Vision: Gleichberechtigung von Müttern und Vätern

  • Ich finde diesen Tread sehr gut, obwohl es mir um diese Uhrzeit nicht unbedingt leicht fällt einen guten Komentar abzugeben. Ich probiere es dennoch und hoffe, ich komme nicht zu sehr vom Thema ab.


    Ein Punkt, der bisher noch noch nicht zur Sprache kam: Ist die Gleichberechtigung denn immer so sinnvoll für das Wohl des Kindes?
    Ich sehe z.B. den Punkt "gleicher Umgang mit beiden Elternteilen" etwas kritisch. Meiner Ansicht nach ist dieses Modell (Paritätsmodell) gut für die Eltern, aber mit Sicherheit nicht für viele Kinder. Ich kenne lediglich einen Fall, wo dies für das Kind gut war und bedeutend mehr Fälle, wo das Kind innerlich hin- und hergerissen war. Wie wäre es mit "gleicher Umgang mit beiden Elternteilen" je nach Bedarf und Lebensalter des Kindes. Bsp.: Ein Kindergartenjunge benötigt mit 5 Jahren bspsw. die besondere Führsorge der Mutter, aber mit 14 z.B. benötigt er einen intensiveren Kontakt zum Vater. (Nur ein Beispiel).
    Gleiche Entscheidungskompetenzen: Wie soll dies denn im Alltag umgesetzt werden? Ich bezweifle, dass dies im Alltag umsetzbar ist.


    Naja, ich stelle gerade fest, dass ich mich nur kritisch geäußerte habe und keine konkreten Vorschlag beigetragen habe. Vielleicht gelingt mir dies morgen (im ausgeschlafenen Zustand) besser.


    Gruß
    JIl

  • Ein Kindergartenjunge benötigt mit 5 Jahren bspsw. die besondere Führsorge der Mutter

    Warum? Was leistet die Mutter in dem Alter, das der Vater nicht könnte?

  • Ein Kindergartenjunge benötigt mit 5 Jahren bspsw. die besondere Führsorge der Mutter, aber mit 14 z.B. benötigt er einen intensiveren Kontakt zum Vater.

    Ich habe einen solchen. Ich kann Dir da widersprechen. Ich bin kein typisches Hausmütterchen und habe mich intensiv mit dem Themen Feminismus, Rollenverteilung, Geschlechteridentifkation, Aggression etc. auseinandergesetzt. Als ich wusste, dass ich einen Sohn im Bauch heranzüchtete, sagte ich mir, tja, der muss ja nicht mit Autos spielen, der darf auch Puppen. Sein erstes Wort war nicht "Mama", sondern "Tatühtatah". Das dritte Wort war "Schienen".


    Ich merke, dass der Sohn jetzt versucht, sich zu orientieren, wie es denn so ist als Junge. Er hat ein ganz anderes Aggressionpotential als ich es habe. Ich kann ihm Kuscheleinheiten geben, aber ich kann mit seinen männlichen Hormonen nicht so recht umgehen. Darum bin ich froh, dass er im Kindergarten zwei männliche Erzieher hat.

  • Ich finde das Wechselmodell, das ja auch hier angesprochen wurde, auch nicht für alle Fälle für das Kind eine gute Lösung.

    Muss es auch nicht sein. Aber ich würde es mir als Ausgangspunkt für die Suche nach einem individuell passenden Modell wünschen.
    Wie viele Väter glauben heute noch den Quatsch das alle 14 Tage Wochenende ein Gesetz wäre ? Wenn sich die Beteilligten einig sind das eine(r) mehr betreuen und die/der andere mehr arbeiten will dann soll das ja so sein.
    Aber das Frauen ihren Mann wegschicken, die Kinder behalten und dann noch Geld für diese Leistung verlangen, das soll einfach weniger selbstverständlich werden.

    Aber es ist einfach zum :kotz wenn jemand im Familiengefüge glaubt, wichtiger als der andere zu sein.

    Stimmt ... ich könnte auch immer :kotz wenn ein Elternteil argumentiert er hätte ein größeres Anrecht auf Umgangszeit mit den Kindern. Ich hasse den Satz "Ich gebe Dir mein Kind nicht mit" ..... eben wie eine "Sache".
    Wenn gleiche Elternteile selbstverständlich gleich berechtigt sind, dann kommt sowas nicht mehr vor.

