Wie verhalte ich mich am besten?

  • Hallo zu später Stunde!
    Ich lebe seit zwei Jahren vom KV getrennt. Die Kinder ( Grundschulalter) leben bei mir. Wir haben GSR. Der Umgang gestaltet sich recht großzügig-alle zwei Wochen am WE und je ein Tag mit Übernachtung pro Kind plus ein Nachmittag für 2 Stunden. Letzteres möcht ich gerne wieder kippen, da KV sich null um die Hausaufgaben kümmert und mich zudem andauernd schlecht macht. Er macht dabei weder vor den Jungs, noch vor irgendwelchen Einrichtungen halt. Wir befinden uns in der Mediation. Außerdem ist zu befürchten, das er mir 'hinterrücks ' das Wechselmodell unterjubeln will. Die Gründe dafür sind schlicht: Er will keinen Unterhalt zahlen. Deswegen treffen wir uns bald vor Gericht. Die nächste Mediation ist bald. Wie verhalte ich mich jetzt am besten? Bei der letzten Mediation wurde vereinbart, das nicht mehr schlecht übereinander geredet wird. Er hält sich nicht daran. Soll ich ihn mit den Aussagen und Ängsten der Kinder konfrontieren?

  • Letzteres möcht ich gerne wieder kippen, da KV sich null um die Hausaufgaben kümmert und mich zudem andauernd schlecht macht. Er macht dabei weder vor den Jungs, noch vor irgendwelchen Einrichtungen halt. Wir befinden uns in der Mediation. Außerdem ist zu befürchten, das er mir 'hinterrücks ' das Wechselmodell unterjubeln will. Die Gründe dafür sind schlicht: Er will keinen Unterhalt zahlen. Deswegen treffen wir uns bald vor Gericht. Die nächste Mediation ist bald. Wie verhalte ich mich jetzt am besten? Bei der letzten Mediation wurde vereinbart, das nicht mehr schlecht übereinander geredet wird. Er hält sich nicht daran. Soll ich ihn mit den Aussagen und Ängsten der Kinder konfrontieren?


    Das Thema kenne ich zur Genüge. Ich habe damals auch gedacht, dass es möglich wäre, durch Einschränkung der Umgänge den negativen Einfluss des anderen Elternteils auf die Kinder zu reduzieren, aber letzten Endes läuft das auf eine Bestrafung der Kinder hinaus.


    Deshalb erst ein paar Fragen, um besser verstehen zu können:

    • Wie erlebst Du die Kinder im Zusammenhang mit den Umgängen mit ihrem Vater?
    • Welche Ängste erlebst Du bei den Kindern, wie gehen sie mit Aussagen des Vaters um, welche für sie nicht verständlich sind?
    • Wie gehst Du mit Aussagen der Kinder im Zusammenhang mit den Umgängen um?
    • Welchen Eindruck hast Du von der Mediation? Ist sie hilfreich, um Euren Umgang als Eltern miteinander zu verbessern?


    Was die Hausaufgaben angeht, verstehe ich es so, dass es um einen Nachmittag pro Woche geht. Ich würde meine Kinder zur Eigenverantwortung erziehen, was ihre Hausaufgaben angeht (das ist in jedem Fall gut), zudem gibt es doch sicher Möglichkeiten, dass sie am Tag unter der Woche davor oder danach ihre Hausaufgaben machen?


    Dass der KV ein Wechselmodell haben möchte, ist zunächst einmal sein Wunsch und daran ist nichts verkehrt. Aber wenn der bisherige Umgang gut funktioniert, und zwar verlässlich und regelmäßig, würde ich daran nichts ändern wollen. Auch die Befürchtung, was die Vermeidung der Unterhaltszahlung angeht, würde ich vom Umgang der Kinder mit ihrem Vater trennen.

  • Danke für deine Antwort.
    Ich erlebe die Kinder stark verunsichert und ängstlich. Den Jüngsten sogar regelrecht panisch. Ich versuche Ihnen Halt zu geben. Natürlich dürfen sie den Papa lieb haben und er kann gerne seine Meinung über mich haben.....das ist ein Thema für Erwachsene....Mama hat euch lieb....viel gemeinsam unternehmen....
    Zur Mediation kann ich nicht viel sagen. Ich hätte nicht den Eindruck, das sie neutral ist. Dazu sei erwähnt, das diese Beratungsstelle einen eher schlechten Ruf hat, was ich aber erst kürzlich erfahren habe.....

