Ich habe immer wieder Probleme und Ärger mit den "Schwiegereltern", also den Eltern meines Exfreundes.
Sie haben erst sehr spät erfahren, dass ich überhaupt Schwanger bin und ich hatte vorher auch garnicht so wirklich viel mit ihnen zu tun. War nie bei Feierlichkeiten dabei, nicht beim Familiengrillen, auf Geburtstagen oder sonstwas. Also sie dann erfuhren, dass ihr Sohn Vater wird, war alles schlagartig anders. Ich sollte mit zur Hochzeit des Onkels, wurde zum Griollen eingeladen usw., denn ich "gehöre ja jetzt zur Familie". Für mich war das sehr ungewohnt, ich hab aber erstmal an den Familienveranstaltungen teilgenommen. Kurz darauf wurde Sohnemann dann geboren und die Schwiegereltern waren soweit nett und hilfsbereit.
Sohnemann und ich hatten keinen so guten Start, ich musste kurz nach der Geburt nochmal ins Krankenhaus wegen einer Gebärmutterentzündung. Bis das klar war, woran das liegt, hatte ich immer wieder Atemnot und bin ständig zum Notarzt. In der Zeit hatten die Schwiegereltern zweimal Sohnemann über Nacht, worüber ich sehr froh war. Ich hätte mich allein nicht um ihn kümmern können. Kurz darauf gab es dann mit dem KV einen grossen Streit (Sohnamann und ich waren gerade bei ihm), wo er ohne meines Wissens seine Mutter anrief und sie Sohnemann mitnehmen wollte. Mein Ex wollte mir wohl was Gutes tun, damit ich mal ausschlafen kann, aber damit ging das ganze "Drama" wohl an. Sie hielt mir eine regelrechte Moralpredigt. Ich sei zu unruhig, deshalb würde der Kleine soviel schreien (Sohnemann war ein Schreibaby), ich würde ihn verwöhnen (wir praktizieren Familienbett), er dürfe nur alle 4 Stunden Milch bekommen (er war 4 Wochen alt und hatte noch keinen Rhythmus, was ich völlig ok finde), er müsse zwischendurch Wasser trinken, er müsse Nachts durcvhschlafen, er müsse dieses udn jenes können udn ich müsse dieses udn jenes so und so umsetzen. Hab versucht, ihr klarzumachen, dass ich bestimmte Ansichten nicht teile und ich manche Dinge nicht möchte. Andererseits aber auch bestimmte Dinge von ihrem Sohn erwarte (Unterstützung, Hilfe bei bestimmten Dingen). Sie war der Auffassung, ich erwarte zuviel von ihrem Sohn, er würde ja schliesslich arbeiten und es sei die Aufgabe der Frau, sich um die Kinder zu kümmern. Das entspricht nicht meinem Vorstellungsmodell von Familie. Aber sie nahm nur ihren Sohn in Schutz und machte mich für diverse Streitereien zwischen ihrem Sohn und mir verantwortlich. Dann hab ich erstmal meine Klappe gehalten. Eskalieren sollte das alles ja nun nicht.
Das alles ist nun ein paar Monate her, ich distanziere mich immer mehr von den Schwiegereltern, inzwischen hat sich in mir eine regelrechte Wut aufgestaut und ich warte nur noch auf den Tag, an dem das alles aus mir herausplatzt. Dass das in einem einzigen Fiasko enden würde, könnt ihr euch vielleicht vorstellen.
Mein Exfreund ist trotz seines Alters irgendwie noch sehr abhängig von seinen Eltern, seine Mutter tut aber auch nahezu alles für ihn. Sie geht sogar einmal die Woche für ihn einkaufen, weil er keine Lust hat, die Sachen zu tragen... sie mischt sich so in das Leben ihres Sohnes ein, was sie seit der Geburt nun auch bei mir versucht. Sie schreibt mir weiterhin vor, wie ich mit meinem Sohn umzugehen habe und bestimmt indirekt sämtliche Planungen.
So wollten wir Soihnemann nächste Woche taufen lassen. Ich hab mich um alles gekümmert, da platzt sie dazwischen, dass das nicht ginge, weil sie da in den Urlaub wollen. Ich müsste den Termin verschieben. Hab ich nach langem hin und her dann auch getan, weil ich ja trotzdem der Auffassung bin, dass Sohnemanns Grosseltern dabei sein sollten. Für die Schwiegereltern war das aber selbstverständlich, dass ich die Termien hin und her schieben muss wegen denen.
Weiter in der Taufplanung regt sie sich darüber auf, wieso wir dieses und jenes so und so machen wollen. Ich bespreche nichts mit ihr, lasse inzwischen alles über ihren Sohn regeln. Ich mag mich mit der Frau nicht mehr auseinandersetzen.
Inzwischen fängt das Getratsche innerhalb der Familie an. Ich verstehe mich mit meiner "Schwägerin" ganz gut - in der Familie hat sie scheinbar ein schlechtes Ansehen. Warum genau, hab ich noch nicht verstanden. Aber sie hät ähnliche Probleme mit der Schwiegermutter wie ich und mich beruhigt, dass das also nicht ausschliesslich an mir liegen kann. Meine Vermutung ist, dass keien Frau der Welt für ihre beiden Söhne gut genug sein kann.
In Erziehungsfragen hat sie grundsätzlich recht, wiel sie bereits mehrere Kinder grossgezogen hat (ihrer Erzählung nach (ihre eigenen, Enkelkinder und andere Kinder der Familie)). Und da Sohnemann mein erstes Kidn ist, hab ich scheinbar von nichts eine Ahnung und müsse darauf hören, was sei sagt. So zieht sie meinen 4 Monate alten Sohn zum Sotzen an seinen Händen hoch mit den Worten: "Komm, zeig der Mama mal, wie toll du schon sitzen kannst!". Ich bin innerlich ausgeflippt, hab ihr dann bestimmt erklärt, wieso sie das nicht tun soll. Sie war beleidigt udn hat bis heute nicht verstanden, wieso er das nicht soll.
Ich selbst hab keien Familie hier in der Nähe, meien Eltern zb wohnen knapp 300km von mir entfernt und ich bin gewissermassen auf die Schwiegereltern angewiesen, wenn mal was ist. Ich möchte auch nicht, dass Sohnemann mir irgendwann mal vorwirft, ich hätte ihn nie zu seinen Grosseltern gelassen. Aber gerne gebe ich ihn nicht dorthin (kommt auch nur grob einmal im Monat vor). Mein Ex findet das sehr schade, aber ich mag den kleinen da einfach nicht gern hingeben. Abgesehen davon denke ich auch, dass die sich auch mal bei mir melden könnten, wenn sie den Kleinen sehen wollen. Die haben mich deswegen noch nie angerufen. Bin ich tatsächlich in der "Bring-Schuld"?
Und wie gehe ich wohl am besten mit der Situation um?
Kennt ihr solche Situationen auch? Wie handhabt ihr das?