    Mein Problem mit diesem Gleichberechtigungsgeschwätz ist auch, dass die Gleichberechtigung immer nur zwischen Vater und Mutter bestehen soll, obwohl sie auch gegenüber dem Kind bestehen sollte. Das Kind ist ja nicht nur Ware, über das die Eltern gleichberechtigt verfügen dürfen sollten. Auch das Kind sollte als gleichberechtigt gegenüber den Eltern gesehen werden. Im Umgang ist laut Gesetzt eigentlich sogar das KIND der Chef - nicht Mutter oder Vater.

    Ich gestehe das unser Kind NICHT die gleichen Rechte hat wie die Eltern. Und das finde ich im Rahmen des erzieherischen Auftrags auch okay.


    :strahlen

  • Liebe Kailyn,


    das war nur ein Beispiel. Es könnte auch alles ganz anders sein. Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass die Bedeutung eines Elternteiles in den verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich sein kann. Bei Jungs ist es oft so, dass sie bis ca. 6 Jahren sehr zum gegengeschlechtlichen Elternteil tendieren (wollen die Mutter heiratern usw.). Mit ca. 6 Jahren ändert sich dieses Verhältnis und der gleichgeschlechtiche Elternteil gewinnt an Bedeutung, natürlich immer auch von der Beziehung abhängig. Meiner Ansicht nach ist der Vater besonders in Zeiten der Pubertät für Jungs besonders wichtig (natürlich auch für Mädchen) (Orientierung,...) Aber es könnte natürlich im Einzelfall auch anders sein.


    Leider gelingt mir das mit dem Zitieren noch nicht so gut, so dass ich mich nur auf den Inhalt beziehe. So ist z.B. Gleichberechtigung von Kindern und Eltern ein absolutes No-Go und überfordert die Kinder. Es sollte klare Generationengrenzen innerhalb der Familie geben. Eltern sollten ihre Kinder erziehen, ihnen Orientierung geben, sie führen und leiten. Dies kann nicht auf gleicher hierarchischer Ebene passieren. Das schließt einen altersgemäßen partnerschaftlichen Umgang, besonders mit zunehmendem Alter der Kinder, natürlich nicht aus.


    Nun zurück zur Ausgangsfrage: Gleichberechtigung der Eltern

  • Ja, Kaylin,
    da sind wir uns wohl alle einig. Trotzdem sollte auch dieser Umstand nicht einfach unter den Tisch fallen.


    Das Problem Sorgerecht kann nur dann gelöst werden, wenn für alle Beteiligten: Kind, Mutter und Vater eine Lösung gefunden wird.
    Es nur aus dem Blickwinkel zu betrachten: KV kann sich als Bittsteller fühlen, wird nicht zu einer Lösung führen.


    LG Romi

  • Ich gestehe das unser Kind NICHT die gleichen Rechte hat wie die Eltern. Und das finde ich im Rahmen des erzieherischen Auftrags auch okay.


    :strahlen


    Sicher weißt du, was ich meinte, aber vielleicht ist es dir zu komplex, auch zu überdenken, dass es NICHT nur um Vater- und Mutter-Rechte geht. Ich muss dem Kindesvater zB bis heute klarmachen, dass der Unterhalt nicht MEIN Anspruch ist und er nicht MEINE Rechte boykottiert, wenn er den Unterhalt nicht berechnen lässt, sondern er die Rechte seines KINDES boykottiert.

  • Aber das Frauen ihren Mann wegschicken, die Kinder behalten und dann noch Geld für diese Leistung verlangen, das soll einfach weniger selbstverständlich werden.

    Hmpf. Also mein Ex wirft mir ja sogar den Versorgungsausgleich vor. Ich glaube, solange das Thema noch so emotional besetzt ist, wird das nix mit unserer gleichberechtigten Phantasie.


    Wir diskutieren doch um des Kindes willen, oder?


    Seien wir doch mal skandinavisch oder niederländisch, wo man teilweise ja semirevolutionär daherkommt. Verlassen wir doch mal diese alten Gleise.


