Welchen Weg soll man nun gehen? Zwei Ärztem zwei Meinungen!

  • Also HNO Arzt Nummer eins sagt:


    Sohnemann (7.4 3 Jahre alt geworden) braucht ein Paukenröhren im linken Ohr und die Entfernung der Rachenmandeln. Das wurde festgestellt nach einem Höhrtest mit Aufklebern an der Backe, hinterm Ohr und auf der Stirn. Und einmal hat der Arzt ins linke Ohr geschaut. Flüssigkeit hinterm Trommelfell.


    HNO Arzt zwei, auf Kinder spezialisiert sagt:


    Hörtest mit Kindern ist nicht zu 100% sicher, weil sie nicht lange genug still sitzen und so das Ergebnis verfälschen. Hat einen Drucktest in beiden Ohren gemacht und auch in beide Ohren rein geschaut, genauso in die Nase und den Rachen. Ergebnis ist das beide Ohren ein Pauckenröhrchen bekommen sollten und die Rachenmandeln entfernt werden sollen. Aber erst wenn die Medikamente nicht helfen. Habe bekommen:


    - Amoxicillin Rat 500mg/5ml
    - Nasic für Kinder Nasenspray
    -Lymphomyosot Tabletten


    In 4 Wochen nochmal einen Termin, wenns dann noch nicht weg ist, nochmal 4 Wochen warten und dann erst die Pauckenröhrchen und die Entfernung der Rachenmandeln.


    Ich werde die 2 te Möglickeit in betracht ziehen, denn beim ersten Arzt ging mir das alles viel zu schnell. Er hat mir nicht erklärt wie was gemacht wird und die Untersuchung war mir nicht gründlich genug. Ich muss sagen, Sohnemann ist oft erkältet, hatte anscheinend eine Mittelohrentzündung die sich aber nicht mit Schmerzen und Fieber kenntlich gemacht hat. Er bekam bis jetzt noch nie ein antibiotikum weil die Krankheiten gut mit pflanzlichen Mitteln weg ging. z.B. Spitzwegerichhustensaft oder Meersalz Nasenspray ect.


    Aber wie kann es sein das zwei verschiedene Ärzte so unterschiedliche Meinungen haben können? Das hat mich schon sehr verunsichert. Wie hättet ihr gehandelt? Holt ihr euch immer eine zweite Meinung ein? Oder nur wenn ihr das Gefühl habt das Arzt nummer eins nicht richtig entscheidet oder richtig untersucht?

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.
    von Charlie Chaplin

  • So unterschiedlich sind die Meinungen doch gar nicht.


    Beide wollen Paukenröhrchen. ... ich glaub bei der OP schauen sie nochmal ob beide seiten nötig sind.
    Und ich vermute, dass sie die Polypen meinen, die raus sollen oder?


    Der eine will es halt erst nochmal mit Antibiotika versuchen.
    Wobei.. ich glaub eine OP kann ja eh nicht gemacht werden, wenn da noch ne Entzündung drin ist?

  • Und ich vermute, dass sie die Polypen meinen, die raus sollen oder?


    Jup Polypen.


    Wobei.. ich glaub eine OP kann ja eh nicht gemacht werden, wenn da noch ne Entzündung drin ist?


    Für Arzt Nummer eins wäre das anscheinend kein Problem :frag

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    von Charlie Chaplin

  • Ich würde es auch erst mit den Medikamenten versuchen und hoffen, dass eine OP vermieden werden kann.


    Bei meinem Kleionen wurden auch schon sehr früh Polypen festgestellt, hatte in den ersten zwei Lebensjahren ständig Paukenergüsse und nach einem Besuch beim HNO mit einer 4wöchigen Therapie von Lymphomyosot, Kochsalzspülungen (und Muttermilch) war die Geschichte wie verflogen. Seither gabs keine großen Auffälligkeiten Richtung Mittelohrentzündung oder Polypen :)

  • Ich denke auch, dass die Meinungen beider Ärzte nicht soweit auseinanderliegen. Der 2. will es vermutlich erstmal medikamentös probieren, weil er eine kritischere Haltung zur OP hat (Narkose).
    Ich meine, dass die Polypen auch wieder wachsen können. Vielleicht ist der 2. auch daher der Meinung es erst medikamentös zu probieren, ob sich die Paukenergüsse auch ohne Entfernung der Polypen zurückbilden.
    Der Nachteil des 2. Arztes: Es wird Zeit vergehen, wenn die Paukenergüsse nicht abklingen, ist dann eben doch die OP notwendig.
    Die Zeit kann bei kleineren Kindern in der Sprachentwicklung eine größere Rolle spielen. Bei dem Kind in deinem Alter dürfte das keine Rolle mehr spielen.
    Kann dein Kind trotz Polypen nachts gut schlafen? Kann es tagsüber durch den Mund atmen?


    Sorry, ich habe jetzt erst gelesen, dass dein Kind ja doch erst drei Jahre ist, also noch mitten drin in der Sprachentwicklung.

  • Kann dein Kind trotz Polypen nachts gut schlafen? Kann es tagsüber durch den Mund atmen?


    Also er schnarcht nicht, kann gut Atmen. Hat keien Probleme mit der Atmung.

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.
    von Charlie Chaplin

  • Ich denke die Ärzte haben beide die selbe Meinung.
    Der Zustand kann so nicht bleiben.


    Also warum nicht erst die Medikamente probieren und dann die Op machen. Der erste Arzt ist ja vermutlich auch nicht der OP-Arzt. Heißt, dieser entscheidet ja im Endeffekt ob und wann operiert wird.
    Aber der erste Arzt hat wohl keine akute Entzündung gesehen, und es deswegen nicht für nötig gehalten, Medikamente zu verschreiben.


