BRAUCHE HILFE - die Verlustangst meines Sohnes stellt unsere Beziehung auf eine harte Probe

  • Hallo,
    kurz zu meiner Person: ich bin 35 Jahre alt und bin alleinerziehend. Mein Sohn ist 4 1/4 Jahre alt. Seit 14 Monaten habe ich einen festen Partner.


    Ich habe mich in den ersten 3 Jahren nach der Schwangerschaft ziemlich aus dem sozialen Leben zurückgezogen (bedingt durch schlimme Erfahrungen auch mit dem Erzeuger), so daß mein Sohn eigentlich nur Bezug zu mir und meinen Eltern hatte (mehr zu Oma). Jetzt habe ich das Problem, daß er meinen Partner ja eigentlich gern hat, aber er hängt WAHNSINNIG an mir!!!Anfangs konnte ich noch nicht mal alleine zur Toilette gehen ohne daß es Geheule gab. Zwischenzeitlich wurde es dann relaxeder und manchmal sogar richtig "normal"!!! Seit kurzer Zeit fängt das gleiche Spiel aber wieder an: wenn ich abends in die Arbeit gehen muß und die beiden "Männerabend" haben hat er solche Verlustängste und klammert sich an mich und vor allem läßt meinen Partner richtig abblitzen und stößt ihn weg.
    BITTE BITTE kann uns jemand helfen ..... ich kann schon nicht mehr schlafen und es belastet vor allem meinen Partner auch EXTREM !!!!!
    DANKE !!!

  • ich war auch fast 2 Jahre mit meinem Sohn alleine habe seit 7 Monaten einen Partner...
    Wir haben es so gemacht das wir am Anfang alles gemeinsam gemacht habe und dann habe ich ihn mal 5 minuten dann 10 min und so weiter alleine gelassen...


    LG

  • Hängt er auch in Kindergarten und z.B. bei der Oma so an Dir?

    Wir haben letzten Oktober versucht ihn in den Kindergarten zu bringen - Betonung auf VERSUCH. Die erste Woche konnte ich gar nicht weggehen - saß immer mit drinnen. Dann blieb er zwar unter Tränen und beschäftigte sich nicht wirklich selber hat nur auf mich gewartet. Die Situation zu meinem Partner verschlechterte sich täglich, da mein Sohn scheinbar IHM die Schuld für das ABSCHIEBEN gab. Wir haben uns dann mit der Erzieherin geeinigt, ihn erst dieses Jahr in den Kiga zu geben.
    An Oma hängt er auch total - da ist eher Opa unwichtiger.Letztens sagte er einfach so : Ich hasse Männer

  • Kann es sein, dass euer Kind die "Erfahrungen" mit seinem Vater mitbekommen hat?

    Nein, kann er gar nicht. Er hat ihn nie zu Gesicht bekommen und nie von ihm gehört. Vielleicht auch daher die Abneigung gegen Männer - -mein Ex hat dieses Gefühl ziemlich stark in mir ausgelöst.
    Bis ich eben meinen jetzigen Partner getroffen habe - lange geprüft und endlich das vollkommene Glück gefunden!

  • Wenn das so extrem ist, würde ich bei einer Familienberatung nachfragen, ob vielleicht eine psychologische Beratung möglich ist.


    Das "ich hasse Männer", kann alles und gar nichts bedeuten.

  • Wenn das so extrem ist, würde ich bei einer Familienberatung nachfragen, ob vielleicht eine psychologische Beratung möglich ist.


    Das "ich hasse Männer", kann alles und gar nichts bedeuten.

    Also erst zu einer Familienberatung? Gute Idee.... ich habe mich schon über Kinderpsychologen in der Nähe informiert, aber bisher den Schritt nicht gewagt.

  • Frag mal nach beim Jugendamt. Die haben oftmals psychologische Beratungsstellen angeschlossen und es ist recht unkompliziert, hier eine Beratung zu bekommen.
    Ausserdem kannst fragen bei Caritas, Kinderschutzbund etc.


    Bitte lass Dich nicht auf eine Erziehungshilfe ein, die bearbeiten mit Dir nur das Symptom, nicht die Ursache.

