Umgangsrecht beim beim Säugling

  • Meine Tochter ist drei Monate alt und ihr Papa hat sich vor vier Wochen von mir getrennt. Nun stehe ich vor der Frage, wie ich den Kontakt zwischen ihm und unserem Kind gestalten kann, da ich noch stille und entsprechend in der Nähe sein muss. Außerdem fremdelt unser Kind und hält es zurzeit nicht wirklich lange ohne mich aus. Jedes Treffen bisher tat mir fürchterlich weh und ich muss mich danach zusammenflicken. Ich habe daher um ein wenig Abstand gebeten, um einen festen Stand für mich zu finden, sodass ich gut für mein Kind sorgen kann. Ich will ihm sein Kind nicht vorenthalten, brauche aber etwas Verschnaufspause, um mein Leben in den Griff zu bekommen. Er würde am liebsten regelmäßig vorbeikommen, für sie dasein und dann wieder gehen. Für mich fühlten sich diese Besuche bisher furchtbar an. Wer hat Erfahrungen mit solch einer Situation?

  • Ich kann Dich verstehen. Einerseits willst du erstmal abstand, aber andersrum soll und will er sich ja kümmern. Schwierig ! Hast du ihn denn mal gefragt, ob er Dir ein wenig Zeit gibt ?

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
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    LG Jennylee

  • HAllO Danaide,


    also ich habe das Ganze noch vor mir. Mir graut es jetzt schon vor dieser Situation...also er hat sich von dir getrennt, dann soll er auch Rücksicht auf dich nehmen, er sollte jetzt mal gar keine Ansprüche stellen. Schön, dass er für eure Tochter da sein soll, aber du musst das auch können und wenn du nicht die Kraft hast, geht das schlecht. Also bitte Ihn erstmal daraum, dass du Abstand brauchst und nur so die Kraft deiner tochter entegegen bringen kannst. Sage ihm auch dass du ihm die Kleine nicht entzeihen willst, aber du Zeit brauchst. Ich hoffe er versteht das. Mein Ex hat das verstanden, hoffe auch dass wenn die Kleine da ist, er sich dann auch noch daran hält.


    Wünsch dir viel Kraft und du schaffst das schon!! :troest

  • Dann versuch so schnell wie möglich die Elternebene von der Paarebene zu trennen, damit er sich, ohne das es Dir weh tut, so schnell wie möglich um sein Kind mit kümmern kann.
    Du zeigst nur stärke, auch deinem Kind gegenüber, wenn du diesen Kontakt zulässt, auch wenn er dich seelisch mit seiner Trennung verletzt hat.


    Geh aus dem Raum raus, wenn er sich um das Kind kümmert und lass ihn teilhaben, beim Baden und wickeln und allem. Auch wenn es dir dolle weh tut, dein Kind wird es Dir irgendwann danken !


    :troest

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  • Hey,


    bei mir hat sich der kv im achten Monat verdrückt. Das war hart. Aber irgendwie haben der liebe Gott oder die Hormone uns beschützt. Als Stefan auf der Welt war, stand der Vater da und war verknallt in sein Kind. Darüber war ich zunächst froh, denn der Kleine musste in die Kinderklinik, ich war komplett aufgelöst, weil er nicht bei mir sein durfte, da hat sich der KV mustergültig verhalten. Was es mir noch schwerer gemacht hat, die Trennung zu akzeptieren, es hinzunehmen, dass er eine andere Beziehung - oder Poppade - hat. Die Gefühle, die du beschreibst, sind mir wohl bekannt. Ihn Papa sein zu lassen und sich selbst zu schützen ist solch eine Gradwanderung, bis heute. Was hilft ist eine geschäftsmäßiger Umgang. Rede nur das nötigste mit ihm, also was das Kind betrifft, verlasse den Raum oder die Wohnung, wenn er die Kleine sieht, oder schick ihn mit ihr Spazieren. Er muss akzeptieren, dass die Treffen kurz sind. Er kann froh sein, dass du sie überhaupt zulässt.


    Für professionelle Beratung frag beim Jugendamt nach, es gibt dort den offenen sozialen Dienst, Einrichtungen wie der kinderschutzbund ermöglichen "betreuten umgang" (wofür es wohl noch zu früh ist).


