Kleinkind mit dem Vater ins Ausland - muss das sein?

  • Hallo :klimper


    Habe mich eben frisch angemeldet, bin auf der Suche nach Rat auf dieses Forum gestossen ;)


    Meine Frage ist - muss ich dem Vater meiner kleinen Tochter (knapp 5) gestatten, dass er die Kleine mit ins Ausland zu seinen Eltern nimmt?


    Mein Mann ist Ausländer, lebt aber seit 17 Jahren in Deutschland, seit 15 Jahren sind wir verheiratet, seit knapp einem Jahr leben wir getrennt unter einem Dach im eigenen Haus, "richtige" räumliche Trennung steht an. Insgesamt haben wir noch ein recht gutes Verhältnis, Reibereien gibt es immer mal, klar, aber es klappt relativ gut - was nicht zuletzt daran liegt, dass er geschäftlich viel auf Reisen ist (wenn überhaupt, ist er nur am Wochenende da und das auch nicht immer).


    Aber bei einem Punkt geraten wir immer wieder aneinander. Ich möchte noch nicht, dass er die Kleine mit ins Ausland nimmt, ich habe einfach kein gutes Gefühl dabei, ausserdem haben die Kleine und ich eine sehr enge Bindung. Unsere beiden großen Kinder (12 und 15) gehen schon seit einigen Jahren auch in den Sommerferien alleine zu seinen Eltern. Nur können die auch schon auf sich selbst aufpassen, was die Kleine eben noch nicht kann.


    Dass ich das nicht ewig verhindern kann, ist mir schon klar, aber ab welchem Alter MUSS ich das gestatten?


    Generell - wie ist das denn bei räumlicher Entfernung, könnte der Vater z.B. seinen Wohnsitz 400 km weit weg verlegen und trotzdem die Kinder (wie gesagt vor allem geht es mir um die Kleine) für Wochenende oder Ferien zu sich holen? Ich habe auch ein ein Problem damit, dass er öfters mal zu Jähzornsausbrüchen neigt und wenn ich dann so weit weg bin...naja, klingt vielleicht alles etwas wirr, ich versuche mich gerade in die Materie "einzuarbeiten"


    Ich will auf jeden Fall, dass es weiterhin guten Kontakt zum Vater gibt, nicht dass mich da jemand missversteht. Nur die große Entfernung macht mir Sorgen, weil ich dann eben nicht mal einfach so ein unglückliches Kind abholen könnte. Naja, und die Schwiegers sind auch so ein Thema - die waren von Anfang an gegen "diese Deutsche"...wir haben kein gutes Verhältnis.


    Danke schon mal, falls ihr einen Rat für mich habt :bet Ich wünsche euch einen sonnigen Tag!


    LG Soulmate

  • Für mich liest es sich so, als könntest du dich noch nicht für so lange Zeit von euren Nesthäkchen trennen. Das finde ich nachvollziehbar (meine Tochter ist nämlich auch knapp fünf und ich vermisse sie immer schnell, weil sie so ein :sonne Sonnenschein in meinem Leben ist), aber für deine Tochter ist das vermutlich nicht förderlich. Sieh es mal rational:


    Ihr vertraut euch als Eltern offensichtlich.
    Die älteren Kinder sind bei den Ex-Schwiegereltern gut aufgehoben.
    Du nimmst dir vermutlich auch das Recht raus, mit der Kleinen mal wegzufahren.


    Ich glaube, ich würde meinen inneren Schweinehund überwinden- unter der Voraussetzung, dass das Kind das auch möchte bzw. gewohnt ist,auch mal eine Nacht ohne dich zu verbringen.

  • Hallo :wink


    Du hast recht, ich kann mich noch nicht gut von meinem Nesthäkchen trennen ;) aber sie auch nicht von mir. Ich vertraue meinem Mann eben nicht so 100% ig - das ist ja das Problem. Seine Zornausbrüche können sehr heftig sein und das verstört die Kleine, die Großen sind da eben nicht mehr so sehr ausgeliefert. Und die Großen habe ich auch erst zu den Schwiegers gelassen, als sie alt genug waren, auf sich selber zu achten und vor allem als sie SCHWIMMEN konnten (lach nicht, es gibt da viele Gewässer!), denn die Oma ist da sehr lax...und der Vater ebenso.