  • dann will ich dir jetzt erstmal zu deiner neuen Partnerschaft gratulieren..... :blume


    du sagst selbst, daß dein Knirps nur dich, deine Mutter und noch weniger deinen Vater akzeptiert,
    wie hast du deinen Partner in euere kleine Familie "einziehen" lassen?


    die Aussage "ich hasse Männer" kann viel Wind, oder keiner sein
    klärs nochmal im KIGA ab, dann sollten sich auch die Betreuerinnen mal ein wenig auf dein Kind einlassen.
    Wie sollte denn der heurige VERSUCH werden, wenn er sich wieder weigert dort zu bleiben?
    braucht er dann wieder ein Jahr ned zu gehen??


    Die Caritas oder Bürgerhilfen können dir/euch da auch fachlich Kompetent zur Seite stehen....


    :sonne:troest

    Man erzieht durch das, was man sagt,
    noch mehr durch das, was man tut,
    am meisten aber durch das, was man ist


    (HL.Ignatius von Loyola)

  • Die erste Woche konnte ich gar nicht weggehen - saß immer mit drinnen.


    Ich habe das so vermutet, bevor du es geschrieben hast.


    Oft ist es so, dass die Trennungsangst von der Mutter ausgeht und sich dann auf das Kind überträgt. Dann helfen in aller Regel klare, gleichbleibende, kurze Rituale bei der Trennung. Im Kindergarten würde das Bedeuten: Nicht dort bleiben und darauf zu warten, dass es schief geht, sondern Kind mit gleichbleibenden Abläufen hinbringen, abggeben, dem Kind versichern, dass man wiederkommt und die Zeiten, die das Kind dort ist dann langsam steigern.


    Vergleichbares kann man auch in anderen Situationen machen. Mama geht jetzt weg, kommt nach ... Minuten wieder, kurzes Abschiedsritual, Tschüß und Mama kommt dann nach der verabredeten Zeit wieder.


    In dem Moment, in dem die Mutter keine Angst mehr hat das Kind bei anderen Personen zu lassen, ist das Problem für die Kinder oft auch gelöst.

  • @ wollmaus
    natürlich werden wir es jetzt im ki-ga durchziehen (vorausgesetzt es ist seinerseits nur trotz oder kurzfristige "normale" angst wie bei anderern kindern). es bringt mir aber nix wenn ich auf teufel komm raus darauf bestehe und den kleinen total verwirre und evtl. sein vertrauen zu mir auch noch zerstöre.
    ich stehe momentan mitten drinnen- zwischen meinem kind, meinem partner und meinen eltern und MEINE bedürfnisse stehen ja eh immer hinten an (aber das ist normal).
    mein partner und ich haben es ganz langsam angehen lassen - bis der kleine gesagt hat, daß er mal bei uns schlafen soll usw.
    seit 7 monaten wohnt er bei uns und es geht eigenlich alles seinen normalen weg...... aber jetzt das.

  • von Trennunsangst meinerseits kann ich eigentlich nicht mehr reden...... ich bin teilweise nur noch genervt - ich will es eigentlich gar nicht und es tut sogar weh wenn ich es nur schreibe - aber ich bin echt mit den Nerven runter!!!
    wir hatten auch schon den fall, daß er nicht bei oma bleiben wollte!!! er liebt seine oma abgöttisch und will teilweise gar nicht mehr heim zu uns..... und eines tages wie aus heiterem himmel wollte er als wir ihn hingebracht haben wieder mit heim und auf keinen fall ohne mich da bleiben.
    er fragt auch immer wenn ich ihn hin bringe: "wie lange bleibst du noch da"? "ich will nicht, daß du wegfährst"!

  • Kann es sein das er das Gefühl hat, der Herr im Haus zu sein?


    Also das er denkt er könnte seine Mama einfach nicht alleine lassen? Er müsste Verantwortung
    übernehmen?