    Richten wir eine Wohnung ein für das Kind. Mit einem tollen Kinderzimmer. Da wohnt das Kind. Und es gibt Gästezimmer. Für die Eltern.


    Ist auch nicht das Richtige, finde ich.


    Aber wenn diese Phantasie irgendwie umgesetzt werden soll, dann müssen wir aus der Vorwurfshaltung raus. Find ich! Dann geht es eben nicht um das immer und ewig wiederholte "Mann kümmert sich nicht" "Frau ist ein Geldstaubsauger"


    :-)

  • Ich denke WatchaSay,


    dass es klar sein müsste, was du gemein hast. Dass es in erster Linie um die Rechte des Kindes (um das Kindeswohl) geht.
    Und dem stimme ich ganz und gar zu.


    Romi

  • die väterliche Front verstehen zu lernen

    Väter haben so wenig Zusammenhalt das wir sicher keine "Front" darstellen :lach :lach :lach


    Wenn man das Stillen beibehalten möchte, wird das schwerlich möglich sein.

    Kinder werden nicht rund um die Uhr permanent gestillt. Da gibt es Lücken in denen der Papa auch mal Papa sein darf .. :D


    Ich glaube wir sind uns hier alle einig, dass Männer nicht stillen können.

    s.o.
    Aber über das Stillen hinaus gibt es eigentlich gar keine Argumente die wirklich vernichtend dagegen sprechen. Und wenn wir dann noch betrachten das nicht jedes Baby gestillt wird und auch dann die tatsächliche Stillzeit sich sehr unterscheidet, sollte effektiv mehr Platz für Väter da sein.


    Jetzt bin ich mal gespannt ob es noch andere Punkte gibt die Eltern gerne angleichen würden.





    Ich gehe dann mal schlafen ... vielleicht fällt uns morgen noch 'was ein :D
    Vielen Dank soweit

  • Hi Loewe,


    natürlich hat ein Vater ganz ganz viel Zeit, sich um einen Säugling zu kümmern. "Stillen" ist nur dann ein Thema, wenn es um ein Wechselmodell geht oder um zeitlich längere Umgänge.


    Gute Nacht, dir


    Romi


  • Sicher weißt du, was ich meinte, aber vielleicht ist es dir zu komplex, auch zu überdenken, dass es NICHT nur um Vater- und Mutter-Rechte geht. Ich muss dem Kindesvater zB bis heute klarmachen, dass der Unterhalt nicht MEIN Anspruch ist und er nicht MEINE Rechte boykottiert, wenn er den Unterhalt nicht berechnen lässt, sondern er die Rechte seines KINDES boykottiert.

    Okay, das würde im neuen Modell bedeuten, dass euer Kind Ansprüche an beide Elternteile hat ... beide versorgen das Kind .... je nachdem ist es vielleicht möglich das sich Unterhaltsleistungen sogar ausgleichen .....


    Und EUER Kind hat zwei Standbeine, zwei vollwertige Elternteile auf die es sich stützen kann.


    Wär doch gut - oder wär Dir das zu komplex ?


  • natürlich hat ein Vater ganz ganz viel Zeit, sich um einen Säugling zu kümmern.

    Ich hatte das Glück und ich bin sehr froh darüber.



    Und morgen verändern wir dann die Welt!

    Darauf freue ich mich :strahlen





    Gute Nacht :muede :sleep

  • Ich behaupte mal: Nur wenn Väter von Anfang an bei den Kindern einbezogen sind klappt das auf Dauer.

    theoretisch stimmt das wohl, denn nur wenn man mit baby durch dick und dünn geht, entsteht diese besondere Bindung.


    Aber ich denke dieses ganze Thema ist einfach moderner Mist, sorry.


    Ein Vater kann sich in den ersten Monaten nicht intensiv ums Baby kümmern, denn er kann es (von Natur aus) nicht versorgen. Genauso wie eine Mutter sich in Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren nicht alleine um sich und das Kind kümmern kann, ohne einen Versorger zu haben. Ja, ich weiss... es gibt Flaschenmilch und Sozialhilfe.


