darf man(n) oder besser Frau nicht mehr wegziehen?

  • Hallo ihr alle,


    dass die Mutter oft das ABR zugesprochen bekommt, wenn sie wegziehen will war bis vor nicht so langer Zeit sicher Realität.
    Rechtlich gesehen ist es zwar , eigentlich eindeutig, anders geregelt. Allerdings kommt es immer mal wieder auf die Ansichten von Jugendamt und Familienrichter an. Und da mahlen die Mühlen eben laaaangsam.
    Meine persönliche Meinung ist:
    Eine Trennung an sich ist für Kinder schon ein sehr traumatisches Erlebnis.
    Ihnen dann noch kurzfristig ihr ganzes vertrautes Umfekld zu entreissen und sie in eine Ersatzfamilie einzupflanzen finde ich ÜBERHAUPT nicht tragbar.


    Sicher gibt ers Fälle, in denen ein Wegzug das Beste für das Kind ist ( EX bedroht Frau und Kinder usw.) aber sehr oft ist es been auch so, dass das Kindswohl hier für den Wegzug nicht das Entscheidende ist.


    Ich bin einfach der Meinung, dass Vater und Mutter bei der Geburt Ihrer Kinder eine Verantwortung übernommen haben Ihre Kinder unter den bestmöglichen Umständen aufwachsen zu lassen.


    Dass eine Beziehung nicht funktioniert, dafür kann letztlich keiner was.
    Und dass man nur wegen der Kinder zusammenbleibt ist sicherlich unmöglich.
    Das entbindet aber in keinem Fall von der Verantwortung, dass Kinder ein Recht auf beide Eltern haben.


    Für mich persönlich als Vater würde sich die Frage nach einem Wegzug aus persönlichen Gründen niemals stellen.
    Meine oberste Priorität ist die, meinen Kindern zu ermöglichen, jederzeit zu mir zu können. Und das ist eben über eine grössere Distanz schlicht und ergreifend nicht möglich.
    Und genauso sollte sich auch der betreuende Elternteil die Frage stellen, ob ein Wegzug wirklich das Beste für die Kinder ist. Denn hier sollte selbst das Zweitbeste nicht gut genug sein.


    Und dann wird man, aller Rechtsprechung zum Trotz, eben einfach zum Ergebnis kommen, dass Kinder nirgendwo besser aufwachsen können als in Ihrem vertrauten Umfald.
    Und dann sollte man eben einfach akzeptieren, dass die Kinder die Oma eben einfach liebhaben, auch wenn man das als Mutter als ein Herumreissen empfindet.


    Und noch ganz zum Schluss:
    Etstens ist es mit dem ABR längst nicht mehr so einfach wie es einmal war udn wie es einige sicher gerne hätten.
    Und zweitens ist es sicher ein tolles Gefühl, wenn man letztendlich doch Recht bekommt, mit seinen Kindern aus eigennützigen Gründen wegzieht und mit diesem zweifelhaften Erfolg, seinen Knirpsen einen Knacks fürs Leben verpasst.


    Grüssle


    Wombo

  • Ich möchte vorab sagen, dass ich mit meiner 6-jährigen Tochter auch vom KV weggezogen bin. Für mich war klar, dass ich nicht in seinem kleinen Dorf wohnen bleiben möchte. Habe aber unsere Tochter gut darauf vorbereitet und sie sieht ihren Vater nun alle 4 Wochen und das funktioniert sehr gut.


    Auch ich habe meine Tochter aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen, das ging aber step-by-step und nicht auf einmal.


    Das Leben wird weitergehen und wenn man sich ein Ziel setzt, wird es auch wunderschön.


    Zum Thema Oma und Opa fällt mir ein, dass ich es schon wichtig finde, dass die Kinder zu ihren Großeltern Kontakt haben.
    Auch ich bin oft nicht einer Meinung mit den Großeltern meiner Tochter. Dennoch geben die Großeltern meiner Tochter viele Werte mit auf dem Weg, die ich ihr evtl. nicht vermitteln kann.


    Für ein Kind sind alle Bezugspersonen wichtig ( eben Personen wie Oma, Opa, Tante, Onkel usw.).


    Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen Weg


    Rena

    Das Leben ist wie ein Kampf - stelle Dich ihm!

  • Also ich persönlich fühle mich auch sehr eingeschränkt, weil ich nicht so einfach wegziehen darf. Mein Noch-Ehemann hat sich auch das Recht herausgenommen ein neues Leben mit neuer Partnerin aufzubauen, warum soll ich das nicht auch dürfen? Das heißt ja nicht gleich zwingend, daß er unseren Sohn nicht mehr sieht. Ich habe inzwischen auch einen neuen Partner gefunden welcher 400km weit weg wohnt und ich werde bestimmt nicht die nächsten 18 Jahre in der Nähe meines Noch-Ehemannes verbringen, bloß damit er unseren Sohn oft sehen kann. Ein Stück Lebensqualität möchte ich auch noch haben und auch gern wieder arbeiten gehen. Das lustige daran ist es ja, daß ich für den kleinen Mann meinen Job/ Karriere aufgegeben hab, da ich ja dachte Heirat + Kind + Haus usw... so paßt das. Nun hat sich mein Noch-Ehemann für einen andere Frau entschieden, gegen die bestehende Familie und ich soll der Dauer-Buhmann sein und nix mehr ohne seine Einwilligung tun dürfen? NEIN! Ich mache viel mit zugunsten unseres Sohnes, aber auch nicht alles.
    Übrigens kann ich das auch bestätigen: wenns mir schlecht geht merkt das unser Sohn und es wirkt sich auch auf ihn aus...!!!
    Und hier mal Fakten: es ein ineressantes Urteil zu diesem Thema


