht gut geht. Oftmals reagiere ich darauf desinteressiert und lasse ihn garnicht in mein Gewissen reden. Aber das kann ich nicht immer.


    Ich hab noch in der Schwangerschaft viel Energie dafür verwendet, dass der Kontakt recht gut beibehalten wird, weil ich wollte, dass Sohni mit seinem Vater aufwachsen kann und die beiden die Möglichkeit haben, eine gute Beziehung aufzubauen. Aber ich möchte mich deshalb nicht so unterbuttern lassen und mir bei jeder Kleinigkeit vorwerfen lassen, ob ich ihm seinen Sohn vorenthalten möchte, ob ich will, dass Sohni ohne einen Vater aufwächst. Ich möchte einfach nur die Beziehung geklärt wissen, ohne dass das Kind darunter leidet.
    Wir streiten ja doch recht oft und Sohni bekommt das alles mit.


    Ich weiß aber nicht so recht, wie ich aus dieser Spirale rauskommen soll. Und ich frage mich immer wieder, wieso sagt er, er hat mich lieb, sucht offensichtlich Nähe und Körperkontakt, um mir dann direkt wieder zu sagen, dass er keine Beziehung will. Was will er denn überhaupt von mir?! Und wie schaffen wir es, dass Sohni nicht die ganzen Streitereien mitbekommt und letztendlich zum Spielball einer missglückten zwischenmenschlichen Beziehung wird?

  • Hi!


    Im Grunde beantwortest du dir deine Fragen selbst. Du weißt alles. Im Prinzip gehts jetzt nur noch ums Handeln. Abgrenzen und Distanz einhalten. Dann wirds sicher etwas ungemütlicher mit ihm. Dann wird es aber auch leichter, aus diesen unscharfen, verwaschenen Situationen klare Umgangs und Unterhaltsforderungen abzuleiten. Diese unklare Situation nützt ausschließlich ihm und schadet dir. Für ihn besteht kein Handlungsbedarf. Ihm gehts gut damit, denn er hält dich mit seinem "Jein" da fest, wo es für ihn bequem ist.


    Liebe Grüße
    M

  • Hallo...
    hast Du niemanden aus deiner Familie oder eine gute Freundin die Dir den Rücken stärken kann ?!


    Aus eigener Erfahrung weiß ich wie das ist zu wissen was man tun sollte es aber einfach nicht umgesetzt kriegt. :crazy


    Du mußt Dich quasi selber in den Allerwertesten treten um die Stärke zu bekommen um zu handeln. :daumen

    Ich wünsche Dir das Du das für DICH und deinen Sohn hinkriegst!!!!

    Weine nicht dem Vergangenen nach... sei glücklich über das was noch vor Dir liegt..... :sonne

  • Meine Familie wohnt mehrere hundert km von uns entfernt. Meine beste Freundin leider auch ;)


    Durch Sohnis Geburt hat sich mein Freundeskreis auch sehr verändert, weswegen ich eigentlich fast nur noch mit Müttern zu tun habe, die ich ab und zu mal treffe. Wirkliche Freundschaften sind dabei noch nicht entstanden, dass ich dort den Rücken gestärkt bekommen würde.

  • Hallo


    Ich lese gerade von Stefanie Stahl "Jein - Bindungsängste erkennen und bewältigen". Dein Text klingt, als könne das auch für Dich hilfreich sein.


    Gruß

  • Die Sache mit dem Freundeskreis kenne ich.


    Das ist echt ne blöde Situation in der Du da steckst.


    Er macht Dir immer wieder Hoffung und hält Dich aber immer schön auf Distanz damit er alle Freiheiten genießen kann.
    Er spielt nur mit Dir.


    Warst Du wegen des Unterhalts schon mal beim Jugendamt ? Wenn ich das richtig verstanden habe zahlt er nur soviel wie er möchte, aber Sohni steht ja schon eine gewisse Summe zu.
    Du mußt Dich emotional da rausholen. !!!
    Er nutzt Deine Situation aus und Du bleibst dabei auf der Strecke !!!


    Wo im Ruhrgebiet wohnst Du denn?



    Weine nicht dem Vergangenen nach... sei glücklich über das was noch vor Dir liegt..... :sonne

  • Hallo


    Ich lese gerade von Stefanie Stahl "Jein - Bindungsängste erkennen und bewältigen". Dein Text klingt, als könne das auch für Dich hilfreich sein.


