Hallo. Auf Anregung von maikind... :thanks:
mache ich hier einen neuen Thread mit diesem Thema auf.
Vor einem Jahr und genau zwei Monaten habe ich damals in der 15. Woche schwanger mein Baby verloren. Ohne Vorwarnung, ohne vorherige Komplikationen, war das Kind im Bauch einfach nicht mehr am Leben. Da mein LG während der Woche im Außendienst tätig ist, und nicht heimkommen konnte, musste ich alleine in die Klinik. Es war einfach schrecklich. Ohne Beruhigungsmittel hätte ich das Ganze nicht überstanden. Als ich nach der Narkose aufwachte, war mein Partner da (er hatte es dann doch so einrichten können) und hielt mit Tränen in den Augen meine Hand. :flenn
Seit dem ist in mir ein Loch gefüllt mit Selbstvorwürfen. Ich habe sein Baby verloren, es war kein Wunschkind, aber dennoch nach anfänglichem Schock ein erwünschtes Kind. Nach dem Verlust haben wir ein einziges Mal wirklich zusammen darüber gesprochen, uns gegenseitig von Schuld freigesprochen, uns noch mehr aneinander festgehalten. Seit dem spricht er nicht mehr darüber. Er nimmt die Dinge hin, wie sie sind, sucht nicht nach dem Sinn oder dem Warum, sagt aber ganz klar, wenn ich damit anfange, da möchte er gar nicht darüber nachdenken, sonst würde es ihm zu weh tun.
Seit der Entbindungstermin verstrichen ist, wächst / wuchs in mir mehr und mehr der Wunsch, ein Baby zu bekommen, das habe ich in einem anderen Thread diskutiert. Ich habe mir nie die Zeit oder die Gelegenheit gegeben, den Verlust des Babys aufzuarbeiten, stürzte mich sofort wieder in den Alltag, richtete aber mein Leben, das vorher schon viel an Selbstverwirklichung und Ich-Sein gewonnen hatte (Aufgrund des Alters meiner großen Drei) wieder voll auf Familie aus. Also, neben meiner berufstätigkeit, die für unseren Unterhalt maßgeblich ist, war ich nur noch für die Kinder da.
Das einzige, was mir von meinem Baby geblieben ist, ist die Erinnerung an den Schock, als ich von ihm erfuhr, ein schlechtes Gewissen, das mich auffrißt (vielleicht hat es gespürt, dass die Freude nicht gerade riesig war... ), die Erinnerung an das Gefühl, mich dann doch abgefunden zu haben (von Freude konnte da auch noch keine Rede sein...) und die tiefe Trauer des Verlustes. Bis heute habe ich nicht nach den Untersuchungsergebnissen gefragt, ich weiß überhaupt nichts.
In mir ist nur das Gefühl, einen kleinen Jungen verloren zu haben. Eine Kerze mit seinen Namen drauf (Felix -der Glückliche, ich hoffe, er ist glücklich, dort wo er ist; Dominik - Gott gegeben...). Ab und zu zünde ich die Kerze an, nicht zu oft, denn dann würde sie zu schnell vergehen.
Wer von Euch hat ähnliche Erfahrungen gemacht und möchte sich mit mir austauschen?
Ich freue mich auf Eure Antworten. :heul