Ernüchterung beim Jobcenter

  • Im Trennungsjahr musts Du nicht arbeiten.


    Wie ist diese Aussage zu deuten? Soll sie sich jetzt nicht um eine Arbeit bemühen weil sie im Trennungsjahr ist? :hae:

  • Folgendermassen :


    Während des ersten Trennungsjahres muss ein Ehegatte, der zuvor nicht erwerbstätig war, i.d.R. keine Erwerbstätigkeit aufnehmen.
    Ist der unterhaltsbegehrende Ehegatte zum Zeitpunkt der Trennung bereits erwerbstätig, so muss er i d. R. diese Erwerbstätigkeit beibehalten.


    Was die Themenstarterin tun soll ? Ich kann ihr die Entscheidung nicht abnehmen und meine Meinung ist egal. In diesem Themenstrang schneidet sich aber der Noch-Ehemann ins eigene Fleisch, wenn er nicht schnellstens in der Realität ankommt.


    "Soll er drohen und jammern - bisher hat er auch für euer Leben gezahlt."


    Diese Denkweise von weiter oben macht es sich natürlich auch zu einfach. Denn alle Bedingungen dieses wirtschaftlichen Ehemodells sind dabei sich zu verändern Es ist genauso unvernünftig eine Trennung/Scheidung mit diesem Denkansatz meistern zu wollen, wie die Aussage des Vaters, er würde seinen Job kündigen und schwarz arbeiten.

  • Danke für die Erläuterung, aber die reine Charakteristik ist mir bekannt. Ich bin keineswegs Fachfremd. :-)
    Jedoch würde ich einen Teufel tun und einer, vom Mann abhängigen Frau auch noch den Hinweis geben, sie müsse im Trennungsjahr nicht arbeiten gehen. Nach eigener Aussage wäre ein Job ein Meilenstein in ihrem Leben.
    Und das ist auch die richtige Denkweise.


    Von daher konnte ich deine Zeilen nicht richtig einordnen. Rein von den Regularien her, hast du natürlich Recht. Aber abseits davon könnte ihr nichts besseres passieren als einen geeigneten Job zu finden und ihr
    Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Auch wenn dies dann den TU schmälert. Am letzten Tag des Trennungsjahres sich auf arbeitssuche begeben, halte ich für suboptimal. ;-)

    Einmal editiert, zuletzt von Tom Dooley ()

  • Die Trennungszeit dauert mindestens ein Jahr. Es muss deshalb in der Tat beachtet werden, dass mit Ablauf des Trennungsjahres die Scheidung eventuell noch nicht rechtskräftig ist. Es kann aber nach Ablauf eines Jahres eine (verschärfte) Erwerbsobliegenheit des nicht oder nur geringfügig erwerbstätigen Ehegatten bestehen.


    Die Rechtsprechung der letzten Jahre zeigt meiner Meinung nach, dass sich das Bild von der Ehe wandelt. Richter lassen seltener Gründe zu, aus denen die Erwerbsobliegenheit geschmälert wird. Grundsätzlich soll nach dem Trennungsjahr jeder Ehegatte anfangen, für sich selbst zu sorgen.


    Der Trennungsunterhalt hat eine besondere Schutzwirkung. Der Noch-Ehemann in diesem Themenstrang sollte das schleunigst einsehen.

  • Hallo,


    Frage an die TE: der Mann wird für seine Kinder bezahlen. Wer hat den Unterhalt da berechnet?
    Hast Du überhaupt Anspruch auf TU? Wer hat das berechnet?


    Und was spricht dagegen, sich einen Job zu suchen, damit der eigene Unterhalt gesichert ist?


    Wenn ich mir da so einige Kommentare durchlese, da würde es mir als Mann auch schwindelig...aus der Nummer mit der Ex und Zahlungen an diese kommt man u.U. auch nicht so schnell raus. Scheidung rauszögern geht also auch...ach Du scheisse...und dann schreien alle nach Gleichberechtigung und Selbsständigkeit...so weit her is es aber auch nicht dann...es fängt ja immer alles mit der eigenen Einstellung zu den Dingen an.


    Ich glaube, ich hätte da als Mann auch so meine Probleme mit dem TU....ggf. Unterhaltskette..hilfe


    Vielleicht reagiert er deswegen so?


    :mussweg

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Ich glaube, ich hätte da als Mann auch so meine Probleme mit dem TU....ggf. Unterhaltskette..hilfe


    Hinzu kommt, dass die Trennungszeit zur Dauer der Ehe gerechnet wird. Die Dauer der Ehe hat Einfluss auf die Dauer der EU Zahlungen. Zum Glück ist mit dem Rentenausgleich ab Einreichung der Scheidungspapiere Schluss.