    Und lass dich nicht von ihm und deinem Wunsch nach Familie einlullen. Das Aufwachen ist jedesmal hart. Irgendwann kannst du wirklich distanziert mit ihm umgehen und schmerzfrei. Und darauf kannst du dann wirklich stolz sein.


    Alles Gute



    Ranunkelle

  • Jennylee: das geht denke ich eher gründlich in die Hose...ich habe auch versucht meinen Ex jetzt noch miteinzubinden, aber sobald ich nur seine Stimme gehört habe oder eine SMS gelesen habe, hat es mich so sehr runter gezogen, dass ich 2 Tage wieder gebraucht habe um mcih hochzuziehen. Sie brauch en Abstand, jeder ist da vielleicht anders, aber ich denke das sollte ihr zustehen. Sie soll sich leiber sammeln und dann an einer Lösung arbeiten, alles andere kann kräftig in die Hose gehen.

  • Tja, das mit dem fremdeln ist so eine Sache ... das ging bei uns damals auch ganz früh los und hat sich bis fast zum 3. Geburtstag hingezogen.


    Es ist absolut verständlich, daß du Zeit für dich brauchst, nur wird sich so langfristig keine Bindung zwischen Vater und Kind einstellen.


    Auch auf die Gefahr hin, das ich gleich gesteinigt werde: je früher deine Tochter sich an ihren Vater gewöhnt, desto besser bzw. leichter gestaltet sich später der Umgang ganz ohne dich. Dazu reicht ne halbe Stunde mehrmals die Woche, vielleicht kannst du die Zeit nutzen und dich in einen anderen Raum zurückziehen, während der Vater sich mit eurer Tochter beschäftigt? Oder vielleicht kann er mal ne Runde mit dem KiWa drehen?


    Ich kann dein Verlangen nach Abstand, aber damit behebst du zumindest das Problem des Fremdelns nicht, ganz im Gegenteil - es wird schlimmer, leider. Gibt es evt. andere Personen, bei denen deine Tochter nicht fremdelt, die gelegentlich mal ne halbe Stunde Zeit für Vater und Kind opfern würden?

    Liebe Grüsse
    Sabine


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    Die meisten Frauen wählen ihr Nachthemd mit mehr Verstand als ihren Mann
    - Coco Chanel-

  • @ Sonnenschein09, da er ja damit erstmal einverstanden ist, soll sie sich die Ruhe auch gönnen........erstmal.................. dann aber wird es Zeit, wieder an das Kind zu denken.
    Ich habe mit meinem Ex auch nicht Kontakt, weil ich ihn so gern hab, sondern weil ich muss, für die Kinder ! Irgendwann muss man zugunsten der Kinder seine Gefühle zurück stecken. Außer sie währen in Gefahr, aber davon ist hier nichts zu lesen, im gegenteil !

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  • Es gibt Personen, die sie akzeptiert und die mich unterstützen. Für meinen Ex ist das ab und an mal vorbeikommen gerade die richtige Dosis an Familie, die er ertragen kann. Es fühlt sich für mcih so an, als würde er bei uns auftanken und ich bin danach total leer und verzweifelt. Es ist mir jedoch klar, dass ich eine pragmatischen Umgang mit ihm herstellen muss auch wenn es schwer fällt. Ich bin derzeit nicht so gut darin meine Gefühle zu kontrollieren. Mir laufen ständig die Tränen. Aber für mein Kind muss ich wohl die Zähne zusammenbeißen....

  • Für professionelle Beratung frag beim Jugendamt nach, es gibt dort den offenen sozialen Dienst, Einrichtungen wie der kinderschutzbund ermöglichen "betreuten umgang" (wofür es wohl noch zu früh ist).


    Wieso begleiteter Umgang ? Es besteht doch keine Gefahr für das Kind. Das ist doch völliger Quatsch.