  • Ich erlebe die Kinder stark verunsichert und ängstlich. Den Jüngsten sogar regelrecht panisch. Ich versuche Ihnen Halt zu geben.


    Wie alt sind Deine Kinder? Kannst Du Dich in sie hineinversetzen, was ihre Verunsicherung und Ängstlichkeit angeht? Vertrauen sie sich Dir an, oder vermeiden sie das eher?


    Zur Mediation kann ich nicht viel sagen. Ich hätte nicht den Eindruck, das sie neutral ist. Dazu sei erwähnt, das diese Beratungsstelle einen eher schlechten Ruf hat, was ich aber erst kürzlich erfahren habe.....


    Auf wessen Initiative hin geht Ihr zur Mediation? Ich finde es wichtig, dass das auf dem Prinzip der Freiwilligkeit aufbaut, denn unter Zwang kann so etwas nichts werden. Hast Du den Eindruck, dass es Euch beiden wichtig ist, eine bessere Elternebene zu finden? Hilft Euch die Mediation, miteinander auch über konfliktbehaftete Themen zu sprechen? Wie geht es Dir dabei? Hilft es Euch, neue Wege zu gehen, oder hast Du den Eindruck, dass Ihr an der Stelle, wo Ihr gerade miteinander steht, nicht so recht weiterkommt? Habt Ihr gemeinsame Ziele für die Mediation vereinbart? Was ist Dir im Hinblick auf diese Mediation wichtig?


    Dass die Beratungsstelle einen schlechten Ruf hat, ist nicht so schön. Aber ist es nicht Dein Eindruck der Mediatorin, der mehr zählt als andere Meinungen dazu?

  • Die Kinder sind 7 und 9. Die Mediation ging von mir aus. Er war aber sofort einverstanden. Die Kinder vertrauen sich mir an. Ich signalisiere immer Gesprächsbereitschaft und lasse sie von alleine kommen.
    Er droht ihnen damit, das sie Mama nicht Wiedersehen,wenn sie was erzählen.
    Mir geht es mit der Mediation nicht gut. Er streitet immer alles ab oder redet es schön.
    Ich habe das Gefühl, ich stecke immer zurück. Er torpediert meine Glaubwürdigkeit an allen möglichen Stellen, verbreitet Unwahrheiten und will mit aller Gewalt sein Ding durchsetzen. Erst kürzlich kam es zu einem massiven Vertrauensbruch....

  • Ich kann Deinen Wunsch nach einer besseren Elternebene gut verstehen. Allerdings würde ich an Deiner Stelle prüfen, inwiefern Euch die Mediation tatsächlich weiterhelfen kann

  • Außerdem ist zu befürchten, das er mir 'hinterrücks ' das Wechselmodell unterjubeln will. Die Gründe dafür sind schlicht: Er will keinen Unterhalt zahlen. Deswegen treffen wir uns bald vor Gericht. Die nächste Mediation ist bald. Wie verhalte ich mich jetzt am besten?


    Hallo Lallen.


    Dass ihr Eltern Probleme habt ist nichts ungewöhnliches. Oft werden Dinge einseitig wahrgenommen da die Verletzungen der Trennung und die negativen Auswirkungen der Betreuungssituation noch überwiegen und sich erst mit der Zeit ein Gleichgewicht einstellen kann. Ja, diese Zeit kann sich ziehen.
    Du befürchtest, dass der Vater dir ein Wechselmodell unterjubeln möchte. Kann es nicht sein, dass er euren Kindern einfach nur auf gleiche Weise erhalten bleiben möchte wie du auch?
    Die Erfahrung zeigt, dass ein WM den Eltern und Kinder Ruhe bringen kann. Der s.g. großzügige Umgang kann da viel konfliktiver sein.


