mein Bruder ist psyschich krank

  • Hallo Ihr Lieben,




    ich muß Euch mal von meinen Sorgen über meine Bruder schreiben. Mein Bruder ist 29 und wohnt alleine nur einen Block von unserer Mama entfernt. Seit etwa vier Jahren hat sich sein Wesen und sein Verhalten sehr geändert. Vieles weiß ich nur von unserer Mama, da sie fast täglich Konatkt zu meinem Bruder hat und ihn auch öfter sieht. Ich wohne ca. eine halbe Stunde entfernt. Mein Bruder hat in der Vergangenheit ziemlich krasse Sachen gemacht. Meine Mama hat aber gesagt das sich das wieder geändert hat und sie der Meinung war es hat sich alles gebessert. Nun rief sie mich vor kurzem völlig aufgelöst an und erzählte mir das mein Bruder vor ihrem Haus stand, auf einem völig leeren Gehweg, und immer schrie das irgend jemand verschwinden soll. Meine Mama hat das vom Fenster aus mitbekommen und ist dann zu meinem Bruder hingegangen und sagte zu ihm das da niemand wäre und da hat er sie an der Gurgel gepackt. Sie meinte er wollte ihr nichts schlimmes antun. Sie hat dann aber die Polizei gerufen und die psychischen Probleme meines Bruders geschildert. Eine Anzeige hat sie nicht ertstattet. Ein Polizist, welcher wohl psychologisch geschult war, hat mit meinem Bruder gesprochen und er hat erzählt das ihn Leute mit Messern verfolgen würden. Uns hat er das nie erzählt. Meine Mutter hat immer wieder in der Vergangenheit mit ihm geredet, aber er hat immer abgeblockt. Wir haben nie was aus ihm rausbekommen. Er ist zur Zeit arbeitslos und kümmert sich auch nicht. Wobei er so gar nicht arbeitsfähig ist, denke ich. Diese Leute die ihn verfolgen hätte er auch schon vor ca. 2 Jahren auf der Baustelle gesehen (Er ist Maler). Der Polizist hat dann einen Bericht für den Psychatrischen Dienst geschrieben und das dann weitergeleitet. Eine Frau von dort rief meine Mama an und meinte mein Bruder muß sich in Behandlung begeben und mit Medikamenten wird das wieder aufhören. Diese Frau vom Psychiatrischen Dienst kannte meinen Bruder und er hat auch schon mal Medikamente genommen. Meine Mutter hat eine Verpackung gefunden. Aber diese Medikamente muß er regelmäßig nehmen.




    Das Problem ist nun, das mein Bruder keine Behandlung möchte. Wir nehmen seine Probleme ernst und glauben auch das er diese Leute sieht. Keiner hält ihn für irre oder so. Nun wissen meine Mutter und ich nicht mehr weiter. Es ist aber so das er diesen Verfogungswahn nicht ständig hat. Meistens wohl wenn er alleine ist. Ist er bei meiner Mama oder in Gesellschaft dann ist das wohl noch nicht aufgetreten. Läuft er aber von ihrem Haus zu seinem oder umgekehrt dann kommt das wohl öfters vor. Er steht auf der Straße oder ist alleine in seiner Wohnung und dann brüllt er rum. Von seinem Vermieter hat er auch schon Abmahnungen bekommen. Da meine Mama alleine wohnt (unser Papa ist voriges Jahr verstorben) hatte ich daran gedacht das mein Bruder bei ihr einzieht. Doch da wäre er auch mal alleine. Meine Mama kann ja nicht 24 Std. auf ihn aufpassen und sie möchte das auch nicht. Schließlich ist er schon fast 30.




    Vielleicht hat jemand Erfahrung mit sowas und kann mir Tips oder Adressen geben. Wir möchten ihn dazu bringen freiwillig eine Therapie zu machen. Zwangsmaßnahmen würden, laut Psychiatrischen Dienst, alles nur schlimmer machen. Meine Mama kann aber bald nicht mehr. Und ich weiß nicht wie ich mit meinem Bruder umgehen soll.

    Der größte Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.

    Einmal editiert, zuletzt von hobbit.frodo ()

  • Hört sich nach einer Psychose an.
    Naja ist ja auch egal es kann alles sein. Wir sind ja nicht da um eine Diagnose zu stellen.


    Es gibt viele Möglichkeiten.
    Gespräche mit einem Psychiater suchen.
    Man muss auch nicht stationär in eine Psychiatrie gehen wenns nicht nötig ist.


    Eigendlich jede Psychiatrie hat auch eine psychiatrische Ambulanz. Dort stellt sich Dein Bruder vor, wird medikamentös eingestellt und meldet sich dort tgl. oder einmal die Woche je nach Bedarf.
    Es gibt Psychose Gruppen an denen er teilnehmen kann. So was wie Selbsthilfe Gruppen.
    Diese gibt es auch für Angehörige.


    Und eines sollte Euch klar sein. Ihr könnt ihm helfen, ihn begleiten und für ihn da sein aber wenn er sich oder andere gefärdet werdet ihr um Zwangsmaßnahmen nicht rum kommen. Er scheint krank zu sein, kann nichts dafür, das ist klar, aber wenn er Situationen verkennt und er reagiert dementsprechend auf Leute kanns auch mal gefährlich werden.
    Für Angehörige ist sowas immer ganz schlimm.
    Sie haben das Gefühl denjenigen verraten zu haben und anstatt ihm zu helfen haben sie ihn abgeschoben. Das ist aber nicht so.
    Ich weiß viele unserer Patienten sind erstmal unheimlich wütend, wollen ihre Eltern etc. nie wieder sehen. Aber im Verlauf ändert sich das.

  • Vielen Dank für die bisherigen Tips. Meine Mutter und ich haben uns ja schon erkundigt nach Möglichkeiten wie wir meinem Bruder weiterhelfen könnten. Der Psychatrische Dienst meinte ja das man die Krankheit gut mir Medikamenten behandeln. Das Problem ist ja, mein Bruder möchte kene Behandlung. Er sagte das das nicht nötig ist. Meine Mutter versucht ihn zu überzeugen und wollte auch mich zu so einem 3er-Gespräch dazu haben. Ich fühle mich da aber sehr unwohl. Was soll ich dazu sagen? Welche Argumente soll ich vortragen? Meine Mutter hat ja schon alles gesagt. Ich habe auch Angst das die Krankheit sich verschlimmert und er hat ja jetzt schon kein schönes Leben, aus meiner Sicht. Keinen Job, Hartz IV, keine sozialen Kontakten, keine guten Zukunftsaussichten.

    Der größte Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.

    Einmal editiert, zuletzt von hobbit.frodo ()