Hallo,
im Februar habe ich schon zu meinem Freund gesagt, dass das Jahr beschissen anfängt und kaum noch ne Steigerung möglich ist. Wenn es nur schnell vergehen würde. Da wusste ich auch noch nicht, was das Jahr so für Überraschungen für uns hat.
Mein Jahr fing mit 4 Wochen Grippe an, es hatte mich erst schwer erwischt, dann meinen Sohn. Im Februar folgte eine notwendige Hand-OP. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich schon 5 Tage gearbeitet. Dann hatte mein Sohn im März den Autounfall auf dem Weg zur Schule. Ich habe hier schon drüber geschrieben. Seit dem bin ich zu Hause. Ich bin körperlich und seelisch etwas angeschlagen ( habe noch 3 Wochen bis zur Entbindung von meinem 2. Kind) und mache mir viele Gedanken über meine Sohn, der sich seit dem Unfall zunehmend einigelt. Seit einigen Wochen geht er alleine wieder zur Schule, ich habe viel Zeit mit ihm zum Üben verbracht. Es klappt alles, er ist sogar um Mitschüler besorgt und hält sie fest, wenn ihm Situationen zu brenzlich werden (durfte ich mal von weitem beobachten, als ich ihn heimlich mit dem Auto gefolgt bin). Aber er hat Angst, wenn er alleine zum Bus gehen soll. Ich bringe ihn jeden Tag zur Bushaltestelle und sehe, jeden Tag, wie mein Kind an einer für ihn grünen Ampel steht und überlegt, ob er rübergehen kann oder nicht. Neulich waren wir bei Freunden, haben uns ihr neues Haus angesehen. Als ich meinen Sohn abends ins Bett bringen wollte, beichtet er mir, dass er eingepullert hat. Jetzt bin ich auf der Suche nach einem Kinderpsychologen. Ich sehe zur Zeit gar kein Land mehr. Mein Freund ist in Behandlung bei einer Heilpraktikerin, weil er ständig Druckgefühle auf das Herz und die Lunge hat und kein Arzt körperliche Beschwerden finden kann. Ich mache gerade eine Verhaltenstherapie, um mal zur Ruhe zu kommen. Ständig kämpfen wir alle an tausend Fronten und es scheint sich keine aufzulösen. Statt dessen kommen jeden Tag neue dazu. Die Firma von meinem Freund ist seit 2 Wochen in einem Insolvenzverfahren und es sieht nicht gut aus. Kaum Aufträge, keine Kredite von den Banken. Im August bekommt er vorläufig das letzte mal Geld. Mein Arbeitsvertrag läuft in diesem Jahr auch aus.
Ich habe noch nie Zukunftsangst gehabt, noch nie! Auch nicht, als ich mich in meiner 1. Schwangerschaft vom Partner getrennt hatte! Ich war immer überzeugt, dass das Leben weiter geht. Aber jetzt, wo bei mir und uns alles so lief, wie wir es uns vorgestellt hatten, ich habe einen lieben Partner, mein Sohn einen lieben Papa, der lang ersehnte Nachwuchs meldete sich an, da gerät das Leben so außer Kontrolle!?!?!?
Vielleicht liegt es im Moment an den Hormonen, dass ich so mit dem Leben im Klinsch liege. Aber ich kann leider nirgends den Notausgang oder Notschalter finden!
Ich möchte keinen nerven, es gibt bestimmt schlimmeres auf der Welt, als meine Probleme. Aber trotzdem danke für´s zuhören!
LG Stella