Alleiniges Sorgerecht JA oder NEIN

Hallo zusammen,

ich würde mal gerne Eure Meinung zu folgendem Thema hören:

Vorab muss ich ein bissel von hier erzählen. Bin ja seit 4 Jahren getrennt und mein Ex kommt damit heute noch nicht klar, obwohl wieder neu verheiratet. Er meinte damals zu meiner Mutter: "Ich sorge dafür, dass sie am Boden liegt und dann werde ich noch zutreten" Tjaaa so ist er halt

Da er schnell gemerkt hat, dass es bei mir nicht geht, trägt er es mittlerweile seit Jahren über die Kinder aus. Wenn sie wieder kamen (niemals mehr wie 1,5 Tage jedes 2. WE..auch nur, wenn ihm nichts dazwischen kam), hatten sie (vorallem mein Großer) echt nur noch Hass in den Augen. Ich war ständig die Böse. Ich habe immer alles für die Kinder versucht. Wenn ich nicht mehr weiterkam, hab ich mir Hilfe geholt (Psychologen, Erziehungsberatung usw).

Muss dazu auch erwähnen, dass es schon immer Probs mit unserem Großen gab. Er war halt recht aggressiv. Bekam dann Ergo-Therapien usw.

Also weiter im Text:

Ist ja klar..die Kinder lieben ihren Vater (find ich normal und sollte auch so sein), aber mein Großer hat ihn mittlerweile wirklich einen Gott-Status verpasst. Daraus resultierend: Kein Selbstvertrauen mehr, letztes Jahr Selbstmordgedanken, Ritzen und hier zu Hause nur noch Stress. Das Wort "Vater" durfte niemand mehr in den Mund nehmen. Er ging sofort in die Verteidigungsstellung, wobei seinem Vater niemals jemand was wollte.

U.a. kam dann letztes Jahr noch die 1. Anzeige wegen Körperverletzung dazu und im Februar wurden wir von der Schule aus in die Kinder- und Jugendpsychatrie geschickt. Er wurde dann (er wollte es selber, weil er einen Neuanfang starten wollte und dabei Hilfe wollte) für 5 Monate aufgenommen dort. Es hat ihm sehr gut getan. Ich hatte auch viele Gespräche dort.

Meinem Ex wurde sehr deutlich gemacht, das ER sich ändern muss. Die Ärztin dort meine beim Abschlussgespräch zu mir: "Wenn sich ihr Ex nicht ändert und alles beim Alten bleibt, können sie ihren Sohn in ca. 3-4 Jahren im Gefängnis besuchen !" :flenn

Mir ging es die ganze Zeit über supermies. Einerseits gut, weil ich wusste, dass ihm dort wirklich geholfen wurde, auf der anderen Seite wirklich schlecht, weil ich immer das Gefühl hatte, dass ich auf der ganzen Linie versagt hatte. Ich weiss, dass es nicht stimmt. Das haben mir bisher wirklich alle gesagt, trotzdem bleibt das Gefühl.

Hinzu kam noch, dass zur selben Zeit (meine Tochter hat wie ich seit 3 Jahren Diabetes) ihre Krankheit sehr schlecht verlief (Krampfanfälle, Verdacht auf Gehirnblutungen usw) und sie auch noch ins Krankenhaus musste und auf eine Insulinpumpe umgestellt wurde.

So das alles ist nur sehr grob, was hier so die letzten Monate abgelaufen ist. Daher auch auf meiner HP mein Online-Tagebuch. Mir tut es gut, drüber zu schreiben.

Jetzt aber zur eigentlichen Frage:

Also wirklich Sorge trägt ja mein Ex wirklich nicht. Da er aber sein Gesicht in der Öffentlichkeit wahren will, tut er immer so, als ob.

Ich war jetzt am überlegen, ob es nicht richtig wäre, das alleinige Sorgerecht zu beantragen. Lt. dem JA hätte ich, selbst jetzt, nachdem er schon so viel kaputt gemacht hat, noch Probs, es vor Gericht durch zu bekommen. Mein Anwalt (der knallhart ist und sicherlich gerne Geld verdient) hat mir auch davon abgeraten. Er meinte, wenn ich das mache, könnte man meinen Ex mit gar nicht mehr zur Rechenschaft ziehen.

Mittlerweile wurde mir von allen geraten, dass ich weg ziehen sollte. Ex meinte dann schon zu den Kindern: "Dann kann ich euch nicht mehr abholen, weil ich das Benzin nicht mehr bezahlen kann" (der hat genug Geld..also absoluter Quatsch, sowas zu sagen) Ich würde dann echt nur drauf hoffen, dass der Kontakt so auslaufen würde und wir endlich zur Ruhe kommen würden.

Sicherlich will ich den Kinder nicht den Vater nehmen, aber er macht sie kaputt mit seinem Verhalten. Beim Grossen hat er es fast geschafft und bei der Kleinen...ich mag nicht dran denken.

