Umgangsrecht: Vorladung einer 3-jährigen

  • hallo zusammen, ich und meine 3 jährige tochter bekamen vom amtsgericht unsere vorladungen für den gerichtstermin. warum ein 3 jähriges kind vorgeladen werden muss, kann mir keiner sagen, aller wirkten sehr überrascht: jugendamt, verein für alleinerziehende, kinderschutzbund, etc. mein anwalt meint, das sei rechtens (aber meiner ansicht nicht kindsgerecht).
    der kindsvater hatte das verlangt und das gericht es tatsächlich angeordnet. das kind sieht seine vater 3 x pro woche, längstens 9 h, in diesen jahr bereits über 100 mal.


    wer hat erfahrung bei gericht und vorladung von kleinkindern?


    herzliche grüße,


    jojojane

  • Hallo Jojojane,



    worum geht es denn in dem Gerichtstermin?



    Die Tochter meines LG wurde auch mit 3 Jahren beim Gericht gehört......es ging damals um Umgang-Umzug usw.


    Die Richterin hat sie mit in ihr Zimmer genommen und sich ganz locker mit ihr unterhalten....



    LG Anni

  • KV möchte neue umgangsregelungen, auch übernachtungen. angeblich sei der kontakt auf ein minimum reduziert. wir sind seit 2,5 jahren getrennt. übernachtung kommt wegen unfähigkeit nicht in frage (bringt kind dehydriert zurück, vollgepischert, alkohol am steuer). dafür habe ich zeugen. wir sollen zum gerichtstermin erscheinen, kind wird dort seinen vater sehen und soll dann alleine mit dem richter in ein separates zimmer.

  • In aller Regel herrscht bei Gericht Vernunft, wenn es um Anhörungen kleiner Kinder geht. Du kannst also davon ausgehen, dass es dem Richter darum geht einen allgemeinen oberflächlichen Eindruck vom Kind zu bekommen. Wie wirkt das Kind, gibt es grobe Auffälligkeiten. Mehr nicht.

  • und redet es schlecht von einem Elternteil.....


    Das ist bei einem 3 jährigen Kind selten und wäre auffällig.


    In so einem Fall ist es häufig vom anderen Elternteil negativ beeinflusst worden (sei es spezifisch für die Gerichtsausage oder dauerhaft im alltäglichen Leben) oder es kann mit dem Elternteil schlechte Erfahrungen gemacht haben.


    Ein Richter wird ein 3 Jähriges Kind jedenfalls nicht fragen, wo es leben will.

  • Ich denke, der Richter will sich einfach "ein Bild" von dem Kind machen, über dessen Zukunft er (zumindest zu einem grossen Teil) er entscheiden soll :frag
    Ich finde das in Ordnung, und einen tollen Zug :daumen
    (Mein Kleiner war etwa 4, als er geladen wurde)

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Es wäre doch schlimmer, wenn das Gericht ein Urteil "über das Kind" fällen würde und hat es nicht einmal gesehen. Insofern verwundert mich das Überraschtsein von Jugendamt und Co. Denn dieses Vorgehen ist eigentlich Standard.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich glaube sogar, es können Umgangsurteile angefochten werden, sollte das Kind nicht gefragt/gesehen worden sein.
    Mein wurde mit 4 Jahren auch geladen. Das war fürs Kind eine ganz lockere Angelegenheit. Ich hatte mir vorher auch Sorgen gemacht, sie waren aber unbegründet.

  • Bei der polizei werden beamtinnen eingesetzt, im gefängnis werden frauen nur von beamtinnen betreut nur das amtsgericht hat narrenfreiheit. und meine tochter soll sich ja auch nicht zwischen den eltern entscheiden, aber wenn sie KV und KM auf dem gang sieht, weiss sie ja auch wie der hase läuft. ich komme aus dem medizinischen bereich und mir kann keiner sagen, das sei kein stress für ein kind.

  • Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber Familienrichter sind dafür ausgebildet und geschult.


    Und ja: Trennung ist immer belastung für ein kind. Verursacht von den Eltern, weil sie es nicht gemeinsam gebacken kriegen - und jetzt Dritte helfend eingreifen müssen. Denen dann unterzuschieben, sie seien für eventuelles leid der kids zuständig - das ist starker Tobak. WIR müssen uns da zuerst selbst an die Nase packen (ich sage bewusst wir, ich sitze im selben Boot...)

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • von nem typen gesagt bekommen, der grösste fehler seines lebens sei ein kind auf die welt gesetzt zu haben und dann sein narzistisches theater vor dem gericht zu beobachten ist für mich starker tobak, den schuh ziehe ich mir nicht an.

  • von nem typen gesagt bekommen, der grösste fehler seines lebens sei ein kind auf die welt gesetzt zu haben und dann sein narzistisches theater vor dem gericht zu beobachten ist für mich starker tobak, den schuh ziehe ich mir nicht an.


    Du musst unterscheiden zwischen deinen Emotionen, die hochkommen, wenn du mit dem KV gemeinsam im Gang sitzt, deiner Belastung und den Emotionen des Kindes, wenn es beide Eltern sieht oder wenn es mit dem Richter ein Weilchen plaudert.


    Das ist nicht identisch.