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  • Ich kann dich total verstehen. Nimm dir erstmal ein wenig Zeit, dein Ex, versteht das ja, also gönne dir die Pause, sammle dich, tanke selbst Kraft und dann arbeite an einer Lösung. Vielleicht hast du ja wirklich die Möglichkeit, dass dir die Menschen, die die Kleine akzeptiert dich unterstützen und dann vorerst eine Brücke bilden, so dass du noch weiter Abstand gewinnen kannst. Kopf hoch du schaffst das. Es ist hart und tut höllisch weh, ich weiß das, aber die Zeit ist für uns und du wirst auch an den punkt kommen, an dem du mehr Tage haben wirst an denen du ein Hoch erlebst.

  • Wieso begleiteter Umgang ? Es besteht doch keine Gefahr für das Kind. Das ist doch völliger Quatsch.


    Vielleicht meinte Ranunkel es etwas anders.....Es ist verdammt wichtig, das die Beziehung zwischen Vater und Kind intensiv geführt wird, je früher desto besser (erleichtert allen! später die Übernachtungsphasen etc.)....Übergabe des Kindes durch eine neutrale dritte Person wäre hier doch schon gut andenkbar(Oma, Freundin, Tante, Nachbarin)....um den Abstand der Mutter zum Vater auf Paarebene zu erhalten, und trotzdem einen intensiven Kontakt zwischen Papa und Kind zu ermöglichen.

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • hallo danaide,


    kann dich gut verstehen, und :daumen wie du es bisher geschafft hast .....


    ich weiß wie schwierig das ist durch ein baby permanent mit dem ex konfrontiert zu werden, aber die zeit arbeitet für euch drei.......auch wenn es jetzt noch bedrückend ist, aber alles was du jetzt investierst in die beziehung der beiden bekommst du zurück....



    liebe grüße
    jaara

  • Er muss akzeptieren, dass die Treffen kurz sind. Er kann froh sein, dass du sie überhaupt zulässt.


    Sorry aber wenn ich sowas lese könnte ich :kotz Das hat nichts mit froh sein oder sonst wie zu tun, sondern es ist das RECHT des Kindes.


    Ich kann mir wirklich vorstelle wie schwer es der TS fallen wird, Umgang zu zulassen wenn alles noch so frisch ist und man sich noch verletzt vorkommt. Ich kann da auch nicht wirklich was ratsames zu sagen außer wenn man in solchen Situationen da nie dran denkt "Die Zeit heilt alle Wunden". Aber solche Sprüche von wegen das der KV ja so dankbar sein muss lassen meine Tasse Kaffe den Rückweg einschlagen.


    Gruß Angela

    "Wenn jemand einmal deine Seele berührt hat, wirst du immer wieder danach
    suchen es erneut zu erfahren. Und manchmal hast du Glück und erfährst
    es noch mal."

  • Sorry aber wenn ich sowas lese könnte ich Das hat nichts mit froh sein oder sonst wie zu tun, sondern es ist das RECHT des Kindes.


    :daumen muß noch was hinterherschieben:


    Da wird (wieder mal)eine Macht der Mutter demonstriert, bei der ich nur allzu gut verstehen kann, daß dem anderen ET die Lust am Umgang flöten geht....


    Auch wenn du nur schwer damit umgehen kannst, je mehr du den Umgang "hinauszögerst", umso schwieriger wird es für den Vater sich mit seiner Rolle zu identifizieren. Laß die Chance -deinem Kind zu Liebe- nicht verstreichen, daß die zwei einen geregelten Umgang haben, um ihre Beziehung zu intensivieren.




    LG
    Friday

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday72 ()

  • Bei Trennungen ohne Kinder wird oft geraten: Abstand halten, kein Kontakt.


    Sind Kinder im Spiel, dann geht das aber nicht. Der Vater sollte von Anfang an häufig Kontakt zum Kind haben und zwar unabhängig von den Gefühlen der Mutter. Das ist sicher hart für dich, aber es hilft ja nichts.


    Am besten wäre es also eine Regelung mit häufigen Kontakten zu vereinbaren, mit der ihr sofort beginnt, vielleicht schon heute und dann 3 mal die Woche für eine Stunde oder etwas in der Art. Die Zeitdauer lässt sich dann anpassen, wenn z.B. die Stillpausen planbar sind und das Kind älter wird.