Hallo an alle!
Zunächst mal bin ich noch neu hier und auch neu im Thema Trennung etc. Daher bitte ich eventuelle Unwissenheiten schon jetzt zu entschuldigen!
Also, ich fang dann mal am Anfang an.
Mein Mann und ich lernten uns vor knapp 4 Jahren kennen, ich zog zu ihm, wurde schnell schwanger und wir heirateten, da kannten wir uns noch kein Jahr. Natürlich ging das nicht lange gut. Unser Sohn ist ein wahrer Sonnenschein, total gut drauf und immer lieb und freundlich.
Mein Mann hat vor etwa 2,5 Jahren die Diagnose ADHS bekommen. Das warf ihn ziemlich aus der Bahn. Wir gingen in den letzten 2 Jahren zu einem Coaching, was auch super lief. Nichts desto Trotz suchte mein Mann immer wieder die Schuld für sämtliche Belanglosigkeiten nur bei mir.
Wir waren vor 2 Jahren bereits in einer Trennungssituation, er wurde mit Polizeibegleitung aus der Wohnung gebracht, da er randalierte und mich bedrohte. Ich nahm ihn trotzdem zurück, da er im Grunde ein liebenswerter Mensch ist, nur ist er halt psychisch krank.
Mittlerweile steht nahezu fest, dass er eine so genannte Bipolare Störung hat. Früher nannte man das manisch-depressiv. Hoch und Tief im dauernden Wechsel, und das an die 10-15 mal im Jahr. Sowohl sein ADHS-Coach als auch sein behandelnder Psychotherapeut halten eine stationäre Therapie für angebracht und unabdingbar. Am Donnerstag vergangener Woche eskalierte sein Verhalten wieder, er bedrohte mich, obwohl ich den Kleinen auf dem Arm hatte, ich rief die Polizei, die nahmen ihm seine Schlüssel weg und forderten ihn auf, die Wohnung zu verlassen.
Ich rief seinen Arzt zu Rate, welcher eine Zwangseinweisung anordnete. Das Ordnungsamt fand meinen Mann allerdings nicht, und am darauffolgenden Tag fuhr er nach Münster in die LWL Klinik, wo er in der ATW ein BVB macht (zur Probe erstmal). DIe dort arbeitenden Sozialarbeiterinnen befinden meinen Mann für vollkommen klar und gesund. Sie halten eine Einweisung nicht für notwendig. Mein Mann hat mich bedroht, sich in der Vergangenheit mehrfach Messer an die Pulsadern gehalten, Tabletten geschluckt um sich umzubringen und auch in Gesprächen mit Therapeut und Coach mehrfach geäußert, sich umzubringen. Trotz all dem halten die netten Leutchen meinen Mann für absolut gesund.
Wer sich ein wenig auskennt, weiß, dass dieses aktuell an den Tag gelegte Verhalten typisch für eine manische Phase ist. Doch auch seine Eltern bestreiten seine Krankheit, sein Verhalten wäre meine Schuld. Er kam schon vor mir nicht zurecht, was immens hohe Schulden zum Zeitpunkt unseres Kennenlernens beweisen.
Jetzt werde ich mich trennen, ich schaffe es einfach nicht mehr, mit seinen Lügen, seinem Geldausgeben, seiner Art umzugehen. Und vor allem für unseren Kleinen ist das die Hölle.
Ich habe erst nächsten Dienstag einen Termin beim Anwalt, aber ich werde dort wohl das alleinige SOrgerecht beantragen. Was meint ihr dazu?
Dass meine Trennung der einzige Weg ist, wird mir auch vom ADHS Coach und vom Therapeuten bestätigt, die unsere Geschichte seit 2 Jahren kennen und meinen sowie seinen Leidensweg nachvollziehen können.
WIe stehen wohl meine Chancen, vor dem Jugendamt zu erwirken, dass ich das alleinige Sorgerecht bekomme und er sein Kind nur unter AUfsicht sehen darf? Ich stehe im gutem Kontakt zu einigen Sachbearbeiterinnen vom JA, da wir auch eine Tagesmutter haben, damit ich nachmittags arbeiten kann.
Für eure Hilfe und Antworten bin ich schon jetzt dankbar, manchmal fühle ich mich richtig alleine...
LG, Nici