    Oft ist ein erwachsener Mensch fähig, Kinder liebevoll und verantwortungsbewusst zu erziehen. So auch bestimmt der Vater deiner Kinder. Nur stellt ihn die Auseinandersetzung mit der Rolle des Wochenendelternteils, der seinen Anteil an der Erziehung und Pflege seiner Kinder nicht in Form von Betreuung leisten darf sondern in Form von Barunterhalt leisten muss vor große Herausforderungen. Manchmal hilft es, die Perspektive zu wechseln.


    Wie du dich jetzt am besten verhältst?


    Du kannst dich frage, ob du dir eine Co-Elternschaft mit dem Vater vorstellen kannst. Falls deine Antwort ja ist, findest du hier viele Eltern, die dir Tipps und Hilfe geben können.


    Oder du lehnst ein Wechselmodell ab. Auch dann findest du hier ausreichend Hilfe.
    Dazu ist nichts weiter nötig. Lass es den Vater im Beisein eines Jugendamtsmitarbeiters wissen und es auf eine Anhörung vorm Familiengericht ankommen. Dort wird man deinen Bedürfnissen entsprechen.


    Fraglich, mit welcher Lösung die Kinder eher zur Ruhe kommen. Uneinigkeit auf Grund der jetzigen Situation oder mit einer klareren Elternebene im Wechselmodell...


    Grüße

  • Ich verstehe den Zusammenhang zwischen klarer Elternebene und Wechselmodell nicht. Wenn die Verständigung zwischen den Eltern nicht stimmt, etwa mangels Vertrauen, ist das m. E. unabhängig von der Art des Umgangs. Die Gefahr, dass die Kinder nie wirklich dort ankommen können, wo sie gerade sind, liegt für mich auf der Hand.

  • Zitat

    Ich sehe das genauso. Ein Wechsel Opels kann nurfunktionieren, wenn sich die Eltern einig sind. In unserem Fall ist es so,das er nicht mehr mit mir redet, seit er gemerkt hat das ich ihn tatsächlich auf Unterhalt verklagen. Eigenmächtigkeiten, ohne Absprache/Rücksprache mit mir, torpedieren meiner Glaubwürdigkeit....Ich habe nicht das Gefühl, das uns die Meditation weiterhilft. Ich bin immer diejenige, die zurückstecken, Kompromisse anbietet und letztendlich nachgibt. Das macht mich verrückt. ...

  • Dann würde ich an Deiner Stelle die nächsten Termine nutzen, um Vereinbarungen zu treffen, die zum Wohle der Kinder sind, und dann beenden

  • Dann würde ich an Deiner Stelle die nächsten Termine nutzen, um Vereinbarungen zu treffen, die zum Wohle der Kinder sind, und dann beenden

    Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt,mir mal einen Beratungstermin beim Jugendamt zu holen....Ich habe in der Mediation das Gefühl,er will immer mehr und ich muß immer Kompromisse eingehen. Dabei ist zum Beispiel der Umgang schon großzügig geregelt. Dieses viele hin und her belastet die Kinder unglaublich. Er geht einfach keinen Schritt auf mich zu! Ich werde totgeredet und die gute Frau tut nichts!

  • Hast Du die Möglichkeit, mit der Mediatorin per Mail zu kommunizieren? Dann würde ich dies nutzen, um Deine konkreten Anliegen vorab zu schildern. Wenn diese dann nicht besprochen werden, dann liegt der Verdacht der Parteilichkeit nahe.


    Grenze Dich ab, etwa indem Du Themen ausschließt, die zur Alltagssorge gehören. Man muss nicht überall Kompromisse schließen, faule schon gar nicht.

  • Das Problem bei der Mediation liegt darin dass die Gerichte gerne Eltern sehen die sich um einen Konsens bemühen, bricht man diese "Gespräche" einseitig ab dann gibt man dem "Gegner" (und das ist nunmal der andere ET in einem Konflikt) eine Steilvorlage.


    Meine Ex hat auch die Termine nicht wahrgenommen, diese Termine waren auch von vorne herein zum Scheitern verurteilt weil in dem Prozess der Trennung die Hass- und Wutphase noch lange nicht abgeschlossen war.


    Dennoch habe ich mehrfach - obwohl mir bewusst war dass solche Gespräche in dieser Phase der Trennung sinnlos sind - solche initiiert...


