Hallo Ihr Lieben,
Lange habe ich überlegt ob ich schreibe... aber im Innern brodelt es so ziemlich..
Wie bereits einige von Euch wissen (Herzlichen Dank für die ganz lieben Worte :knuddel ) ist meine Mama seit
letztem Jahr sehr schwer erkankt. Sie wurde im letzten Jahr zweimal innerhalb zweier MOnate operiert,
hatte Bestrahlung. Ich habe während/seit dieser Zeit die Betreuung der Oma übernommen sowie nun
die Unterstützung für meine Mama.
Familiärerseits - also seitens der Geschwister - besteht kaum oder nur sehr selten Hilfe.
Nun ist es so, dass meine Mum erneut erkrankte, die Aussichten sind derzeit - man muss
noch ein endgültiges Ergebnis abwarten um die entsprechende Therapie einzuleiten - nicht optimal.
Der Allgemeinzustand ist bei ihr mehr schlecht als Recht.
Dennoch kämpfen "wir"....
Weshalb ich schreibe.... ich habe seit einigen Tagen bewusst das GEfühl alleine zu kämpfen.
Ich meine für einen einigermaßen optimalen, lebbaren Zustand meiner Mum.
Ja, es ist sehr sehr schwierig, jeder hat sein Packerl auf seine Art und Weise zu tragen,
der eine mehr, der andere weniger...
Die Situation ist mehr als ungünstig - für alle Beteiligten, aber dennoch denke ich für die Betroffene
am schlimmsten, da ihr mehr oder weniger bewusst ist, dass es gut oder nicht gut wird.
Der Wille zum Kämpfen ist da, aber ihr fehlt oft auch die Motivation, zumal seitens der Family kaum
Motivation kommt. Ich habe das GEfühl, jeder hätte gewissermaßen mit ihr und dem Leben
abgeschlossen von ihr... Kämpfe ich alleine? Hat es weiterhin Sinn zu kämpfen, wenn man spürt,
der/die Betroffene leidet darunter, würde sehr gerne Motivation erlangen und wünschte sich
Motivation von seitens der Familie, bekommt diese aber gar nicht wirklich, nur halbherzig?!
Ich bin mir dessen bewusst, dass ich nicht allseits da sein kann - wie auch. Meine Eltern gehen sich
wegen Nichtigkeiten auf den Keks, meine Mum kann dieses oder jenes nicht recht machen,
andererseits traut man ihr dies oder jenes gar nicht erst zu oder möchte sie schonen,
damit sie nicht noch mehr körperlich Schaden nehmen könnte.
Das ist ein - in Watte packen - aber ist es wirklich so gut? Hatte ich den Vorschlag gebracht,
Mensch, geht doch mal mit ihr kurz vor die Tür, einfach den Bürgersteig kurz auf und ab
gehen - Nein, dann kann ich sie bald tragen, weil sienicht mehr
gehen kann. :frag Von alleine kommt nichts...Ich mixe meiner Mum mittlerweile die
hochkalorischen Drinks in allmögliche Essen, verordnete Appetitanreger in die Getränke,
bringe einfach bestimmte Lebensmittel mit einfach um zu probieren, den Geschmack wieder
zu erlangen (so nach dem Motto jeder Bissen zählt)....
Einerseits ist es ja verständlich, dass man nicht alles in Rosaroter Brille sieht,
aber nur negativ denken - ist das wirklich gut!?? Und nein, ich verschließe mich ganz sicher
nicht davor, dass es doch nicht mehr gut werden könnte.
Aber deshalb so sang- und klanglos aufgeben? Nicht mehr kämpfen?
... dabei wünsche ich mir einfach nur mehr Rückhalt, mehr Motivation, wenn ich sonst schon
keine Unterstützung erwarten kann in anderen hilfreichen Dingen. Aber ich habe das Gefühl,
entweder erwarte ich von anderen zuviel (ist das wirklich so?) oder ich denke wirklich falsch..
Leider macht es bei mir nicht klick, damit ich sagen kann, hey, Susa, reg Dich nicht drüber auf,
geh einfach Deinen Weg...
Das ist gar nicht so einfach, wenn so viel an einem Kleben bleibt.
Ich habe mein privates Chaos ja auch noch, das
mir noch bevor steht oder ich gar mitten drin bin...
Sag ich was, dann habe ich eine " komische Einstellung", "Du siehst das falsch", "wir haben
auch unser Leben", "naja.. an dem Tag XY kommt zwar YZ, aber ich kann schon kommen,
das kriege ich schon hin" (indirekt wird Dir in diesem Sinne ja ganz
was anderes gesagt, sprichst Dus an, dann hab ich das natürlich wieder falsch verstanden).. usw. usw..
Als meine Mum bereits im Jahre 2002 an Krebs erkrankte, sie lag damals auf Intensivstation, jeder
hatte fast mit dem Leben abgeschlossen von Ihr, sie war an sämtliche Geräte angeschlossen musste
man im Rahmen der notwendigen OP das Gericht bestellen um das Entscheidungsrecht auf den
nächsten Angehörigen zu übertragen, damit sie überhaupt operiert werden konnte.
An diesem Recht waren auch sämtliche andere Rechte
(finanzielle etc.pp) verknüpft.
Später, als sie wider Erwarten gesundete, erklärte ich dem Richter, der uns bei meinen
Eltern besuchte, dass sie sehr wohl sämtliche Entscheidungen wieder alleinig treffen könnte
(zum Leidwesen meiner restlichen Family, die waren da ziemlich sauer), denn sie hätte ja die Unterstützung
der Family um vollständig wieder zu genesen. Der Richter sah das damals genauso wie ich.
Ich möchte nicht, dass das nochmal passiert, dass man ihr die letzte Würde wieder versucht zu nehmen.
Vielleicht sehe ich das viel zu eng, zu dramatisch.. aber ich weiß, dass sie einfach nur
versucht wieder Mensch sein zu dürfen, nicht perfekt, denn das weiß sie, dass es nicht mehr zu
100% klappen wird (und das ist eh schon schwer genug), aber sie möchte einfach wieder ohne
Hilfe vor die Tür, zum Bäcker gehen können (dürfen)..
Nun ist es doch etwas länger geworden wie gedacht, aber es ist doch nicht alles... aber es musste einfach raus.. :rotwerd
edit: wegen Rechtschreibfehler