  • Und was spricht dagegen, sich einen Job zu suchen, damit der eigene Unterhalt gesichert ist?


    :mussweg


    ja und wenn Muddi z. B. im ländlichen Gebiet ohne vorzügliche Kinderbetreuung daheim an Küche, Kind und Kirche gefesselt war. Es lässt sich immer leicht reden: such Dir doch nen Job... :kopf Ist ja auch kein Problem, neben 2 oder 3 Gören noch eiben ausfüllenden Job auszuüben.


    .. und das schreibe ich als bestens ausgebildete Muddi mit Vollzeitjob und gutem Einkommen. Aber was hat mich das für Kraft gekostet.... ;( Ich bin 2 Monate nach der Geburt wieder arbeiten gegangen, weil Chef mir sonst sämtliche Projekte weggenommen hätte. Ich habe es geschafft, aber es war zum :kotz

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

    Einmal editiert, zuletzt von Nicole39 ()

  • Hallo,


    ja das geht vielen so, das stimmt. Auch unverheirateten Frauen, die gar keinen Anspruch auf TU haben...oder Frauen,
    deren Exen nicht so viel Kohle übrig haben, die manchmal nichtmal die Kohle für die Kinder komplett aufbringen können.
    Drum fragte ja nach, was bei der TE gegen die Jobsuche spricht. Kleine Kinder, keine Betreuung....keine Ahnung
    Mal schauen, wie es bei ihr ist.


    Kinder + Job kosten immer Kraft. Das steht ausser Frage. Kennen wir ja alle. Hier geht's aber um den TU, der
    vom Ex nicht bezahlt werden will/kann - und der dient ja dazu, den Unterhalt seiner Ex sicherzustellen. Zumindest teilweise..je nachdem.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Ich weiss das TU nicht an Kinder gekoppelt ist, sondern an ein Eheverhältnis.
    Jedoch kann ich für mich persönlich, also von meinem Verständnis her, TU nur in Zusammenhang mit gemeinsamen Kindern als notwendig erachten.


    Nicht bei einer Scheidung von kinderlosen Ehepartnern. Darin kann ich keinen Sinn erkennen, lediglich eine unfairness für denjenigen der diesen leisten soll.

  • Ich weiss das TU nicht an Kinder gekoppelt ist, sondern an ein Eheverhältnis.
    Jedoch kann ich für mich persönlich, also von meinem Verständnis her, TU nur in Zusammenhang mit gemeinsamen Kindern als notwendig erachten.


    Nicht bei einer Scheidung von kinderlosen Ehepartnern. Darin kann ich keinen Sinn erkennen, lediglich eine unfairness für denjenigen der diesen leisten soll.


    Na da bin ich aber froh, dass du das nicht zu entscheiden hast. Was wäre das für eine Welt, wo sich Ehepartner eines Kranken Ehepartners einfach so entledigen könnten, oder einer Ehefrau, die dem Arzt mit ihrem kleinstgehalt das Studium mitfinanziert hat, oder oder oder.


    Eine Ehe ist ein Vertrag, den man eingeht in guten und schlechten Zeiten, ob einem das irgendwann noch passt oder nicht. Genau deswegen fragt ein standesbeamte beide Parteien, ob sie das wirklich möchten. Die Antwort darauf muss auch klar und deutlich geäußert werden. Eine Ehe ist im Grunde ein bindendes versprechen, wo der Gesetzgeber die Hand drüber hält. Wer das nicht möchte, sollte nicht heiraten... Sowas überlegt man sich auch vorher. Aber bei Ehe ist es wie mit den agb's von Facebook. Freudestrahlend ungelesen unterschreiben und nachher jammern.


    Es gibt gute Gründe, warum es trennungsunterhalt und zum Teil auch noch nachehelichen Unterhalt gibt.

  • Hallo,


    ich sehe das anders. Es geht um das Gleichstellungsprinzip.
    Verheiratet oder unverheiratet. Wenn verheiratete ET besser da stehen, weil sie vom anderen Unterhalt auch nach der Trennung bekommen (neben KU), stehen
    auch die Kinder u.U. (je nach Zahlungsfähigkeit) automatisch besser da.
    Das ist ungerecht den Kindern unverheirateter ET gegenüber, die den Partner vielleicht auch jahrelang unterstützt haben (ist ja
    eigentlich normal so).
    Fair wäre es analog zu unverheirateten Eltern, es gäbe da auch nur den BU für Kinder unter 3 und fertig.
    Beziehung ist Beziehung. Wenn das jemand noch besiegeln muss, bitte. Kann man ja machen, wenn man will.
    Vielleicht sollte der Standesbeamte aber dann auch aufklären müssen, welche Konsequenzen das hat. Dann braucht man hinterher
    wirklich nicht zu jammern. So beschäftigt sich doch keiner mit den Themen.


