Unterhalt = Sorge um das Kind

  • Ich möchte hier mal einen Beitrag zu den UET einstellen, die sich angeblich nicht kümmern:


    In vielen Beiträgen über Umgang wird von den BET immer wieder vorgeworfen, dass der UET sich nicht genug kümmern würde und überhaupt eigentlich ein schönes Leben hätte. Diese Darstellung nervt mich schon seit einiger Zeit ziemlich, weil sie nämlich überhaupt nicht berücksichtigt, dass der UET den ganzen Unterhalt erarbeiten muss. Es wäre schön, wenn bei der Rechnung von den BET mal berücksichtigt werden würde, wie lange der UET eigentlich arbeiten muss, um von seinem Nettogehalt den Unterhalt bezahlen zu können, den der BET für sich und die Kinder bekommt. Diese Arbeitszeit entspricht der Sorge um das Kind. Der ganze Aufwand, den der BET betreibt um Umgang zu haben ist zusätzlich.


    (Wenn der UET ein Mangelfall ist, der unter seinem Selbstbehalt ist, darf diese Rechnung nicht aufgemacht werden, denn dann verdient der UET so wenig, dass er sich bei voller Unterhaltsleistung selber nicht mehr ernähren könnte. In diesem Fall helfen dann auch staatliche Unterstützung, wenn es für BET und Kinder nicht mehr reicht.)


    So, und jetzt behaupte ich mal, dass ein UET in den ersten 3 Jahren, in denen er verpflichtet ist, den BET voll mitzufinanzieren, mehr Zeit zur Versorgung des Kindes aufwendet als der BET, wenn man die Zeit berücksichtigt, in der er das ganze Geld für BET und Kind erarbeitet. Das ist mindestens richtig, wenn er neben dem Unterhalt auch noch die gewünschte und geforderte Umgangsregel wahrnimmt.


    Und was ist die "Gegenleistung", die der UET dafür erwarten kann? Von den meisten Entscheidungen für das Kind ist er ausgeschlossen. Und als nicht ehelicher Vater ohne Sorgerecht wie in meinem Fall ist er gleich von allen Entscheidungen ausgeschlossen. Er darf "Besuchskontakte" wahrnehmen. Besuchsonkel oder -tante eben.

  • :lgh:lgh:lgh:lgh
    Super, aus dem Bereich: Beispiele für klischeehaftes Bilderbuchdenken... Ist dies mal wieder ein wertvoller Beitrag....


    Jaaaa..... leider sind wir Menschen und bei jedem hier ists anders. Drum antworte ich allein für meine kleine Welt, die alles andere als passend zu Deiner Schablone ist.


    Bei uns hat der KV niemals irgendwelche Zahlungen geleistet, arbeitet viel und gut - leider in seine Tasche und ich will gar nicht, dass er sich (mehr) kümmert. Und das, was ich an Geldern aufbringe, das, was ich an Zeit in Geldbeschaffung investiere, das kann der KV niemals mehr aufholen. Nie. Denn um es genauer zu rechnen, benötige ich noch dazu ungefähr das doppelte an Zeit, um das gleiche Geld wie der KV zu verdienen.


    Ganz abgesehen von der Zeit, die ich in die Betreuung der Kinder und des Haushaltes investiere...


    Also Hopeful, bei mir hast Du Dich mit dieser platten Pauschalierung glatt ins Abseits geschossen.

    Einmal editiert, zuletzt von Doppelmama ()

  • Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt drüber lachen.


    Überhaupt finde ich es schwachsinnig, so gegenzurechnen. Es ist einfach richtig, dass 2 Menschen, die ein Kind zusammen haben, auch zusammen für das Kind sorgen. Jeder so, wie er kann. Und dazu hat dieses Kind einfach auch das Recht auf Umgang mit beiden Elternteilen.

    :wink Samira


    "Das Leben ist bezaubernd, man muss es nur durch die richtige Brille sehen."


    Alexandre Dumas

  • Lieber hopeful,


    so sehr ich verstehen kann, dass dich deine persönliche Situation frustriert: Bitte öffne nicht einfach eine Schublade, in die du mal eben pauschal alle BET reinschmeißt. Es gibt genug BET, die nicht drei Jahre lang voll mitfinanziert werden, BET, die auch voll arbeiten gehen und damit genau wie voll arbeitende UET für das "finanzielle Wohl" des Kindes sorgen.