Also was meint ihr ? Habt ihr schon mal solche Erfahrungen gemacht ?

Oder anders gefragt..wie würdet ihr euch verhalten ?

Liebe Grüße

Levithia

Hallo Markus,

das ist auch verdammt gut, dass du damit keine Erfahrunge hast

Ne aber mal ernsthaft. Reden ist nicht...sprich, er weigert sich mit mir zu reden (ausser er will was von mir), geschwiege denn, dass er sich mit einer "Vermittlerperson" mit mir an einen Tisch setzt. Damit sind wir schon lange durch...leider.

Ich bin eigentlich auch der Meinung, dass ein Umzug der einzige Weg auf Dauer sein wird. Allerdings weiss ich jetzt schon, dass mich mein Großer dafür hassen wird. Aber ich werde da wohl einfach durch müssen und hoffen, dass er es irgendwann einsieht.

Ich muss auch dazu noch sagen, dass ich jetzt endlich nach fast 5 Monaten Kampf mit dem JA durch habe, dass mein Großer auf eine Schule für sonderpädagogischen Förderbedarf (sozialer Bereich) gekommen ist und ich 6 Std. die Woche einen Familienhelfer hier habe. Hatte am Anfang kein gutes Gefühl bei dem Helfer, muss jetzt aber sagen...er ist wirklich Gold wert. Er hilft und unterschützt uns hier, wo es geht.

Habe heute auch erfahren, dass er nächste Woche einen Termin mit meinem Ex hat. Bin ich wirklich mal drauf gespannt, wie das laufen wird :schiel

Hey aber auch wenn sich das anfangs recht schlimm anhört...so schnell geben wir hier nicht auf. Ich muss immer wieder sagen, dass man über sich selber staunen kann, was man bei den Kinders für eine Kraft entwickeln kann und das Lachen lassen wir uns von keinem nehmen :tanz

Hallo Mela,

mein Großer (12 Jahre) sollte auch von der Klinik aus zu seinem Vater ziehen. Sie waren der Meinung, dass er dann den Alltag dort erleben würde und schnell einsieht, dass es da auch Höhen und Tiefen gibt.

Das hat mein Ex aber abgelehnt, aufgrund seiner Arbeit. Er müsste dann wechseln, wäre gefrustet und würde das wiederrum an seinem Sohn ablassen. Sorry, aber wenn es ums eigene Kind geht, ist das der größte Schwachsinn, den ich jemals gehört habe.

Und bezüglich des Einflusses. Stimmt es wird immer schwieriger und ich versuche mittlerweile nur noch, ihn in die richtige Richtung zu schubsen, was aber leider auch nicht immer klappt :kopf

Tja und das mit dem Umzug. Es ist wirklich eine heikle Sache. Wenn ich hier wohnen bleibe, hätte mein Ex immer schön weiter Einfluss auf die Kinder und wo das hinführt, hab ich ja die letzten Jahre gesehen. Ausserdem schreibt mir mein Ex durch sein tolles Verhalten wirklich mein ganzes Leben vor.

Sollte ich doch weg ziehen, weiss ich jetzt schon, dass mein Großer grosser Probs damit haben würde. Aber ich denke, lieber einen Strich und dann ein paar heftige Monate, als es einfach immer so weiter laufen zu lassen. Denn so kommen wir hier niemals zur Ruhe.

Es ist wirklich hier ein Kampf gegen Windmühlen. Ich mache und tue, es läuft die 2, oder 4 Wochen immer besser und dann sind sie für 1,5 Tage beim Ex und der ganze Mist fängt von vorne an. Es ist einfach nur noch zermürbend.

Aber auf der anderen Seite..ich will den Kindern ja eigentlich nicht wirklich den Vater nehmen. Aber wenn er weiterhin nicht bereit ist, sein Verhalten zu ändern, sehe ich echt keine andere Möglichkeit.

Muss dazu aber auch noch sagen. Ich würde nicht 1000 km weit weg ziehen. Wären ca. 100-150 km. Also eigentlich noch gut erreichbar und die Kinder sind schon so selbstständig, dass sie die Strecke mit der Zeit auch evtl. mit dem Zug fahren könnten.

Also wenn er dann seine Kinder wirklich sehen will, hätte er auch weiterhin die Möglichkeit.

Ich persönlich hoffe allerdings, dass es sich irgendwann im Sande verläuft. So übel es sich auch anhört

So dann bedanke ich mich mal für eure Antworten

Liebe Grüße

Erstmal Danke für Euren ehrlichen Worte.

Ich muss dazu sagen, dass ich mir eigentlich weniger Gedanken über meinen Ex mache. Der ist alt genug, um zu wissen, was er macht.

Meine Gedanken liegen bei den Kindern. Beim Großen weiss ich, wie er sein kann, wenn man was macht, was er im Moment nicht versteht, oder er es als Ungerecht ansieht.