    Ich fahre nirgends mit der Kleinen hin, nein, ich bin aus finanziellen Gründen immer zu Hause, Urlaub gibts schon lange nicht mehr. Sie hat schon etwa 3 oder 4 mal bei meiner Mutter (am Ort) übernachtet und dann aber sehr ungeduldig morgens gewartet, dass ich sie abhole, obwohl sie Omi sehr liebt.


    Ich weiß nicht, wie sie damit umgehen würde, sie weiß ja noch nicht, was es bedeutet, 400 km weit weg zu sein...


    LG Soulmate

  • Das mit dem Schwimmen kann ich nachvollziehen. Aber euer Kind ist ja fast fünf, das heißt, es ist in einem Alter, in dem man eigentlich schwimmen lernen kann. Ist denn euer Verhältnis so, dass ihr über solche Ängste sprechen könnt? Wenn du sagst Pass auf, ich gönne euch den Urlaub wirklich, aber zwei Sachen machen mir Angst:
    - Sie kann noch nicht schwimmen
    - Es sind vier Stunden Autofahrt
    Da lässt sich doch eine Lösung finden, z.B.: Ihr sorgt dafür, dass sie schnell schwimmen lernt und er verspricht, für dass die Kleine jederzeit dich anrufen kann und dass er sie zurückbringt, wenn sie sich unwohl fühlt.

  • Hmmm...sowohl als auch würde ich sagen. In erster Linie geht es momentan darum, dass er sie eben zu den Schwiegers mitnehmen will. Wo er nachher im Endeffekt wohnen wird, steht ja noch nicht fest. Könnte aber durchaus auch sein, dass er wohnsitzmäßig in sein Heimatland zurückgeht. Inwieweit das dann die Sache erschweren würde, muss man sehen. Prinzipiell wüsste ich halt gerne, ob das unbedingt sein MUSS, dass ich dem Auslandsaufenthalt zustimme.


    LG Soulmate :wink

  • Wenn ihr gemeinsames Sorgerecht habt, klar kann er sie mit in den Urlaub nehmen, warum auch nicht? Vermutlich kann man da rechtlich nur etwas machen, wenn er sie mit in ein Trainingscamp nach Afganistan nehmen will oder drogenabhäng und pädophil ist. Das scheint ja alles nicht der Fall zu sein.


    Ich würde auch- gerade weil du schreibst, dass ihr eigentlich gut zurecht kommt- das Juristische außen vor lassen. Ich glaube, wenn man auf der Ebene einmal angelangt ist, dann macht man es sich ganz schön schwer. Vielleicht könnt ihr eine Erziehungsberatungsstelle oder sowas in Anspruch nehmen, dann habt ihr jemand Neutrales bei euch sitzen, der den Konflikt mit euch lösen kann.

  • Hallo Mazil,


    er weiß von diesen Sorgen, klar. Die hatte ich ja bei den Großen auch schon. Und wenn in den Kanälen in Holland ein Kind verschwindet, wird das so leicht nicht mehr gefunden... Allerdings sieht er das halt lockerer "da fällt schon keiner ins Wasser" ...


    Ab 5 kann man hier Schwimmkurse machen, ja, im Sommer werde ich schauen, ob sie das hinbekommt. Die Großen haben das aber auch erst mit 7 bzw. die Tochter mit fast 9 (!!!) vernünftig hinbekommen, das hat etliche Schwimmkurse gebraucht... und das obwohl wir eigentlich beide Wassermenschen (Segler) sind bzw. waren, ich kanns mir nicht mehr leisten, er und die Großen bekommen es von der SchwieMu gesponsert.


    Und kurzfristig heimbringen würde er sie nicht, da muss sie dann durch...


