Alleinerziehend mit 15j. Onlinespielesüchtigen

  • hallo, ich W, bin 52, lebe mit meinem 15jährigen Sohn allein. Meine Tochter ist 26, lebt seit 8 Jahren selbständig. Der Junge war von Anfang an auf seinen Vater fixiert, der aber als Choleriker für mich untragbar war. Ich trennte mich von ihm, und zog, sobald meine Tochter (nicht vom selben Mann) 18 war, 300 km weiter weg, wo ich eine erfüllende Arbeit fand und die Hoffnung hatte, dass der Junge bessere männliche Vorbilder fände. Vor zwei Jahren jedoch wurde unser Verhältnis immer schwieriger (ich hatte immer mehr Verantwortung in meinem Beruf und definitiv zu wenig Zeit für ihn). Der Vater hatte mittlerweile eine stabile Beziehung (verheiratet) und es schien, als wäre es jetzt das Beste und an der Zeit, den Jungen ziehen zu lassen. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass der Vater das zusammen mit der neuen Frau packen könnte. Jedoch nach zwei, drei Monaten "Flitterwochen" kühlte sich das Verhältnis Vater-Sohn rasch ab. Es ist nun mal was anderes den Alltag zusammen zu verbringen oder nur die Freizeit. Sie hatten sich alle falsche Vorstellungen gemacht. Der Vater unternahm nichts, um eine Vater-Sohn-Beziehung aufzubauen (selber Heimkind, hatte er auch keine Vorbilder gehabt, hatte selber auch mit seiner Familie gebrochen. Er stellte nur Forderungen an den Jungen, nur unter dem Aspekt der Schulnoten (natürlich nur mit bester Absicht: es sollte mal was Besseres aus ihm werden als nur ein LKW-Fahrer wie er selbst). Er wurde immer ungnädiger, brüllte und fing an zu schlagen, um anschließend tagelang zu schweigen! (der Grund, weshalb ich die Beziehung beendete!) Ende vom Lied: mein Sohn kehrte reumütig zu mir zurück, naja, nicht reumütig, aber bei mir zu wohnen, scheint für ihn das kleinere Übel zu sein. Während der Zeit bei seinem Vater hatte er angefangen, solche Ballerspiele zu spielen (dort gab es alles, was es bei mir nicht gab: Fernsehen und PC/laptop in jedem Zimmer und alles an Junkfood, was sein Herz begehrte. Das Rauchen hatten sie sich nach einigen Monaten endlich abgewöhnt, aber nicht für den Sohn, sondern weil sie noch ein gemeinsames Kind planten und der Arzt es verordnete. Ende vom Lied beim Vater war, dass der Sohn am Ende des Schuljahres wieder zu mir zog, und jetzt erst recht in die virtuelle Welt abtauchte. Ich erreiche ihn nicht mehr. Er spricht mit mir in dieser abwertenden Weise wie sein Vater zuvor - und schlimmer! Solange ich ihn in Ruhe lasse, ist er auch ruhig. Sobald ich jedoch etwas von ihm verlange, kann er richtig ausrasten! Ach ja, seit einigen Wochen gibt es eine kleine, in vitro gezeugte Schwester, die er mal besuchte. Bei der Gelegenheit hat der Vater (es hatte seit dem Auszug Funkstille geherrscht) ihm aufgetragen, er solle "deiner Mutter, deiner Oma und deiner Tante" (meine Schwester) ausrichten, er wolle nie wieder was von uns hören. Und die 150 € "Unterhalt", die er 6 Monate überwiesen hatte, hat er auch wieder aufgekündigt. Ich fühle mich mutlos, hilflos und ratlos. :hilfe

  • Herzlich Willkommen :winken:


    Hol Dir bitte ganz schnell Hilfe, das kannst Du nicht alleine glattziehen... Am besten zum JA, aber wenn es Dir aus irgendwelchen Gründen widerstrebt zu ner guten Familienberatung...Je schneller, desto besser...



    Sicher können Dir noch andere hier viel besssere Tipps geben, am besten mach nen entsprechenden Thread auf...

    Einmal editiert, zuletzt von Amselrüde ()

  • Hallo :winken:



    Herzlich :welcome bei uns im Forum. Ich hoffe, Du fühlst Dich wohl bei uns .


