mit und von anderen scheint alles besser zu sein

  • Also, dass ist jetzt kein ernsthaftes Problem aber hin und wieder nervt es mich total an.


    Egal worum es geht, mit und von anderen scheint alles besser zu sein. Gestern im Krankenhaus hatte ich auch schon wieder so einen Effekt. Sie hat Röhrchen bekommen und Polypen wurden entfernt. Da renne ich sechs mal los um ihr Eis zu besorgen, wird natürlich selbstverständlich hingenommen, ist es ja auch. Dann geht ein mal ein anderer Vater los und bringt ihr eins mit, sie gleich ganz stolz, so auf die Art "sieh mal das hat er mir mitgebracht". Ich denke natürlich "und was ist mit den sechs eben?".


    Im Schwimmbad bei`m Eltern Kind schwimmen habe ich mir 2 1/2 Jahre echt Mühe gegeben, dass sie ihre Übungen so einigermaßen mit macht und den Spaß nicht verliert, und das war Mühe. Seit dem sie direkt mit der Übungsleiterin zu tun hat, turnt Lena auch nur noch um sie herum so auf die Art "sieh mal wie toll ich das alles mache". Die Übungsleiterin hat keine Mühe mit ihr.

    Kommen wir letztens an einem Spielplatz vorbei, meint sie "hier gehe ich mit Mama immer hin" - völliger Blödsinn, wenn dann gehen wir, also ich mit ihr dort hin.


    Wir gehen seit 2 Jahren zur Musikschule und ich singe mit ihr natürlich auch das ganze Programm durch. Kommt ihr Bruder vorbei und singt mit ihr mal eben "Hänschen klein" ist das sofort das Größte und sie erzählt mir zwei Wochen davon.

    Könnte jetzt eine unendliche List machen. Im übertragenen Sinne läuft es hier so. Wenn ich ihr ein Stück feinste Sahnetorte präsentiere, dann ist es für sie einen Zwieback wert. Kommt aber irgendjemand mit einem Krümel an, dann ist das plötzlich das Tollste was es gibt.


    Ich weiß nicht ob das normal ist, bei uns ist ja eigentlich garnix normal. Ich nehme es ihr auch nicht übel, aber manchmal nervt es mich unheimlich an.

    Bleibt alles anders - oder wird alles so wie es war?

  • Hm...das was Du schilderst, halte ich für völlig normal. Meine Tochter ist 5 und benimmt sich genauso. Natürlich ist das manchmal zum :flenn , unsereins reisst sich Tag und Nacht den Popo auf und bekommt meist nicht einmal ein :thanks: . Einfach weil unsere Kinder es für genau das halten, was es ist - nämlich selbstverständlich. Klar denke ich auch manchmal in solchen Situationen: "Hallo - was ist mit mir???" Aber ich erwarte von meiner Tochter keine Dankbarkeit dafür, dass ich für sie da bin. Dass sie dankbar ist, zeigt sie mir doch oft genug, nur eben in einer anderen Art und Weise. Nach wem ruft sie, wenn sie hingefallen ist? Wenn ihr etwas wehtut oder sie schlecht geträumt hat? Wem sagt sie: "Mama, du bist die beste Mama auf den ganzen Ländern." (O-Ton meiner Kleinen. ;) :rotwerd ) Das ist doch Dankbarkeit.

    LG m_m_h
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    Wer sich auf die Suche nach einem Tiger begibt, muss sich nicht wundern, wenn er einen Tiger findet. (indisches Sprichwort)


    Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

  • hallo pluto,
    das ist doch ein wunderschönes kompliment von ihr an dich. sieh es doch mal so rum :-)
    es ist eben für sie selbstverständlich, was du so alles für sie tust und nicht weiter erwähnenswert.


    bei den anderen läuft es ausser der reihe. das ist mal ganz etwas anderes, als sie denkt, oder erwartet hat.
    darum erwähnt sie es eben auch besonders.


    aber du,
    du bist immer für sie da und darauf kannst und solltest du auch stolz sein :-)

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  • Was wir für unsere Kinder tun, tun wir nicht, weil wir Dankbarkeit in jeder Lebenslage erwarten. Auch nicht, um ihnen zu lehren "ich bin der Beste und tu alles für Dich." Wir tun es, weil sie uns wichtig sind.


    Wenn das Kind von Dir 6 Eis bekommt, weil's krank ist - dann ist das die liebevolle Betreuung, die sie von Dir gewohnt ist und die ihr Sicherheit gibt. Wenn das Eis woanders herkommt, dann ist es eine unerwartete Überraschung und sie darf und soll sich freuen. (Alternative wäre ja. "ach ja danke für das Eis, aber vom Papa hab ich schon sechs bekommen.") Soll sie Dir huldigen, oder darf sie sich freuen?