    Gruß


    Danke für den Buchtipp. Ich hatte vor ein paar Jahren schonmal ein Buch zu dem Thema gelesen. Nah udn doch so fern, falls dir das was sagt. ich denke, das ist ähnlich aufgebaut. Hab dadurch ein bisschen was über mich gelernt, aber umsetzen konnte icvh es nicht.




    @ Bine
    Ne, beim JA war ich wegen des Unterhaltes noch nicht. Wurde mir hier im Forum auch shcon mehrfach nahegelegt. Aber ich befürchte, dass ich dann noch weniger Unterhalt bekomme, wenn ich es ausrechnen lasse. Er ist mit dem, was er derzeit zahlt, unter der Selbsterhaltsgrenze. Er hätte aber durchaus mehr Unterhalt zahlen können, wenn er sich stundenzaglmässig im Job nicht hätte runterstufen lassen. Er bekommt zum Festgehalt Provision. Ich glaube aber nicht, dass die in die offizielle Berechnung mit einfliessen würde, weil die nicht jeden Monat gleich hoch ist. Aber mit dem Geld, was er da jetzt zur Verfügung hat, könnte er durchaus mehr Unterhalt zahlen, ohne selbst am Hungertuch zu nagen.


    Ich wohne in Bochum.

  • Hi Alessandria,


    es gibt sooooo viele verschiedenen Arten von Beziehung, und alle sind ok, solange die daran Beteiligten sie so wollen. Manche Ehe sieht so aus, dass ER Wochenlang auf Montage oder auf See oder z.B. im Auslands-Einsatz ist. Viele Väter sind so genannte Wochenend-Heimfahrer. Manche Ehepaare schlafen im selben Haus, aber nicht im selben Zimmer/Bett. Und noch viele tausend weitere Möglichkeiten. Und in allen diesen Beziehungen gibt es Menschen, die sich lieben und die ihre Beziehung genau so gestaltet haben, weil sie genau so für sie richtig ist. :welcome


    Eure Beziehung ist anscheinend, so wie sie jetzt ist, zumindest stabil. Sie hält. Und das schon ziemlich lange. Damit hast Du etwas, um das Dich viele hier beneiden! :respekt


    Vielleicht solltet ihr beide mal zur Paar-Beratung gehen. Es würden vielleicht schon wenige Kleinigkeiten reichen, um Euch alle drei zufrieden zu machen. Jeder geht einen kleinen Schritt, jeder akzeptiert einen guten Kompromiss, jeder gibt soviel er kann: und ihr alle drei habt ein schönes Leben. Das muss ja nicht die "Normalo-Standart-Beziehung" mit Reihenhaus in der Vorstadt sein. :Flowers


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

  • Flo,
    wir führen aber keine Beziehung :D Also nicht das, was man weitläufig unter "Beziehung" versteht.


    Und selbst wenn es eine Beziehung wäre, wäre das nicht das Modell, in dem ich glücklich wäre.


    In der MuKi-Kur hab ich die Problematik auch shcon mit der dortigen Psychologin besprochen. Gut, sie konnte mir jetzt nicht wirklich weiterhelfen, gab mir aber auch zu verstehen, dass es verschiedene Beziehungsmodelle gibt und die alle völlig ok sind. Vorausgesetzt: alle Beteiligten sind damit glücklich. Das trifft aber nunmal nicht zu.

  • Das mit dem Unterhalt ist ja super...
    Er läßst sich runterstufen damit er nicht soviel zahlen muß . :kopf


    Wenn Du ungefähr weißt was er verdient könntest Du mal in der Düsseldorfer Tabelle nachschauen.


    Allerdings würde ich trotzdem mal zum Jugendamt gehen.
    Der Umgang läuft ja wohl auch nur so wie es dem KV am besten passt.
    Da müßte auch mal ne regelmäßigkeit festgelegt werden.


    Hier gibt es doch bestimmt auch Leute aus Bochum. Versuch doch mal da welche ausfindig zumachen. Vielleicht können die Dich unterstützen.



    Weine nicht dem Vergangenen nach... sei glücklich über das was noch vor Dir liegt..... :sonne

  • Ein paar Bochumer hab ich hier schon gefunden :)


    Ich wiess nicht, ob er wirklich absichtlich so gehandelt hat, dass er dann weniger Unterhalt zahlen muss. Es ging ihm dabei wohl mehr darum, weniger Stress jeden tag durch die Arbeitswege- und Zeiten zu haben. Ich trau ihm nicht zu, dass er so weit gedacht hat, dass das Auswirkungen auf den Unterhalt hat.


