Hallo Forumsmitglieder!
Ich hoffe, mit diesem Thread auch andere selbstständige AE zu erreichen um von Eurer Erfahrung zu profitieren.
Im MOment ist mir nämlich angst und bange...
Ich bin seit vielen Jahren freiberuflich selbsständig habe mir es von der pieke aufgebaut, es lief gut, Vollzeit ausgelastet.
Dann Schwangerschaft und Elternzeit Trennung , als mein Kind 10 Monate alt ist.
ich habe meine Tätigkeit wieder zu 50% aufgenommen. Hab mir das easy vorgestellt, bin ja mein eigener Chef kann die termine mit Klienten so legen, dass es zur Betreuungszeit passt, also wird schon alles super klappen.... dachte ich.
Eins hat auch wirklich super geklappt: nahezu alle lienten sind nach dem Jahr pause wieder gekommen, und neue dazu, das heit die Nachfrage ist sehr gut.
Aber: dann kam das erste krippenjahr... meine Tochter ständig irgendwie krank, ca alle 4 Wochen Woche zu hause gesessen.
Ich habe niemand der dann im Notfall übernehmen kann, KV hält sich auch elegant raus in solchen Situationen, das heißt:
Ich muss immer alle Termine absagen.
Manche Klienten hats schon mehrfach erwischt ich gebe Ihnen einen ersatztermin und schwupps, muß ich wieder anrufen und nochmal verschieben...
Dazu kommt: Ich verdiene in dieser Ausfallzeit KEIN GELD.
Und nicht nur das, meine Betriebskosten (Raummiete, beufsbedngte Ausgaben) laufen ja weiter.
Das heißt: ich lege jedesmal drauf bzw.
Letztes jahr habe ich deshalb einen kredit aufgenommen um dieses erste Krippenjahr finanziell kompensieren zu können.
Sodele, dacht ich mir dieses jahr schaffst Du alle Erzieherinnen sagen mir das erste jahr ist das Schlimmste, dann sind die Kleinen echt robust. Ok, das schaff ich...
Jetzt sind mittlerweile 15 jahre rum und: es ist tasächlich so dass meine Kleine deutlich seltener krank ist
Jetzt hats aber mich schon ein paar mal hingelegt, die letzten 4 Wochen mit Grippe und V.a. Burnout (mag das Wort nicht so gerne da es schnell und oft fast inflationär gebraucht wird, aber zumindest hat meine Ärztin eine "Erschöpfung über das normale maß " zur Sprache gebracht....
Und wieder das Gleiche: Kosten laufen weiter ich liege krank im Bett und verdiene keinen cent aber die Nachfrage ist groß.
Die Erschöpfung kommt glaube ich hauptsächlich (neben anderen Dingen) aus dieser ständig unterschwelligen Existenzangst.
Als Selbstständige bin ich durchaus gewöhnt, ein anderes Mass von Risiko auszuhalten, das kommt einfach mit den Jahren.... aber im Moment fühle ich mich wie ein Seiltänzer ohne Seil und doppelten Boden und dabei noch ein Kind auf den Rücken geschnallt.....
Und langsam habe ich das gefühl, diese Angst lähmt mich immer mehr.....
Ich möchte morgen wieder die ersten termine arbeiten habe jetzt schon Angst dass als nächstes meine Tochter krank wird... heute morgen hatte sie einen dollen Schnupfen... und ich dachte ok... sie war seit 4 Monaten nicht mehr krank, da müßte jetzt nach Adam Rises durchaus mal wieder das Immunsystem trainiert werden..... und ich fühle plötzlich die Angst richtig in meinem Körper....
Ich habe Angst dass die Banalen Dinge des AE-Alltags (hier: alleine für ein krankes Kind zuständig zu sein mit allen beruflichen Konsequenzen) mir beruflich das genick brechen....
Ich habe Angst dass ich aufgrund irgendeines längeren Ausfalls zahlungsunfähig werde.
Denn alle Ersparnisse / Rücklagen habe ich in der Elternzeit aufgebraucht.
Es ist alles so fragil
Ich habe das gefühl, AE und selbstständig ist die freifahrkarte in den absoluten und raschen Burn Out mit Gratis Drink.
Warum schreibe ich das alles?
* Ich erhoffe mir Erfahrungen von anderen Usern, die auch selbstständig / Freiberuflich sind und mir davon berichten können, evtl. wie sie mit sowas umgegangen sind....
* Ich erhoffe mir Antworten, wie ich mich vielleicht besser absichern kann das würde vielelicht die Angst nehmen?
* Und zuletzt ein vielleicht blöde Frage: Was ist wenn ich aufgeben muß? Sitz ich dann als vormals Freiberufler mitsamt Kind auf der Straße oder greifen auch mir die sozialen grundsicherungssysteme? (auch wen ich ja als selbstständiger darin nicht einzahle)...?
Hach ja vielelicht tut mir auch einfach gut wenn jemand sagt: kenn ich, hab ich durchgestanden und alles wird wieder gut
Mit vielem Dank vorab
die ängstliche paula