    Das Recht der Mutter auf Freizügigkeit im Konflikt mit dem Umgangsrecht des Kindes / des Vaters
    Einer ein gemeinsames Kind betreuenden geschiedenen Mutter kann ein Umzug innerhalb Deutschlands als Teil ihrer grundsätzliches freien Lebensgestaltung jedenfalls dann nicht versagt werden, wenn die Entscheidung auf vernünftigen und nachvollziehbaren Erwägungen beruht. (Oberlandesgericht Düsseldorf II - 3 UF 57/06, Beschluss vom 15.05.2006)


    Googelt das einfach mal


    Liebe Grüße

  • Ich finde es ist eine moralisch schwierige Sache. Klar sein eigenes Glück ist wichtig - wie binebine schon sagte :


    "wenn es der mutter gut geht, geht es vermutlich auch dem kind gut. hat die mutter hingegen ständigen distress wg. der bewältigung ihrer ex-partnerschaftlichen probleme, dann wird vermutlich auch das kind unter einer übellaunigen oder depressiven mutter leiden."


    Das ist die eine Seite, die andere Seite ist aber die, das zum Wohlfühlen des Kindes, der Umgang mit dem Vater gehört.


    Bie mir ist es so:


    Der KV hat ein gutes Verhältnis zu unserem Sohn, kümmert sich, holt ihn wann immer es geht usw. Hier hat mein Kind (ich auch) ein funktionierendes soziales Netz. Wenn ich Arbeit finde, wird die Betreuung vom KV bzw seinen Eltern übernommen.


    Mein freund wohnt in Leipzig, ich in Köln. Er ist Polizist, und kann nciht so einfach herziehen (trotzdem er "ungebunden" ist), da das mit einer Versetzung nicht so einfach ist.


    Gut könnte ich nach Leipzig ziehen- noch habe ich hier keinen Job, und will mir auf kurz oder lang eh eine Selbstständigkeit aufbauen, mit der ich nciht ortsgebunden bin.


    ABER mal abgesehen vom Umgang zwischen KV und Kind, den man sicherlich auch gut regeln könnte, in Leipzig kenne ich ausser meinem Freund niemanden. Wer nimmt den Zwerg, wenn es mal nötig ist? Mit wem kann ich mal weggehen, und spaß haben? etc..... Natürlich, das kann man sich alles aufbauen, aber sowas dauert ja auch seine Zeit, und bis dahin ist die neue Beziehung vielleicht schon an den Tücken des Alltags zerbrochen, weil ich dann in einer "fremden" Stadt viel alleine bin, niemanden "habe" usw.......


    Heisst für mich, hier bleiben, und abwarten, was die Zeit so bringt. Man kann sich ja immer noch dafür entscheiden weg zu gehen, oder auch hier zu bleiben. Das ist halt ne Situation, mit der ich fertig werden muss, nicht mein Kind. Vielleicht wird das ja mit dem Verhältnis KV-Kind-Mutter anders, oder in ein paar Jahren will ich hin, und mein Kind entscheidet sich bei seinem vater zu bleiben (was ich dann tun würde weiss ich nciht- kann ich heute nicht einschätzen) oder oder oder.............


    Auch wenn mich das irgendwie einschränkt (also rein faktisch), bin ich darüber im Moment nicht unglücklich- ich muss erstmal mein "eigenes" Leben auf die reihe bekommen und leben, bevor ich mich wieder so fest auf eine Partnerschaft einlasse.

    Man sollte aufhören, seine Zeit mit der Suche nach Problemen zu verschwenden- es könnten mal keine da sein.

  • Hallo Stravaganza,
    also ich verstehe die ganze Aufregung hier nicht so ganz.........wenn ich richtig verstehe wohnt ihr und der KV in Ba-Wü, der Kv geht aus beruflichen und privaten Gründen nach Estland und Du möchtest aus privaten Gründen nach Schleswig-Hostein....... wenn ich so auf die Landkarte schaue, würde ich sagen, dann bist Du doch näher dran, oder???
    Das andere zu diesem Thema wäre für mich der Punkt Schule, hast Du schon schulpflichtige Kinder???? Die schulische Bildung in Ba-Wü hat deutschlandweit den besten Ruf. Was sagen Deine Kinder dazu? (Freunndeskreis Turnverein etc.)
    LG
    M@rtina

  • Es kann durchaus auch vorkommen, d. sich letztendlich später die Kinder schuldig und verantwortlich fühlen!
    Das ist es dann sicher auch nicht!


    Nachdem wir hier in den Ort gezogen sind, vorgesehen war mit KV von Sohn, der zog dann aber nicht mit, habe ich mich nie recht eingelebt und wollte dann bei nächster Gelegenheit zurück. Da war dann meine Tochter aber schon in ihrem Freundeskreis eingebunden und sie wollte nicht.
    Gut, also bleiben und aushalten.
    Heute wohnt sie wieder da, wo wir herkamen, und ich sitze hier fest, weil ich meinen Sohn nicht aus seinem Kreis rausreißen will. Habe mich jetzt dafür entschieden und bleibe auch erstmal dabei.
    Aber: meine Tochter grübelt nun, weil es damals "wegen ihr" nicht geklappt hat und sie mich nun hier "sitzen ließ".


    Das kann man denke ich auch 1:1 umsetzen, wenn AE in der Nähe des KV/KM "nur" wegen dem Umgang bleiben und alle anderen Pläne zu den Akten legen, dem Kind zuliebe.
    Diese Schuldgefühle unserer Kinder sind im Nachhinein auch nicht zufriedenstellend.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.