Kann man ein Kind mehr lieben als das andere????Brauche Rat

  • Hallo liebe Forum Leser,


    ich bin gerade in einer hilflosen Situation und fange mal von vorna an.....


    Meine beste Freundin hat zwei Kinder(Tochter 4 Jahre und Sohn 15 Monate) von der Tochter bin ich die Patentante und habe einen sehr engen Bezug zu ihr(war bei der Geburt dabei, in den ersten Monaten viel bei ihr, die Kleine war ein Schreikind...u.s.w)mir und auch anderen Personen in meinem Umfeld ist aufgefallen, dass sie eigentlich erst seit der zweite da ist an ihrer ersten nur rumnörgelt, die Kleine kann machen was sie will,sie stößst sie weg, wenn sie zum Bespiel Kuscheln will und hat auch immer einen gernervten Ton.


    Letzte Woche habe ich dann all meinen Mut zusammen genommen und sie darauf angesprochen,die Kleine tut mir nämlich dann immer so leid und meine Freundin fing sofort an zu weinen und es kam dann alles aus ihr raus, sie war zum einen froh endlich mit jemandem darüber reden zu können und erzählte mir dann, dass es ihr auch auffällt aber sie weiß nicht was sie tun soll...sie sagt das sie keine Bindung zu ihr bekommt und es tut ihr so leid aber sie weiß nicht wie sie gegen diese Gefühl angehen soll.Den Kleinen betüttelt sie von vorne bis hinten.


    Ich habe ihr jetzt geraten, sich Hilfe zu suchen,denn es wird ja nicht besser und die Kleine wird ja auch älter...


    Was meint Ihr dazu?Kennt jemand vielleicht so eine Situation und kann mir sagen wo sie Hilfe bekommen kann?


    Ist es wirklich möglich, dass man ein Kind mehr lieben kann als das andere oder gar nicht?


    Über Eure Antworten würde ich mich wirklich freuen, da es mir sehr nahe geht....



    Danke...Tine

  • Wie war das denn als dein Patenkind klein war?


    Edit: Hö? Ich wollte noch garnicht absenden. Meine Freundin hat vier Kinder und war immer eine tolle Mama, wenn sie klein waren. Aber irgendwie hörte ihre Begeisterung auf, sobald diese selbstständig wurden.


    Ich weiß nicht, ob man ein Kind mehr lieben kann als das andere. Ich habe ja nur eins.
    Meine Mutter liebt uns alle, aber meinte selbst mal, dass sie jedes anders liebt ..

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday72 ()

  • Ich selbst habe 3 Kinder. Ich liebe alle 3 Kinder. Aber jedes auf eine andere Art. Kann ich gar nicht beschreiben. Jedes Kind ist ein Individuum. Und somit hat auch jedes Kind seine eigene kleine Persönlichkeit. Und genauso unterschiedlich wie die Kinder sind, so unterschiedlich ist meine Liebe zu ihnen. Ich bin eher ein ruhiger Mensch und komme schwer mit dem aufgekratzten Wesen meiner Mittleren klar. Ich glaube so was ist auch ganz normal.
    Aber so das ich 1 Kind bevorzuge, nein. Das gibt es bei mir nicht. Entweder alle oder keiner. ;)

  • Für sowas gibt es therapeutische hilfe! Sie kann sich helfen lassen. Am besten greifst du ihr unter die arme, ihr scheint ein tolles verhältnis zu haben. Therapeuten anrufen, das schildern, und hin! Ich hab das schon von mehreren gehört bei denen das ohne therapeut nicht aufhörte. Zu der frage.. Mehr lieben, im sinne von das ein kind wichtiger ist, nein.. Ich liebe meine kinder anders, das ja, denn sie sind nicht gleich. Aber sie sind mir alle das wichtigste. Ich würde eher mein leben geben, als nur eines meiner kinder zurück zu lassen. Aber das ist nichts was man mit dem fall vergleichen kann. Sie liebt ihre tochter auch, denn sonst würde ihr das nicht leid tun und deshalb weinen. Das ist ein psych. Problem das dringendst behandelt werden muss.. Wichtig bei sowas ist, den müttern keinen vorwurf zu machen. So furchtbar sowas ist, sie wollen das selber nicht...

  • Liebe Tine!


    Vierzehn Jahre lang stand diese Frage mir nie zum Thema. Ich hatte ja nur meinen Sohnemann. Doch als ich schwanger war mit meiner Kleinen, da hat mein "Großer" mir mitgeteilt, dass er ein wenig Angst hätte, ich könnte ihn dann nicht mehr so richtig lieb haben... vielleicht... eventuell.


    Das ist aber nicht so. Die Kleine ist mittlerweile 16 Monate. Und ich liebe meinen beiden Kinder über alles. Die Beziehung zu den beiden ist natürlich sehr individuell: Da gibts einen pubertierenden Jungen mit erstem Liebes-Herz-Schmerz und zeitgleich eine kleine Maus, die gerade hocherfreut darüber ist, was die Welt ihr alles zu bieten hat und was es zu entdecken gibt. ;)


    Ich spüre aber Liebe zu meinen beiden Kids... wir sind irgendwie eine Einheit... zu dritt... eine Einheit mit einer Liebe. Irgendwie... oder so...