    Entsprechend positiv für mich war auch unser familienpsychologisches Gutachten das im Zuge des Umgangsverfahrens angeordnet wurde, darin stand nämlich dass die KM die Gespäche verweigert hat was das Gericht ihr negativ ausgelegt hat.


    Einige Tips zu solchen Mediationen:


    Niemals auf die Fehler des Ex- Partners hinweisen oder diese Fehler in den Vordergrund stellen.
    Stattdessen sollte man harte Fakten die Kinder betreffend darlegen:


    Beispiel: Nicht sagen dass der KV die Hausaufgaben der Kinder zu wenig kontrolliert sondern den Tagesablauf der Kinder darstellen
    "Die Kinder machen immer nach dem Mittagessen zwischen 13 und 14 Uhr Hausaufgaben, dann ist Spielzeit, das ist ein fester Tagesablauf in den 5 Schultagen der Woche"


    oder


    "Die Kinder haben ihre sozialen Kontakte, Freundin X, Freund Y, regelmäßig Montags und Mittwochs, diese Kontakte sind für die Kinder sehr wichtig"


    Die Mediation wird dann die o.g. Punkte aufgreifen und den Vater fragen wie seine Arbeitszeiten sind und ob der diesen Tagesablauf gewährleisten kann...



    Mach dir also Notizen darüber:


    Wie ist der Tagesablauf der Kinder, mit welchen Freunden haben die wann Kontakt, schreib die Vereinszeiten auf, Trainingszeiten und Spiele der Kids, Kontakte der Kids zu Oma und Opa, sind die z.b. regelmäßig dort usw...


    DAS sind deine Argumente, alles andere, Streit oder (mutmaßliches) Fehlverhalten des anderen ET bringst nicht zur Sprache...


    Dass die Kinder "belastet" sind hören die beratenden Stellen von den Müttern tagtäglich, Sprüche wie "mein Kind weint wenn es zum Papa muss" oder das "Kind hat Angst vorm Papa" hinterfragen die Psychologen in den Einzelgesprächen mit den Kindern sehr genau... Oft ergibt sich daraus dass das Verhältnis zum KV ganz normal ist und die Kinder unter dem Wechsel zu beiden ETen leiden...


    Die Psychologen erkennen auch i.d.R Manipulationen durch einen ET... Eine Familienpsychologin hat mir mal gesagt dass insbesondere Mütter überproportional dazu neigen die Kinder (nicht vorsätzlich) zu beeinflussen...


    lg Thomas

  • Das Problem bei der Mediation liegt darin dass die Gerichte gerne Eltern sehen die sich um einen Konsens bemühen, bricht man diese "Gespräche" einseitig ab dann gibt man dem "Gegner" (und das ist nunmal der andere ET in einem Konflikt) eine Steilvorlage.


    Das hängt aber auch davon ab, wie gut man mit den beteiligten Instanzen kooperiert (Jugendamt, Verfahrensbeistand - so es denn zu einem Gerichtsverfahren kommen sollte. Ich würde darauf drängen, dass für die Mediation auch Ziele festgelegt werden, sonst verkommt es zu einer Palaverstunde und man kommt mitunter vom Hölzchen aufs Stöckchen und verliert die eigentlich wichtigen Themen aus dem Blickfeld. Denn Du kannst auf jeden Fall beurteilen, warum Du diese Mediation begonnen hast und was Du Dir davon erhoffst. Habt Ihr jemals über diese grundsätzlichen Dinge gesprochen? Oder ist gar nicht klar, ob - abgesehen vom diffusen Ziel, eine bessere Elternebene zu erreichen - die beteiligten Parteien dasselbe wollen?


    Solche konkreten Ziele am besten schriftlich fixieren und dann kannst Du auch regelmäßig prüfen, ob Ihr Euch überhaupt auf ein gemeinsames Ziel zubewegt oder nicht. Ich würde auch ruhig das Thema Kompromisse ansprechen - das ist aus meiner Sicht eine Vereinbarung, welche die beteiligten Parteien alle mittragen können und bei der jeder sich im Rahmen der eigenen Möglichkeiten auf den anderen ein Stück weit zubewegt.