Gestern erst wieder einen Brief vom Anwalt bekommen. Mein Ex hat natürlich nichts dagegen, das ich weg ziehe, aber ich sollte dann im vornherein wissen, dass es dann Probs mit dem Umgang geben würde.

Na das ist doch u.a. Sinn der Sache

Ich muss jetzt sowieso erstmal abwarten, wie lange der Verkauf von dem Haus hier noch dauert und dann, wenn das soweit ist, kann ich auf die Suche gehen. Das wird bestimmt noch eine lustige Zeit :schwitz

Aber egal...bis jetzt haben wir alles geschafft und den Rest packen wir auch noch

Also wünsche Euch noch einen schönen Tag :tanz

Ja klar, das alles stimmt.

Es artet wirklich in einer Flucht aus, denn ich mache es ja hauptsächlich, damit wir endlich mal zur Ruhe kommen.

Klar gibt es auch gegenteilige Fälle, wo der Umgang verhindert wird, aus willkürlichen Gründen.

Aber ich glaube, das ich jetzt 4 Jahre zugesehen habe, wie sich allein mein Großer entwicket hat, reicht wirklich.

Ich habe meinem Ex niemal den Umgang verwert. Ständig mein Leben auf seine "Abhol-Vorgaben" eingestellt, zugunsten der Kinder (so dachte ich wenigstens mal)

Aber seit Anfang diesem Jahre weiss ich, dass das Maß einfach voll ist. Ich werde nicht mehr drauf hoffen, das irgendjemand was unternimmt. Denn reden können die alle super nur es passiert nicht wirklich was.

Allein, als mein Großer aus der Klinik kam und ich wirklich 5 Monate drum kämpfen musste, dass jetzt auch weiterführend was passieren muss. Allein das ist ein Unding. Er fiel natürlich im laufe der Monate immer mehr in sein altes Verhalten zurück.

Auch wo er jetzt auf der neuen Schule ist...sicherlich habe ich kein gutes Gefühl dabei, gerade jetzt umzuziehen...aber bitte...wie lange soll ich noch warten und hoffen, dass ein passender Moment kommen wird ?!?!

Ich kann jetzt nur noch hoffen, dass das Haus hier schnell verkauft wird und ich dann auch eine passende Wohnung finden werde :daumen

Man ich bin momentan so wütend, dass ich in den Tisch beissen könnte :angry

Hatte ja schon erwähnt, das die Klinik damals bei meinem Ex angefragt hatte, ob der Junge nicht zu ihm kommen könnte. Dieses hatte er ja abgelehnt.

Dann hatte ich vor ca. 2 Monaten nochmal mit dem JA gesprochen, wegen einem Umzug. Offiziell dürfte ich ja nur bis zu 50 km weit weg. Das JA meinte aber, da mein Ex die Chance gehabt hat, die Kids zu nehmen und er dieses abgelehnt hat, dürfte ich jetzt hinziehen wo ich wollte.

Mein Anwalt hatte im letzten Schreiben mal pauschal angefragt, ob er was dagegen hätte, wenn ich ca. 100 km weit weg ziehen würde. Jetzt kam gestern die Anwort an, dass er da nichts gegen hat, aber aufgrund des Umzuges wohl Probs wegen des Umgangs kommen würden. Was auch immer das heißen soll.

Da mir das doch alles recht komisch vorkam, habe ich eben nochmal beim JA angerufen. Jetzt heißt es auf einmal: "Sicherlich können sie weg ziehen, aber wenn ihr Ex da doch was gegen hat, könne er vor Gericht gehen. Aber falls er das machen würde, müsste er auch Optionen haben. " Sprich, dass er dann doch z.B. den Jungen nimmt.

Ich glaub es einfach nicht. Man, das sind Kinder die ein Recht auf ein geregeltes Leben haben und keine Spielpuppen, die man hin- und herschubsen kann, wie es gerade in den Sinn kommt.

Ich stell mir das gerade mal so vor: Mein Sohn war damals sowas von traurig, als er hörte, dass er nicht zum Vater kann. Aber gut, damit hatte er sich jetzt abgefunden. Wenn ich jetzt umziehen will und dem verehrten Ex passt das nicht, kann der Junge dann doch zum ihm ? Und wie lange geht das dann gut ? Wie oft kann sich mein Ex denn noch Umentscheiden ? :wuetend

Man ich sitze hier wirklich und koche vor mich hin. Ich weiss selber, dass ich wohl besser ruhig bleiben sollte und abwarten, was wirklich passiert.

Aber ich empfinde das als eine bodenlose Ungerechtigkeit gegenüber den Kindern und dann wagt es noch jemand, vom Kindeswohl zu reden.

Es geht doch darum, wer hier versucht, wem eine reinzuwürgen und wenn die Kids dabei auf der Strecke bleiben...na gut...Schwund is ja überall