    Ich finde diese undifferenzierte Sichtweise mindestens genau so frustrierend wie die Situation, die du offenbar zu bewältigen hast. Wenn du eine andere Sichtweise forderst, dann wende diese auch auf deine vermeintlichen "Gegner" an.

    Gruß von Lanie :-)



    „Eine Krone ist nur ein Hut, in den es hineinregnet.“ Friedrich der Große (1712 – 1786)

  • So, und jetzt behaupte ich mal, dass ein UET in den ersten 3 Jahren, in denen er verpflichtet ist, den BET voll mitzufinanzieren, mehr Zeit zur Versorgung des Kindes aufwendet als der BET, wenn man die Zeit berücksichtigt, in der er das ganze Geld für BET und Kind erarbeitet. Das ist mindestens richtig, wenn er neben dem Unterhalt auch noch die gewünschte und geforderte Umgangsregel wahrnimmt.

    Das kann man aber auch nur als Einzelfall sehen, und auch da hinkt ja die Rechnung schon gewaltig (wenn man denn das überhaupt rechnerisch "bewältigen" will). Die meisten Menschen arbeiten falls Vollzeit in einer 40-Stunden-Woche. Nicht viel anders ist das bei einer Hausfrau-Mutter, wenn man davon absieht, dass sie keinen Feierabend und auch keinen Urlaub hat.


    Ich für meinen Fall wurde nie vom Vater des Kindes vollfinanziert, ich habe nach dem Mutterschutz sofort begonnen zu arbeiten, den Haushalt geschmissen, das Kind betreut.


    Wie würdest Du das dann "berechnen"?

  • Hallo
    Ich kann hopeful verstehen und weiss auch ganz genau was er meint. Und leider hat er irgendwo schon recht. Ein BET hat aber auch eine andere denkensweise als ein UET. Mein Mann zahlt regelmässig den Unterhalt nach DDT hat 3 Unterhaltspflichtige Kinder und dennoch zahlt er an sdeine erstgeborenen den vollen Unterhalt. Die KM ist damit aber immer noch nicht zufrieden und verlangt viel mehr von ihm. Er soll eine Stufe höher gehen und noch mehr KU zahlen und obendrein soll er sich auch noch an Schulbücher und den klassenfahrten beteiligen. Das kann er aber nicht,weil wir ja auch noch da sind. Als mein Mann dies seiner Ex mitteilte,daß er sich nicht an den schulbüchern beteiligen kann, greift sie in die Lügenkiste und bricht den Umgang ziwschen Kind und Vater ab und behauptet mal so eben, Kind will nicht mehr zum Vater. Vater weiss seit mehreren Monaten nicht wie es dem Kind geht,weil ihm alles verweigert wird. Briefe und auch Telefonate.
    Was muss man nun machen? Vor Gericht ziehen und das Kostet dem UET auch nochmal ein haufen Geld, Geld was er seinen Kindern zugute kommen lassen könnte.


    Lg

  • @hopeful


    schön, wie du dir deine situation als allgemeingültige und als rechtfertigung zurechtzimmerst...


    bei mir sieht es so aus - ich habe bei deiden kindern nach einem jahr wieder gearbeitet...
    unterhalt bekomme ich bei beiden nicht - vater 2 ist ein mangelfall - ok...besucht den kleinen ein Mal in der woche für ca 1 stunde und erwartet noch kaffee...


    kv1 sieht es nicht ein zu arbeiten, sondern läßt sich von mama und papa finanzieren... erst hat er fußläufig 5 min weg gewohnt und kam ca 1 mal im monat für 2 stunden, jetzt ist er 580 km weg gezogen und kommt alle 4 - 5 monate mal - wenn er zwischen den besuchen bei seinen kumpels zeit hat, besucht er den großen für 1 - 2 stunden und macht versprecher äh versprechungen....


    ich arbeite 40 stunden, finanziere die kids allein, sorge für sportkurse etc - bezahle ALLES allein für die kids...und hab nebenbei noch den haushalt...


    keiner von beiden WOLLTE das GSR...


    ab und zu sagt der KV vom großen, daß er es möchte - geht aber auf Grund der nicht erreichbarkeit und unzuverlässigkeit und unverantwortlichkeit gar nicht (Beispiele: der große hat einen schlüsselbeinbruch und schon nach 4 (!!!) wochen fragt er, wie es ihm geht... etc etc etc...)


    also - wieviel sorge übernehmen die KV's?


    was nutzt dem kind ein recht auf umgang - gar eine pflicht, wenn sie nicht wahrgenommen wird?