    Sind jetzt nur mal so Gedanken :hae:

  • @ wollmaus
    natürlich werden wir es jetzt im ki-ga durchziehen (vorausgesetzt es ist seinerseits nur trotz oder kurzfristige "normale" angst wie bei anderern kindern). es bringt mir aber nix wenn ich auf teufel komm raus darauf bestehe und den kleinen total verwirre und evtl. sein vertrauen zu mir auch noch zerstöre.


    ... und was machst dann in der Schule :hae:



    Zitat

    daß er mal bei uns schlafen soll usw.
    seit 7 monaten wohnt er bei uns und es geht eigenlich alles seinen normalen weg...... aber jetzt das.


    er soll mal da schlafen.... war da gleich von Einzug die Rede??? hattet ihr das so besprochen? wie hast du es deinem Sohn schmackhaft gemacht, daß da jetzt einer kommt?
    und für immer bei euch wohnt?
    Kinderseelen haben feine Antennen



    der Gedanke von Finja erschleicht mich auch immer mehr...


    vielleicht solltest du doch mal zum Fachmann (Caritas &Co) gehen


    Viel Glück bei euren nächsten Schritten

    Man erzieht durch das, was man sagt,
    noch mehr durch das, was man tut,
    am meisten aber durch das, was man ist


    (HL.Ignatius von Loyola)

  • Ich weiß nicht ob er das so rausfiltern kann ob er mich "beschützen" müsste.... er hat ja sonst gar keine negativen Beispiele gesehen, daß die Frau "Schutz braucht". Ich bin ja diejenige bei der ER Schutz bekommt. Kann ich mir jetzt eher nicht vorstellen,daß die Ursache in der Richtung zu suchen ist.


    Natürlich habe ich das mit dem Zwerg besprochen wegen einziehen..... mein Sohn kam von sich aus und sagt mehrmals er solle doch seine Wohnung endlich "verkaufen" und zu uns kommen....daß die Praxis dann auch anders ist als wenn der "neue Mann" nur ab und an da ist, ist auch klar.


    Ich glaube es liegt einfach daran, daß er die ersten 2-3 Jahre kaum Kontakt zu "männlichen Menschen" hatte und jegliche Erfahrung auf meine Mutter und mich zurückführt. Ich konnte mich damals einfach nicht überwinden sozialeKontakte anzunehmen - also den Schuh muß ich mir anziehen... ich werde den Ratschlag zur Familienberatung zu gehen annehmen...einfach probieren - verlieren kann ich nicht viel.


    HERZLICHEN DANK an alle die mir geschrieben haben !!!!!

  • Hallo,


    vielleicht gibt es ja einen Grund, warum er den neuen Partner nicht mag? Kinder haben da ja sehr feine Antennen, nach dem Motto: die Frau ja, das Kind nein. Ist ja auch nicht so einfach zu verstehen, wenn da auf einmal ein Mann im Haus ist, der auch noch was zu bestimmen hat. Eine kleine Konkurrenz?


    M.E. ist dein Partner zu früh ganz bei dir eingezogen. Besser wäre gewesen, man versucht er doch erst einmal über das Wochenende und verlängert dann schrittweise die Zeit des Zusammenseins. Denn seinen Platz in der Familie muss man sich doch erst erkämpfen/erarbeiten, den bekommt man nicht so einfach. Da ist eine Menge Feinfühligkeit und Vorsicht geboten. Und trotz allem gibt es immer wieder Rückschläge, wo Mann sich zurück ziehen muss, sollte. Geht das nicht mehr, sind Probleme vorprogrammiert.


    Ich sage mir immer, den Partner suche ich mir ja aus, die Kinder dürfen wählen ob sie ihn mögen, Zwang darf es da keinen geben.


    Viele Grüße

  • dann wünsch ich dir schon mal viel Glück :troest


    Schuhe anziehen.... nein brauchst du wegen mir nicht - denn ich denke...


    überall wo Menschen sind, passieren auch Fehler, wobei es ja bei dir kein Fahler, sondern nur ne zeitlich begrenzte Auszeit war...


    also Kopf hoch - nichts hängt 77 Jahre auf eine Seite :knuddel

    Man erzieht durch das, was man sagt,
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    am meisten aber durch das, was man ist


    (HL.Ignatius von Loyola)