Update: Abfindungszahlung ist Betreuungsunterhaltsrelevant

  • Hallo liebes Forum,


    ich hatte ja mal vor einiger Zeit die Frage ins Forum gestellt ob eine alte Abfindung bei der Bemessung des Betreuungsunterhaltes relevant sei. Sie ist es. Das weiss ich mittlerweile.


    In meinem Falle besonders ärgerlich, da ich meine Abfindungszahlung nicht gespart habe sondern für Renovierungsarbeiten usw. für uns alle aufgebraucht hätte. Ja, nun sitze ich hier und denke mir manchmal, hätte ich mir bloss etwas "tolles" davon gegönnt. Ach, und ich habe ja während meiner Ehe immer noch meine Studiengebühren abgezahlt (ca. EUR 400 im Monat oder mehr wenn es ging). Ich habe ja mein gefühltes ganzes Leben in der Schule oder Universität oder als externe Doktorandin verbracht... Und davon fast eine Dekade im Ausland. Nun - und da ist es "normal", dass die Studiengebühren horrende hoch sind. Und meine Eltern sind nicht gut finanziell situiert - also hatte ich mal ca. EUR 110000 Studienschulden. Naja, die Abzahlung dessen während der Ehe wird hälftig als Vermögen für mein Mann gerechnet - sprich ich muss ihm die Hälfte dessen auszahlen. Unser "anderes" Erspartes ist aber - hups und er weiss auch nicht wirklich warum - nicht mehr da! Nicht ein Cent. Und es würde mich auch nicht weiter interessieren, darauf verzichte ich gerne aber habe Sorge, dass A. Unser Erspartes nun in Liechtenstein ein gutes Leben fristet und B. die Abzahlung meiner Schulden hälftig an ihn geht. Und wisst Ihr was mich am meisten ärgert - ich bin eigentlich auf diese Themen wie Geldwäsche mal spezialisiert gewesen. Ich habe das mal in allen möglichen Vertiefungen studiert und dann für ein paar Jahre im Beruf (allerdings nur 2) angewandt. :angry Ich hoffe, dass wir noch einen fairen, sachlichen Weg finden.


    Meine Anwältin wird mir nächste Woche noch mitteilen, in wie weit dies meinen Unterhalt mindert. Ich werde Euch dann informieren. So oft kommt der Fall ja nicht vor aber vielleicht hat der ein oder andere ja mal einen ähnlich gelagerten Zustand.


    Ich übe mich ansonsten in Gelassenheit aber es fällt mir schwer: Die Anwältin meines Mannes kalkuliert auf Basis der Abfindung meines "alten" Gehalts von EUR 3500 netto als mein Einkommen (real heute EUR 1000) und rechnet das EInkommen meines Mannes von netto EUR xx.xxx auf EUR 5000 herunter. Ergo - habe ich kein Bedarf. Ich wünschte mir ich hätte kein Bedarf. Ehrlich! Aber was mache ich, wenn die RA meines Mannes Recht bekommt? Dann stehe ich aber ganz schön schlau da mit all' den laufenden Kosten. Ich bin aber ein wenig stolz auf mich - ich habe alles was möglich war reduziert oder gekündigt. Ich vermiete ein Zimmer unter. ... Alles in allem denke ich aber positiv. Kein Geld der Welt ist wichtig genug als dass ich 24/7 denke ich werde gehasst, ignoriert und als Versorger seiner Kinder man grade akzeptiert. Es gibt keine verbalen cholerischen Attacken etc... Einmal tief durchatem...


    Rosie