(Ex)Mann nimmt Trennung und Scheidung nicht ernst

  • Hallo!


    Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Wir haben 2 Jahre Krise hinter uns, eine Ehetherapie, eine Trennung, mein Auszug mit Töchterlein, ein Jahr getrennt, mein Wegzug in die alte Heimat, ich habe mich neu verliebt, und diverse Male gebeten, über Scheidung reden zu dürfen bzw. dass ich dieselbe einreichen möchte.


    In all dieser Zeit war klar: Ich komme nicht zu ihm zurück. Sonst hätte ich das alles nicht auf mich genommen, was oben steht. Er aber trägt immer noch den Ehering, in seiner (unserer alten) Wohnung hängen unsere Hochzeitsbilder, zu meinem Geburtstag hat er mir ein Schmuckstück geschenkt....


    Heute habe ich ihm erzählt, dass ich einen Termin bei einer Anwältin wegen Scheidung habe (siehe mein anderes Thema) und gefragt, ob ich oder er die Scheidung einreichen soll etc.pp Da war er still (am Telefon) und hat geschluckt und dann ganz bald aufgelegt. Er wolle sich mal umhören.


    Ich hab das Gefühl, dass er immer noch denkt, ich würde zurückkommen. Aber ich habe so oft so klar gesagt, dass ich das nicht tun werde. Und auch dementsprechend gehandelt. Gleichzeitig komm ich mir wie ein A... vor, weil er so leidet. Mir graut schon vor Weihnachten - er allein ohne meine und seine alte Familie...


    Wahrscheinlich würde er es erst ernstnehmen, wenn ich knallhart sage: Ich habe die Scheidung eingereicht, weil ich frei für einen neuen Mann sein will, ein Baby planen wir schon - und übrigens, ich lasse endlich mal durchrechnen, was mir eigentlich an Unhterhalt zusteht.


    Aber das möchte ich nicht. Mir tut es weh, so mit ihm zu reden. Und ich bin es so leid, immer die Grenzen für andere ziehen zu müssen. Es ist, wie es immer schon war. Ich habe die Verantwortung in der Hand, und wenn ich tue, was ich möchte, bin ich der Egoist.
    Es ist so schwierig, mit ihm die Paar- und Elternebene auseinander zu dividieren - selbst meine Eltern laden ihn ja noch zum Geburtstag ein (er kommt mit seiner Familie nicht klar). Aber das kann doch nicht ewig so weitergehen?
    Es ist für mich doch auch hart, ihn als ehemaliger Teil von mir und meinem Leben außen vor zu lassen. aber dann hätte ich mich auch nicht trennen müssen, wenn es das gewesen wäre, was ich gewollt hätte.


    Gebt mir mal einen Rat, was würdet Ihr tun?


    Danke und Grüße, Bri

  • Du könntest Deinem Ex ein Wechsel-Model anbieten: eine Woche lebst Du bei ihm, eine Woche beim Next.


    Nein im Ernst: hier läuft grade ein Thread über den schlimmsten Satz des Lebens. Da steht was, was Du evtl. auch so fühlen wirst:
    "Den schlimmsten Satz in meinem Leben habe ich selber gesagt.
    Ist schon irgendwie seltsam, dass die vielen Verletzungen, die ich überlebt habe, mir weniger weh tun, als die Wunde, die ich selber geschlagen habe. "



    Traurig das Leben, manchmal.. *grübel* ?(


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

    Einmal editiert, zuletzt von Florian ()

  • Bri, ich kenne deine Hintergrundgeschichte nicht und auch nicht die Gründe für eure Trennung, aber eines ist - für mich - offensichtlich: Dein Noch-Ehemann sieht die Trennung lediglich als räumliche Trennung, aber nicht als Paartrennung - aus welchem Grund auch immer. Für ihn seit ihr immer noch ein Paar, nur das ihr halt nicht zusammen wohnt.


    Wenn du dir absolut sicher bist mit der Scheidung, dann mußt du auch konsequent sein und es machen - ohne Gedanken daran, was das bei ihm auslösen könnte. Klingt brutal, ist aber so. Er hatte wohl lange genug Zeit, die Situation so zu sehen wie sie ist. Wenn nicht, wird es Zeit, dass er aufwacht. Sich selbst Vorwürfe zu machen hat nur eines zur Folge: Nämlich dass du selbst in ein tiefes Loch fällst. Dass du diese Entscheidung getroffen hast, hat nichts, aber auch garnichts mit "Egoismus" zutun, sondern mit Selbstschutz. Und da ist es egal, was Andere davon denken. Um's mit den Ärzten zu sagen: "Lasse reden..."


    lg Uwe (aka Alien)

    Wenn du mit Gott sprichst, bist du religiös - wenn ER mit dir spricht hast du eine Psychose... (Dr.House, 2.Staffel, Folge 15) :devil:


    Zwei Dinge sind unendlich: Das Weltall und die menschliche Dummheit - Obwohl, beim Weltall bin ich mir nicht sicher... (Albert Einstein)


    "Ich bin keine Antisemitin - ich finde alle Religionen gleich irrational..." (Bones - die Knochenjägerin)

  • Mach einfach! Warum fragen? Du willst die Scheidung, also reich sie ein. Er will sie scheinbar nicht. Da war doch schon vorprogrammiert, dass er nicht von sich aus was unternimmt.


    Mein Ex wollte noch nach 4 Jahren, dass ich wieder zu ihm zurück komme (zwischen uns lag und liegt der Atlantik). Er hat erst aufgehört zu hoffen, als ich aufgehört habe, mit ihm zu sprechen. War zwar nicht was ich wollte (der Kinder zu liebe), aber anders ging es nicht.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Danke, Uwe.


    Nachdem ich gestern Abend noch darüber gegrübelt habe, ist es mir jetzt egal. Ich kann nicht immer auf alles und jeden in meinem Leben Rücksicht nehmen. Punkt.
    Muss er sehen, wie er damit klar kommt.


    Vilette: So wäre das bei uns auch. Bzw. so wird es werden, weil er jeden noch so harmlosen Anruf oder Kontakt (auch nur über die Kleine) als Signal von mir in seine Richtung deutet. Und das kann ich nicht mehr.


    LG


  • So ist das.


    Ich wünsch dir einen guten Rechtsbeistand, gutes Gelingen, und Kraft. :daumen


    Mein Anwalt hat mir damals geraten, meinem Ex-Mann die Möglichkeit zu geben die Scheidung einzureichen, Männer seien da erfahrungsgemäß ein wenig beleidigt, wenn Frauen das selbst in die Hand nehmen. Die Möglichkeit hast du ihm gegeben, er reagiert nicht, also nur zu.