    LG Soulmate :wink

  • Hallo soulmate,


    ich hatte letztes Jahr das gleiche "Problem" . Mein Ex-Partner mit dem ich 13 Jahre zusammen war, wollte unsere Tochter mit in die Türkei zu seinen Eltern nehmen (die mich bis heute nie kennenlernen wollten, und immer gehaßt haben, weil ich deutsche Schl...... ihrem Sohn ein Kind "angedreht" habe). Dem stand ich auch mit sehr gemischten Gefühlen (Angst) gegenüber. Aber........unsere Tochter (damals 10 Jahre) wollte unbedingt mit, und ich wollte ihr diese Freude auch nicht nehmen. Da ich wusste, dass mein Ex-Partner ein fürsorglicher Vater ist, hab ich mich langsam aber sicher mit dem Gedanken angefreundet, und ließ sie dann mit fliegen. 14 Tage waren sie dort und es hat ihr (bis auf ein klein wenig Heimweh) gut gefallen.


    Was möchte den Eure Tochter ? Würde Sie gerne mit Papa und den Geschwistern mitfliegen? Und wenn es Deinen großen Kindern bei den Ex-Schwiegereltern gefällt, vielleicht gefällt es dann auch deiner kleinen Maus?


    LG


    Silke

    :amok: :amok: Out of controll :amok: :amok:


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  • Liebe Silke,


    danke für Deine Antwort. Wenn die Kleine schon 10 wäre, hätte ich nicht so ein Problem, dann könnte sie schon ein wenig selbst auf sich achten. Sie ist aber noch nicht mal 5. Ich habe so diverse Sorgen (vom Heimweh und der Autofahrt mal abgesehen) wenn sie ohne mich dort wäre. Mein Mann lehnt sich so gut wie gar nicht gegen seine Mutter auf, auch wenn sie falsche Dinge tut. Z.B. wollte sie den Kindern unbedingt "beibringen" rohes Sauerkraut zu essen, weil sie das abgelehnt haben. Schlechte Manieren seien das, was man bekommt isst man. Ich war dabei und wurde ebenfalls als unerzogenes, manierenloses Weses betitelt, weil ich sagte, dass die Kinder das NICHT essen müssen. Sie meinte dann, dass sie ihnen das schon beibringt, wenn sie wieder alleine kommen... Nur ein Beispiel... es gibt viele Dinge, die mir da Unwohlsein bereiten. Der Kleinen wollte sie mal Schnaps zum Probieren geben, als sie gerade 3 war... auch ein Beispiel. Es ist nicht so, dass es NUR mein "Geglucke" ist - was ich zweifellos auch habe ;) das gebe ich schon zu.


    Die Kleine möchte zwar gerne mit, aber sie meint, ich kann sie ja dann schnell abholen, wenn sie nicht ohne mich schlafen kann. Sie kann Zeitraum und Entfernung nicht abschätzen. Dazu ist sie halt noch zu klein. Und der Vater wird leider sehr schnell ungeduldig und u. U. auch grob. Er ist halt so gut wie nie zu Hause und daher nicht so "trainiert" was den Umgang mit Gequengel oder Gezicke (was Kinder in dem Alter nun mal tun) angeht.


    LG Soulmate :wink

  • Liebe Soulmate,


    ich kenn das mit "der Sohn lässt sich alles von seiner Mutter sagen, und traut sich nicht Widerworte zu geben". Das war bei uns auch so ;). Alles was die Mutter meinem Ex-Partner in Auftrag gab wurde sofort erledigt, und alles andere mußte warten.


    Meine Tochter musste im übrigen ebenfalls diverse Speisen ausprobieren und ich persönlich hatte dagegen auch nichts (andere Länder, andere Küche :-)). Das rohe Sauerkraut hat sie im übrigen auch vorgesetzt bekommen - ist in vielen Südländern im übrigen eine Vorsorgemaßnahme gegen Wurmbefall.


    Ich hoffe für Dich und Deine Maus, das ihr einen gemeinsamen Nenner mit dem KV finden könnt.


    Ich drück Dir jedenfalls ganz doll die Daumen.


    LG


    Silke

    :amok: :amok: Out of controll :amok: :amok:


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