    In der Düsseldorfer Tabelle hab ich schonmal geschaut. Demnach würde er nichts zahlen , sondern ich Unterhaltsvorschuss beantragen müssen.


    Muss aber zum jahresende sowieso mal den Unterhalt offiziell ausrechnen lassen. denn ab Januar bekomme ich erstmal ALG2 udn die geben sich bezüglich des Unterhaltes sicherlich nicht mit so einem inoffiziellen "Vertrag", den KV und ich aufgesetzt haben, zufrieden, oder? Die Wohngeldstelle nahm den Wisch zwar an, ich musste aber schriftlich noch einmal erklären, wieso es sich nur um die und die Summe handelt.

  • Laß Dich doch einfach mal beim Jugendamt unverbindlich beraten.
    Ich hatte damals einen echt netten Berater der für mich zuständig war.
    :thanks:

    Ich wünsche Dir aufjedenfall viel Kraft damit Du den Weg gehen kannst der da steinig vor Dir liegt.
    :daumen

    Wenn Du es schaffst den ersten Schritt zu wagen, wirst Du sehen das es garnicht so schwer ist wie es aussieht.
    Außerdem wirst Du an kraft und Stärke gewinnen.
    Nur der erste Schritt ist am schwerste .....


    Laß Dir nicht alles gefallen. Er kann nicht machen was er will nur weil er feiern oder ausschlafen will. Er muß sich an eure Absprachen halten.


    Und laß Dich nicht mehr in den Arm nehmen oder streicheln.
    Da mußt Du stark bleiben und auf Distanz gehen.


    Ich wünsche Dir alles gute !!!!!



    Weine nicht dem Vergangenen nach... sei glücklich über das was noch vor Dir liegt..... :sonne

  • ..wenn ich das hier so lese stell ich mir auch die Frage: Was stellst du dir unter einer richtigen Beziehung vor? Frag dich das einfach mal kritisch. Die Antworten findest du dann.


    Oder anders ausgedrückt: Möchtest du mehr Nähe? Möchtest du das er dir Verbindlichkeiten zusagt? Möchtest du das er von seinen "Lotterleben" wegkommt, Verantwortung übernimmt?
    Hast du Angst, die "Kontrolle" über ihn zu verlieren?
    ..Sind das nicht die Fragen, die du beantworten solltest?

  • @ Ars vivendi,
    Eine Beziehung ist für mich erst einmal etwas Verbindliches. Füreinander da sein, auch wenn es mal schwierig ist und vor allem einen Partner, der mich liebt und den ich liebe ;)
    Und vor allem letzteres ist hier nicht gegeben.


    Dass er Verantwortung übernimmt, möchte ich schon lange. Angst, die Kontrolle zu verlieren, habe ich auch nicht. Mehr Nähe und Verbindlichkeit auch nicht mehr. So um die Geburt herum hätte ich das mit ja beantwortet, inzwischen will ich das nicht mehr.

  • eines der probleme aus dieser seltsamen beziehung in der du steckst ist, dass du so nie offen für was normales bist. er spielt ganz klar das alte spiel von zuckerbrot und peitsche, gibt dir genau nur so viel aufmerksamkeit wie nötig ist, dass er dich nicht verliert. und du lässt es mit dir machen, warum auch immer. ich prophezeie dir jetzt schon, dass dieser mann dir jeden anderen mann der irgendwann in dein leben tritt total madig machen und deine lebensqualität vorübergehend extrem einschränken wird. und das nicht nur weil er es will sondern weil du es zulassen wirst.


    geh zu einer beratung oder therapie, eine nur für dich, das was er bereits aus dir gemacht hat ist potentiell extrem schädlich sowohl für dich als auch deinen sohn.

    Einmal editiert, zuletzt von aMrio ()

  • Was ist denn offen für „was normales“? Meinst du damit, dass ich nicht offen für eine neue Beziehung bin? Das bin ich derzeit wirklich nicht. Aber das hat auch andere Gründe.