    Um Dir den Einstieg ins Forum zu erleichtern, haben wir die Möglichkeit einer Patenschaft eingeführt.


    Genauere Infos darüber findest Du hier
    Wenn Du also gerne einen Paten haben möchtest, bitte ich Dich mir eine Private Nachricht (PN) zu schreiben,
    ich werde mich dann um alles weitere kümmern.


    Ich wünsche Dir ganz viel Spass beim Lesen und Schreiben hier


    VLG Susayk :winken:


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Hi Shirindevi,


    erst mal ganz herzlich willkommen! Schön, dass Du her gefunden hast. :winken:


    Dann ein ganz herzliches Dankeschön, dass Du uns so weit in Dein Leben eingeladen hast. Du hast Deine Situation sehr ausdrucks-stark beschrieben; ich habe fast das Gefühl, Dich und Deine Situation zu kennen. :welcome


    Du fühlst Dich überfordert: und zu recht! Du BIST überfordert! Und jetzt fang nicht mit der "Wer-Ist-Schuld-Und-Muss-Bestraft-Werden"-Frage an! Wenn ich einen halbstarken Gorilla erziehen sollte, wäre ich auch überfordert. Die Frage ist nur, was kann besser werden. :hae:


    Du hast zum einen eine Verpflichtung gegenüber Deinem Sohn, ihm zu ermöglichen, sich selber ein glückliches Erwachsenen-Leben zu schaffen. Dazu gehört: er muss lernen, Regeln zu befolgen und sich ein zu fügen. Er muss lernen, sich Sozial-Verträglich zu verhalten. Und er muss selbständig werden. Also sollte schluss damit sein, dass er Dich aussaugt! Er ist kein Baby mehr, er muss lernen, seine Pflichten zu erfüllen. :radab


    Und zum anderen soll es auch Dir gut gehen! Du hast einen Job, den Du liebst. Und es ginge Dir viel besser, wenn Sohni ohne Dich glücklich wäre. :Flowers


    Der Weg könnte eine betreute Wohngruppe sein. Ich habe im Bekannten-Kreis eine Familie (ja, ich kenne noch immer Familien wo beide Eltern aller Kinder in einem Haus wohnen :wow ) wo der Älteste ähnliches Verhalten zeigte, wie Deiner. Seit er in einer Wohngruppe ist, geht es seinen Eltern, Brüdern und ihm selber wieder viel besser! Das wäre auch für Euch viel besser, als Euer Verhältnis aus Sklaven-Mutter und Pascha-Sohn. :winken:


    Ich habe noch ein paar große Bitten:
    -> schreib uns gelegentlich wie sich Deine Situation entwickelt (bin immer neugierig, wie eine Geschichte weiter geht)
    -> schreib anderen, welche Wege Du versucht hast,
    -> warne uns vor Deinen Fehlern,
    -> erzähl, was hilft
    und vor allem: lass Dich nicht unterkriegen! :daumen


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

  • Hallo Shirindevi!


    Auch von mir erstmal :welcome !


    Was Deine echt nicht schön zu lesende Situation angeht, teile ich die Ratschläge meiner Vorredner:
    Hol Dir Hilfe.
    Internetsucht ist mittlerweile so weit verbreitet, dass die Städte und Gemeinden da mittlerweile drauf reagieren (müssen).


    Als erstes würde ich Dir raten: geh zum JA, zur Familienberatung und schau, ob Du nicht sozialpädagogische Familienhilfe bekommen kannst.
    Parallel dazu würde ich mal gucken, ob es in Deiner Nähe eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Internetsüchtigen gibt. Und mich vllt gleich noch informieren, ob es eine stationäre Einrichtung für diese Problematik gibt.


    Hier bei uns in Hannover gibt es Teen Spirit Island, das ist ein Teil der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der auf Suchtverhalten bei Jugendlichen spezialisiert ist. Vllt gibt es ähnliches ja auch bei Dir!


    Wünsche Dir alles Gute, viel Kraft, sowie fähige Sozialarbeiter :-)

    Ich schmeiss jetzt alles hin und werd Prinzessin




    Zeit heilt keine Wunden. Man gewöhnt sich nur an den Schmerz