    Leider steht die Ehe immer noch unter einen besonderen Schutz, ich weiß nicht, ob das noch haltbar ist heutzutage.
    Niemand kann voraussehen, was in ein paar Jahren ist. Menschen verändern sich, Menschen binden sich, Menschen trennen sich.
    Das weiß man auch, wenn man heiratet. Nur man hofft es eben nicht, dass es mal soweit kommt.
    Und wenn jeder weiß, dass man eben nicht auf die weitere Unterstützung durch den anderen nach der Trennung hoffen braucht, weil dann jeder
    sein Ding macht und für sich verantwortlich ist - so wie bei Unverheirateten - dann ist das doch ok.


    Ich finde das arg konservativ gedacht.
    Sich vom kranken Partner trennen kann man sich - auch wenn man verheiratet ist.
    Ich würde auch keinen nachehelichen Unterhalt bezahlen wollen.

    Grüsse Tani :wink



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  • Aber genau darum geht es ja. Man geht einen Vertrag ein für die Zukunft eben weil keiner weiß, was dann ist. Ich kann heute mein ganzes erspartes in meinen Partner investieren und ohne Ehe verpisst er sich ohne seinen Teil der Vereinbarung (stillschweigend) einzuhalten.


    Es gibt einen guten Grund, warum man nicht einfach so heiraten darf, sondern geschäftsfähig etc sein muss. Wir reden hier von Erwachsenen, die sich der Konsequenz bewusst sein müssten.


    Ich geh auch nicht zum Autohändler und beschwere mich über die hohen Folgekosten wie Versicherung, Steuer, Treibstoff, Reparaturen. Das ist mir bewusst, wenn ich das Auto kaufe.


    Natürlich hat keiner Bock nachehelichen Unterhalt zu bezahlen. Das liegt in der Natur der Sache. Viele Menschen geben aber nun mal einiges in einer Ehe zugunsten der Partner auf. Das muss eben berücksichtigt werden. Man übernimmt eben Verantwortung für einander. Wie viele Frauen gaben ihre Jobs für die Männer auf, zb um irgendwo anders hinziehen zu können für den Job des Mannes. Das macht man doch nur, weil es ein geben und nehmen ist. Für einen lebensabschnittsgefahrten würde ich das nicht machen...

  • Hallo,


    ich würde das für jeden LG machen, weil es sonst keinen Partnerschaft ist und ich nicht umsonst mit ihm zusammen bin. Andersrum erwarte ich das auch.


    Ich denke, es gibt halt welche, die gehen eine Ehe aus Sicherheit und anfänglicher Liebe ein. Wenn die Liebe weg ist, bleibt nur noch die Sicherheit. Und darauf wird sich dann berufen.
    Der Vertrag (über dessen Konsequenzen im Ernstfall wie TU, nachehelicher Unterhalt und der ganze Schmu nie aufgeklärt wurden und das interessiert auch niemanden
    in dem Moment) ist ohnehin passe. Weil der Partner ja weg ist. Na dann bleibt ja nur noch dessen Kohle.
    Da kann man als Expartner nur schauen, dass man da irgendwie rauskommt aus der Nummer.
    Da sollte der Gesetzgeber wirklich dringend nachbessern.
    Andere müssen auch zum Amt, wenn sie nicht selber für ihren Lebensunterhalt sorgen können.


    Und dann gibt's welche, die gehen eine Beziehung ein, weil sie sich lieben. Und trennen sich u.U. Jahre später, weil sie sich nicht mehr lieben.
    Ganz ohne Vertrag.


    Da hat halt jeder ne andere Sicht auf die Dinge.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Du kannst in einer Partnerschaft viel erwarten, ob das nachher so ist, ist fraglich.


    Was du "willst" ist ja Standard. Nämlich nicht verheiratet zu sein, jeder ist ohne Konsequenz den anderen nachher los. Dafür braucht man nicht tun.


    Die Ehe ist ein Vertrag, der die Dinge (von denen du einfach mal ausgeht oder sie erwartest) festgelegt wird. Mit allen Konsequenzen.