    "all your lives a cosmic joke" lemmy
    2 Kids *2007 *2010

    2 Mal editiert, zuletzt von thaga ()

  • Hallo Hopeful,


    ich kann verstehen, dass dich das nervt. Aber glaubst du wirklich, dass die Kinder von dem Unterhalt tatsächlich leben können (Lebensmittel, Kleidung, Kita-/Schulveranstaltungen, angemessene Förderung, Mietanteil Kinderzimmer, etc.? - Teilweise werden keine 50 € monatlich als Mangelfall gezahlt.


    Wenn ich den Mietanteil für das Kinderzimmer vom KU abziehe verbleiben mir rechnerisch ca. 5 € pro Tag, für Lebensmittel, Kleidung, Strom, Fahrtkosten, Schulveranstaltungen, etc für das Kind. - Ohne Schulförderverein, etc. wäre das nicht machbar.


    Wenn ich jetzt noch bedenke, wieviele UETs mindestens Teilzeit, manche sogar in Schicht, arbeiten... und trotz des KUs auf ergänzende Leistungen, z.B. Harz IV oder Wohngeld, angewiesen sind, dann sind deine Worte Hohn.


    Die Arbeitszeit eines UETs (wenn er denn Umgang, das Recht des Kindes! wahrnimmt...) ist garantiert nicht Sorgezeit um das Kind. In der Zeit arbeitet mensch erst mal für den Staat, dann für sich und seine Altersvorsorge und die ganzen Kosten die bei der KU-Berechnung abgezogen werden können... und was dann noch übrigbleibt, ist fürs Kind. - Für den KU geht bei uns keine Arbeitswoche drauf.


    Darüberhinaus bin ich sehr glücklich darüber, auch UET zu sein.
    Als BET kann ich über diese These nur den Kopf schütteln.


    Viele Grüße
    maschenka

  • Ein BET hat aber auch eine andere denkensweise als ein UET.


    Lg


    DArf ich fragen, welche das sein soll? Beide sollten einen gemeinsamen Gedanken haben, dass es dem Kind gut geht, oder nicht?

  • Ja da stimme ich dir zu,daß meinte ich aber auch nicht.
    Der BET denkt der KV tut sonst nichts also soll er zahlen. Der UET möcht meistens einfach nur sein Kind sehen.
    Ich weiss nicht wie ich dir das erklären soll, damit es nicht wieder falsch rüber kommt.

  • Ja da stimme ich dir zu,daß meinte ich aber auch nicht.
    Der BET denkt der KV tut sonst nichts also soll er zahlen. Der UET möcht meistens einfach nur sein Kind sehen.
    Ich weiss nicht wie ich dir das erklären soll, damit es nicht wieder falsch rüber kommt.



    Nun, es würde sicher schon mal helfen zu sagen, dass es in Euerm Fall so ist und daraus keine allgemeingültigen Regeln zu stricken...

  • Nun, es würde sicher schon mal helfen zu sagen, dass es in Euerm Fall so ist und daraus keine allgemeingültigen Regeln zu stricken...


    Ich habe nicht im allgemeinen geschrieben, ich habe nur versucht erin beispiel zu nennen. Ich wusste nicht das du dich gleich so angegriffen fühlst.

  • Kleene
    Ich fühle mich nicht angegriffen, geht gar nicht, weil ich nicht betroffen bin. Lies Deinen ersten Beitrag, darin schreibst Du, dass hopeful Recht habe... Darauf bezog sich mein Posting.

  • Ja genau ich kann ihn verstehen,weil es vielen Vätern so geht, die aber hier nicht angemeldet sind. Daher gebe ich ihm recht. Aber die andere seite kenn ich auch. Ich habe auch noch eine Tochter mit einem anderen Mann, er zahlt auch nicht den Mindesunterhalt und will auch keinen Umgang, mir ist das aber total egal,weil ich stolz auf mich bin,daß ich meine Tochter alleine gross bekommen habe und für sie selber Arbeiten gehe.

  • Bei uns hat der KV niemals irgendwelche Zahlungen geleistet, arbeitet viel und gut -


    Wenn das so ist, dann kann es nur daran liegen, dass du den Unterhalt nicht gerichtlich durchsetzen willst. Die einzige Möglichkeit sonst besteht nur darin, dass er illegal unter der Hand bezahlt wird und du ihm das nicht nachweisen kannst. Bei den meisten Vätern, die keinen oder wenig Unterhalt zahlen liegt es schlicht und einfach daran, dass sie nicht genug Geld verdienen.