    Schwimmen mit Papa ist normal und schön. Anerkennung "vom Profi" ist dann eben ein anderes Kaliber und nochmal Grund zur Freude. Papa kann sich ja mit freuen?


    "Kommen wir letztens an einem Spielplatz vorbei, meint sie "hier gehe ich mit Mama immer hin" - völliger Blödsinn, wenn dann gehen wir, also ich mit ihr dort hin." Schlimm für das Kind und schlimm für die Mama, wenn das so selten stattfindet, dass das Kind etwas Besonderes drin sehen muss und der Papa sich nicht mal mehr dran erinnert.


    Ich hab mich auch schon geärgert, wenn Kind sich über was demonstrativ und ganz dolle und besonders freut, "nur" weil's vom Papa kommt - und wenn sie womöglich den gleichen Gegenstand schon zig mal hat (T-Shirt z.B.). Aber DER erwartet vom Kind nun mal diese demonstrative Freude. Weil ER was Besonderes sein soll, sollen's auch seine Geschenke sein. In gewissem Maße ist das auch richtig. Wenn er solche Dinge aber tut, weil er glaubt, mit mir konkurrieren zu müssen, täuscht er sich gewaltig. Das Kind wird älter und ich hab mich letztes Jahr köstlich amüsiert, als sie erzählt hat: "Kuck mal, das Taschenmesser hat mir der Papa geschenkt. Und der glaubt ich bin blöd. Der erzählt mir, das sei viiiiiel besser als das Taschenmesser von Dir - bloß weil's von ihm kommt."


    *edit* Schreibfehler

    2 Mal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Nein, sowas sagt meine Tochter (3,5J.) nicht. Ich würde sie aber auch darauf hinweisen, daß ich ihr eben sechs Eis geholt habe und ihre Wahrnehmung dort ungerecht und falsch ist. Ich rede durchaus über meine Gefühle mit meiner Tochter. Zum Beispiel ist das auch das einzige was hilft, um Schimpfwörter zu vermeiden, indem ich ihr erkläre, daß man Menschen durch Schimpfwörter verletzt.


    Ich behandle meine Freunde mit Respekt und Freundlichkeit und das erwarte ich auch von meiner Tochter.


    LG morgan

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Ich denke dass das völlig normal ist. Ich kenne das von meiner Tochter auch und auch die Kinder meines Partners sind zuweilen so. Allerdings habe ich über Dritte erfahren, dass meine Maus das bei Daddy genauso macht. Dort erzählt sie dann stolz, was ich alles mit ihr gemacht habe und wie lecker der letzte Kuchen war, den Mama gebacken hat, dass sie helfen durfte und das bei ihm auch mal wollen würde.


    Bei der Sache mit dem Eis kannst du ja drauf hinweisen, dass sie ja auch grade welche bekommen hat - sogar mehrere. Ich bin jedenfalls der Ansicht, dass die Kinder da NIE böse meinen. Im Gegenteil, grade wenn es ein Spannungsverhältnis zw. den getrennten Eltern gibt, dann versuchen Kinder auf diese Weise dem ET bei dem sie sich grade befinden zu zeigen, wie toll der andere doch ist und dass man bitte nicht böse zu oder auf ihn sein soll.


    Ich bin sicher, bei ihrem Bruder erzählt sie ganz stolz, was du alles mit ihr singst. Nur hörst du das dann nicht ;)

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein kleines Lichtlein her :idee

  • Natürlich meinen Kinder das nicht böse, aber es ist das Erlernen von sozialer Kompetenz auf die Gefühle anderer zu achten.


    LG morgan

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Ich weiß nicht ob das normal ist, bei uns ist ja eigentlich garnix normal. Ich nehme es ihr auch nicht übel, aber manchmal nervt es mich unheimlich an.


    glaub mir.... das ist normal :D


    Was meinst Du, warum es sooo viele frustrierte Hausfrauen und Mütter gibt? genau aus dem Grund!


    Je mehr Du tust, desto weniger wird es Dir gedankt :lach


    Warum sollten es die Kinder einem auch danken? Das tun sie, indem sie so sind, wie sie sind! Immer ein Spiegel dessen, der sie erzieht, und mit ihnen lebt-


    Und (nur so am Rande) nein, es wird nicht besser :lgh lass sie mal in die Pubertät kommen :schwitz


    *Danke für das breite Lächeln, dass Du mir auf mein Gesicht gezaubert hast*


    Ach, noch was- normal ist immer das, was wir dafür halten! Für Dein Kind ist euer Leben normal!!!

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

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