    Dass er mir nur soviel Aufmerksamkeit wie nötig gibt, damit er mich nicht verliert, ist auch meine Überlegung. Warum ich das mit mir machen lasse? Ne klare Antwort kann ich dir darauf nicht geben, aber ich kann nicht so gut mit Trennungen umgehen. Das war schon immer so und funktionierte auch eigentlich nur gut, wenn der andere konsequent den Kontakt abbrach (egal ob in einer Partnerschaft oder Freundschaft). Aber das macht nunmal nicht jeder :D


    Dass er einen neuen Partner an meiner Seite nicht akzeptieren wird, ist mir auch klar. Hatte schonmal angesprochen, wie das wäre, wenn einer von uns beiden einen neuen Partner hätte. Er würde den Kontakt einschränken, mich und Sohni weniger sehen wollen, wenn er eine neue Freundin hätte. Umgekehrt will er aber nicht, dass der Neue dann seine Rolle übernimmt und Vater für Sohni spielt. Er sagte nichts davon, dass er mir den Neuen nicht gönnen würde, sondern verpackt alles schon in Sohni. Also kann ich mir gut vorstellen, dass das zu großen Konflikten führt.


    Eine Beratung – wohin geht man denn damit? Und was sollen die mir sagen? – „Seien Sie konsequent und lösen sich“ oder „Lassen Sie es doch so weiterlaufen wie bisher“ (letzteres sagte ja quasi die Psychologin in der MuKi-Kur). Therapie bekomme ich nicht hin, weil ich Sohni nirgends hingeben kann.

  • ..hm, ja, ist eine schwierige Situation, ich hatte auch schon beim Absenden ehrlich gesagt ein bisschen bereut, was ich da geschieben habe ..aber nur ein bisschen :).
    Ich verstehe, es muss schwierig sein. Du hast das Gefühl, er liebt dich nicht mehr, streichelt dir nur den Rücken, gibt dir ein Bussi zum Abschied und kommt und geht wann er will, das ist anstrengend!
    Das ist ein ständige Hin und Her. Auf der andern Seite spielen sich vll. auch einige Sachen in ihm ab und er weiss noch nicht recht, wie er sich in der Vaterrolle fühlt, möchte evtl. auch nicht alles was er so denkt mit dir teilen und zieht sich emotional auch ein bisschen von dir zurück?
    Ich denke ihr solltet euch mal aussprechen und gegenseitig Vorschläge machen, wie ihr euch das so vorstellt. Sag du ihm auch mal, das du von ihm enttäuscht bist. Man denkt ja manchmal, das es nichts bringt, den Anderen dahingehend "Aufzuklären" doch denke ich, könnte es hilfreich sein.
    Wenn alles nicht klappt, musst du die Konsequenz ziehen und den Kontakt komplett einstellen. Dann zählt aber auch kein Busse und sonstiges mehr!
    Wenn du dann alleine bist, kannst ja mich nehmen ..ne ist nur ein Scherz :)


    Auf jeden Fall viel Glück.

  • Wieso hast du bereut, was du geschrieben hast?
    Ich hab nicht nur das Gefühl, dass er mich nicht mehr liebt, ich WEISS, dass er mich nicht liebt. Aber da steckt ganz viel Gewohnheit hinter.
    Kann mir aber gut vorstellen, dass er noch nicht richtig in der Vaterrolle angekommen ist. Sein Interesse beschränkt sich derzeit ja auch nur auf die Schöneren Dinge, die ein Kind so mit sich bringt. Wenn es umständlicher wird, gibt er Sohni ja wieder ab bzw. verlässt sich auf mich, dass ich die Dinge regel.


    Er ist heute Abend nochmal hier, wir haben da noch eine andere Baustelle zu besprechen, da wird ich nochmal mit ihm hierüber sprechen.


    Den Kontakt komplett einstellen geht ja nicht so einfach, wir haben immerhin noch ein Kind miteinander. Sonst wär vieles vieles einfacher^^


    Dich nehmen? :D Hamburg ist aber so weit weg :P

  • du musst erstmal trennen zwischen dem vater und dem mann. und dir über deine eigenen gefühle klar werden. du scheinst keinen eigenen willen zu haben, nur unsicherheiten. entweder willst du ihn oder nicht. entweder magst du was er macht oder nicht. bei solchen sachen gibt es nur schwarz / weiß, alles andere ist ungesund, zumindest für dich.


    gegen eine therapie spricht prinzipiell gar nichts, ich bin mir sicher, dass du, sofern du das was du hier erzählst einer therapeutin erzählst, dir auch fernab von der übernahme durch deine krankenkasse dazu raten wird, dich für mindestens einige sitzungen mit ihr zu treffen.


    du steckst da in einer völlig unnormalen situation die schlichtweg nicht gut enden kann. und je später der knall kommt desto heftiger wird er, gerade weil sich gewohnheiten nunmal immer mehr manifestieren.