    Niemand muss heiraten. Jeder kann auch einen Ehevertrag machen, wenn einem due gesetzlichen Regelungen nicht passen. Jeder hat seine Möglichkeiten, ob er sie nutzt, entscheidet jeder selbst. Nur jammern darf man nachher nicht. Man hat es ja genauso gewollt, sonst hätte man es anders geregelt. Ich betone es nochmal: "ja ich will". Das ist eine vor Zeugen geäußerte Willenserklärung!


    Ehe ist was es ist. Wenn du nen weißes Kleid anziehen willst mit vielen Gästen, kannst du das auch ohne wirklich zu heiraten. Man kann es drehen wie man will. Jeder Mensch hat die freie Wahl zu heiraten oder nicht und auch unter welchen Bedingungen. Nicht zu wissen, was man da unterschrieben hat, ist auch quatsch. Das weiß jeder. Ist nur einfach Kacke, wenn der scheidungsfall tatsächlich Eintritt. Und hier gilt: mach doch nen Ehevertrag. Jede 2te Ehe wird mittlerweile geschieden.

  • Ich weiss das TU nicht an Kinder gekoppelt ist, sondern an ein Eheverhältnis.
    Jedoch kann ich für mich persönlich, also von meinem Verständnis her, TU nur in Zusammenhang mit gemeinsamen Kindern als notwendig erachten.


    Nicht bei einer Scheidung von kinderlosen Ehepartnern. Darin kann ich keinen Sinn erkennen, lediglich eine unfairness für denjenigen der diesen leisten soll.



    Hallo,


    Ich sehe das nicht so. Die Eheleute haben sich auf ein Ehemodell geeignigt, auch auf ein gemeinsames Wirtschaften und haben sich abgesprochen, wie sie das gestalten : was wollen wir ? Wie wollen wir leben ?


    Hat man das klassische Ehemodell gelebt, müssen sich beide bewusst sein, welche Konsequenzen finanziell bei einer Scheidung auf sie zukommen. Dass ein Jahr lang, dieses Modell die Grundlage der finanziellen Abwicklung ist, sollte ihnen bewusst sein. Dass beide nach einer Scheidung weniger Geld zur Verfügung haben auch.



    Sind keine Kinder da und das von beiden erzielte Einkommen etwa gleich hoch, dann gibt es keinen Trennungsunterhalt.


    Ich finde eher ungerecht, dass das Finanzielle geregelt ist, dass aber, was die Kinder anbelangt, davon ausgegangen wird, dass im eher klassischen Partnermodell, derjenige, welcher finanziell die Familie versorgte, oft mit minimalem "Umgang" und fadenscheinigen Gründen abgestraft wird. Dass also die "Erwerbsarbeit" gegenüber der "Betreuungsarbeit", was die Kinder anbelangt, abgewertet, wird. Als hätte das Kind ab Geburt ein erstrangiges und ein zweitrangiges Elternteil. Das ist nicht der Fall.


    In manchen Ländern wird deshalb darüber nachgedacht das Kind bei einer Trennung/Scheidung mit zwei Hauptwohnsitzen auszustatten, sodass schon auf dem Papier eine gewisse Gleichheit und Augenhöhe der Eltern dem Kind gegenüber hergestellt wird.


    VG,
    Tsubame

  • Hallo,


    hm...ich glaube wir reden hier von zwei komplett verschiedenen Dingen.


    Du redest immer von Vertrag, Sicherheit, einmal ja - heisst immer ja (wenn auch nur finanziell).
    Das ist keine Partnerschaft für mich. Das ist ein Geschäft - mit Ablösesumme (die bei Vertragsunterzeichnung sicherlich noch nicht feststeht
    und das unterschreibt auch keiner beim Standesbeamten).


    Ich rede da eher vom Emotionalen. Drum darf man auch erwarten. Ganz grundsätzlich (verheiratet oder nicht).


    Egal, Marsu, wir kommen da nicht zusammen :-D

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Na da bin ich aber froh, dass du das nicht zu entscheiden hast. Was wäre das für eine Welt, wo sich Ehepartner eines Kranken Ehepartners einfach so entledigen könnten, oder einer Ehefrau, die dem Arzt mit ihrem kleinstgehalt das Studium mitfinanziert hat, oder oder oder.


    Ein Arzt hätte zig fach die Möglichkeit gehabt, im Anschluss mit seinem Einkommen diese Beträge zurück zu zahlen. Und vernünftige Menschen, regeln solches auch ordentlich über einen privaten Darlehensvertrag oder mit Hilfe anderer Absicherungen. Also das kann nur wahrlich kein Grund für TU sein.