    Kinder sind keine Ware über die man verfügen kann....


    Das reiche ich gerne an "meine" KM weiter. Außerdem hatte ich "Gegenleistung" absichtlich in Anführungszeichen gestellt, weil ich damit meinte, dass man als UET durch Unterhalt Leistung für das Kind erbringt und trotzdem von jedem Einflluss auf das Kind ausgeschlossen bleibt. Bei Betreuungsleistung hat man den Kontakt zum Kind darf auch etwas entscheiden (was man ihm beibringen möchte, welchen Kindergarten es besuchen sollte etc.). Bei Unterhaltsleistung arbeitet man, um am Ende nur das Geld abgeben zu dürfen.

    Es ist einfach richtig, dass 2 Menschen, die ein Kind zusammen haben, auch zusammen für das Kind sorgen. Jeder so, wie er kann.


    Nur haben von den zwei betroffenen Erwachsenen, das "wie er kann" nicht beide ausgesucht. Ich wollte nicht Unterhaltszahler werden. Die Mutter meines Kindes wollte schon, dass ich Unterhaltszahler werde.

    Es gibt genug BET, die nicht drei Jahre lang voll mitfinanziert werden, BET, die auch voll arbeiten gehen und damit genau wie voll arbeitende UET für das "finanzielle Wohl" des Kindes sorgen.

    Ein BET muss in den ersten 3 Jahren überhaupt nicht arbeiten gehen. Auch hier liegt die Entscheidung alleine beim BET. Will der BET voll finanziert werden, dann muss der UET das bezahlen. Reichen die Möglichkeiten des UET dazu nicht aus, springt der Staat ein, um das notwendige zu finanzieren.


    Ich für meinen Fall wurde nie vom Vater des Kindes vollfinanziert, ich habe nach dem Mutterschutz sofort begonnen zu arbeiten, den Haushalt geschmissen, das Kind betreut.


    Wie würdest Du das dann "berechnen"?


    Als eine freiwillige Leistung deinerseits (s.o.). Du hättest den Vater über 3 Jahre voll für dich zahlen lassen können. Der Vater hat hier keine Entscheidung.


    Aber glaubst du wirklich, dass die Kinder von dem Unterhalt tatsächlich leben können


    Das ist wie in vollständigen Familien. Das hängt vom Einkommen ab. Verdient der UET genug, würde ich sagen ja. Auch in einer vollständigen Familie kann ein Elternteil nur dann aufhören zu arbeiten, wenn der andere genug verdient.

    Aber glaubst du wirklich, dass die Kinder von dem Unterhalt tatsächlich leben können (Lebensmittel, Kleidung, Kita-/Schulveranstaltungen, angemessene Förderung, Mietanteil Kinderzimmer, etc.? - Teilweise werden keine 50 € monatlich als Mangelfall gezahlt.


    Ja, das ist bei einem Mangelfall so. Dann reicht das Geld nicht. Aber das hat der UET sich ja meistens nicht ausgesucht.

  • @hopeful
    Tut zwar nix zum Thema, aber ja, KV arbeitet selbständig und vergräbt sein Geld im Garten...

  • Ein BET muss in den ersten 3 Jahren überhaupt nicht arbeiten gehen. Auch hier liegt die Entscheidung alleine beim BET. Will der BET voll finanziert werden, dann muss der UET das bezahlen. Reichen die Möglichkeiten des UET dazu nicht aus, springt der Staat ein, um das notwendige zu finanzieren.


    Mag sein - dennoch finde ich den Unterton deines Postings nicht besonders produktiv für eine Diskussion hier im Forum. Klar, ich hätt daheim bleiben können. Wollte ich aber nicht. Und deshalb bin ich jetzt trotzdem genau so ein BET, der (Achtung, ich stells bewusst übertrieben dar - das ist kein Fingerzeig auf Leute, die daheim sind und nicht arbeiten!) nur faul aufm Sofa liegt und nix tut außer sich sein Leben vom UET bezahlen zu lassen?


    Wie ich bereits sagte: Nicht alle über einen Kamm scheren, weil dich deine persönliche Situation annervt. Es soll tatsächlich noch Leute geben, die an einer gemeinsam tragbaren Lösung interessiert sind - sowohl unter den BET als auch unter den UET.

    Gruß von Lanie :-)



    „Eine Krone ist nur ein Hut, in den es hineinregnet.“ Friedrich der Große (1712 – 1786)