    Drück euch die Daumen für die vermutlich bevorstehende Op.

  • Allzulang würde ich mit der OP aber nicht warten.
    Ich kenne ein Kind wo das nicht erkannt wurde und die dadurch schlecht gehört und daher falsch Sprechen gelernt hat.
    Daher musste sie lange zum Logopäden.


    Spricht Dein Sohn denn deutlich oder eher undeutlich?

  • Spricht Dein Sohn denn deutlich oder eher undeutlich?


    Beim Logopäden war ich jetzt mit ihm 5 mal. Der Logopäde meint er bräuchte keine weiterführende Therapie. Er kann genug für sein Alter, wenn er will! Z.B.: er sagt: "Trinken!" Ich sage: "Wie heißt das richtig?" Er antwortet: "Bitte ein neuen Tee!".


    Was ihm noch fehlt ist das "S" "SCH" "FR" "GR" ect. Aber laut dem Logopäden lernt er das noch. Als ich den Logopäden darauf ansprach, meinte er (und ich gebe zu, ich bin Schuld) das ich, wenn auch nicht absichtlich, gleich reagiere und ihn nicht richtig sprechen lasse. Heißt also: Er sagt trinken, ich mach ihm ein neuen Tee. Das versuche ich jetzt nicht mehr zu machen. Er hat mir viele Tip´s gegeben wie ich das mit der Sprache besser fördern kann wie das Beispiel oben.

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    von Charlie Chaplin

  • Der erste Arzt ist ja vermutlich auch nicht der OP-Arzt. Heißt, dieser entscheidet ja im Endeffekt ob und wann operiert wird.


    Eben nicht. Arzt Nummer eins, hat Belegbetten im Krankenhaus (gibt keine Kinderstation dort) und er würde die OP auch durchführen. Einfach ganz schnell noch vor dem Sommerferien.

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.
    von Charlie Chaplin

  • Hallo,


    wenn dein Sohn in der Sprachentwicklung nicht zurückliegt und keine Probleme mit der Atmung hat, kannst du gut erst die medikamentöse Therapie versuchen.
    Dann besteht wohl kein eiliger Handlungsbedarf.
    Gut wäre es, wenn er weniger oft erkältet wäre.
    In Bezug auf deine Reaktionen auf die verbalen Äußerungen deines Kindes: Die Ratschläge deines Logopäden sind hoch umstritten und werden meist nicht von Logopäden angewendet.


    Wenn ein dreijähriges Kind "trinken" sagt, wenn es einen Tee möchte. Kannst du sagen: "Du möchtest einen Tee?" oder "Willst du einen Tee?"
    Das Kind lernt in dem Alter ausschließlich von seinem sprachlichen Vorbild, also von dir.
    Wenn du dein Kind aufforderst, seine Frage "korrekt" zu stellen, ist es 1. möglich, dass du es überforderst. Und es 2. Sprechängste und Störungsbewußtsein entwickelt.
    Zur Sprachförderung ist aber auch die Sprechfreude eines Kindes notwendig.
    Bei einem Kind in deinem Alter wendet man ausschließlich das "corrective feedback" an, d.h. man wiederholt die Äußerung des Kindes korrekt und dadurch lernt das Kind.
    Abgesehen davon, können die meisten Kinder in den Alter nicht grammatisch korrekt in ganzen Sätzen sprechen. Das müssen sie auch in dem Alter nicht.


    Also, ehrlich gesagt, ich möchte dich nicht verunsichern, aber ich kann`s kaum glauben, was dir der Logopäde da geraten hat.
    Lass dein Kind sprechen, wie ihm die Nase gewachsen ist, nimm ihm nicht seine Sprechfreude, wiederhole seine Äußerung in der o.g. Weise.
    Ich habe einen sprachtherapeutischen Beruf und so etwas lernt man sofort am Anfang der Ausbildung.


    LG Romi

  • Ich hab mich auch schon auf die suche nach noch einem Logopäden gemacht, haben aber leider bis zu einem halben Jahr wartezeit. Mann langsam komm ich mir echt vor wie ne Glucke weil ich immer zwei Meinungen einholen will :mussweg:mussweg

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    von Charlie Chaplin

  • Bis zum Termin bei der Logopädin: Achte darauf, dass du nicht soviele Geräusche im Hintergrund hast (laufender Fernseher, Radio). Guck dir mit deinem Kind viel Bilderbücher an. Sprich viel mit ihm, ohne Korrektur! Auf den Inhalt des Gesprochenen kommt es an, nicht auf die Äußerung korrekter Sätze.
    Geh`mit deinem Kind viel nach draußen, auch wenn das Wetter nicht so gut ist. Das kann vielleicht den vielen Erkältungen vorbeugen.


    Ob die OP jetzt besser ist, oder ob du die medikamentöse Therapie erst versuchen sollst, lässt sich nicht sicher beantworten. Also, gibt es da wahrscheinlich kein richtig oder falsch.



    Glucken sind bestimmt besonders gute Eltern.


    Liebe Grüße, Romi

  • Ich würde mein Kind nur von einem Arzt operieren lassen, der regelmäßig Kinder behandelt und operiert.


    Habe meine Tochter mit 10 Monaten an den Augen operieren lassen. War zwar keine Kinderklinik, aber Augenärzte die sehr viele Kinder behandeln.
    Unser HNO hat auch Belegbetten im Kinderkrankenhaus. Das ist wohl das optimale.


    Aber wie schon geschrieben, du hast ja nichts zu verlieren. Da könnt ihr ja erstmal die Tabletten versuchen und dann weitersehen.