    Ich finde sehr gut und wichtig, dass deine Freundin sich dir geöffnet hat. Zusammen könnt ihr bestimmt Möglichkeiten zur Bewältigung dieses Themas finden. Durchaus in klaren Anlaufstellen wie z.B. die Erziehungberatung. Irgendwas ist da wohl, warum die Mama des Mädchens so fühlt, bzw. nicht fühlt.


    Deiner Freundin und dir wünsch ich ganz viel Kraft und Stärke.


    Lieber Gruß!

  • Ich weis das es das gibt, dass die Bindung von Mutter zu Kind gestört ist. Es giebt auch totale Ablehnung von Geburt an. Eine Terapie muss sein denn nichts ist schlimmer, als als ungeliebtes Kind aufzuwachsen.
    Und nun hast Du als Patentante ja schon den ersten richtigen Schritt getan. Denn Du hast Dich gekümmert. Wenn Du es einrichten kannst, nimm Die kleine so oft es geht zu Dir und gib Ihr das gefühl, wie ein Einzelkind geliebt zu werden. Spreche das mit der Mutter ab und entlaste Sie, denn das kann auch eine übervorderung in der Doppelbelastung sein. Nicht jede Mutter ist perfekt, aber Schuldgefühle helfen hier überhaupnicht weiter, also braucht es Unterstützung.


    Kein Tier auf dieser Erde, bringt seinen Nachwuchs, zum Schlafen auf den Nachbarbaum
    .

  • Vielen lieben Dank für Eure sehr lieben und verständnisvollen Antworten.....


    Ja ich denke auch Vorwürfe oder Schuldgefühle sind hier völlig unangebracht.Natürlich liebt sie die Kleine, denn sonst würde sie nicht so reagieren.Ja ich denke auch sie muss sich schnell Hilfe holen aber im Moment denkt sie noch sie schafft es alleine ohne Hilfe.Ich habe ihr gesagt sie soll sie oft Loben und eine Zeit nur für sie und die Kleine einräumen...ich hoffe es klappt, doch bin ich auch der Meinung, dass es ohne Hilfe von einem Fachmann nicht klappt!


    Ich hoffe ich kann sie dazu bringen, sich von jemandem Helfen zu lassen....


    Ganz lieben Dank noch mal...


    Tine

  • Meine Eltern haben es auch nicht geschafft, nach Ankuft des kleinen Prinzen ihre Tochter (weiterhin) zu lieben. Das Ergebnis waren viele Stunden beim Therapeuten und krasse Depressionen. Aber natürlich nicht für meine Eltern.



    Greif ein, so Du kannst, gerade als Patentante hast Du eine Verantwortung gegenüber der Kleinen. Und sei Du für die Maus da. Wobei das das PRoblem nicht lösen wird, sie wird zeitlebens nach der Liebe ihrer Mutter hungern.

  • Puuhh, das sind Themen, die mir sehr nahe gehen, weil 2 mir nahstehende Menschen auf die ein oder andere Art betroffen sind.


    Das eine ist meine beste Freundin, die trotz Therapie keine Bindung zu Ihrer Tochter aufbauen konnte. Leider lief es auch zwischen Vater und Tochter nicht gut, sodass die Kleine mittlerweile im Heim ist und zu keinem Elternteil engeren Kontakt hat. Meiner Freundin macht das sehr große Sorgen und sie ist oft in Therapie deswegen. Ich denke, dass Außenstehende das schon schlimm finden, aber für die eigene Mutter ist das eine Katastrophe und etwas, was auch in der Öffentlichkeit keine Akzeptanz hat.


    Der zweite Fall ist so, dass hier zwei Mädels sind (13 und14), die vom Vater völlig ungleich behandelt werden. Hier ist es auch so, dass er für die eine immer ein offenes Ohr hat und sich Kuscheleinheiten hier automatisch ergeben. Für die andere hat er nie Zeit, kann ihre Nähe nicht aushalten,mag sie nicht anfassen. Sie weiß es nicht, aber sie spürt von Geburt an den Unterschied deutlich und es hat ihr viele Schwierigkeiten gemacht. Von daher würde ich auch unbedingt zu einer Therapie raten. Vielleicht kannst Du Deinem Patenkind das Schicksal dieser beiden mir bekannten Mädels ersparen.


    lg emily

  • Hallo,


    einer Freundin von mir erging es ähnlich.
    In der Schwangerschaft war sie völlig fertig, weil sie dachte das zweite Kind nicht genauso lieben zu können wie das erste. Und nach der Geburt konnte sie sich auf ihre Große nicht mehr einlassen. Mit dem Effekt, dass Ihre Tochter sich gegen die Kleine auflehnte.


    Wir haben bei uns in der Stadt die Caritas. Gibt´s ja so ziemlich überall. Wir sind dann zusammen dahin.
    Die bieten hier eine Beratungsstelle an. Das Ganze verläuft anonym und kostenlos. Die Berater sind geschult und man bekommt zügig einen Termin. Bei Psychologen oder ähnlichem hätte es einen Termin zum Vorgespräch gegeben und bis zur Therapie nochmal 6 Monate Wartezeit.
    Meiner Freundin geht immernoch dahin. Tut ihr gut. Und den Mädels auch


    Lieben Gruß
    Nicole :wink