    Langfristige Erkrankungen eines Partners, regelt wenn überhaupt, der nacheheliche Unterhalt.



    Eine Ehe ist ein Vertrag, den man eingeht in guten und schlechten Zeiten, ob einem das irgendwann noch passt oder nicht. Genau deswegen fragt ein standesbeamte beide Parteien, ob sie das wirklich möchten. Die Antwort darauf muss auch klar und deutlich geäußert werden. Eine Ehe ist im Grunde ein bindendes versprechen, wo der Gesetzgeber die Hand drüber hält. Wer das nicht möchte, sollte nicht heiraten... Sowas überlegt man sich auch vorher.


    Korrekt! Deshalb tat ich dies auch nie. Und darum geht es ja. Ich akzeptiere die Gesetzgebung und habe ja dementsprechend nicht vorgegeben, man solle doch bitte ngeltendes Recht außer Kraft setzen.



    Es gibt gute Gründe, warum es trennungsunterhalt und zum Teil auch noch nachehelichen Unterhalt gibt.


    Genau darin sehe ich ja das Problem. In allen anderen Lebensbereichen muss man mit finanziellen Einschnitten, die plötzlich auf einen zukommen, dealen.
    Verliere ich meinen Job, zahlt der Arbeitgeber mir auch nicht mindestens 1 Jahr das Gehalt weiter. Nur weil es mir ja nicht zuzumuten ist, meine Lebensgewohnheiten direkt anzupassen. Ein selbständiger dessen Arbeit nicht mehr läuft und eingestellt werden muss, darf Hartz IV beantragen.
    Komisch, da ist das alles kein Problem.


    Und welchen Sinn siehst du darin?

  • Dein Chef hat ne Kündigungsfrist. In der bekommst du weiterhin Gehalt sofern du nicht Grund für eine fristlose Kündigung gegeben hast. Das trennungsjahr ist due gesetzlich geregelte Kündigungsfrist für den Vertrag "Ehe".


    Wenn der Arzt aber schön seine 12-15 Semester studiert und sich bei Frau durchgefressen hat und dann die Scheidung einreicht, was dann? Gesünder Menschenverstand? Den gibt's in trennungssituationen so selten, dass man schon fast nie sagen kann. Vernünftige Menschen haben auch ehevertäge, wenn ihnen die gesetzliche Regelung nicht passt.... Also hinkt deine Argumentation.


    Aber eigentlich ist das hier auch nicht Thema. Wenn ex von ts eine andere Regelung nach der Trennung hätte haben wollen, hätte er das VORHER vertraglich vereinbaren müssen. Wäre sein gutes Recht gewesen. Selbst ausgesucht. Und zu Recht schiebt hier der Gesetzgeber einen Riegel vor.


    Was meinst du wie viele Paare getrennt wären, wenn man zeitgleich verheiratet und wegen Trennung hartz4 beziehen könnte?!?


    Wunderbar, man macht einen auf Trennung, besorgt sich offiziell ne Ferienwohnung irgendwo an der Ostsee, kassiert dafür auch noch den alleinerziehenden Satz etc. Deswegen darf man bei hartz4 nicht auf den trennungsunterhalt verzichten. Und ex darf sich nicht absichtlich schlechter stellen als in der Ehe.


  • So blöde es klingt, auch wenn man vor lauter Schmetterlingen im Bauch heiratet. Es ist eben ein Vertrag, der exakt genauso geschlossen wird. Und so unromantisch das klingt: ja ich will ist nicht etwa ein Liebesbeziehung, sondern ein Vertragsabschluss. Auch wenn die beteiligten in dem Moment das weder sehen (wollen) noch über die Konsequenzen nachdenken.


    Ich habe meinen nochmann auch nicht aus finanziellen Gründen geheiratet, sondern aus Liebe. Ich wollte die eine von den 2 sein, die für immer bis das der tot uns scheidet verheiratet ist. Ich hab sogar noch kirchlich dazu geheiratet. Und trotzdem war für mich der Schritt für Familie und gegen Karriere einfacher, weil ich wusste, dass ich erstmal abgesichert bin. Und das war nicht für unser Kind, sondern für Seins. Unseres kam erst 2 Jahre später.


    Und trotzdem tu hänge ich in den seilen. Er ist für ein paar Kröten in ein paar Monaten aus der Sache raus. Ich gab an dem Modell noch Jahre zu knabbern. Aber ich habs mir ja so ausgesucht.