    Man sollte einfach alles dafür geben, dass ein Kind eine Familie mit Mutter und Vater in einem Haushalt hat. Dieses Schöngerede mit den modernen Familienmodellen UET und BET ist dann Plan C.

    Kindergarten sind immer die Anderen.

  • achso... und meine Meinung zur Gleichberechtigung im Plan C:


    Wenn Eltern sich nach der Trennung hassen und die Kinder darunter leiden, kann man einfach nichts machen, da hilft kein Gesetz!


    Abgesehen von einer guten Partnerwahl vorher helfen da nur Seminare über gewaltfreie Kommunikation oä.


    Oder Mediatoren usw.


    Aber die Eltern die es nötig haben, halten sowas eh für Quark... also: kannste nichts machen. Nur hoffen, dass die Kinder nicht ganz so doll beschadet die Kindheit überstehen und später einen guten Psychologen aufsuchen.

    Kindergarten sind immer die Anderen.

  • Ich hatte das Glück und ich bin sehr froh darüber.


    Naja, ich will nicht wissen, was das in der Realität bei euch bedeutet hat. Der Kindesvater in meinem Fall erzählt auch immer, dass er seine große Tochter zum Teil alleinerziehend großgezogen hat. Ich musste einmal lachen, als ich in einem seiner Schriftsätze etwas von ihm las wie "Ich habe sie großgezogen, und jetzt ist sie groß". :lach Nur das Endergebnis - danach schaut niemand. Seine große Tochter hätte ich wahrscheinlich wie ihre eigene Mutter irgendwann nach dem Wechselmodell auch vor die Tür gesetzt und beim Vater gelassen. Ein Kind bekomme ich - wie es sich in Afrika immer wieder zeigt - auch mit einer Schüssel Reis am Tag groß. Das Großziehen ist nicht das Problem. Ob das Kind danach aber auch gesellschafts- und alleine überlebensfähig ist, das ist eine andere Frage.

  • Ist nicht das ganze Leben irgendwie ein Plan C ?


    Ich halte das mit der "natur gegebenen" Versorgung von Babys Blödsinn. Meine Ex hätte Mini Löwe nie zum Schlafen gebracht .... das konnte sie einfach nicht (war ihrer Natur halt nicht gegeben) Finde ich dann aber keinen Beinbruch weil ich das ja übernehmen konnte. Stillen hatte übrigens auch nicht geklappt, aber dafür gibt es zur Not halt wirklich Flaschennahrung. Stell Dir vor unser Kind wäre zugrunde gegangen weil das klassische Modell bei uns nicht anwendbar war.
    Familie ist es dann, wenn alles zusammen funktioniert. (Oder: Wäre es dann .... )
    Okay - wir sind ein Sonderfall. Aber das ist wohl auch jeder auf seine Art.



    Würden wir klassisch denken, dann wären Frauen heute in vielen Berufen nicht vertreten, weil sie ja ihre Regel kriegen und klassische Vorurteile dann verminderte Einsatzbereitschaft unterstellen. Auch das ist Quatsch.



    Recht gebe ich Dir bei der Bindung: Dafür muss man mit dem Baby durch dick und dünn .... und diese Chance wünsche ich mir für jeden Vater.


    Ich finde es einfach unmodern wenn weitere Generationen von Eltern sich wegen der Kinder (natur gegeben) voneinander entfernen, und nach mehr oder weniger Jahren kapieren, das sie gar nicht mehr zusammen sind.
    Das muss nicht sein ... und vor allem der Streit der sich dann durch die Aufteilung Kind <-> Geld ergibt sollte ein für alle Mal verschwinden.
    Schau mal durch's Forum: Mütter üben Macht durch Kinder aus (manchmal) .... Väter durch Geld (manchmal)
    Wenn beide beides gleich stark haben, dann funktioniert das nicht mehr.


    Sie müssten sich bemühen Lösungen zu finden.




    Schopenhauer hat mal gesagt:
    Jede Warheit durchläuft 3 Stufen:
    Erst erscheint sie lächerlich,
    dann wird sie bekämpft,
    schließlich ist sie selbstverständlich :strahlen



    Irgendwann klappt das alles viel besser !